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karo

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New PostErstellt: 14.10.09, 16:03     Betreff: Re: interviews und presseberichte

Die wichtigsten CDs der Woche

Wenn der Prophet gleich einen ganzen Berg Lieder mitbringt, kann man schon mal den Glauben verlieren, stellte Andreas Borcholte beim Hören des neuen Xavier-Naidoo-Albums fest. Jan Wigger dreht mit Alexander Marcus und den Flaming Lips völlig durch.

Xavier Naidoo - "Alles kann besser werden"
(Naidoo Records/Tonpool, bereits erschienen)



Eins ist mal klar: Ohne Xavier Naidoo gäbe es keine deutschsprachige Soulmusik, die diesen Namen verdient. Und wer es schafft, einem ganzen Volk die passende Hymne zum Zeitgeist in den Mund zu legen, wie Naidoo 2006 mit seinem WM-Song "Dieser Weg", der hat seinen Platz neben Herbert Grönemeyer im teutonischen Pop-Olymp mehr als verdient. Vielleicht hätte Naidoo es einfach damit gut sein lassen sollen, hätte ein Teil seines Apostel-Kollektivs "Die Söhne Mannheims" bleiben sollen, statt nun erneut der deutschen Befindlichkeit auf den Zahn fühlen zu wollen, so umfassend, dass es selbst den größten Sympathisanten ermüden muss. Reichten bei "Telegramm für X" (2005) noch zwei CDs, um das Mitteilungsbedürfnis des Mannheimers zu befriedigen, müssen nun drei CDs fassen, was Xavier Naidoo so denkt und fühlt über Gott und die Welt und die Liebe, vor allem aber über Gott. Drei CDs, 34 Songs, mehr als zwei Stunden gediegene Pop- und Soul-Musik aus feinster Michael-Herberger-Produktion... man könnte das Größenwahn nennen. Der gehört natürlich zum Soul, so viel sei zugestanden: Die große Geste, die Selbst-Überhöhung, der Bombast, "Black Moses" von Isaac Hayes, all das schwingt als Erbe mit bei dieser ansonsten leider biederen und beklagenswert aseptischen Ikea-Version eines grandiosen Soul-Albums. Denn mehr als hübsch gereimte Hülsen hat Naidoo kaum zu bieten, zumindest nicht auf den CDs Hell 1 und 2. Da müssen dann Lippenbekenntnisse wie "Alles kann besser werden/Holen wir uns den Himmel auf Erden" oder "Ich brauche dich/ Und ich tausche nicht/ Ich liebe dich, mehr sag ich nicht" reichen, um Volkes Seele zu streicheln, eine Art spiritueller Instant-Trost in Zeiten der Krise, Musik für den kleinen Kirchentag am Frühstückstisch.

Aber Naidoo hat auch noch eine dritte CD in seinem neuen Album, die - Achtung Wortspiel - "Dunkhell" heißt und im Intro eine Warnung für den flauschig in Wohlfühl-Reime verpackten Hörer parat hat: "Du willst es also wissen, was sich auf der dunklen Seite verbirgt. Bist Du sicher? Du musst es nicht tun, Du kannst die CD auch wieder rausnehmen", raunt Naidoo über dramatisch anschwellender Musik und kündigt seinen Sack voll Meinung über Politik, Kindesmissbrauch, Soldaten, Kapitalismus und verschiedene Missstände im Land mit den Worten an: "Ich sag nicht, dass ich die Wahrheit sage. Mir gefällt nur nicht, was ich da draußen zu hören bekomme. Was ich sage, ist nur meine Meinung. Ich möchte niemanden beleidigen." Um es dann natürlich doch zu tun, unter anderem im anklagenden, aber sehr uneleganten Politiker-Bashing "Raus aus dem Reichstag", wo dann die Kanzlerin Angela Melker heißt. Inkonsequenter geht es kaum. Es ist vor allem diese absurde Abspaltung der dunklen von der hellen Seite, die einem schlechte Laune macht. Denn zum Soul gehören ja gerade die tiefsten, niedersten Abgründe, aus denen heraus sich der Sänger kraft seiner Stimme und Passion zum göttlichen Licht erhebt. Durch sein Auseinanderreißen raubt Naidoo gleich beiden Komponenten Saft und Seele - und degradiert auch noch sein Publikum zum naiven Konsumvolk, das man vor härterer Gangart warnen, wenn nicht bewahren muss. Dann, lieber Xavier, hätten die Wattepackungen auf CD 1 und 2 allemal gereicht. Was willst Du nun sein? Kissen oder Stein? (3) Andreas Borcholte


Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,654802,00.html



... seinem WM-Song "Dieser Weg"....... wie oft muss der Mann eigentlich noch sagen, dass er den Song für sein Patenkind geschrieben hat? ............Apostel-Kollektiv...... Wenn ich so nen Sch*** lese
Manche Schreiberlinge lernen wohl nie, dass wenigstens die Hintergrundinfos stimmen sollten und sie ein Album wenigstens mal durchhören sollten, bevor sie Ihre "wichtige" Meinung absondern. Vielleicht bin ich ja auch blöd aber "vor allem um Gott" geht es in diesem Album sicher nicht.

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