moni
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Erstellt: 15.04.10, 15:32 Betreff: Re: Interessante Interviews |
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Xavier Naidoo: "Meine Waffe sind meine Worte"
Xavier Naidoo ist der Überzeugung, dass „unsere Gesellschaft insgesamt noch nicht bereit ist, die richtigen Fragen zu stellen“. Mit seiner Musik ist er Inspiration und Vorbild dafür, wie die Welt mit Worten zum Positiven verändert werden kann. Im Exklusiv-Interview für die Freie-Allgemeine durch Jan Gaspard verrät der Musiker, was ihn persönlich antreibt.
Von: Jan Gaspard 07.04.10 -
Doch eigentlich brodelt es in dem "berühmtesten Sohn Mannheims". Und über diesen "heiligen Zorn" spricht Xavier Naidoo in einem ganz ungewöhnlichen Star-Interview mit nexworld.TV-Herausgeber Jan Gaspard. Wieso sind die wahren Hintergründe und Hintermänner im Fall des Marc Dutroux immer noch nicht entlarvt?, greift Naidoo einen Fall auf, der ihn ganz persönlich betrifft. Aber er fragt auch: Warum zieht niemand in der katholischen Kirche die richtigen Schlüsse aus den aktuellen Missbrauchsfällen? Warum stehen nicht immer mehr Menschen auf, um dieses "großartige Land der Dichter und Denker" gegen gierige Zocker in Politik und Wirtschaft zu verteidigen? Für Xavier Naidoo ist klar: Er wird mit seiner Musik weiter für Hoffnung und dem Ideal des selbstbestimmten Menschen eintreten. Er sei aber auch bereit, abseits der Kunst immer mehr Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen. Und er lädt jeden ein, bei der Veränderung unserer Welt zum Besseren dabei zu sein.
Jan Gaspard: Xavier, du sagst von dir, dein Zorn sei das, was dich antreibt und den Ursprung deiner Kreativität bildet. Wo kommt dieser Zorn, der dich treibt, her?
Xavier Naidoo: Der Zorn, ich will mal sagen, ist zwar auch der Zorn, den man so als Zorn kennt, der auch dazu führt, dass man sich mit jemandem kloppen würde. Aber es ist auch ein Zorn, den ich ganz schnell abschalten kann. Zum Beispiel, wenn ich jemanden kennenlernen würde von den Leuten, auf die ich immer so zornig bin. Wenn ich die kennenlernen würde, dann wäre der Zorn erstmal sofort weg. Dann würde ich versuchen mich freundlich vorzustellen und den Menschen erstmal auf mich wirken zu lassen. Ich habe schon schmerzhaft festgestellt, dass meine Vorurteile manchmal einfach für den Arsch waren – auf gut deutsch. Und ich versuche eigentlich mich erstmal neu auf einen Menschen einzustellen. Aber wenn ich dann Ahnungen habe oder Vermutungen, dann versuche ich, da ich Kunst mache, auf eine gewisse Art und Weise muss ich meiner Angst, meiner Besorgnis, meiner Wut, das muss da raus. Deswegen mache ich Soulmusik, deswegen – ich bin mit Hiphop-Musik groß geworden. Mit Public Enemy, wo es immer relativ offen zur Sache ging. Wo eben einem gesagt wurde, hier, glaub nicht dem Hype, glaub nicht den Politikern. Und alles diesem. Und das war eben in einer Zeit, in der man spätpubertierend eher auf das gehört hat, was vielleicht ein Hiphopper sagt, als auf das, was die Erwachsenen, die man sonst kannte, gesagt haben. Das heißt für mich, die Wut und den Zorn spielen eine große Rolle auch in meiner Kunst. Ich weiß, ich kann meine Wut und meinen Zorn voll in die Musik integrieren. Da tue ich eigentlich niemandem weh. Ich muss keine Waffe rausholen. Meine Waffe sind meine Worte. Meine Waffe sind meine Melodien. Und da sage ich, ich nehme den Kampf auf. Die ersten Jahre ist es vielleicht eher sowas wo man noch gar nicht so richtig weiß wo das her kommt. Aber ich muss dazu sagen, ich hatte zwei Träume als Kind schon. Und in einem Traum – und die hatte ich auch mein ganzes Leben lang; den einen Traum sogar heutzutage noch. Und der eine Traum ist eben, dass ich als kleiner Junge – also auch in dem Traum bin ich noch ein Kind; das Kind meiner Eltern – sehe, dass alle Menschen immer eine Maske aufhaben. Und sie immer schnell wieder aufziehen, wenn sie mich dann sehen und so. Aber ich sehe sie immer, wie sie sie dann wieder runter machen. Auch meine Eltern haben diese Maske. Also alle Menschen, mit denen ich zu tun habe in diesem Traum, haben alle eine Maske auf. Ich hab eigentlich Angst vor jedem, ich vertraue keinem davon. Und das habe ich eigentlich immer ernst genommen. Ich habe immer gewusst, da ist irgendwas. Irgendwas ist dadrin, wodrauf ich achten sollte. Und dann entlang des Weges merkt man ja, puh, so dumm ist dieser Traum gar nicht. Weil wir natürlich, ich mein, das ist ja auch aus der Psychologie, aus vielen Feldern mittlerweile, sagt man, der Mensch hat viele Persönlichkeiten. Bei seinen Eltern ist man der Mensch, im Beruf ist man der Mensch, bei seiner Frau ist man der Mensch. Also, es heißt, man hat eigentlich verschiedene Masken auf. Soviel dazu. Das ist ja noch nichts Furchteinflößendes. Aber zumindest gab es Träume, von denen ich wusste, was hinter den Masken ist, möchte ich eigentlich gar nicht wissen. Ich will es gar nicht sehen. Und der andere Traum ist, dass mein kleiner Finger riesengroß ist. Also ich als kleiner Junge mit nem riesigen, riesigen, über-, überdimensionalen… was weiß ich, so groß wie ein Hochhaus war dieser Finger. Und ich lief halt rum, wollte so machen, als wäre da nichts, aber ich konnte es halt nicht verbergen. Ich hatte immer dieser riesigen, riesigen Finger. Und ich hab jetzt in den letzten Jahren festgestellt, es gibt noch einen anderen Künstler – eigentlich. Einen Regisseur, einen französischen; jetzt fällt mir gerade sein Name nicht ein. Aber der hat diesen Traum auch, aber mit der Hand. Also entweder immer dieser riesige Finger oder so eine riesige Hand in seinen Videos. Also die Protagonisten. Und das hat der auch schon seit Kind. Und da bin ich das erste Mal so erschrocken, häh, da gibt es noch jemand, der sowas träumt!? Und im Endeffekt sind das so Dinge, die in mir schlummern, wo ich weiß, dass du dich – dass man manchmal alleine sein wird mit einer Idee oder mit einem Gedanken oder mit einer Vermutung. Und ich trau mir dann… oder ich trau dem kleinen Kind, das ich früher mal war, und sage: Ja, ich bin… es kann schon sein, dass da was dran ist. Und in mir drin, sage ich mal, ist immer die Vorsicht und auch die Weltsicht, dass alles ganz anders sein könnte, als es einem so vorkommt. Oder einem vorgemacht wird. Das jetzt, mit fast 40 Jahren, angewandt im Leben und mit dem was ich so kenne oder erfahren habe, denke ich, ist eigentlich eine gute Einstellung, bei dem was ich tue. Ich kann es humorvoll, ich kann es künstlerisch sehen. Ich kann es auch total ernst und verbissen sehen. Aber ich kann auch sofort wegwischen. Und das ist, glaube ich, ganz wichtig, dass man eben nicht fundamentalistisch oder so wie ein Dogma hat, und man sagt, das ist hier alles Scheiße. Ich kann mich also jederzeit drauf einstellen, dass George W. Bush doch ein toller Kerl ist. Ich vermute es zwar nicht, aber – ja, keine Ahnung. So sag ich einfach mal jetzt als dummes Beispiel.
Jan: Also einfach offen bleiben für das was kommt…
Xavier: Genau.
Jan: ..dass die Menschen dich noch überraschen können. – Aber es wirkt so, als würdest du deinen Zorn nun immer mehr ausleben – in deinen Songs, wie dem Lied „Goldwaagen“; aber auch in deinen Interviews, wie jenes, dass du der Süddeutschen gegeben hast. Täuscht das, oder entspricht das der Realität?
Xavier: Ich glaube, das entspricht absolut der Realität, weil ich immer wusste, ich kann die Dinge, die mich sehr stark bewegt haben und die ich auch damals schon in Liedform hatte, da war ich noch nicht bereit es den Leuten zu präsentieren und es hörbar zu machen, weil, ich sag mal, ich dachte, dass wird viele erschrecken. Man muss langsam da ran gehen. Also, man kann nicht einfach da zwei, drei Ohrfeigen den Leuten geben und sagen, ja, das musste mal sein. Das macht man ja nicht.
Jan: Aber du möchtest die Leute schon schütteln manchmal.
Xavier: Nein, nein, ich möchte nicht schütteln, sondern ich will eher – das ist, denke ich, eher mein Ansatz; ich möchte – obwohl ich die wohl am wenigsten erreiche – ich möchte eigentlich die Leute, über die ich spreche, denen möchte ich, dass das denen mitgeteilt wird. Irgendeine Tochter, irgendeine Nicht, irgendjemand hört das aus der Familie, von wem auch immer, den ich da angreife. Und ich möchte einfach, dass die sagen, Onkel Soundso oder Tante Soundso – Tante Springer, hast du das gehört, der Xavier Naidoo schimpft über dich oder sowas. Und das möchte ich damit erreichen. Ich möchte eigentlich, sozusagen, mich mit den Großen anlegen und sagen, hier, lass mal die Leute, lass mal die armen unschuldigen Leute in Ruhe und dann legt euch mal mit jemandem an, der weiß wer ihr seid. Und da, finde ich, sind wir jetzt angekommen. Wir sind in einer Zeit angekommen, und auch unsere Generation ist vor allem in einer Zeit angekommen, wo es drum geht, zu sagen, bis hierher und nicht weiter. Und ich sag mal, wir haben alle Möglichkeiten und alle Waffen in die Hand bekommen, um das auch wirklich zu tun und uns damit auch nicht fürchten zu müssen.
Jan: Was hat das ausgelöst, dass Du lauter wirst, dass Du offensiver wirst und den Großen in die Suppe spucken willst?
Xavier: Na ja, das hat noch nicht ganz das ausgelöst, was es sollte, ich wurde noch nicht von einer großen Zeitung oder dem Springerverlag angegriffen. Ich werde nicht mehr so erwähnt, darum muss ich wohl das nächste Schwert rausholen, um die ein bisschen zu fordern. Meine großen Themen sind Dutroux –also der Fall Dutroux- und die vielen Sachen die in Deutschland im Gang sind. Ich habe eine persönliche Beziehung zum Fall Dutroux und der Stadt, in der das passiert ist. Und solange diese unglaubliche Sache nicht genügend in Deutschland und Europa thematisiert und aufgerollt wurde, müsste man eigentlich die Zeit anhalten um diese unglaubliche Schande zu…
Jan: Darf ich fragen was diese persönliche Beziehung zu diesem Fall herstellt?
Xavier: Ich bin durch diese Ortschaft gefahren, durch Charleroi ich kann es nicht mehr genau sagen wann 1996- oder 97 vielleicht. Kam von Ostende und hatte mich ein wenig verfahren – damals gab es ja noch keine Navigationsgeräte. Ich dachte nur: Charleroi, oh schöner Name, fahr ich mal durch. Dann kam ich durch diese Stadt und dachte ‘Oh Gott was ist hier los?‘ Ich habe nur eine Dunkelheit gefühlt und fragte mich was hier passiert sei, was für Menschen wohl dort wohnen? Ich hatte einfach Angst. Angst, als ich durch diese Stadt kam.
Jan: Beklemmungen?
Xavier: Ja genau, und ein paar Monate später kam der Dutroux-Fall ans Licht, ich hatte noch nie davor von Charleroi gehört. Fand es war die hässlichste Stadt Europas, als ich sie gesehen habe. Ich hatte ein langanhaltendes Gefühl, ein Gefühl das noch lange anhielt, ein beängstigender Nachhall von dieser Stadt. Als der Fall Dutroux ans Licht kam und ich erfuhr, dass es sich in Charleroi zutrug, habe ich gedacht: Schnappte ich damals etwa was auf? Dadurch, dass ich selbst als Kind in eine Situation kam – bei weitem nicht so schlimm – längst nicht so schlimm, kann ich nachempfinden wie es Kindern geht, die in die Hände eines Pädophilen gelangen. Man weiß relativ schnell was Sache ist , man weiß man muss hier raus, aber darf sich nicht dumm verhalten, sonst dreht er mir den Hals um. All das hat mich sehr sensibilisiert für das, was dort passiert ist. Und nun im Nachhinein mit den ganzen Reportagen über den Fall – 27 Zeugen tot, die belgische Justiz sagt er sei ein Einzeltäter, Dutroux hatte aber fünf Häuser mit unterirdischen Verließen. 27 tote Zeugen bedeutet eigentlich, dass er nie ein Einzeltäter gewesen sein konnte, denn wo kommt die Macht her, dass er die ganzen Menschen aus dem Knast aus dem Weg räumen konnte? Er war 7 ½ Jahre im Gefängnis, bis sein Fall verhandelt wurde. Mittlerweile habe ich gehört, es gibt Spuren die bis hin ins belgische Königshaus führen und Staatsanwälte sagen, sie würden niemanden befragen der unter diplomatischer Immunität steht. Da unsere europäischen Institutionen fast alle in Belgien sind, muss ich sagen, solange mir niemand das Gegenteil beweist, sind da wohl auch zwei, drei, vier, fünf Leute dabei, die sich auch dieser Kinder bedient haben und das ist das aller übelste, was sich Menschen einfallen haben lassen, egal wie viele tausende Jahre alt diese Rituale alt sein mögen. Ich finde, sie müssen jetzt aufhören. Wenn in Europa jeden Tag ein Kind stirbt, indem es geschändet wird, und während es geschändet wird auch noch Gliedmaßen abgeschnitten werden. Also die aller schlimmsten Dinge, die man sich nur vorstellen kann. Und wenn dies wirklich passiert, in diesem Europa und wir diesem Land Macht über uns geben, also in Belgien dort befinden sich ja die ganzen Institutionen. Van Rompuy ist ein Belgier, für mich ist das alles unbegreiflich. All dies macht mich unruhig, ich finde, da ist sehr viel aufzuarbeiten. Und so lang das nicht aufgearbeitet ist, wird mein Zorn Tag täglich größer. Das steht für mich über allem. Ich habe gehört, dass sogar die Stasi mit Dutroux in Kontakt stand, weil sie westeuropäische Politiker mit diesem pädophilen Material erpresst haben, also mit ihrem Wissen über ihr pädophiles Dasein. Das heißt, dass die Bundesregierung auch etwas weiß, und diese Kinder auch von Deutschen missbraucht und umgebracht wurden. Niemand geht da ran, die Bildzeitung wirbt, sie sei Träger des Wächterpreises für investigativen Journalismus, dann frage ich mich: Was haben die rausgefunden? Welche Freundin Dieter Bohlen zurzeit hat? Was ist da investigativ, was haben die da in letzter Zeit tolles rausgefunden? Also wenn Vorstandsvorsitzender Döpfner oder die Frau Springer mir was beweisen wollen in Zukunft – was sie natürlich nicht wollen – dann sollen sie den Dutroux-Fall für uns alle aufklären, dann spreche ich die Bildzeitung heilig.
Jan: Kommt drauf an wo dich dein Zorn noch hinführt.
Xavier: Ja ich bin da ein wenig ausgebrochen.
Jan: Bevor wir diesen Weg weiter gehen, möchte ich Dich auf diese Schlüsselsituation ansprechen. Du fährst durch diesen Ort und erspürst etwas, hinterher entschlüsselst Du was Du gespürt hast. Konntest Du später auflösen, woher diese Affinität diese Sensibilität herkam, dass Du fühlen konntest was da für ein Leid geschah.
Xavier: Dinge, die mir so passieren und die ich erspüre hinterfrage ich nur bis zu einem gewissen Grad, ich geh also nicht bis zum letzten, habe in den letzten Jahren aber sehr viel im Auto geschrieben. Dabei hat das Wort „erfahren“ eine ganz neue Bedeutung bekommen. Das heißt, wenn ich mit meinem Auto oder Fahrrad durch eine Region fahre, dann spielt es sich in meinem Kopf so ab, als würde ich über eine Schallplatte fahren und meine Reifen oder das, was der Motor an Luft ansaugt, die Erfahrungen und Gefühle sind, ab und an denke ich diese sind Jahrhunderte alt, wenn man zum Beispiel durch die Schweiz fährt, so hatte ich dort eine Erfahrung, als ich während meiner Reise die Bibel las und vieles sich in der Natur der Schweiz wiedergespiegelt hat. Ich las und vor meinen Augen spielte sich die gelesene Szene ab, alles tauchte auf, die Bergpässe die Viehherden. Wenn ich im Auto, diesen ruhigen Faradayschen-Käfig sitze und mit 140 km´h durch die Welt fahre, tauche ich in meinen eigenen Kosmos ab und kann anders wahrnehmen und empfangen. Meist schreibe ich diese Empfindung gleich auf.
Wenn ich mir vorstelle, ich bin durch den Ort (Charleroi) gefahren, in dem kurz zuvor ein paar kleine Mädchen voller Angst hingebracht worden sind und ich da auch ein paar Stunden später durchkam…... Aber die Stadt ist auch sehr hässlich.
Jan: Es ist einfach eine subjektive Wahrheit, wenn man es erlebt hat. Xavier, Du kommst ja viel rum, bist ein Mensch, der massiv in Bewegung ist, viele Menschen trifft, viele Energien Strömungen auf sich einfließen lassen muss. Was erwächst daraus, du sagst der Zorn sei eine Quelle Deiner künstlerischen Kreativität, woraus sich Dein Handwerk entwickelt. Ist dies aber nicht zu wenig, hast du nicht eine weitergehende Verantwortung, wenn Du diese Dinge erspürst?
Xavier: Na gut, ich glaube, dass aus meiner Liebe zu meiner Heimatstadt Mannheim und der Heimatregion vieles anderes erwächst, dort findet man alles erhaltenswertes, da finde ich viel von dem Reichtum bestätigt, den ich im Herzen trage. Dort leben meine Mutter und ein Großteil anderen Menschen, die ich liebe. Alle Siege, die man erringen kann, die trage ich in dieser Region und hoffe, dass es uns gelingt dort einen sicheren Hafen zu bauen – egal wie lange – ich hoffe, dass dieser Kern von Menschen, die ich kenne, wir Musiker müssen eh auf Sicherheit verzichten daher sehe ich unser Studio als Headquarter und sehe viele Sachen die ich im Herzen habe, dass man zusammen leben sollte, in einer Gemeinschaft, ist vielleicht schwierig, aber wir haben das in unserem Studio-Komplex schon, dass da eben viel Leute zusammen sind und arbeiten. Auch wegen dem künstlerischen Austausch. Die Kinder, die jetzt geboren wurden und werden machen mich schon sehr zuversichtlich, dass wir das Ruder rumreisen und das, was man bereit ist zu geben und was man für Veränderungen sich für Deutschland/Europa wünscht, bei uns in der Region umsetzbar ist. Ich hab mein Augenmerk längst nicht mehr auf der Welt oder Deutschland. Ich lege mein Hauptaugenmerk auf meine Region Mannheim und habe mein großes Glück darin gefunden, dass ich eben diese Heimat gefunden habe, mir ist der Dialekt wichtig, mir ist die geografische Lage wichtig, habe einfach früh entdeckt, dass mir das kostbar ist und bin bereit, da sehr viel zu investieren, also als Gastgeber zu fungieren, wichtige Leute aus der Region zusammenzubringen, damit man was bewegt. Ich kenne einige Bürgermeister aus der Region und aus Deutschland. Gerade mit den Bürgermeistern müssen wir mal ein klares Wort reden können. Mittlerweile bin ich selber in dem Alter der Bürgermeister. Da hat man auch eine andere Basis, vor 10 Jahren wäre ich nur ein Jungspund gewesen. Jetzt wissen die auch, wir sind unserer Region treu geblieben und haben unser Business etabliert.
Hinweis: Das Interview mit Xavier Naidoo entstand im Rahmen seines Auftritts in der TV-Talkshow "Cafe 23", die auf dem Web-TV-Portal nexworld.TV abgerufen werden kann. Link zur Sendung:
Xavier Naidoo - Mein Zorn ist mein Motor
Quelle: http://www.freie-allgemeine.de/artikel/news/xavier-naidoo-meine-waffe-sind-meine-worte-meine-waffe-sind-meine-melodien/
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