Bärlin City Girl
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Erstellt: 15.04.10, 18:29 Betreff: Re: Interessante Interviews |
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Xavier Naidoo: „Von der Kirche erwarte ich nichts!“ (Ulm/sz)
80 gespannte Fans verfolgten am Mittwochabend die Liveausgabe der Radio 7 Plattenküche im Ulmer Stadthaus. Eingeladen hatte Radio 7 Musikexperte Matthias Ihring den Sänger Xavier Naidoo. Zwei Stunden lang unterhielt er sich mit Ihring über seine Musik – aber eben nicht nur: er bezog auch deutlich Stellung zur Institution Kirche und sprach über die Rolle, die Gott in seinem Leben spielt. „Mit der Kirche kann ich nichts anfangen“, antwortete der Mannheimer auf Ihrings Frage, was er von den aktuellen Entwicklung in der katholische Kirche halte „ich habe schon als Kind gemerkt, dass da was falsch läuft. Und das derzeitige Verhalten der Institution Kirche zeigt wieder einmal, dass gerne verdrängt wird.“ Für den 38-Jährigen ist aber klar, dass es einen Gott gibt, der für ihn jedoch nichts mit der Kirche zu tun hat. „Gott ist dort, wo man ihn nie vermuten würde, für mich persönlich ist das meine innere Freude.“ Großen Einfluss nimmt die Verbindung zu Gott dann auch auf die Musik. Gerade erst veröffentlichte Xavier Naidoo das Konzeptalbum „Alles Kann Besser Werden“, das sämtliche menschlichen Gefühle widerspiegelt. „Entsprechend habe ich das Album in zwei ‚helle’ und eine ‚dunkle’ CD aufgeteilt. Symbolisch stehen dies für Hoffnung, für Mut machen und für Trauer bzw. Schmerzbewältigung. So erlebe ich selbst tagtäglich unsere Welt“, erklärt Naidoo, der aber trotz aller Horrormeldungen immer noch das Leben als Wunder empfindet. „Ich finde vieles fantastisch und freue mich über himmlische Zustände.“ Als himmlisch empfindet das Söhne Mannheim-Bandmitglied auch die Möglichkeit, mit seinen Liedern Dinge zu verändern, schließlich gehöre er nun einer Generation an, die was ändern müsse. „Musiker haben ja von Haus aus einen Fluchtmodus, aber jetzt gilt es! Ich habe oft das Gefühl, dass wir immer noch nicht wissen wer oder was wir sind.“ Eine These, die durch seinen Erfolg in der haltlosen, sich nach Spiritualität sehnenden Generation X, bestätigt wird. Deshalb rede er in seinen Stücken auch „Tacheles“. „Mein Ziel war immer, in den Liedern offen zu reden“, erklärt Xavier Naidoo. Aber gerade das „offen Reden“ sei ein langer Entwicklungsprozess gewesen. „Mit Anfang 20 haben mir dafür oft noch die richtigen Worte und natürlich auch die Lebenserfahrung gefehlt.“ Dabei stellte sich der Mannheimer aber nie die Frage, ob die deutsche Sprache die richtige Wahl für seine Musik sei. „Das überlege ich nicht im Voraus, die Entscheidung für Englisch oder Deutsch fällt während des Textens und Arrangierens.“ Manchmal fordere ein neuer Titel förmlich die ein oder andere Sprache. Dass er mit seinem mittlerweile typischen Xaidoo-Sound von großen deutschen Wochenzeitungen zum „Jesus der Hitparaden“ (Spiegel) oder „Himmel-Stürmer“ (Stern) stilisiert wird, empfindet der Sohn einer Südafrikanerin und eines Inders als „Personenkult, mit dem ich nichts anfangen kann“. Vielmehr sei ihm wichtig, sich selbst und seinem Weg treu zu sein. Dass ihm das gelingt, davon waren die 80 Zuhörer am Ende der Radio 7 Plattenküche überzeugt. Der Mitschnitt des Gesprächs mit Radio 7 Musikexperte Matthias Ihring wird am Dienstag, 20. April ab 20 Uhr auf Radio 7 ausgestrahlt.
(Erschienen: 15.04.2010 16:37)
Quelle: http://www.schwaebische.de/lokales/ulm-laichingen/ulm_artikel,-Xavier-Naidoo-„Von-der-Kirche-erwarte-ich-nichts“-_arid,4083282.html
Der Weg Ist Das Ziel!
*CarpeDiem*
[editiert: 15.04.10, 18:30 von Bärlin City Girl]
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