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Naid2Xo Fan Projekt
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moni
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Erstellt: 23.03.09, 08:42 Betreff: Re: Produzent Naidoo |
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Ein schöner Artikel über Vicky Leandros Zusammenarbeit mit Naidoo/Herberger über Zielgruppen, die evtl. nicht mehr passen, Richtungswechsel etc.
Deutscher Soul und Sauerfleisch mit Knoblauch Von Julian Mieth 22. März 2009, 01:22 Uhr
Schlager war gestern: Vicky Leandros wagt einen musikalischen Richtungswechsel
Als Deutschlands erfolgreichste Schlagersängerin Vicky Leandros vor vier Jahren ihr 30. Bühnenjubiläum feierte, hätte sie eigentlich ganz zufrieden sein können. Immerhin gehörten zur Erfolgsbilanz über 40 Millionen verkaufte Tonträger weltweit. Doch möglicherweise stellte sie mit dem zum Jubiläum veröffentlichten Best-of-Album "Ich bin, wie ich bin" fest, dass sie gar nicht sein wollte, was sie ist. Sie sei eben nicht nur Schlagersängerin, sagt sie.
Leandros zog sich zurück und machte Politik: Bis 2008 war die gebürtige Griechin stellvertretende Bürgermeisterin von Piräus, der Geburtsstadt ihrer Mutter. Das Angebot, für die Berliner CDU zu kandidieren, schlug sie dagegen aus.
Jetzt macht Vicky Leandros wieder Musik: Auf ihrem schönen neuen Album "Möge der Himmel" hat sie sich aber vom Schlager abgewandt und macht stattdessen deutschen Soul. Sogar Rap gibt es zu hören, was allerdings nicht unbedingt hätte sein müssen. Verantwortlich sind dafür Xavier Naidoo und Produzent Michael Herberger von den "Söhnen Mannheims". Sie luden Leandros nach Mannheim ein, um ihr einige Songs vorzuspielen, die sie für sie geschrieben haben. Leandros sagt: "Diese Lieder waren großartig." Sie blieb und nahm ein ganzes Album auf. "Wer wirklich alles erreicht hat im Leben", sagt Naidoo, "und sich noch einmal mit solchem Elan in eine völlig neue Produktion stürzt - das zeugt von echter Leidenschaft." Wie man sich die Zeit im Studio vorstellen kann? "Ich habe für die Jungs Sauerfleisch mit Knoblauch gekocht, die sind ja alle so alt wie mein Sohn", sagt sie. So ist "Möge der Himmel" eben auch ein Generationen-Album, auf dem Alt und Jung zusammenfinden.
Was das bedeutet, erklärt der Titelsong: "Sie teilen uns ein in die Jungen und Alten / wir lassen es zu und lassen uns verwalten", beklagt sich darin Leandros, und das muss wohl auch ironisch gemeint sein. Denn "verwalten" lässt sie sich zumindest künstlerisch von Naidoo: Musik und Texte stammen größtenteils von ihm. Im Vorfeld habe es viele Gespräche "über das Leben und die Liebe" gegeben, sagt sie. "Xavier ist sehr einfühlsam." Und so geht es in den Liedern natürlich vor allem um sie selbst. In dem anrührenden Titel "Liebe bringt den Schmerz" wagt sie sich im Duett mit Naidoo in stimmlich ungeahnt ausdrucksstarke Tiefen, ganz mitgerissen von der Kraft der Gefühle. Im CD-Booklet sendet sie Naidoo einen Gruß: "Lieber Xavier, ich wollte mit Gott sprechen und habe Dich gefunden."
Zwar sagt die 56-Jährige, dass sie und ihre Musik sich weiterentwickelt haben, was das aber für sie oder ihr Image bedeutet, will sie lieber nicht sagen. Auch bleibt Leandros äußerst vage, was sie selbst betrifft. Ja, es gehe ihr hervorragend, alles sei großartig. Über ihre Vergangenheit möchte sie "gar nicht mehr sprechen". Wie man manche Textpassage zu deuten habe, lässt sie offen, "denn das Publikum soll Raum für die eigene Fantasie haben". Und so kann man sich einiges zusammenreimen, die neue Vicky Leandros bekommt man indes nicht zu fassen.
Fest steht allerdings, dass Leandros eine musikalische Rundumerneuerung vorgenommen hat, aus welchen Gründen auch immer. Und so drängte sich bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt in der ZDF-Show "Willkommen bei Carmen Nebel" die Ahnung auf, dass sie nunmehr rundumerneuert, nicht mehr so richtig zu ihrem alten Umfeld passt. Neben Hansi Hinterseer, Brunner & Brunner sowie den Klostertalern wirkte sie etwas verloren. Auch das Publikum war das alte geblieben und wirkte neueren Entwicklungen nur bedingt aufgeschlossen. "Angst ist ein schlechter Ratgeber", sagt die Sängerin überzeugt. "Ich kann nicht jedes Mal, wenn ich an einem neuen Album arbeite, überlegen, für welche Zielgruppe das infrage kommen könnte." Der neue Sound soll kein einmaliger Ausflug sein. "Ich werde diesen Weg weiter fortsetzen. Und das meine ich ernst."
Wenn Leandros in "Breite meine Flügel aus" singt: "Auch wenn es dir schwer fällt, ich gehöre nicht mehr in deine Welt / Auch wenn es mir schwer fällt, ich gehörte nie in deine Welt!" - doch in welche Welt mag sie jetzt gehören? Und in "Tut mir Leid" heißt es: "Aber nun bin ich aufgewacht aus meinem Schlaf und mir gefällt nicht, was ich seh'" - wäre schön blöd, wenn ihr Stammpublikum plötzlich das Gleiche denkt.
Quelle: http://www.welt.de/wams_print/article3420348/Deutscher-Soul-und-Sauerfleisch-mit-Knoblauch.html
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