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kati

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New PostErstellt: 02.01.09, 19:15     Betreff: Re: Wettsingen in Schwetzingen - Die CD und DVD

und noch mal für die beiden Top 20 - Platzierungen!

Charts - Die Formel für den Erfolg
VON PATRICK BEUTH

Pelziges Grauen" - das war nur eine der vielen empörten Kommentare von Musikfans in den Internetforen und Blogs über den Schnuffel-Song. Zur Erinnerung: "Kuschel, kuschel, kuschel, kuschel - Du bist mein kleiner süßer Schnuffel. Du bist mein kleiner süßer Stern - hab dich zum Kuscheln gern. La,la,la...." - das war der unsägliche Text. Wie konnte es nur passieren, dass der Klingeltonhase mit seiner Knuddel-Lyrik sogar in den Single-Jahrescharts auf Platz vier landete? Die Erklärung ist, zugegeben, nicht ganz einfach. Bürokratisch heißt sie Systembeschreibung der offiziellen Charts" und ist 38 Seiten lang. Nach ihren Vorgaben erheben die knapp 100 Mitarbeiter des Dienstleisters Media Control im Auftrag des Bundesverbandes der Musikindustrie jede Woche die Top 100 der Singles und Alben sowie eine Reihe von Spartencharts.

"Notenpisser" neben dem King of Pop

Bei den Alben zählen bislang nur die Verkäufe im Handel, also keine Downloads. Das erklärt beispielsweise den Erfolg des Schlagerduos "Die Amigos", das im Herbst mit "Ein Tag im Paradies" auf Platz sieben der Charts einstieg und nun auf Platz 93 der Jahres-Albumcharts gelandet ist, eingerahmt von Michael Jackson und den Eagles.

Die Hits des Jahres 2008 - Longplay:

  1. Back To Black, Amy Winehouse
  2. Vom selben Stern, Ich + Ich
  3. One Chance, Paul Potts
  4. Jazz ist anders, Die Ärzte
  5. Stark wie zwei, Udo Lindenberg
  6. Viva La Vida, Coldplay
  7. Black Ice, AC/DC
  8. This Is The Life, Amy MacDonald
  9. Death Magnetic, Metallica
10. Rockferry, Duffy
11. Männer sind primitiv, aber glücklich, Mario Barth
12. Spirit, Leona Lewis
13. Wettsingen in Schwetzingen, Söhne Mannheims vs. Xavier Naidoo
14. Hard Candy, Madonna
15. Die Suche geht weiter, Rosenstolz
16. Sehnsucht, Schiller
17. Keinohrhasen (Soundtrack)
18. Plan A! Thomas Godoj
19. Was muss muss – Best of, Herbert Grönemeyer
20. Ewig, Peter Maffay

Die älteren Musikfans kaufen solche CDs in Geschäften, die Generation Internet trägt vermutlich eher wenig zum Erfolg des Duos bei. Ihr sind die Brüder allenfalls durch ihre haarsträubende TV-Werbung im RTL-Shop ein Begriff. Für den Fernsehauftritt wurden sie von Satiriker Oliver Kalkofe übrigens liebevoll in die Kategorie "Notenpisser" eingeordnet. Komplizierter wird es, wenn es um die Art der Tonträger geht. Gezählt werden CDs, Vinyl-Schallplatten, aber auch DVD-Kombinationen aus Musik und Spielfilm, wenn der Musikanteil größer ist als 50 Prozent der Gesamtspielzeit. Compilations, also Alben mit mehreren Interpreten, werden aus den Top 100 herausgerechnet und gesondert aufgeführt.

Stückzahlen sind ein heißes Eisen

Vorbestellungen von Händlern haben, im Gegensatz zu anderen Ländern, in Deutschland ebenfalls keinen Einfluss auf die Charts. So erspart sich die deutsche Musikindustrie peinliche Korrekturen wie vor einigen Monaten in Frankreich: Dort prahlte man mit 160 000 verkauften Exemplaren von Carla Brunis Album "Comme si de rien n'était", bis sich herausstellte, dass die zwar an die Händler ausgeliefert, aber nur zur Hälfte auch verkauft wurden. Die Stückzahlen sind in Deutschland ein heißes Eisen. Weder Media Control noch der Auftraggeber, also der Bundesverband Musikindustrie und seine Mitglieder, veröffentlichen absolute Verkaufszahlen. Beim Bundesverband reagiert man auf entsprechende Nachfragen auch durchaus unwirsch: "Das sind vertrauliche Daten unserer Mitglieder, die wir nicht herausgeben. Letztlich spielt das auch keine Rolle, die Charts sind ja aussagekräftig genug", sagte Johann Friedrich Graf Brockdorff-Dallwitz, Wirtschaftsreferent des Verbandes, der Frankfurter Rundschau.

Gezählt wird, wie viel Geld ein Künstler einbringt

Für die Verbraucher gilt das allerdings nur sehr bedingt. Zum einen spiegeln die deutschen Charts nicht die reine Anzahl verkaufter Alben wider, sondern deren Verkaufswert. 1000 verkaufte Exemplare einer CD-Sonderedition mit Bonus-DVD für 16,99 Euro bringen eine höhere Chartplatzierung als 1000 verkaufte Exemplare einer normalen CD für 12,99 Euro. Gezählt wird also letztlich nur, wie viel Geld ein Künstler einbringt. Zum anderen ist es bei so viel Geheimhaltung schwierig, die wahre Popularität einer Band oder eines Musikers einzuschätzen: Wenn man nicht weiß, ob die Platte 100 000 Mal oder nur 500 Mal verkauft worden ist, lässt sich nicht sicher sagen, ob die Gruppe oder der Interpret derzeit wirklich zu den beliebtesten im Land gehört.

Service für die Plattenfirmen

Bei den Singles sorgte der Sommerhit "All Summer Long" in diesem Jahr für Irritationen. Der Song war noch nicht in Läden zu haben, als er bereits in den Singlecharts gelistet war. Nach Rock am Ring und einem Auftritt bei Stefan Raab luden Fans den Song so oft legal aus dem Internet herunter, dass es für den Einstieg in die Charts reichte. Denn anders als bei den Alben werden bei den Singles auch die Downloads berücksichtigt. Außerdem werden die Verkaufszahlen von etwa 3000 Läden im Bundesgebiet sowie die verkauften Tonträger aus Online-Shops wie Amazon registriert.

Die Hits des Jahres 2008 - Singles:

  1. Apologize, Timberland feat. One Republic
  2. Bleeding Love, Leona Lewis
  3. All Summer Long, Kid Rock
  4. Kuschel Song, Schnuffel
  5. I Kissed A Girl, Katy Perry
  6. Mercy, Duffy
  7. So soll es bleiben, Ich + Ich
  8. This Is The Life, Amy MacDonald
  9. 4 Minutes, Madonna
10. Sweet About Me, Gabriella Cilmi
11. My Man Is A Mean Man, Stefanie Heinzmann
12. Stark, Ich + Ich
13. Allein Allein, Polarkreis 18
14 Valerie, Mark Robinson feat. Amy Winehouse
15. Love Is You, Thomas Godoj
16. So What, Pink
17. Infinity 2008, Guru JoshProject
18. Summer Love, Mark Medlock
19. Nessun Dorma, Paul Potts
20. Das hat die Welt noch nicht gesehen, Söhne Mannheims

Dreistellige Plattenverkäufe reichen für Chartsplatzierung

Dazu kommen dann noch so genannte Fulltrackdownloads, also komplette Songs, die direkt auf das Handy heruntergeladen und auch als Klingeltöne verwendet werden können. Einfache Klingeltöne zählen wiederum nicht, auch Streaming-Angebote und - zumindest seit 2001 - Radio-Airplay werden nicht von Media Control berücksichtigt. Nur selten dringt etwas Licht in den Wust aus 38-seitigem Regelwerk einerseits und geheim gehaltenen Verkaufszahlen andererseits. Anfang des Jahres hatte Manfred Gillig-Degrave, Chefredakteur des Musik-Handelsmagazins Musikwoche, dem Magazin Spiegel verraten, dass mitunter schon dreistellige Verkaufszahlen genügen, um den Sprung in die wöchentlichen Singlecharts zu schaffen. Ex-Boygroup-Sänger Ronan Keating soll es im Jahr 2004 sogar mit bundesweit nur 214 verkauften Exemplaren seiner Single unter die ersten Hundert einer Woche geschafft haben.

Repräsentativität der Charts ist fragwürdig

Der Verband hat allerdings mindestens zwei gute Gründe, seine Zahlen unter Verschluss zu halten. Erstens wären Manipulationsversuche trotz diverser Sicherheitsvorkehrungen von Media Control wahrscheinlicher, wenn jedem klar wäre, dass nur noch eine bestimmte Anzahl verkaufter Platten nötig ist, um in den Charts ein- oder aufzusteigen. Zweitens dürften die Zahlen im Vergleich zu den deutlich mehr als 300 Millionen illegalen Downloads pro Jahr auf sehr niedrigem Niveau liegen, womit fraglich wäre, ob die offiziellen Charts überhaupt repräsentativ sind. Allerdings: Niemand weiß, was wie oft durch die diversen illegalen Online-Tauschbörsen und Netzwerke wandert. Aus diesen Angaben eine Hitliste zu erstellen, wäre sehr spekulativ. Deshalb sind die Media-Control-Charts immer noch die besten, die zur Verfügung stehen.

Quelle: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/panorama/1653396_Die-Formel-fuer-den-Erfolg.html



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"Wenn ich 'ne Kuh laufen seh, dann verspühr ich nicht das Bedürfnis, sie als heilig zu empfinden." (Zitat X.N.)


[editiert: 02.01.09, 19:30 von kati]
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