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Frickibär

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New PostErstellt: 05.09.05, 23:42     Betreff:  Mann'em Soul bringt die Stars in der Arena zum Leuchten

Mann'em Soul bringt die Stars in der Arena zum Leuchten
Rolf Stahlhofen und sein Orchester stehlen mit einer eindrucksvollen Musikerparade dem "Bösfeld-UFO" fast die Show

Von unserem Redaktionsmitglied Jörg-Peter Klotz


Berlin, herschauen! Man kann mehr als 20 Stars über die Bühne bringen, ohne wie bei "Live 8" sechs Umbau-Stunden zu verpulvern. Dazu braucht man aber so etwas wie das Mann'em Soul Orchestra, das unter der Leitung von Rolf Stahlhofen und Grönemeyer-Keyboarder Alfred Kritzer die Stars am zweiten Abend des Arena-Eröffnungswochenendes zum Leuchten bringt.

Mit Norbert Hamms sattem Bass-Groove und den Zeilen "It was the third of September, a night I will always remember" (es war der 3. September, eine Nacht, an die ich mich immer erinnern werde), frei nach dem Temptations-Klassiker "Papa Was A Rolling Stone", startet ein denkwürdiger Abend. Stahlhofen schlägt damit die Brücke zum 3. September 2002, als 8000 Besucher das erste "Menschen am Fluss"-Festival in der Maimarkthalle zum bundesweit größten Benefizkonzert zu Gunsten der ostdeutschen Flutopfer gemacht hatten.

Diesmal kamen noch mehr Menschen von Rhein und Neckar. Ansonsten gibt es eine Reihe von Parallelen zur Erstauflage: Die All-Star-Band funktioniert wie ein Meisterwerk der Feinmechanik, perfekt abgestimmt mit Streichern und Background-Chor. Und wie seinerzeit Otto Waalkes rockt auch diesmal wieder ein Comedian die Halle am heftigsten: Bülent Ceylan kommt etwa zur Halbzeit auf die Bühne, überzieht im Adrenalinrausch seine Auftrittszeit um 15 Minuten und improvisiert aus seinem Best-Of-Programm, dass es eine Pracht ist. "Die Sau ist draußen", konstatiert Manfred/Hasan/Bülent sichtlich überwältigt. Und bis man so ein Tier wieder eingefangen hat, dauert es nun mal . . .

Zuvor hatte die erste Stunde hoffnungsvollen Newcomern gehört: Joana Zimmers Stimme zwischen Celine Dion und Cher beeindruckt bei ihrem Hit "I Believe". Der Schweizer William White setzt gekonnt auf Lenny-Kravitz-Qualitäten, Groove Guerilla und W4C von der Popakademie demonstrieren die enorme Live-Präsenz der neuen "Mannheimer Schule". Nur The Flames zollen bei der Coverversion von "Green Tambourine" ihrer Nervosität hörbar Tribut.

Es reiht sich Höhepunkt an Höhepunkt: Emma Lanford mag vielen nichts sagen. Doch wie die schwarze Sängerin beim loungigen Jazz-Intro zu "Fever" nicht nur gesanglich mit Rolf Stahlhofen flirtet, ist ziemlich prickelnd. Der Erotik-Faktor steigt noch, als sie ansatzlos in eine balladeske Fassung ihres Hits "Horny" wechselt und eine Strophe später dem Dancefloor-Knaller mit der riesigen Band im Rücken sein ursprüngliches Tempo verpasst. Aha-Effekt, die Arena tobt. Noch mehr, als Lanfords Produzent Mousse T. dazu stößt, und mit zwei weiteren Uptempo-Krachern Rhythmus in die Hüften bringen. Laith Al-Deen weiß, was Frauen wollen - und bringt anschließend für "Sweet Soul Music" Sasha und Stahlhofen mit auf die Bühne, "Unplugged"-Versionen von "Bilder von Dir" und "Leb den Tag" sind eine schöne Reminiszenz an seinen Hafenauftritt.

Sehr spektakulär bekommen Silbermond ihre Ballade "Symphonie" serviert, die Kritzer um ein feinfühliges Streicher-Arrangement erweitert hat - hier kommt die orchestrale Abteilung von Mann'em Soul auch klanglich voll zur Geltung, was bei der geballten Wucht auf der Bühne nicht immer der Fall ist. Joy Fleming prüft die Arena-Akustik vor allem mit einem A-Capella-Song voller extremer Höhen und Tiefen auf Herz und Nieren, bevor Sasha wieder einmal klar stellt, dass er auch ohne sein Alter Ego Dick Brave kein blasser Pop-Futzi ist. Für das wiederum wunderbar orchestrierte "Turn It Into Something Special" und das rockige "Rooftop" wird der Sohn Soests gefeiert. Der ist sich auch nicht zu schade, für Karl Frierson bei "Higher And Higher" in den Background-Chor zu rücken. Der De-Phazz-Sänger, Stahlhofen und Mousse T. setzen zu Tom Jones' Hit "Sexbomb" eines der größten Ausrufezeichen des Abends.

Dann gibt's Kontrastprogramm: Roachford demonstriert drei Songs lang, wie unglaublich transparent Musik zwischen Pop und Blues in der SAP Arena klingen kann. Peter Maffays Mixer zeigt überlaut, dass es auch anders geht, bis sich der Sound wieder einpegelt. Auch die Söhne Mannheims bringen Hausanlage und die Bananenboxen über der Bühne an die Dezibel-Grenze - trotzdem hat man den Gesang von Xavier Naidoo, Tino Oac und. Co., Koshos gewaltiges "Geh davon aus"-Riff oder die zwingenden Rhythmen von "Power Of The Sound" selten so differenziert gehört.

Zum Grande Finale sind wieder die Temptations gefragt: "War" und die Frage, wofür Krieg gut ist, schmettert das All-Star-Ensemble von der Bühne. Vor allem die spontanen Freestyle-Raps sind eigentlich mitreißend, aber nach über fünfeinhalb Stunden hochklassiger Musik lässt sich das ermattete Publikum nicht mehr so leicht von den bequemen Sitzen holen. Stahlhofens "Bis wir uns wiedersehen" setzt den Schlussakkord. Man kann nur sagen: hoffentlich bald!

© Mannheimer Morgen - 05.09.2005



Quelle: www.morgenweb.de



"die Mundart is en geile Beat, wie Dynamit so explosiv..." (Christian "Chako" Habekost - "2 Mann und Xavier Naidoo")
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