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malgo
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Erstellt: 05.05.11, 14:17 Betreff: Re: „Barrikaden von Eden“ (VÖ 13.05.11)
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danke isabel da hört man zumindest was und das auch mehr als 1 schnipsel am tag.. :))
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karo
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Beiträge: 880
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zeuthen
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Beiträge: 1396
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Erstellt: 06.05.11, 20:05 Betreff: Re: „Barrikaden von Eden“ (VÖ 13.05.11)
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das ist lieb von dir anja.
isabel
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malgo
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Beiträge: 875 Ort: (n) ohhh (more) vienna :)
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Erstellt: 11.05.11, 10:32 Betreff: Re: „Barrikaden von Eden“ (VÖ 13.05.11)
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Pop: Am Freitag erscheint das vierte Studioalbum der Söhne Mannheims, das an die Stil- und Tempo-Vielfalt ihrer Frühzeit anknüpft
Auf den "Barrikaden von Eden"
Von unserem Redaktionsmitglied Jörg-Peter Klotz
Die Söhne Mannheims gehen auf die Barrikaden: Stilistisch, weiterhin politisch und im Titel ihres vierten Studioalbums seit 2000, der erstmals nicht mit den vier Buchstaben Z, I, O und N spielt. Gestürmt werden sollen weder die Bastille noch der Reichstag, sondern Eden. Sich als Einzelner oder Gesellschaft nicht den Weg zum Paradies verbauen zu lassen, ist inhaltlich ein gemeinsamer Nenner von vielen der 14 neuen Songs. Wie so oft beim Texter Naidoo kann man das buchstäblich verstehen oder metaphysisch. Letztlich geht es meist um Glück. Und fast immer um Liebe.
Dabei lässt es das von Michael Herberger dirigierte 14-köpfige Musikerkollektiv teilweise wieder deutlich härter angehen, als man es nach den zahllos anmutenden Radioballaden mit Naidoo-Gesang noch zu hoffen gewagt hat. Schon ganz zu Anfang unterläuft der Titelsong "Barrikaden von Eden" alle Erwartungen mit einem düsteren Club-Intro, das sich enorm spannungsreich in einer Art Techno-Gewitter entlädt - Faithless treffen Scooter, und die Söhne rocken dazu. Ein Überraschungs-Coup.
Fast wie zur Beruhigung folgt die balladesk-getragene Hitsingle "Ist Es Wahr (Aim High)", die deutlich poetischer mit dem Politbetrieb abrechnet als zuletzt und dem Zuhörer damit mehr Raum zur eigenen Assoziation lässt. So regen politische Texte an, ohne belehrend oder kabaretthaft zu wirken. Dann rast die Söhne-Achterbahn tempomäßig wieder nach oben: "Hier kommen die Söhne" kombiniert zunächst einen pumpenden Beat mit Akustik-Klampfe, es folgen Strophen nach klassisch-schönem Deutsch-Rap-Muster, die beste von Henning Wehland ("Wir hau'n drauf wie Lukas Podolski") und einem typischen Naidoo-Refrain, der von Gitarren und Gebrüll fast niederkartätscht wird. Nicht überkomplex, aber ein Wirkungstreffer.
Fein austarierte Dramaturgie
Die fein austarierte Albumdramaturgie schließt daran die charakteristischsten Titel an: das harmoniestarke "Dir gegenüber stehen" und "Freiheit". Hier gibt es die geballte Ladung Balladendynamik und Söhne-Pathos im positiven Sinne, das lange vor dem Durchbruch der Demokratiebewegungen in Nordafrika den Geist der Jasmin-Revolution einfing. Der Texter Naidoo bedient dabei alle Register seines Spektrums von "Ist Freiheit nicht der Werbefilm schlechthin / Sie baden gerade ihre Ohren darin" bis "Wenn wir uns unsere blutigen Hände reichen / dann können wir sicherlich alles erreichen".
Sein ungewöhnliches Talent zeigt sich auch beim erstaunlich bodenständigen Liebeslied "Oben oder unten": Statt wie sonst "in 1000 Länder einzufallen", um der Liebsten zu gefallen, zitiert er Single-Statistiken und zeigt, dass man selbst eine Armada von Worten mit -ung-Endung soulig klingen lassen kann. Für zusätzlich belebende Kicks sorgt in fast allen Songs der enorm präsente Rapper Metaphysics. Drei witzige Mini-Hörspiele (Skits) um Scharmützel zwischen Russenmafia und den Söhnen Mannheims konterkarieren geschickt mitunter aufkommenden heiligen Ernst.
Die Klimas-Komposition "Neustart" rockt hochsolide - und gibt unter anderem intime Einblicke in das Seelenleben der Band nach dem unerwarteten Tod ihres altgedienten Soundmanns vor einigen Jahren. Auch "Wir" vermischt gekonnt Autobiografisches mit allgemein Gesellschaftlichem, Rap und Rock, Naidoo- mit Klimas-Zeilen: "Wir sind Blumenkinder mit Schlagringen, nennt uns Temposünder / Es gibt zu viele Routenfinder, wir sind Steuerbringer mit erhobenem Mittelfinger".
Das englischsprachige "Lonely" und "Ich tue es" rücken die Qualitäten aller vier Sänger ins Rampenlicht wie selten. Auch Tino Oac zeigt hier nach seiner Absage der Frühjahrs-Tournee, dass er weiter ein Aktivposten ist. Dagegen punktet das ungeahnt frauenversteherische "Ich lern was über Dich" vor allem rhythmisch, während "Kill All Psychopaths" düster und wuchtig Richtung Progrock abdriftet. Das tut auch das harmlos beginnende "Wenn ich die Liebe nicht finde", das schnell enorme Dynamik entwickelt, um mit grandiosen Gitarren, Emerson, Lake-&-Palmer-Breitwandrock und fiebrig-hypnotischem Naidoo-Gesang regelrecht abzuheben. Nicht nur hier kommen die enormen Qualitäten der Instrumentalisten voll zur Geltung.
Mit der Eltern-Hymne "Für Dich" endet der Barrikadensturm überaus versöhnlich. Zumal dem Produktionsteam um Michael Herberger nach dem Mega-Erfolg "NOIZ" (2004) und dem anschließend etwas verkopft geratenen "IZ ON" (2009) die Quadratur des Kreises gelingt: Ein ausgewogenes Album, das ein paar neue Wege geht, Musikermusik bietet, wieder mehr rockt und trotzdem die Balladenfreunde nicht verprellt.
Mannheimer Morgen 11. Mai 2011
Adresse des Artikels: http://www.morgenweb.de/nachrichten/kultur/20110511_mmm0000001639948.html
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Nicole1202
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Beiträge: 170 Ort: bei Heilbronn
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Erstellt: 12.05.11, 08:21 Betreff: Re: „Barrikaden von Eden“ (VÖ 13.05.11)
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dankeschön
ich muss sagen...gefällt mir bis jetzt richtig gut. verspricht auf jedenfall besser zu werden als das letzte album.
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Nicole1202
Mitglied
Beiträge: 170 Ort: bei Heilbronn
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Erstellt: 12.05.11, 08:32 Betreff: Re: „Barrikaden von Eden“ (VÖ 13.05.11)
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ich muss gestehen, ich bin erst heute dazu gekommen das Video zu aim high zu sehen.
Als ich den song das erste mal gehört hab im radio fand ich ihn nicht so berauschend. Aber je öfter ich ihn höre umso besser gefällt er mir. Geht mir aber oft so bei den Söhnen.
Das video ist klasse und ich hatte eine gänsehaut nach der anderen.
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malgo
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Beiträge: 875 Ort: (n) ohhh (more) vienna :)
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Erstellt: 12.05.11, 08:34 Betreff: Re: „Barrikaden von Eden“ (VÖ 13.05.11)
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"Wutbürger machen mich glücklich"
POP: Song-für-Song-Interview mit Söhne-Mannheims-Produzent Michael Herberger zur neuen CD "Barrikaden von Eden"
Von Jörg-Peter Klotz
Nach "ZION" (2000), "NOIZ" (2004) und IZ ON" (2009) ersparen sich die Söhne Mannheims sinnfreiere Vier-Buchstaben-Kombinationen wie "ONIZ" oder "ZOIN" als Titel ihres vierten Albums. Stattdessen gehen sie auf "Die Barrikaden von Eden", über dessen 14 Titel wir mit Produzent, Keyboarder und Bandleader Michael Herberger sprachen - Song für Song. Nach der Festival-Tournee im Sommer und dem Mannheimer Autosymphonic-Event am 10. September geht die 14-köpfige Band um Frontmann Xavier Naidoo mit dem Material ab 10. November auf "Casino BRD"-Hallentournee.
Der erste Song "Barrikaden von Eden" überrascht mit ungewohnt technoiden Beats, fast ein wenig wie Faithless. Wie kam es dazu, und was soll das dem Hörer sagen?
Michael Herberger: Auf die Barrikaden gehen wir ja schon lange, der Song ist also quasi die Fortsetzung der politischen Texte des Vorgängeralbums. Dazu hat dieser für uns neue Stil super gepasst. Das Demo war sogar noch artifizieller, diese technoide Seite habe ich noch etwas homogener gemacht. Wie so oft ist der Song einfach entstanden - hier aus einem der Beats von Xavier Naidoo, die bei uns oft am Anfang des Kreativprozesses stehen. Von unserer Rock-Fraktion gab es keinen Widerspruch, das war eines von 80 Demos, für das wir uns am schnellsten entschieden haben - es war nur lange offen, ob es als Opener taugt.
An die Single "Ist es wahr (Aim High)" schließt sich ein dreiteiliges Gangster-Mini-Hörspiel an, das sich dann durchs Album zieht. Lebt Xavier Naidoo in diesen sogenannten Skits sein Schauspiel- und Comedy-Talent aus?
Herberger: Ein bisschen davon, es macht jedenfalls total Spaß. Und es ist sensationell, wie Xavier die meisten Rollen spricht. Das ist alles seinem Kopf entsprungen und wurde bei unserem DJ Billy Davis im Studio in einer Nacht aufgenommen. Mit Billy und einem Frankfurter Freund als Gastsprecher. Die hatten viel mehr Material, drei Skits haben wir untergebracht. Die Gangstergeschichte mit der Russenmafia passt wunderbar zu diesem mystifizierten Söhne-Mannheims-Charakter seit "ZION". Auf der Platte hatten wir damals ja auch schon mehrere Skits, die teilweise sehr humorvoll waren, die allerdings auch ein wenig die Songs erklären sollten.
"Hier kommen die Söhne" klingt zwar nach Old-School-Hip-Hop, ist aber die rockigste Söhne-Nummer seit langem. Klingt hier der Crossover-Einfluss von H-Blockx-Frontmann Henning Wehland durch?
Herberger: Nein. Zumal wir die Musik ja sowieso nicht so bewusst machen. Wobei sich bei mir seit Monaten eine gewisse Grundtendenz entwickelt hat: Ich habe nach den großen Balladen auf "NOIZ" mehr Bock auf elektronische Musik, Synthie-Sounds und Uptempo. "Und wenn ein Lied" und Co. waren alles tolle Titel, seitdem gelten wir halt als Balladenonkels. Vielleicht kommt deshalb das Bestreben nach mehr Tempo und weniger Streichern. Das äußert sich dann schon bei der Grundeinstellung am Computer, wo man plötzlich 105 statt 75 Beats per Minute einstellt. Aber der spezielle Titel ist eigentlich schon zehn Jahre alt, handelte vom Millennium und hieß "Wie stehen die Chancen, das zu überleben?" Den habe ich noch aus alten Zanki-Studio-Zeiten ausgegraben und komplett neu angefangen, von Hip-Hop-Beats auf Rock. Dann den Refrain von Koshos Gitarre durchbraten lassen, bevor die Jungs den Refrain reingebrüllt haben.
Die recht klassische Söhne-Ballade "Dir gegenüber stehn" wirkt mit ihrem streicherumflorten Gefühlsgesang dagegen wie Balsam für die Ohren. Eine Art Ausgleich für die Fans der "Balladenonkels"?
Herberger: Das ist wirklich eine typische Söhne-Mannheims-Nummer, die würde außer uns niemand so machen. Der leicht nebulöse Text macht viel aus. Das spiegelt sich auch musikalisch in vordergründig sehr einfachen Harmonien, aber es gibt viele Ebenen, die dahinter ineinandergreifen. Das macht es trotz aller Einfachheit spannend.
Wenn man weiß, dass "Freiheit" fertig produziert wurde, als die Jasmin-Revolution gerade losging, hat der Text tatsächlich etwas Prophetisches. Was war da die Inspiration - Musik als machtvolles revolutionäres Mittel wie in Tunesien?
Herberger: Das begann mit einer Improvisation von mir, die Klavier-Figur am Song-Anfang. Damit assoziierte Xavier, ein Lied über Freiheit zu schreiben. Wenn das kurz darauf so aktuell wird, ist das natürlich ein Glücksfall. Das Ziel unserer Musik ist es von jeher, etwas dazu beizutragen, dass die Leute mit offenen Augen durchs Leben gehen, hinterfragen und hinter die Kulissen schauen wollen. Ich denke auch, dass die Leute, vor allem in Deutschland, wacher geworden sind. Wenn Fukushima in Deutschland läge, würden da nicht nur 300 protestieren, sondern bei E.on und Co. stünde kein Stein mehr auf dem anderen. Ich bin also glücklich, dass es jetzt Wutbürger gibt - und noch glücklicher, dass wir vielleicht auch etwas dazu beigetragen haben.
"Oben oder unten" - selten ein so eindeutig modernes Liebeslied von den Söhnen gehört, dass im Vergleich zu "Und wenn ein Lied" wirkt wie eine Hugh-Grant-Romantikkomödie neben einem Liebes-Kostümfilm.
Herberger: "Ich wollt nur deine Stimme hör'n" auf "IZ ON" gäbe es schon auch noch. Aber im Prinzip stimmt's. Die Nummer war in der Produktion schwierig. Ich habe alles versucht, sie mehr auf Pop zu trimmen, zwei Schlagzeuger in drei Studios ... am Ende waren wir doch wieder beim Demo. Mein Job ist es, Schwächen zu entdecken und Potenzial auszureizen. Dabei merkt man manchmal, dass ein Song von einer Schwäche lebt - wenn man die füllt, bleibt womöglich nichts übrig. Und im Radio gibt es ja schon genug Geschrei von US-Popstars ...
Die Musik wurde fast komplett von Ihnen und Naidoo geschrieben. Das mit tickender Tour aufwartende "Neustart" ist einer von zwei Songs, die Michael Klimas mitkomponiert hat. Kommt von tollen Musikern wie Kosho, Bayless, Gustke, Sitzmann und Co. eigentlich nichts für die Söhne Verwertbares?
Herberger: "Neustart" hat Klimas sogar allein geschrieben, von Xavier kommt nur die Gesangsmelodie. Ich schätze ihn als Komponisten und Playback-Lieferanten sehr, aber er hat nur einen Vorschlag eingereicht. Der war so gut, dass Xavier sofort etwas darauf geschrieben hat. Von den anderen kommt natürlich auch etwas, was wo verwendet wird, ist oft eine Timing-Frage. Kosho war schon öfter Co-Autor, Florian Sitzmann hat zuletzt etwas für Xaviers Solo-CD geliefert. Die Songs hätten auch auf einem Söhne-Album landen können.
Die rein englischsprachige Pianoballade "Lonely" räumt allen Sängern etwa gleich viel Raum ein. Sind die paritätischen Spielanteile Absicht?
Herberger: Generell ja, aber Xavier gibt halt die Richtung vor, weil er in der Regel den Refrain schreibt und das Thema bestimmt. Damit ist auch die Rhythmik klar - man kann ja nicht jede Strophe anders phrasieren. An die Vorgaben halten sich die Jungs, auch wenn sie ihren Text selbst schreiben. Es muss dann halt passen und neben Xavier bestehen können. Das hat bei "Lonely" supergut geklappt, wohl auch, weil die meisten mehr Erfahrung mit englischen Texten haben.
Nach dem clubbigen Intro klingt der Text von "Ich lern was über dich", als hätte Naidoo zu tief in die "Cosmopolitan" geschaut - die Söhne Mannheims als Frauenversteher?
Herberger (lacht): Auch. Das wollen doch alle Männer sein. Der witzig gemeinte Falsett-Teil um die Zehen von Halle Berry und Reinhold Messner kam später dazu, um das Frauenversteherische etwas abzumildern.
Tino Oac prägt die sehr positive Midtempo-Ballade "Ich tu es" stark mit, hat sogar einen Song gemischt. Er ist also weiter dabei, obwohl er die Frühjahrstour verpasst hat?
Herberger: Wir proben schon die ganze Woche zusammen. Seine privaten Probleme vom Frühjahr sind erledigt, jetzt geht's weiter. Tino ist jemand, der gesanglich am ehesten mit Xavier mitsingen kann. Er findet immer den richtigen Move, fast wie ein guter Manndecker im Fußball. Das ist toll, weil man so ein sehr lebendiges zusätzliches Element hat und die Gefahr nicht da ist, dass alle außer Xavier als Backgroundsänger gesehen werden.
Die lässige Mischung aus Tasten-Ballade und Crossover-Rock "Wir" ist eines von zwei Liedern, in das Winnie Leyh einen Publikums-Chor von der Club-Tournee im Frühjahr gemischt hat. Wie haben die Söhne insgesamt von dieser internationalen Konzertreise profitiert?
Herberger: Die ursprüngliche Idee war ja einfach, die Band wieder spielen zu lassen. So eine große Formation muss ja erstmal zusammen finden. Das typische Wall-of-Sound-Chaos schaffen wir nur, wenn wir eingespielt sind. Da wir das neue Material in Clubs testen wollten, sind wir wie schon 2007 wieder im Ausland getourt. Für mich war das die schönste Tournee bisher, eine tolle Erfahrung. Und musikalisch hat sich bis Produktionsschluss des Albums bei dem einen oder anderen Lied dadurch schon noch entschieden, wo die Reise hingeht - ob die Bandfassung besser ist als die Studioversion, zum Beispiel.
"Kill All Psychopaths" verbreitet heftige Progrock-Atmosphäre Marke "Armageddon live". War es Zeit, die "Hartriggel" in der Band mal wieder richtig von der Leine zu lassen?
Herberger: Die Nummer ist ja auch schon sehr alt und hätte als "In This For Life" auch schon auf "IZ On" erscheinen können - einige Fans haben es so damals auch live gehört. Zum Beispiel auch beim "Zwischenräume"-Projekt mit dem SWR-Sinfonieorchester. Das war synthiemäßiger, hat jetzt eher was von einer Rock-Oper - was Xavier dann wieder zu einem ganz neuen Text inspiriert hat. So gehen die Prozesse manchmal über Jahre. Man trägt ein Lied mich sich herum, probiert etwas, lässt es wieder liegen - und irgendwann passen die Puzzle-Teile. In diesem Fall war es ein Song mit tief fliegenden E-Gitarren, den ich in einem Londoner Club aufgeschnappt habe.
"Wenn ich die Liebe nicht finde" beginnt sehr ruhig, legt dann aber an Tempo und Intensität enorm zu. Das scheint aus einer Jam-Session entstanden zu sein ...
Herberger: Stimmt, davon gibt es auch eine Elf-Minuten-Version, auf der jeder herumdaddelt. Da kam Andreas Bayless' Talent als Lieferant von Momenten himmlischer Inspiration zum Tragen. Er hat den Song gerettet, als er noch mal mit der Gitarre drübergespielt hat. Aus diesen sechs Minuten Improvisation habe ich die Licks herausgefiltert, die den Song jetzt zusammenhalten.
Mit der Zeile "Eltern wie Engel" ist die Ballade "Für dich" wie gemacht für runde Geburtstage ab 50 und Goldene Hochzeiten. Ist das noch Rock 'n' Roll?
Herberger: Es kann auf einem Album ja nicht alles Rock 'n' Roll sein (lacht). "Dieser Weg" läuft auf Sportfesten, "Abschied nehmen" auf Beerdigungen und "Für dich" eben auf der Goldenen Hochzeit. Eigentlich sollte es sogar "Hoch leben" heißen. Wenn einer so etwas singen kann, ohne dass es schwülstig klingt, dann Xavier. Mit Grönemeyer ginge das zum Beispiel nicht.
Fazit: In meinen Augen ist das Album rockiger, unverkrampfter, eine Spur englischer - und besser als der direkte Vorgänger. Wie sieht es der Macher?
Herberger: Ich finde, es hat sich gelohnt, viele, viele Demos zu schreiben und dann aus 80 Songs die 14 auswählen zu können, die gut zusammenpassen. Das hört man dem Album auch an: Es gibt keine Füller, nur 14 kleine Schmuckstücke.
Morgenmagazin 12. Mai 2011
Weitere Informationen
Info
Zur Person: Michael Herberger wurde am 25. Dezember 1971 in Mannheim geboren. 1995 gründete der Urgroßneffe von Trainerlegende Seppl Herberger unter anderem mit Xavier Naidoo die Band Söhne Mannheims. Er ist Musikalischer Direktor, Produzent und Keyboarder der heute 14-köpfigen Band. Am 13. Mai erscheint ihr viertes Studioalbum "Barrikaden von Eden". Open Air: Am Freitag, 3. Juni, 19.40 Uhr , spielen die Söhne auf der Centerstage bei "Rock im Park" in Nürnberg (Tagesticket 75 Euro, Festival-Pass 160 Euro plus Gebühren), tags darauf um 21 Uhr bei "Rock am Ring" vor Coldplay auf dem Nürburgring (Drei-Tages-Ticket: 170 Euro + Gebühren). Autosymphonic: Automobil-Spektakel am Wasserturm, 10. September. Karten: 0621/10 10 11 (29,50 bis 197,50 Euro). "Casino BRD"-Tour: Start am Donnerstag,10. November, Festhalle Frankfurt. Abschluss: Donnerstag, 24. November, Porsche-Arena Stuttgart (ab 57,60 Euro + Gebühren, www.eventim.de). jpk
Adresse des Artikels: http://www.morgenweb.de/freizeit/koepfe/20110512_mmm0000001616417.html
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Nicole1202
Mitglied
Beiträge: 170 Ort: bei Heilbronn
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Erstellt: 12.05.11, 08:50 Betreff: Re: „Barrikaden von Eden“ (VÖ 13.05.11)
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Danke Malgo
Kill all psychopaths wurde bei zwischenräume gespielt? kann mich nicht dran erinnern oder versteh ich da jetzt was falsch?
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Leene
Mitglied
Beiträge: 85 Ort: Bärlin
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Erstellt: 12.05.11, 14:43 Betreff: Re: „Barrikaden von Eden“ (VÖ 13.05.11)
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Ich haaaaaaaabs...dank amazon schon heut bekommen. Boah mein Lieber Mann das Spladdert meine Ohren und mein Herz weg..Geiler Scheiß...sorry für die Wortwahl anders gehts grad nicht. ENDLICH hör ich das was ich am letzten Album vermisst hab... Ne anknüpfung an ZION?(mein erinnerungsgedächtniss ist gerade sehr eingeschränkt,lach,woran das wohl liegen mag) Da kommt mir was bekannt vor..die dialoge..sehr geil..jawoll.. RESPECKT zu mehr reichts gerade nicht....so und nu wieder wech bin...
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zarabina
Mitglied
Beiträge: 746 Ort: Luxembourg
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Erstellt: 13.05.11, 09:49 Betreff: Re: „Barrikaden von Eden“ (VÖ 13.05.11)
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ich schliesse mich an! GEILER SCHEISS!!!
die ganze platte! rein musikalisch ein meisterwerk! eine glanzleistung! ich bin entzückt, hin und weg, mir is kalt und warm zugleich.. eine achterbahnfahrt der gefühle! sie sind zurück!!! wer hätte das nach Iz-On gedacht!
nach dreimaligem durchhören, mein absoluter favorit:
wenn ich die liebe nicht finde ..
leute, ich kann da nix zu sagen, es wäre alles falsch.. übelst!!!! krass!
____________________ wir ermöglichen heute das Unmögliche, weil wir uns erlauben das Undenkbare zu denken!
"Die Wunder geschehen in unserem Kopf und wir sollten bereit sein es zu zulassen, für eine bessere Welt!" (XN 11.9.10)
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Naid2Xo Fan Projekt
/ Söhne Musik (VÖ, Lyrics & More)
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