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applepie

Administrator

Beiträge: 2411


New PostErstellt: 26.10.07, 11:23     Betreff: Re: Culcha Candela

hmm die kritik ist wohl etwas niederschmetternd...


Mit dem "Partybus" verfahren

POP: Culcha Candela spielen in der Alten Feuerwache ein ziemlich überflüssiges Konzert
Von unserer Mitarbeiterin Dobromila Walasek


Kann man den Reggae und Dancehall überhaupt noch neu erfinden, wurde er nicht schon stilistisch bis an schmerzlichste Grenzen ausgereizt, dreht er sich nicht seit Jahren um sich selbst? Haben Seeed, Gentleman und Patrice nicht schon alles abgegrast? Die Frage müsste ebenso lauten: Braucht man da überhaupt noch Culcha Candela? Die Antwort ist: Nein.

Mannheims Alte Feuerwache ist dennoch restlos ausverkauft. Das aus sieben Bandmitgliedern aus fünf Ländern bestehende Kollektiv hat mittlerweile sein drittes Album veröffentlicht und mit "Hamma" den ersten Charthit verbuchen können. Gepriesen werden vor allem immer wieder Culcha Candelas Live-Qualitäten. Doch gerade das ist die erste Enttäuschung des Abends: Es fehlt eine Live-Band. Die Musik kommt vom Plattenteller. Lediglich ein einziges Mal greifen die Herren für eine Einlage kurz zu Bongos. Eine Begleitband mit kraftvollen Bläsern, wie sie Jan Delay im Februar dieses Jahres einzusetzen wusste und die das Capitol in einen Hexenkessel verwandelt hatte, hätte hier gut getan. Vielleicht sollte stattdessen die Bühnendekoration aus aufgestrahlten Palmen-Silhouetten eine gewisse Stimmung aufkommen lassen und die leere Bühne kaschieren.

Musikalisch bedienen sich Culcha Candela gerne aus einer Sammlung schon längst unliebsam, da klischeehaft, gewordener Zitate: Die Hooklines, Songstrukturen, der Gesangs- und Rapstil - all das klingt nach Seeed oder D-Flame - Piraterie möchte man das schon nennen. Den seit Jahren, besonders in Hip-Hop-Kreisen, endlosen Diskussionen um Glaubwürdigkeit und Authentizität müssen sich wohl auch Culcha Candela stellen. In ihren Anfängen engagierte sich die Band noch mit gesellschaftskritischen Texten, jetzt beschränkt sie sich nur noch auf Songs Marke "Chica" oder "Partybus", mit dem sie sich anscheinend in die falsche musikalische Richtung verfahren hat.

Was nützt es da noch, dass das langweilige Gemisch aus Hip-Hop und Dancehall durch südländische Rhythmen ("Extranjero soy") aufgelockert wird! Das obligatorische weiße Handtuch auf den Schultern, versuchen Culcha Candela mit synchron schwingenden Tänzeleien das Publikum mitzureißen. Die junge Generation ist begeistert, keine Frage. Die Teenies schwenken ihre Arme, singen und rappen lautstark mit. Doch objektiv betrachtet, abseits der Jugendromantik, bleibt nichts, was der Rede wert sein müsste.

Mannheimer Morgen
26. Oktober 2007


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Die Neigungen des Herzens sind geteilt wie die Äste einer Zeder.
Verliert der Baum einen starken Ast, so wird er leiden, aber er stirbt nicht.
Er wird all seine Lebenskraft in den nächsten Ast fließen lassen,
auf dass dieser wachse und die Lücke ausfülle. [ Khalil Gibran ]


In Deine Hände übergebe ich mein Leben...
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