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Frickibär
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Beiträge: 1177 Ort: Mannheim
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Erstellt: 21.05.06, 16:32 Betreff: Horrorfratzen holen Finnlands Grand-Prix-Sieg
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Horrorfratzen holen Finnlands Grand-Prix-Sieg 21. Mai 10:02
Als Geheimfavorit im Rennen, reichte es Deutschlands Countryband Texas Lightning beim Grand Prix nicht einmal für eine Top-Ten-Platzierung. Auch Ethno-Pop war nicht gefragt: Überraschend deutlich setzten sich Finnlands Monsterrocker Lordi durch.
Von Matthias Breitinger
So manchem eingefleischten Grand-Prix-Fan, der sich für Friedenshymnen, angenehme Stimmen und edle Roben begeistert, dürften am späten Samstagabend vor dem Fernseher die Chips und Cracker im Hals stecken geblieben sein, als beim 51. Eurovision Song Contest in Athen die ersten Punkte verteilt wurden. Von Beginn an kassierte die finnische Rockband Lordi, die stets als Monster, Zombie und Mumie verkleidet in martialischen Kostümen und mit gewaltiger Pyrotechnik auftritt, ordentlich Punkte. Von den skandinavischen Nachbarn aus Dänemark und Schweden etwa jeweils die Höchstpunktzahl von zwölf.
Auch viele andere Länder hatten zumindest acht oder zehn Punkte übrig. So gingen die Gruselrocker ziemlich schnell in Führung und sollten diese auch bis zum Schluss nicht mehr abgeben. Nur wenige der 38 stimmberechtigten Länder gaben Lordis qualitativ hochwertiger Rocknummer überhaupt keine Punkte; aus Deutschland gab es immerhin zehn. Der Abstand zu den dahinter platzierten – Russland und Bosnien-Herzegowina – wurde zusehends größer, und recht schnell war klar: Nach mehreren Jahren, in denen beim Song Contest Ethno-Pop vorne lag, war in diesem Jahr von Island bis in den Kaukasus Hardrock gefragt – eine Innovation für den 50 Jahre alten Wettbewerb.
Sieg für den Hardrock
Als einen «Sieg für die Rockmusik» und für eine aufgeschlossene Geisteshaltung bezeichnete Mr. Lordi, der Sänger der Gruppe, nach der Show den Erfolg der Band in Athen. «Die Show zeigt, es gibt neben Pop und Balladen verschiedene Musikgenres: Es gibt Rock, Hip-Hop ... und alle Arten von Musik können beim Eurovision Song Contest dabei sein.»
Doch daran muss sich der Wettbewerb wohl erst gewöhnen: Deplatziert wirkte am Ende der Show der obligatorische Blumenstrauß für den Sieger in den Händen des Lordi-Sängers, und so richtig umarmen wollten die beiden Moderatoren Maria Menounos und Sakis Rouvas die Gewinner mit ihren Gruselmasken auch nicht. Mit entsetztem Gesicht überreichte Vorjahres-Siegerin Elena Paparizou die Siegestrophäe, bevor Lordi noch einmal vor den 14.000 Zuschauern in der Athener Olympia-Basketballhalle und vor 100 Millionen TV-Zuschauern ihr «Hard Rock Hallelujah» vortrugen.
Vieles schon mal dagewesen
Völlig überraschend kam der Sieg der Finnen nicht. Auch wenn die Wettbüros sie nicht auf der Spitzenposition sahen – dort wurden eher Gastgeber Griechenland oder der schwedische Superstar Carola gehandelt –, so zählten Lordi zumindest zum Favoritenkreis. Medien in ganz Europa hatten in den Tagen vor dem Eurovision Song Contest über die Monsterrocker berichtet, und so mancher Rockfan, der sonst den europäischen Musikwettbewerb links liegen lässt, dürfte wegen Lordi den Contest geschaut und für sie gestimmt haben.
Aber auch sonst war für jeden etwas dabei: schlichte Poplieder aus Malta, Moldawien oder Rumänien, Gospelsoul aus Israel, die klassische Hymne für eine bessere Welt aus der Feder von Grand-Prix-Veteran Ralph Siegel, der diesmal mit der Gruppe Six4one für die Schweiz antrat, und die unvermeidliche Balkan-Folklore (als Ballade aus Bosnien-Herzegowina oder als Uptempo-Nummer aus Kroatien).
Allerdings: Der Wettbewerb brachte wenig Neues. Siegels «If We All Give A Little» war ebenso wenig innovativ wie Bosniens ruhiges Lied «Lejla», das in allzu ähnlicher Form vor zwei Jahren unter dem Titel «Lane moje» schon einmal mit Erfolg beim Song Contest dabei war. Kein Wunder: beide stammen vom selben Komponisten. Irland schickte, wie schon häufiger zuvor, eine Liebes-Ballade, die Mazedonierin Elena Risteska machte auf Shakira. Selbst Neuling Armenien brachte keinen frischen Wind in die Veranstaltung.
Country nicht gefragt
Nur wenige Länder trauten sich, Innovatives ins Rennen zu schicken: Neben der ersten Hardrockband beim Eurovision Song Contest, den siegreichen Lordi, war in diesem Jahr zum ersten Mal A-cappella-Gesang dabei, vertreten durch die Boygroup Cosmos aus Lettland. Doch sie zog ebenso wenig wie die für den Wettbewerb ungewöhnliche Countrymusik, die Deutschland nach Athen geschickt hatte und die im Vorfeld als Geheimfavorit galt: Texas Lightning landeten mit «No No Never» lediglich im Mittelfeld, auf dem 15. Platz.
Vielleicht lag es am etwas betulichen Auftritt der Band um Fernsehkomiker Olli «Dittsche» Dittrich. Zwar tanzte die aus Australien stammende Sängerin Jane Comerford im rosa Corsagenkleid im Westernstil über die Bühne, überzeugte stimmlich, die vier Musiker machten in Cowboy-Anzügen Rodeo-Stimmung und bekamen dafür viel Beifall in der Halle. Mit vielen Punkten belohnt wurden sie indes nicht.
«Wir haben unser Bestes gegeben», sagte Comerford nach dem Song Contest in der ARD. «Die Bühne war toll, die Atmosphäre im Saal begeisternd.» Dittrich freute sich über die «schöne Zeit in Athen» und betonte, die Band sei auch nach dem Ausgang des Wettbewerbs guter Laune, weil ihr ein schöner Song geglückt sei: «Wir lieben ihn nach wie vor.»
Skurriles aus Litauen
Doch wer vorne landen wollte, musste im Starterfeld auf sich aufmerksam machen – etwa mit einem skurrilen Auftritt. Dafür sorgten die Spaßvögel von LT United aus Litauen, die sich in ihrem ironischen Mitgröhl-Song «We Are The Winners» schon selbst zu den Siegern des Wettbewerbs erklärten und vor allem durch die spasmische Tanzeinlage des glatzköpfigen Band-Mitglieds Arnoldas Lukosius auffielen.
Auf der Strecke blieben da Schulchor-Rap aus Großbritannien («Teenage Life») und das spanische Schwestern-Quartett Las Ketchup, die mit «Bloody Mary» nicht an ihren großen Sommerhit «Ketchup Song» von 2002 anknüpfen konnten. Der Zuschauer fragte sich allerdings auch, was ihr Auftritt in großen Büro-Drehsesseln sitzend zu bedeuten hatte. Mit wenig Applaus und geringer Punktzahl bedacht wurde auch Virginie Pouchain aus Frankreich, die verloren auf der Bühne stand und mit stimmlichen Schwächen einen langweiligen Chanson zum Besten gab.
Umstrittenes Kurzvoting
Gastgeber Griechenland präsentierte eine perfekt organisierte Show, die keinen Zweifel daran ließ, in welchem Land der Grand Prix ausgetragen wurde: Mit schwebenden Gottheiten und hymnischem Gesang begann der Abend ganz im Zeichen der griechischen Mythologie. Auch in den kurzen Filmen zwischen den einzelnen Wettbewerbsliedern zeigte das griechische Fernsehen seine Heimat im besten Licht: Zu sehen gab es klassische griechische Urlaubziele wie die Ägäis, aber auch Monumente der griechischen Geschichte.
Die Show war straff durchorganisiert, doch gerade das Voting – für viele der aufregendste Teil des Contest – geriet durch die neu eingeführte verkürzte Punktevergabe unübersichtlich. Um die Kür des Siegertitels durch die Punkte aus 38 Staaten abzukürzen, wurden diesmal aus jedem Land nur die jeweils drei Erstplatzierten vorgelesen und die übrigen Punkte lediglich automatisch auf der Schrifttafel eingeblendet.
Damit nahm die austragende European Broadcasting Union (EBU) dem Ganzen leider ein wenig die Spannung. Es bleibt abzuwarten, ob die ESC-Fangemeinde, in der sich schon vorab heftige Kritik an der verkürzten Abstimmung geregt hatte, die EBU überzeugen kann, im kommenden Jahr wieder zum bewährten Voting zurückzukehren. 2007 trifft sich im Frühjahr wieder ganz Europa zum Liederwettstreit – dann zum ersten Mal in Finnland. Mal sehen, wie viele Länder dem Trend 2006 folgen und Rockgruppen in skurrilem Outfit nach Helsinki schicken werden. Im Spaß kündigte die deutsche Jazzsoul-Sängerin Joy Fleming nach dem Lordi-Sieg in der ARD an, sie werde 2007 wieder teilnehmen - «im Batman-Kostüm».
Quelle: www.netzeitung.de
...vielleicht sollte man im nächsten Jahr auf den nationalen Vorentscheid verzichten und gleich "Rammstein" zum Eurovision Song Contest schicken...
"doch wenn ich arm bin, habe ich nur meine träume. die träume breite ich aus vor deinen füßen. tritt leicht darauf, du trittst auf meine träume." (William Butler Yeats)
[editiert: 21.05.06, 16:32 von Frickibär]
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angie
Mitglied
Beiträge: 1448 Ort: Klagenfurt
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Erstellt: 21.05.06, 20:48 Betreff: Re: Horrorfratzen holen Finnlands Grand-Prix-Sieg
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loool, mal abgesehn davon das sie nicht grad nett aussehn fand ich den song aber gut... loool aber schon ziemlich skurril die ganze Show... lool
____________________ Ich weiß ich kann es schaffen, wenn du es willst! Lass dich sehn Herr, denn mein Herz weiß du bist da!
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amica
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Beiträge: 2413 Ort: Graz
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Erstellt: 21.05.06, 21:39 Betreff: Re: Horrorfratzen holen Finnlands Grand-Prix-Sieg
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oh mann....ich hab es gestern teilweise gesehen....looool....also der song kann gaaaaar nix looool....so ein rumgegröle....Rammstein grölen wenigstens ein bissel schöner looool.... aber die anderen songs (die ich halt gesehn hab) waren ja teilweise noch schlimmer....typich SC halt...eine barbiepuppe nach der anderen...und je kürzer der rock, desto tiefer der aussschnitt....looool..ich hab mich echt fast weggeschmissen
der sinn des lebens ist, seinen leben einen sinn zu geben
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Jenny
Mitglied
Beiträge: 3095 Ort: Schwabenländle
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Erstellt: 21.05.06, 23:20 Betreff: Re: Horrorfratzen holen Finnlands Grand-Prix-Sieg
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Hab mir gestern außer die Punktevergabe so gut wie gar nix vom Song Contest angeschaut. Hab mal kurz bei Israel reingezappt, den Beitrag fand ich richtig gut, kann ehrllich nicht verstenen, wieso die nur den vorletzten Platz belegt haben. Aber diese Rocker, also die Masken sahen ja schon recht eklig aus, hab im ersten Moment als ich die des erste Mal gesehen hab, gedacht "Hilfe, und so was lassen die in den Contest?" Naja, des Lied hat mir überhaupt nicht gefallen, aber wers mag soll glücklich damit werden. Na und das Deutschland keine wirklichen Chancen hat, sollte im Vorfeld allen klar gewesen sein...
Ein bisschen Gott in deinem Leben ist besser als gar nichts, aber Jesus als zentraler Bestandteil deines Lebens ist das Beste überhaupt - Michael Herberger
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Frickibär
Mitglied
Beiträge: 1177 Ort: Mannheim
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Erstellt: 22.05.06, 16:36 Betreff: Horror-Rocker spalten die Gemüter
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Horror-Rocker spalten die Gemüter Finnischer Band "Lordi" gelingt beim Eurovision Song Contest eine monströse Überraschung
Athen. Der Sieg der finnischen Monsterrocker Lordi hat die Grand-Prix-Gemeinde erschüttert. Mit schaurigen Monstermasken, martialischen Kostümen und krachenden Gitarren bildeten sie am Samstagabend in Athen die Antithese zum reichlich vertretenen Einheits-Euro-Pop, der wieder mit Tanzeinlagen und viel nackter Haut zu punkten versuchte. Der ARD bescherte die Drei-Stunden-Show eine Traumquote: 10,49 Millionen Menschen sahen zu, 3,5 Millionen mehr als 2005 - Marktanteil: 39 Prozent. Der verantwortliche Norddeutsche Rundfunk (NDR) zeigte sich zufrieden, auch wenn die deutsche Countryband Texas Lightning nur auf Platz 15 kam. "Die fünf Cowboys sind unsere Sieger der Herzen. Der Auftritt von Texas Lightning war perfekt", sagte NDR-Unterhaltungs-Chef Jan Schulte-Kellinghaus.
In Finnland wurde der erste Sieg in der 50-jährigen Grand-Prix-Geschichte ausgiebig gefeiert. Bis in die frühen Morgenstunden dröhnte der Siegertitel "Hard Rock Hallelujah" aus Bars, Clubs und Wohnzimmern. Lordi selbst sieht nach dem Triumph des Heavy Metal eine neue Grand-Prix-Ära aufziehen: "Ich bedanke mich bei allen Hard-Rock-Fans und allen Zuschauern, die nicht engstirnig sind", sagte er in der Gewinner-Pressekonferenz. "Dieser Sieg ist nicht nur ein Sieg Finnlands, sondern ein Sieg der Rockmusik. Ein Sieg einer Minderheit. Wir haben allen gezeigt, dass die Zeiten sich geändert haben."
Tatsächlich war der 51. Eurovision Song Contest musikalisch vielfältiger als viele seiner Vorgänger. HipHop-Songs, Twist, Balladen, Stadionhymnen, sphärische Klänge, Ethno-Pop und Country-Style mischten sich unter die unvermeidlichen Euro-Dance-Nummern. Doch zu viele Gruppen blieben beim Zuschauer farblos - zumindest im Vergleich mit den martialischen Finnen, die ein Bühnenfeuerwerk zündeten und sich bei der Punktevergabe schnell an die Spitze setzten. Mit 292 Punkten verbannten sie den Rock-Pop-Song "Never Let You Go" des russischen Sängers Dima Bilan (248) sowie die Band Hari Mata Hari aus Bosnien-Herzegowina und deren Ballade "Lejla" (229) deutlich auf Platz zwei und drei. Damit liegen drei Länder an der Spitze, die sich erst im Halbfinale für das Finale qualifiziert hatten.
Für manche Fans des einstigen Schlager-Grand-Prix ist das Ergebnis "eine Katastrophe", der Songcontest sei zur "Horror-Kasperlshow" verkommen, schreibt etwa ein Zuschauer namens "hellas2006" im Eurovisions-Forum des NDR. Andere jubeln: "Der Hammer! Endlich ein Weckruf!" zum thema: Kommentar
Die deutsche "Stimme des Grand Prix", ARD-Moderator Peter Urban, sprach von "Geschmacksgrenzen", die sich durch Europa zögen. Zwar gebe es durchaus so etwas wie Nachbarschaftsvoting, wo sich die ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken oder Skandinavier aus Sympathie Punkte zuschieben, aber vielfach hätten diese Völker auch einen ähnlichen Musikgeschmack. Lordi trafen mit ihrem Hard-Rock-Schocker aber nicht nur den Geschmack der Nordländer: 34 der 38 stimmberechtigten Länder verteilten Punkte an Finnland, darunter acht Mal die Höchstnote "twelve points". Aus Deutschland gab es in der Telefon- und SMS-Abstimmung immerhin zehn Zähler, die Höchstwertung bekam erwartungsgemäß die Türkei.
Viele deutsche Grand-Prix-Fans hatten sich vom eigenen Beitrag mehr erwartet, zumal Texas Lightning einen überzeugenden Auftritt hinlegten. Sängerin Jane Comerford tanzte im Western-Stil über die Bühne, die vier Musiker machten in Cowboy-Anzügen Rodeo-Stimmung. Die 14 000 Zuschauer in der Olympia-Halle waren begeistert. "Wir hatten eine so schöne Zeit in Athen. Für jeden Musikanten ist es etwas Tolles, hier dabei zu sein", sagte TV-Komiker Olli Dittrich in der ARD. Ihr Ohrwurm "No No Never" steht seit Wochen ganz oben in den Charts.
Direkt hinter Texas Lightning lag bei dem Wettbewerb ein anderer deutscher Vertreter: Komponist Ralph Siegel, 1982 mit Nicole und ein "Ein bisschen Frieden" erfolgreich, landete mit der Band Six4one und seiner Weltverbesserungsballade "If We All Give A Little" für die Schweiz auf dem 16. Rang. dpa
© Mannheimer Morgen - 22.05.2006
Quelle: www.morgenweb.de
"doch wenn ich arm bin, habe ich nur meine träume. die träume breite ich aus vor deinen füßen. tritt leicht darauf, du trittst auf meine träume." (William Butler Yeats)
[editiert: 22.05.06, 16:38 von Frickibär]
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Frickibär
Mitglied
Beiträge: 1177 Ort: Mannheim
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Erstellt: 22.05.06, 16:40 Betreff: Oh Lordi!
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Oh Lordi! Von Jörg-Peter Klotz
Tja, nun haben also finnische Rock-Monster der Armada der geklonten Anastacia- und Shakira-Klone beim Eurovision Song Contest den Grand Prix entrissen. Wenn man die heftige Kritik (inklusive Nachfragen der Athener Staatsanwaltschaft) am Auftritt der vermeintlichen Satanisten von Lordi zum Maßstab nimmt, ist wegen diesem Erdrutschsiegs - mal wieder - der Untergang des Abendlandes in Sicht. Das ist Unsinn, denn Lordi stehen - ganz unoriginell - in einer über 30 Jahre alten Schock-Rock-Tradition von Alice Cooper und Kiss bis Gwar und Slipknot. Bei Peter Jacksons "Herr der Ringe" hätten sie es mit ihren Kostümen nicht mal in die 100. Ork-Reihe geschafft. Da Heavy Metal in Skandinavien Volkssport ist, hat ihre Musik allerdings mehr mit Finnland zu tun als zum Beispiel Country-Pop mit Deutschland.
Wie so oft in solchen Fällen haben selbsternannte Tugendwächter mit ihren Attacken genau das Gegenteil ihrer Ziele erreicht - nämlich eine mittelmäßige Gimmick-Truppe zu einem Sensationssieg und in die Schlagzeilen katapultiert. Wer sich für zwei Cent mit Jugendkultur auskennt, weiß, dass es in jedem Land der nördlichen Halbkugel große Gruppen eingefleischter Heavy-Metal-Fans mit ausgeprägtem Sinn fürs Subversive gibt. Also war klar, dass jeder Rocker, der ein Telefon bedienen kann, sich einen Heiden-Spaß daraus machen würde, das Schlager-Pop-Paradies kräftig aufzumischen. Das ist gelungen, und so wurde der ansonsten wie immer vom Wahlverhalten guter Nachbarschaft geprägte Song Contest 2006 noch eine größere Farce als zuletzt schon. Die Konsequenz aus deutscher Sicht: Entweder bis 2007 alle 16 Bundesländer in die Autonomie entlassen - oder Rammstein schicken.
© Mannheimer Morgen - 22.05.2006
Quelle: www.morgenweb.de
...tja - der gute "jpk" nimmt mir da die Worte aus dem Mund: schickt nächstes Jahr RAMMSTEIN zum Eurovision Song Contest und dann rocken wir die Bühne...
"doch wenn ich arm bin, habe ich nur meine träume. die träume breite ich aus vor deinen füßen. tritt leicht darauf, du trittst auf meine träume." (William Butler Yeats)
[editiert: 22.05.06, 16:40 von Frickibär]
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