Frickibär
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Erstellt: 20.08.06, 23:30 Betreff: Updikes symphatischer Terrorist
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Updikes sympathischer "Terrorist": Amerika diskutiert über einen Politthriller
Autor: Joachim Gaertner
Er gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Autoren der USA und wurde vielfach ausgezeichnet: John Updike, bekennender Christ und Patriot. Mit unnachahmlicher Beobachtungsgabe porträtierte er die weiße Mittelschicht Amerikas, sezierte ihre Paarungsrituale und Ehedramen, ihre Familienfehden und verquere Religiosität. Im Zentrum des Romans steht der 18-jährige Ahmed. Der Sohn einer irisch-amerikanischen Schwesternhelferin und eines Ägypters, der die Familie früh verließ, wuchs - bestens erzogen und ausgebildet - in New Prospect, New Jersey, auf. Ahmet, der unter dem Weggang des Vaters litt, ist ein guter Schüler, redegewandt und klug. Er könnte durchaus Karriere machen. Doch die Welt, in der er lebt, bleibt ihm fremd. Er verachtet Kapitalismus und Materialismus, verabscheut den zügellosen Hedonismus und sucht nach anderem, nach Werten, nach Gott. Bereits mit elf Jahren ist er zum Islam übergetreten und wird seither von einem Imam indoktriniert. Immer mehr kapselt sich Ahmed von seiner Umwelt ab und findet im islamischen Fundamentalismus ein neues Zuhause. So gerät er an einen terroristischen Zirkel. Ahmeds jüdischer Lehrer versucht vergeblich, den talentierten Jungen zum Studium zu überreden. Aber der ist längst bereit, für seinen Glauben das eigene Leben zu opfern - und das anderer. Er soll den Lincoln Tunnel nach Manhattan in die Luft sprengen…
John Updike
1932 in der Kleinstadt Shillington, Pennsylvania, als einziges Kind eines Diakons und einer Mathematiklehrerin geboren, wurde John Hoyer Updike streng unitarisch erzogen. 1959 trat er der kongregationistischen Kirche bei. Bis heute bezeichnet sich John Updike als bekennenden Christen, verwahrt sich allerdings zugleich gegen das Etikett des "christlichen Schriftstellers". Mit einem Stipendium ging er 1950 an die Harvard University. Nach dem Studium der Englischen Literatur studierte er Malerei an der Ruskin School of Drawing und der School of Fine Art in Oxford. 1954 druckte die renommierte Zeitschrift "The New Yorker", deren Redaktionsstab John Updike von 1955 bis 1957 angehörte, seine ersten Kurzgeschichten.
Ab 1957 arbeitete John Updike als freier Schriftsteller. Das Leben in der amerikanischen Provinz wurde zum bevorzugten Sujet seines Schreibens. Mit einem "Minimum an Mitteln und einem Maximum an Anschaulichkeit" (Marcel Reich-Ranicki) machte er sich einen Namen als Chronist amerikanischer Befindlichkeiten. Neben der Rabbit-Tetralogie gehören die Romane "Couples" ("Ehepaare", 1968), "The Witches of Eastwick" ("Die Hexen von Eastwick", 1984) und "Brazil" ("Brasilien", 1993) sowie seine Memoiren "Self-Consciousness" ("Selbst-Bewußtsein", 1989) zu seinen bekanntesten Werken. Zuletzt erschien hierzulande der Roman "Landleben". Vielfach ausgezeichnet, wird John Updike immer wieder als Kandidat für den Literatur-Nobelpreis gehandelt.
Quelle: www.DasErste.de
...ein kontroverses, mutiges und unbedingt lesenswertes Buch - und ein absolutes MUSS für jeden, der sich mit dem Thema Islam und dessen terroristischen Auswüchsen beschäftigt...
"doch wenn ich arm bin, habe ich nur meine träume. die träume breite ich aus vor deinen füßen. tritt leicht darauf, du trittst auf meine träume." (William Butler Yeats)
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