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Domäne im Nirgendwo
Forumplay nach Vampire - Die Maskerade
Es ist eine Welt der Dunkelheit. Seid Äonen leben sie unter uns - die Kinder der Nacht, Vampire - verborgen hinter einer Kunstvollen Maskerade...
Auf den Straßen ist es ruhig. Verborgen hinter ihrem Schleier sorgt die Camarilla für Recht - Recht wie sie es für richtig hällt - und Ordnung zwischen den Kains- und Sethskindern. Doch verborgen - selbst vor dem Schleier der Maskerade - formiert sich ein Rudel des Sabbats langsam vor den Elfenbeintürmen der Camarilla. Die Anarchen werden unruhig und selbst in den Reihen der Camarilla spricht man im Flüsterton von Verrat... Der Jyhad brodelt stärker, als es auf den ruhigen Straßen den Anschein hat. Doch wer wird übrig sein, wenn sein Feuer entfacht? ...
 

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Erzähler


Beiträge: 63


New PostErstellt: 29.01.06, 04:53     Betreff: Re: Eine neue Nacht bricht an. Eine Nacht der Zweifel...

Herbstnächte.
Sie alle sind nass und kalt. Die Nacht scheint dunkler zu sein, als in allen anderen Jahreszeiten, da der Himmel immer von dunklen Wolken verhangen ist. Der Geruch von Regen liegt in der Luft und vermischt sich mit den Abgasen und dem Gestank von Müll und anderen …Dingen in der Gasse mitten in der Unterschicht.
Saralis Blick streift durch die Gasse und bleibt an der Wand ihr gegenüber hängen. Sie sieht noch genau den dunklen Fleck, der von letzter Nacht blieb.

Ihre Speiseröhre verkrampft sich und sie würgt. Das warme Blut bleibt stocken und sie glaubt ersticken zu müssen. Dann, mit einem Ruck stößt sie vor und erbricht sich in einer Flut aus Blut. Der Gestank ist widerlich.
Ein fester Griff packt sie am Hinterkopf und drückt sie runter. Noch bevor sie ihren Mund schließen konnte, berührt ihre Zungenspitze schon das Gemisch aus Blut und Schlamm. Ein bitterer Geschmack breitet sich in ihrem Mund aus.
„Trink Walker, verdammt! Du wirst es brauchen!“ schreit Todd.
Während sein Schrei in der Gasse verklingt, versucht sie aus dem Schlamm das Blut zu lutschen. Es ist ekelhaft. Es ist bitter. Aber Todd hält sie mit eisernem Griff unten und würde erst loslassen, wenn sie trinkt.
Doch trinken kommt hier mehr essen gleich. So schluckt sie die feuchten Dreckklumpen voll mit dem Blut eines dreckigen Obdachlosen hinunter. Beinah würde sie sich wieder übergeben, behällt aber grade so die Kontrolle.

Es schaudert ihr.
Todd tut einiges für sie, aber manchmal ist er nicht besser als ihr Vater. Ihr ehemaliger Vater.
Der Gedanke an ihrer erste Jagt wird verdrängt.
Wird Todd sie hier treffen? War es so auf eine unausgesprochene Weise geplant?

Unter sich hört Sarali ein leises Tapsen. Eine kleine Katze sucht sich ihren Weg durch den Gerümpel und dem Müll. Sie schnuppert an dem geronnenen Fleck Blutes.
Sarali legt den Kopf schief und schaut der Katze zu. Diese schaut auf. Ihr Kopf schwenkt neugierig hin und her, bis sie schließlich zu Sarali aufschaut. Die Augen der Katzen reflektieren das Licht von der Hauptstrasse und leuchten. Dann hört Sarali weitere Schritte.
Ein kleines Mädchen kommt in die Gasse gerannt.
Sie ist vielleicht neun Jahre alt und ihre zerschlissene Kleidung zeugt von ihrem Lebensstil. Die kleine rennt zu der Katze und nimmt sie auf den Arm. Doch die Katze schaut immer noch zu Sarali.
„Wo rennst du wieder Miss Patty?“ sagt das Mädchen. Sie scheint erkältet zu sein. Ihre Stimme kratzt. Dann folgt sie dem Blick der Katze. „Was ist denn da?“
Sarali weicht zurück und drückt sich gegen Wand. Sie weiß, ja sieht genau vor ihrem geistigen Auge, was sie mit Menschen letzten Nacht angerichtet hat. Würde sie sich in einem solchen Ausbruch an Kindern vergreifen?
Das Mädchen entdeckt Sarali und lächelt. Sie drückt die Katze und schaut Sarali aus ihren zuckersüßen Kinderaugen unschuldig an. „Das ist meine Miss Patty. Papi hat wieder die Tür aufgelassen und Miss Patty ist weggerannt.“
Dann hört Sarali ein leises Knarren und einige Stockwerke über ihr öffnet sich ein Fenster.
„Cathy, du sollst nicht im Dunkeln raus rennen! Wie oft soll ich dir das noch sagen?! Komm hoch und du kannst was erleben!“ Die Stimme schwankt und lallt. Sarali glaubt die Alkoholfahne bis hier unten riechen zu können.
„Ja, Mami.“ Ruft das Kind zurück, als wäre nichts. Dann rennt die kleine los, als würde Sarali nie da gewesen sein. Die wenigen Sekunden, bis das Kind um die Ecke verschwindet, starrt die Katze Sarali an. Und Sarali kann nicht anders, als hinterher zuschauen.
Während wieder das Knarren ertönt, als sich das Fenster schließt, hört Sarali einen Mann brüllen: „Mach das scheiß Fenster zu Weib! Und koch endlich was, scheiß Hure!“ selbst als das Fenster zu ist, kann sie die beiden noch hören.
„Ich bin keine Hure, Scheißkerl!“ ruft sie.
„Solltest Geld verlangen für deine Ficks, alte, dann machst wenigstens was Sinnvolles!“ ruft er zurück.
„Fahr zur Hölle!“ Dann ein dumpfer Schlag.
Die Gegend ist genauso mies wie das Wetter. Kriminalität steht hier jedem ins Gesicht geschrieben. Und hier lebte Sarali ihr gesamtes Leben?
Grade, als der Drang zur Flucht wieder aufkommt, hört sie unter sich ein leises Klicken.
Todd. Er lehnt an der Hauswand direkt über dem Blutfleck und zündet sich eine Zigarette an.
Wie kam er ohne ein Geräusch dort hin?
Er schaut auf und nickt. Dann geht er einige Schritte und mit einem Satz hängt er schon an der Leiter hinauf zur Feuertreppe.
Grade, als er Sarali begrüßen will, bleibt er wie erstarrt und schaut ihr in die Augen.
„Walker?! Was ist mit deinen Augen?!“ kommt es entsetzt, als er ihr sein Zippo vor das Gesicht hält und sie ihre Augen darin gespiegelt sieht.
Sie muss an die Katze zurückdenken. Diese Augen, die erst das Licht reflektierten und als sie aus dem Licht kamen, Sarali mit ihren schlitzförmigen Pupillen anstarrten.
Sarali sieht das gekrümmte Spiegelbild ihrer Augen.
Ihre Pupillen sind feine Schlitze, die sich langsam weiten, als Todd das Feuerzeug vor ihr Gesicht hält.
Wie die Augen einer Katze…




____________________
Du führst Selbstgespräche. Ich bin gar nicht da.


[editiert: 29.01.06, 07:40 von Erzähler]
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