Hallo Eye
Tja...da hat Dein Freund viele "Fliegen mit einer Klappe geschlagen".
Leider ist es mir nicht möglich, die darin enthaltenen Aussagen zu entkräften.
Nicht nur wir alleine...im Grunde wird die gesamte Welt, vielleicht mit Ausnahme bzw. mit Einschränkungen von China u. einigen wenigen anderen Ländern, vom Kapital regiert - und dementsprechend ist auch der Zustand der Erde und ihrer Völker.
Gerade deshalb ist auch nötig fundamentale Veränderungen anzustreben. Solange die Prinzipien dieser Welt Profit, Konkurrenz und Ausbeutung sind, wird sich nichts, aber auch gar nichts im Wesentlichen und auf Dauer verbessern lassen.
Und sowohl die 500 reichsten Familien/Konzerne, als auch die anderen, ca. 80 Tausend Multis, welchen zusammen weit mehr als 70 % unserer gesamten Erde gehört, werden alles dafür tun ( ob Stellvertreterkriege oder Bürgerkriege anzetteln, ob Aushungern ganzer Völker oder halbe Kontinente verdursten lassen, ob "politische" Massenmorde oder kriminalisierung jeglichen Widerstands etc ) um weiterhin die Fäden des Lebens in ihren Händen halten zu können.
Und sie werden weiterhin dafür sorgen, dass es ihnen, wie bisher auch, zunehmend immer leichter gemacht wird. Täglich gewinnen sie Milliarden Euro, bzw. mehr Anteile hinzu ( durch Profitmaximierungen, Monopolisierung und durch die Verschuldung der Länder an ihre Banken etc. ).
Sie werden in noch viel üblerem Ausmaß das "Recht" auf ihrer Seite wissen, weil sie es schließlich und letztlich einkaufen können. Im Grunde sind sie das Gesetz. Sie bestimmen schon heute welches Land sich extrem verschulden muss, welches Land mit wem Krieg zu führen hat, welches Land von ihrem Reichtum profitieren darf, weil es sich entsprechend verhält, und welches Land eine, bzw. keine Zukunft hat.
Und die ganze Zerstörung, sowie das Leid nicht etwa, weil das alles "böse Menschen" sind, welche in den Vorstandsetagen zuhause sind. Nein. Dieses System ist es, welche aus Menschen raffgierige, unmenschliche, gehetzte, gefühllose, rücksichtslose, heillose und oft hilflose Menschen macht.
Was wir brauchen ist eine stetig rotierende Weltregierung, in welcher die Zusammensetzung der Parlamentarier den Querschnitt der Völker und Schichten widerspiegeln muss ( also z.B. 10 % Arbeitslose im Weltparlament, wenn die Qote weltweit entsprechend ist - ebenso Atheisten/Buddhisten etc., u. natürlich wird jedes Land - egal wie groß, bevölkerungsreich etc. von gleich vielen Repräsentanten vertreten ).
Dazu eben auf allen Ebenen Volksabstimmungen, sowie Grundeinkommen etc.
Ferner braucht Profit klare Grenzen, aller Freiheit zum Trotz etc.
Ideen gibt und gäbe es genug - auch Menschen, die von diesen Ideen überzeugt sind - aber die Masse derer, denen es hier scheinbar noch zu gut geht ist derzeit noch zu groß. Und die Kritik ist zu sehr zersplittert, zu lokal oder im Grunde dekadent.
Und dort wo das Leid am gewaltigsten ist, dort werden alle Versuche der Befreiung mit den übelsten Methoden zunichte gemacht, bis entsprechend korrupte Vertreter ihres Volkes die Handlanger des Internationalen Kapitals darstellen - ansonsten wird halt ein Putsch gekauft etc.
Es gibt also die Fakten, bzw. die Informationen, die Ideen u. Organisationen es zu ändern, die Möglichkeit der Vernetzung - aber es fehlt scheinbar die Bewegung, die Sprache, das Vertrauen und die Hoffnung auf eine mögliche Veränderung und nachhaltige Verbeserung der Welt ( wobei natürlich viele Kräfte vom System selbst an der "stückweisen" Verbesserung des Systems gebunden sind - bzw. beschäftigt werden vom System ).
Insofern gebe ich auch Ishtar vollkommen recht, der sich bewusst ist, dass zunächst die Authenzität und Glaubwürdigkeit einer Bewegung und ihrer Mitglieder die Basis jeder wirklich möglichen Veränderung ist, bzw. nur sein kann.
Und hier sehe ich das größte Problem. Ich kann mir zwar einzelne kleine Gruppen von Menschen vorstellen, die sich nach der jeweils individuellen "Besinnung und Suche im Selbst" finden und evtl. lokal etwas bewegen können - aber ich kann mir dies nicht als "Massenphänomen" vorstellen, bzw. nicht gleichzeitig oder Landesweit etc.
Vielleicht ist das Leid und die Zeit heute noch nicht reif für eine mögliche wesentliche Veränderung, bzw. wir sind es nicht - also nicht weit, nicht tief, nicht ernsthaft, nicht konzentriert, nicht bewusst, nicht heil genug im Innern.
Die Frage ist, wird es jemals eine Zeit, Ort und Möglichkeit geben ?
Grüße von einem skeptischen Blues an Eye,
Blues
" Die einzige Freiheit, die ein Mensch real erreichen kann, ist es sich selbst Grenzen zu setzen " - Frei nach Jean Paul
" Eine Spezie, in welcher Egoismus und Profit die Grundpfeiler des Lebens darstellen ist natürlich frei, gerecht, friedlich und sozial ; auch in Zukunft " ! Apa Che