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Sassa am 23. September 2007 15:10:57
New PostErstellt: 15.01.08, 17:31     Betreff: "Religion (Kirche) ist was für Kinder!" Antwort mit Zitat  

Kalter Zwilling: Thriller

Khairete!

Derzeit bin ich mit der Arbeit an einem Newsletter-Artikel beschäftigt. Es
geht primär um das Beleuchten und Überprüfen obiger Aussage. Es ist zwar nicht
so, dass ich sie dieser Form jemals so gehört hätte, aber ich habe den Eindruck,
dass es einige (viele?) Leute gibt, die so denken oder zumindest handeln. Es
betrifft meines Erachtens Personengruppen, für die Religion in ihrem Leben eine
untergeordnete oder gar keine Rolle spielen. Wer in seiner Pubertät nicht
(zumindest ansatzweise) zu Glaube und Spiritualität gelangt, scheint seine 20er
heutzutage eher ohne Glauben zu verbringen. Wichtig sind vielleicht Ausbildung
und/oder Geld verdienen, Hobbies, sich gut fühlen. Sobald dann am Horizont
eigene Kinder auftauchen (ob geplant oder "passiert" ist wurscht), ändert sich
das manchmal. Fängt bei der Taufe an - die man ja halt macht, weil man "man das
so macht".
Dann geht es weiter bei den rleigiösen Kommerzfesten. Da wird
schon fürs Baby ein Weihnachtsbaum hingestellt, und immer wieder heißt es "Für
mich (uns) allein würde ich das ja nicht tun, aber für die Kinder". Der eine
oder andere entdeckt plötzlich die "Notwendigkeit" eines Tisch- oder Bettgebets
und vielleicht wird nach langer Zeit auch wieder mal eine Kirche betreten. Die
Kinder dürfen dann zur Jungschar oder gar Ministrant werden. Und wenn es um die
Frage der Erziehung geht, ist man stolz "die christlichen Werte" zu vermitteln.
Es erweckt für mich den Anschein, dass (die christliche) Religion als wichtiger
Erziehungsbestandteil gesehen wird, selbst wenn die Eltern sich nicht als
religiös betrachten.

Gut, das gilt sicher nicht für alle Leute und allerorts. Es scheint mir halt
in meinem (katholischen, tiroler) Umfeld so zu sein. Hier mal eine Liste von
Fragen dazu:
1. Teilt hier jemand vielleicht diese Beobachtung?
2. Woran
könnte das liegen?
3. Brauchen Kinder Religion (mehr oder weniger als
Erwachsene) oder sind sie nur leichter sie dafür zu begeistern/zu
beeinflussen?
4. Wozu brauchen Kinder Religion oder weshalb brauchen sie sie
nicht?

Äh, dabei belasse ich es für diesmal lieber. Würde mich interessieren, wie
ihr das seht.

Liebe Grüße,
Sassa


Antwort von Birkentochter am 23. September 2007 19:50:32


Hallo Sassa!


Ein interessantes Thema, danke!


>1. Teilt hier jemand vielleicht diese Beobachtung?


Ja, ich habe ähnliches auch schon beobachtet.


>2. Woran könnte das liegen?


Sicher liegt es daran, dass man sich einfach mehr Gedanken darüber
macht, was die persönlich wichtigen Werte im Leben sind, wenn Kinder
kommen. Ein Beispiel aus einem anderen Bereich: Ich bin selbst ziemlich
unordentlich, möchte aber eigentlich gerne, dass meine Tochter
wenigstens halbwegs Ordnung lernt, weil ich es doch als wichtige und
nützliche "Tugend" empfinde. Damit lege ich natürlich bei mir selbst
jetzt auch viel mehr Wert auf eine ordentliche Wohnung und feste
Strukturen, als ich das getan habe, bevor ich Mama geworden bin. Oder,
ein anderes Beispiel: Fast jeder junge Erwachsene, den ich kenne, sagt
ohne Hemmungen "Scheiße". Junge Eltern versuchen es sich aber fast
immer abzugewöhnen, weil die Kinder es nicht lernen sollen. *g* Die
Prioritäten der eigenen Werte verschieben sich eben. Man denkt darüber
nach, was man Kindern vermitteln möchte und kehrt dabei auch zu Dingen
zurück, die einem selbst nicht so wichtig waren.


Ich habe aber manchmal auch das Gefühl, dass junge Eltern es oft eher
als ihre Pflicht ansehen. "Man" tauft seine Kinder eben, "man" hält
sich doch an die (in unserer Gesellschaft sehr weitflächig als gut
anerkannten) "christlichen Werte", "man" möchte ja schließlich auch
nicht als ungläubig dastehen. Und schließlich soll das Kind ja auch
nicht Außenseiter sein. Religion ist eben im Menschsein seit
Jahrtausenden sehr fest verwurzelt, und da ist es nicht so einfach,
sich davon zu lösen, wenn man nicht triftige Gründe hat (zum Beispiel
einen anderen Glauben).


>3. Brauchen Kinder Religion (mehr oder weniger als Erwachsene) oder
sind sie nur leichter sie dafür zu begeistern/zu beeinflussen?


Das ist eine Frage, auf die ich für mich noch keine Antwort weiß. Hilft
es Kindern tatsächlich, wenn sie einen "lieben Gott" haben, an den sie
sich wenden können, wenn sie Probleme haben? Machen Kinder das dann
auch wirklich? Wenn ja, dann denke ich, tut ihnen Religion (welche auch
immer) sicherlich sehr gut. Aber religiöse Vorstellungen sind ja im
Allgemeinen extrem abstrakt und für Kinder nur sehr schwer zu
verstehen. Ich erinnere mich an meine Verunsicherung, als man mir als
Kind erzählt hat, dass Gott alles sehen kann. Ich stellte ihn mir als
Wesen mit unzähligen Augen vor *g*. Daher denke ich, dass zumindest
jüngere Kinder Religion oft noch gar nicht genug greifen können, um mit
ihr wirklich etwas anfangen zu können.


Nachdenkliche Grüße,


Birkentochter


[editiert: 18.01.08, 13:46 von Admin]
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