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Nina
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Beiträge: 84

New PostErstellt: 30.05.08, 09:24     Betreff: Re: Sterben, Tod und Trauer

Interessant, eure Gedanken über Sterben, Tod und Trauer. Jeder be-und verarbeitet das wohl anders. Es ist sicher wahr, dass man die Trauer annehmen sollte, sie bewusst erleben......aber.....das kann nicht jeder. Ich z.Bsp. habe da meine Probleme damit, mein Sohn genauso. Nun frage ich mich, woran liegt das? Hängt es auch davon ab, wie jemand stirbt? Übermannt einen die Trauer vollkommen, wenn jemand ganz plötzlich und unerwartet stirbt? Treten andere Mechanismen in Gang, wenn man sich lange Zeit auf so etwas vorbereiten muss?

Ihr wisst ja, dass mein Sohn und ich schon vor 10 Jahren wussten, dass Mike keine Überlebenschancen haben würde. 10 Jahre lang begleitete uns dieser Gedanke. 10 Jahre, in denen wir beide das, so gut es ging, verdrängten. Wir verdrängten auch immer wieder den Gedanken an unsere private Intensivstation zu Hause. Manchmal funktionierte das schon, wenn wir nur einen Stock höher gingen und uns einen Film ansahen. Ich glaube, anders hätten wir die lange Zeit nicht ausgehalten. Verdrängen kann auch hilfreich sein. Andrerseits haben wir aber nun so richtig Übung im Verdrängen. Wir reden oft von Mike, aber es sind Erinnerungen an schöne Begebenheiten oder lustige Erlebnisse. Über Mike's Sterben und Tod reden wir nie. Manchmal glaube ich, wir leben so, als ob er irgendwann wiederkommen würde, als wäre er nur für eine lange Zeit verreist.

Ein einziges Mal habe ich versucht, mit jemandem darüber zu reden, habe erzählt, wie die letzten Minuten mit Mike waren. Das hat mein Gegenüber derart erschreckt, dass ich es nie wieder getan habe. Familienangehörige habe ich keine, oder richtiger gesagt, ich habe keine, die das hören möchten. Ich beneide jeden, der das Glück hat, so wie auch nena, und die Trauer mit Angehörigen teilen und so verarbeiten kann. Das ist eine grosse Hilfe. Menschen wie mein Sohn und ich müssen es irgendwie anders bewältigen - wie schon gesagt - jeder muss seinen eigenen Weg finden und damit weiterleben.

Auch ich habe die Verbrennung der Erdbestattung vorgezogen. Mike hatte mir mal gesagt, es wäre ein Horrorgedanke für ihn daran zu denken, er läge mal in einem engen Kasten und würde langsam von allen möglichen Tierchen angeknabbert werden. Mich selbst erschreckt nun wieder der Gedanke verbrannt zu werden, ich habe Angst vor Feuer. Aber wer weiss, wie ich später mal darüber denke. Genauso geht es mir mit dem Gedanken an Organspende. Einmal denke ich, wer weiss, wo ich nach dem Tod "hingehe" und ob es wichtig ist, "vollständig" zu sein? Dann denke ich wieder, was für ein alberner Gedanke, nur die Seele ist wichtig, und die kann mir keiner entnehmen. Ich weiss es nicht, niemand tut das.

LG

Nina


Wenn Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken


[editiert: 30.05.08, 09:26 von Nina]
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