Liberale wollen Debatte über aktive Sterbehilfe
Anhörung im Europaparlament
BRÜSSEL (spe). Für Menschen, die schwer oder unheilbar krank
seien, sei aktive Sterbehilfe mitunter die einzige Möglichkeit, würdig
zu sterben. So argumentierten Referenten bei einer Anhörung im
Europaparlament, zu der die Liberalen eingeladen hatten.
Mit der Veranstaltung wollten die Vertreter der liberalen Fraktion
vor allem eine europaweite Debatte über die Legalisierung der aktiven
Sterbehilfe anstoßen. Aktive Sterbehilfe, hieß es bei der
Veranstaltung, stünde auch im Einklang mit dem europäischen Grundrecht
auf Würde.
Allerdings strebe man keine einheitliche europäische Gesetzgebung in
diesem Bereich an, so der Fraktionsvorsitzende Graham Watson. Dies zu
entscheiden, sei Sache der einzelnen Regierungen. Vielmehr ginge es
darum, durch eine breite öffentliche Diskussion Ängste und Bedenken mit
Blick auf aktive Sterbehilfe abzubauen.
Zur Erinnerung: Aktive Sterbehilfe ist in Deutschland verboten, die Bundesärztekammer lehnt sie konsequent ab.
Die Erfahrungen in den Niederlanden und Belgien, die die Tötung auf
Verlangen seit Jahren unter Auflagen erlauben, hätten gezeigt, dass
sich durch klare gesetzliche Regelungen illegale und unkontrollierte
Praktiken verhindern lassen, hieß es in Brüssel. Eine Auffassung, die
auch mit Blick auf die aktuelle Sterbehilfedebatte in Deutschland
extrem umstritten ist.
Viele der Betroffenen würden die Möglichkeit zur aktiven Sterbehilfe
lediglich als eine Option ansehen und sich dadurch nicht unter Druck
gesetzt fühlen, sagte die Präsidentin der europäischen Vereinigung für
den Freihilfetod (Right to Die Europe), Elke Baezner.
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