Die Kosovo-Schutztruppen haben eine Kundgebung der Sicherheitskräfte kritisiert. Die Ehrengarde habe entgegen aller Abmachungen Waffen getragen.
Die NATO-geführte Kosovo-Schutztruppe KFOR hat am Samstagabend eine in der kosovarischen Hauptstadt Pristina abgehaltene Kundgebung der Sicherheitskräfte (Forcen e Sigurise, FSK) kritisiert. Entgegen einer Einigung mit dem KFOR war die Ehrengarde bei der Kundgebung zur Ehrung der ehemaligen „Befreiungsarmee des Kosovo“ (UCK) mit Waffen ausgerüstet.
Die kosovarischen Sicherheitskräfte hätten die Abmachung mit der KFOR nicht eingehalten, wurde der KFOR-Sprecher Hans Peter Buch vom TV-Sender RTK zitiert.
Nach Angaben des KFOR-Sprechers wurde eine weitere Unterstützung für die Sicherheitskräfte sowie die Ausbildung ihrer Angehörigen vorübergehend unterbrochen. Die KFOR habe das Vertrauen in die FSK verloren. Die Entwicklung weiterer Beziehungen werde von Gesprächen abhängen, wurde Buch vom Sender zitiert.
Präsident Sejdiu Fatmir Sejdiu hat eine mögliche Verschlechterung der Beziehungen zwischen dem KFOR und den Sicherheitskräften unterdessen ausgeschlossen. Die FSK hätten alle bisherigen Schritte in Einigung und Partnerschaft mit dem KFOR unternommen.
Auch sei er überzeugt, dass der KFOR auch künftig zur NATO-Annäherung des Kosovo beitragen werde, sagte Sejdiu.
Vizepremier Hajredin Kuci meinte andererseits, dass vom Kosovo niemand verlangen könne, dass er sich nicht als ein souveräner Staat verhalte.
Die „Epopöe der UCK“ wurde anläßlich des Todestages vom Gründer der „Befreiungsarmee des Kosovo“ Adem Jashari abgehalten. Jashari und mehrere Mitglieder seiner Familie waren in den Gefechten mit der serbischen Polizei im Dorf Prekaze am 5. März 1998 getötet worden. Unter den kosovarischen Albanern genießt er seitdem den Ruf eines Volkshelden.
Der Kosovo hatte vor zwei Jahren einseitig seine Unabhängigkeit ausgerufen und wurde soweit von 65 Staaten anerkannt. (APA)
Quelle: TT.com