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KOSOVO - Schutzkorps - erste Schritte zur eigenen Armee

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Lule
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Beiträge: 524
Ort: München


New PostErstellt: 22.06.06, 18:29  Betreff: KOSOVO - Schutzkorps - erste Schritte zur eigenen Armee  drucken  weiterempfehlen

Das Kosovo-Schutzkorps (auch bekannt unter der Bezeichnung Kosovo Protection Corps/engl. beziehungsweise Trupat Mbrojtese te Kosoves/alb.)

ist eine von KFOR und UNMIK gegründete Nationalgarde des Kosovo. Bis März 2006 war Agim Çeku Kommandeur des Schutzkorps, sein Nachfolger ist General Sylejman Selimi.

Grundlage war eine Vereinbarung zwischen den früheren Befehlshabern der Guerillatruppe UÇK und der KFOR. Demzufolge hat das Kosovo-Schutzkorps eine maximale Stärke von 3000 Aktiven und 2000 Reservisten, dazu kommen bis zu hundert Zivilangestellte. Zehn Prozent der Mitglieder sollen aus den nationalen Minderheiten des Kosovo kommen. Teile der UÇK-Ausrüstung werden dem Schutzkorps zur Verfügung gestellt; ein bedeutender Teil des Schutzkorps kommt aus den Rängen der im September 1999 aufgelösten UCK, der Rest aus der Zivilbevölkerung. Das Kosovo-Schutzkorps untersteht dem UNO-Sonderbevollmächtigten für das Kosovo und steht unter Dienstaufsicht der KFOR. Es hat 2000 verschiedene Waffen zur Verfügung. Davon dürfen 200 zur Erfüllung verschiedener Aufgaben genutzt werden, die übrigen 1800 werden in Waffenkammern der KFOR aufbewahrt.

Die westlichen Gründungsväter wollten ein ziviles Schutzkorps, eine Art Katastrophenschutz des Kosovo und schrieben diese Ausrichtung in den Vereinbarungen fest.

Die albanischen Kosovaren sehen in dem Kosovo-Schutzkorps eine potenzielle Verteidigungstruppe und den den Kern einer künftigen Armee des Kosovo. So wurde im Früjahr 2004 bekannt, dass innerhalb des Kosovo-Schutzkorps eine eigene Militärstrategie für das Kosovo entworfen wurde. Das meldet die Zeitung Zeri aus Pristina. Das Kosovo-Schutzkorps schlug demzufolge die Gründung einer Kosovo-Armee mit 10.000 Soldaten und 20.000 Reservisten vor. Der Schwerpunkt der Planung lag auf schnellen Reaktions-Einheiten.

Der Ruf des Schutzkorps ist zweifelhaft, wie folgende Beispiele belegen:

Nach dem Krieg beklagte die UNMIK verbotene Steuereinhebungen, Schutzgelderpressungen und Zigarettenschmuggel durch Mitglieder des Kosovo-Schutzkorps.
Im Jahr 2001 beschuldigte die mazedonische Polizei das Kosovo-Schutzkorps, die albanischen Freischärler in Mazedonien mit Waffen zu versorgen.
Im Juli 2001 suspendierten UNMIK und KFOR fünf hochrangige albanische Befehlshaber des Kosovo-Schutzkorps. Gegen sie wurde wegen Bedrohung der internationalen Stabilität und Verdachts von Kriegsverbrechen ermittelt.
Im Mai 2003 wurden der Regionalkommandeur Mitrovica und zwei seiner Offiziere aus dem Kosovo-Schutzkorps entlassen. Sie standen im Verdacht mit der Sprengung einer Eisenbahnbrücke in Zveçan in Verbindung zu stehen.
"Das TMK band etliche radikale und kriminelle Elemente, die sich der UCK angeschlossen hatten, und war deshalb auch bei den UN umstritten" so beschreibt die Frankfurter Rundschau die Reputation der Truppe. "Wir nehmen zur Kenntnis, dass das Kosovoschutzkorps im allgemeinen die vorgegebenen Bestimmungen einhält, aber trotzdem fordern wir die Angehörigen des Korps auf, sich von jeder extremistischen oder kriminellen Handlung zu distanzieren" heisst es in einer Erklärung der Nato-Verteidigungsminister vom 18. Dezember 2001.

und hier wieder der link dazu
http://de.wikipedia.org/wiki/Kosovo-Schutzkorps

kalofsh mirë, Lule



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