Die Kosovo-Albaner wollen sich weiter von Serbien lösen.
Die Serben werten den Vertragsentwurf, der von Kosovo-Präsident Seidiu unterbreitet wurde, als "Provokation".
Die Regierung des Kosovos hat mit der Vorlage eines "Vertrages über gutnachbarschaftliche Beziehungen" mit Serbien ihre Forderung nach Unabhängigkeit der südserbischen Provinz bekräftigt.
- Serbien hatte den Vertragsentwurf, der in London von Kosovo-Präsident Fatmir Seidiu Vertretern der "Troika" aus EU, USA und Russland unterbreitet wurde, bereits im Vorfeld als "Provokation" zurückgewiesen.
Die Gespräche der "Troika" mit Delegationen der Kosovo-Albaner sowie am Vortag der serbischen Regierung dienten der Vorbereitung des ersten direkten Treffens beider Seiten am 28. September in New York.
Auf albanischer Seite hatten nach Angaben von Diplomaten vor der Londoner Beratung Äußerungen des EU-Vertreters Wolfgang Ischinger für Irritationen gesorgt.
- Der deutsche Botschafter in London hatte der Zeitung "The Independent" gesagt, er würde die Frage der Unabhängigkeit des Kosovos offen lassen und lieber über einen "starken kontrollierten Status" für die Provinz sprechen wollen.
Unabhängigkeit Kosovos auch in der EU umstritten
Die Zeitung hatte dies als Zeichen für ein Abrücken von der vom UN-Sonderbeauftragten für das Kosovo, Martti Ahtisaari, vorgeschlagenen Unabhängigkeit der zu rund 95 Prozent von Albanern bewohnten serbischen Provinz gewertet.
- Nach dem Scheitern einer UN-Resolution über den Ahtisaari-Vorschlag bemüht sich die EU in der "Troika" mit den USA und Russland erneut darum, Serben und Albaner zu einer Einigung zu bewegen.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte gestern vor einer einseitigen Erklärung der Unabhängigkeit des Kosovos gewarnt. Er sehe nicht, wie dies "die Situation in Europa stabilisieren kann".
Auch einige EU-Staaten haben Bedenken hinsichtlich einer völligen Unabhängigkeit des Kosovos.
- Am 10. Dezember soll die "Troika" dem UN-Generalsekretär Bericht erstatten.
Quelle: Die Zeit
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