Serbien ist nicht bereit, wie von der EU verlangt mit seiner abgefallenen früheren Provinz Kosovo über ein „gut nachbarschaftliches Verhältnis“ zu reden. Die einzigen Ansprechpartner Serbiens im Kosovo seien die UN und die EU-Mission (EULEX).
Sein Land halte an dem Plan fest, in der UN-Vollversammlung eine Resolution zu erreichen, in der die vor zwei Jahren ausgerufene Unabhängigkeit des Kosovos für völkerrechtswidrig erklärt wird, sagte der serbische Außenminister Vuk Jeremic der Belgrader Zeitung „Blic“.
Große EU-Länder wie zuletzt Frankreich hatten Serbien in den letzten Wochen klar gemacht, dass ein EU-Beitritt nur im Falle „guter Beziehungen mit dem Nachbarn Kosovo“ möglich ist. Serbien sieht dagegen im Kosovo keinen Nachbarn, sondern einen Teil seines eigenen Staatsgebietes, das wieder unter Belgrader Einfluss zurückkehren muss. Serbien sei gegen „eine Politik der gut nachbarschaftlichen Beziehungen“, titelte „Blic“.
Der britische Botschafter in Serbien, Stephen Wordsworth, hat dagegen noch einmal alle serbischen Bemühungen zur Rückkehr des Kosovos in den serbischen Staatsverband als aussichtslos bezeichnet. „Die große Mehrheit der Staaten in Europa hat das Kosovo anerkannt“, sagte er der Belgrader Zeitung „Novosti“ (Mittwoch). „Die Erwartung, dies zurückdrehen zu können, ist völlig unrealistisch.“