Begegnungen-Projekt mit internationalen Künstlern in der SAP-Arena von UDO EBERL MANNHEIM
Rocken für den guten Zweck und zwar mit globalem Anspruch, dies ist der
Ansatz von Peter Maffays zweitem "Begegnungen"-Projekt. In der Mannheimer
SAP-Arena sangen bei der Livepremiere Künstler aus 14 Ländern auf der
Rundbühne - eine musikalische Allianz für Kinder.
Auf den Videoscreens über der Rundbühne mitten in der Mannheimer SAP-Arena
sieht man Peter Maffays Gesicht im Großformat mehrfach, dabei geht es an
diesem Abend nicht allein um den so erfolgreichen Sänger, sondern um sein
Netzwerk für Kinder. Dennoch steht er im Mittelpunkt: als mehrsprachig
singender Duett-Partner, Moderator, der die einzelnen Projekte vorstellt,
Mittler zwischen den Welten.
Wie einer, der einen gewaltigen Berg zu bezwingen hat, wirkt er zunächst.
Einer, der bei diesem Gipfelsturm ein buntes Häufchen von Musikanten mit
in den Hang nimmt, von dem er nicht wissen kann, wie es sich oben in der
dünnen Live-Luft vor großem Publikum bewähren wird. Das Hauptrisiko des
Abenteuers trägt der Musikunternehmer Maffay trotz dicker Sponsoren
selbst. Reisen um die Welt, mit denen das musikalische und karitative Netz
geknüpft wurde, das Gewinnen von prominenten Paten wie
Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu, Bundeskanzlerin Angela Merkel oder
Israels Schimon Peres. Zudem die Aufnahmen im Studio - ein gewaltiges
Programm, welches sich Maffay in den vergangenen zwei Jahren aufgebürdet
hat.
Die Angespanntheit merkt man dem 57-Jährigen kaum an, als er das Konzert
in der nicht ausverkauften Arena vor 7000 Besuchern mit einem Medley
eigener Songs eröffnet. Der "Steppenwolf" als Türöffner, die Band noch mit
Reichlich Rückendeckung
Bereits der Native-Rocker Robby Romero, ein Lakota-Sioux, der sich in der
nordamerikanischen Heimat dafür einsetzt, dass bei den Kindern Sprache und
Identität nicht verloren gehen, lässt es ordentlich krachen. Allerdings
Im Gegensatz zum ersten Begegnungen-Projekt mit Künstlern wie Lokua Kanza
oder Noa scheint gerade bei diesem Projekt der Menschlichkeit die Musik
der Künstlerfreunde nicht wirklich atmen zu können, die feinsinnigen
Momente fehlten. Oder doch nur Ex-Gitarrist und -Arrangeur Carl Carlton?
Ob bei der Pandabären-Aktivistin und Chinesin Chen Lin oder dem geradezu
plakativen "Salaamalek" des afghanischen Popstars Farhad Darya, der
Natürlich gibt es viele starke Momente wie etwa das perkussive
Haudrauf-Erlebnis mit den in England lebenden indischen Rappern "RDB", die
bewegende Stimme der Israelitin Tsipi Mashid oder das vom Publikum
gefeierte Flügel-Gewitter mit dem wie einst von Keith Emerson verrockten
"Nussknacker" Tschaikowskys durch den Schweden Robert Wells. Auch Shantel
aus der Bukovina reißt das Publikum mit dem Drive des Balkans mit.
Ganz am Ende der alternativen Nummernrevue mit starker Botschaft und
vielen bewegenden und bewegten Bildern das hymnische Finale mit dem Song
"Children Of The World". Alle Künstler auf der Bühne und jede Menge
Hochachtung vor Peter Maffay, der seine ganze Kraft in das weltweite
Engagement für Kinder gesteckt hat.
Schlagzeug-Macho am Trommelbollwerk und die Gitarristen regieren hier mit
großer, selbstdarstellerischer Geste.
wird man von Beginn an das Gefühl nicht los, dass die Musiker um
Langzeit-Trommler Bertram Engel die Stücke der singenden Gäste wie bereits
auf dem "Begegnungen"-Album zu plattem Rock-Mainstream begradigt haben.
dem so genannten kleinen Besteck am Start. Allerdings soll sich bald
herausstellen, dass von der Maffay-Truppe mächtig Druck gemacht wird.