Vadder van de Waarft
Bootsjunge (oder Mädchen)
Beiträge: 84
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Erstellt: 13.03.08, 09:52 Betreff: Re: Im Auftrag des Falghaten... |
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Vadder saß gegen die Lafette der Bertha gestützt auf dem blutigen, mit Trümmern übersätem Deck und schaute schweren Blicks durch einige Löcher in der zertrümmerten Bordwand. Vor ihm und neben ihm lag seine Stückmannschaft, "die Stückmannschaft der Bertha", korrigierte er sich, und schlief tief und fest. Durch die medizinische Anwendung einiger Flaschen Rum betäubt, erholten sie sich hoffentlich von der mörderischen Schlacht. Vadder tätschelte müde den Lauf der Bertha. Sie waren gut miteinander ausgekommen, er und das runtergekommene Geschütz. Dem Erbauer sei Dank, hatte er nach seinem übereilten Fehlschuss doch noch zu einem Teil seiner alten Form zurückfinden können. Zum Glück hatte er wohl beim Rübenziehen nicht alles verlernt. Die Rüben, ach ja. Ein mieses Gemüse, aber es hatte ihm lange Jahre Sicherheit und Zuflucht gewährt, während die blauen Fluten die restliche Mannschaft der Walross in ihrem langen Schlaf bedeckten. Vadder nahm einen langen Schluck. Und Pöpke, seine wunderbare Tochter. Die Rüben hatte sie immer gehasst, und war zur See gefahren. Und hatte eine Feuertaufe bekommen, wie sie nur wenige überstanden hatten. Und die sie auf dem müden Segler auch eigentlich nicht hätten überstehen können. Der Hein und der Jocke waren schon tolle Hunde, wahrscheinlich noch besser als der alte Stein. Die beiden auf der Walross, das wäre es gewesen. Vadders Gedanken wurden immer langsamer. Und wenn sie mit all dem Blut und all dem Tod gut fertig wurde, seine Pöpke, dann war es vielleicht doch gut, wieder auf See zu sein. Morgen würde er mit ihr darüber reden. Vadder rutschte etwas an der Lafette herunter und begann zu schnarchen.
"Rum nach achtern, Cornelius, wir werden feiern, bis keiner mehr steht."
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