Hroc Earricson
Erster Maat Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 15.12.08, 21:48 Betreff: Re: Im Auftrag des Falghaten III |
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Am Weststrand der Skanseborg, der Nordmann-Schanze auf Runkel:
Thjálmi Svakinson war blaß, doch er ließ sich die Folgen der Nacht nicht anmerken. Sie hatten die Totenfeier bis zum frühen Morgen abgehalten und nun stand der Gode aus Skógar nach nur wenigen Stunden Schlaf auf ziemlich wackligen Beinen. Doch seinen Gehilfen ging es ebenfalls nicht besser, was ihn sichtlich beruhigte. Dennoch war seine und die Aufgabe der anderen Goden am heutigen Morgen bedeutsam und verlangte den nötigen Respekt und Anstand.
Man hatte einen Wagen zum Strand hinabgefahren, auf dem zahlreiche Tontöpfe gestapelt standen. Die letzten Töpfe waren erst am heutigen Morgen geliefert worden und mancher zeigte nicht mehr die gleichmäßige Präzision, der ersten Lieferung. Doch die Töpfer hatten auch unter enormen Zeitdruck gearbeitet, wie ihn nur der alte Olgeir aufzubauen verstand. Achtzig Töpfe in nur fünf Tagen, das war schon eine respektable Leistung gewesen, welche sein alter Mentor natürlich kaum würdigte. So war es Thjálmi gewesen, der die letzte Lieferung abholte und ein paar freundlichere Worte fand.
Nun wurden die Töpfe mit den verbrannten Überresten der ruhmreichen Toten aus Vinland gefüllt. Am ganzen Strand überwachten die Goden die Arbeit, wie Topf um Topf mit Asche und den Knochenresten gefüllt wurde. Thjálmi trat nun vor und hob den aschgrauen Schädel respektvoll auf und legte ihn zuoberst in den Topf. Dann wurde er mit dem Deckel verschlossen.
Der Gode aus Skógar klopfte sich die Hände sauber und wandte sich mit einigen Gehilfen dem nächsten staubigen Hügel zu...
Unterhalb der Skanseborg, der Nordmann-Schanze auf Runkel:
Hroc Earricson war auch schon auf den Beinen und hatte die Zeche der Nacht ganz gut überstanden. Natürlich hatte er aus Respekt mitgefeiert, doch hatte er seinen Konsum von gegorenen Getränken sehr kontrolliert. Nun stand er an dem frisch aufgeworfenen Hügel, in dessen Mitte eine große Kammer lag, die er gerade mit dem Habseligkeiten der Gefallenen und einigen Schätzen und Waffen aus der Beute füllen ließ. Alles war nun vorbereitet und die letzte Ruhestätte konnte nun mit den Resten der Gefallenen bestückt werden. Danach würde man den Erdhügel um weitere zwei Klafter erhöhen und mit Grassoden bedecken. Doch solange konnte Hroc nicht warten.
Nachdem er die Arbeiten mit dem schwarzbärtigen Brynjar inspiziert hatte, überließ er dem Hersir seiner Landtruppen die Vollendung des Grabhügels. Er verabschiedete sich und verließ die Grabstätte mit einem Dutzend Huscarlen in Richtung zum Südstrand, wo die Schiffe der Nordmänner lagen. Die „Lagan’s Erbe“ war bereits bemannt und wartete auf den Jarl der Flotte. Daneben lag mit der „Walroß“ die größte Knorr der Flotte. Nachdem Hroc den geirangerschen Dreki bestieg, legten die Schiffe rasch ab, steuerten vorsichtig durch die Untiefen und nahmen dann Kurs gen Osten und Perlhafen entgegen...
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