Piraten des Falgahten

 
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Hein
Quartiermeister


Beiträge: 1091


New PostErstellt: 05.01.10, 19:53     Betreff: Re: Im Auftrag des Falgathen IV Antwort mit Zitat  

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Die Lame hatte Anker geworfen. Fidrahl hatte das Schiff beidrehen und Segel reffen lassen. Des nachts wollte sie nicht in die Tiranaische Meerenge einfahren. Die Gewässer waren ihr zu tückisch. Nein, wie peinlich wäre es, des nachts auf ein Riff zu laufen. Welchen Eindruck würde das hinterlassen bei den primitiven Ostlingen hier. Nein, nein, die Lame würde mit dem Morgengrauen in die Meerenge einfahren. Schließlich hatten sie nichts zu befürchten. Kein Schiff in diesen unterentwickelten Landen konnte es mit der Lame aufnehmen. Keines war schneller und konnte es dann wagen, den Kampf gegen die Lame aufzunehmen. Sie lächelte müde.
Und dann dieser Auftrag.
Ihr Passagier trieb sie zur Weißglut. Wir müssen unbedingt noch dahin, oder dorthin, wie immer diese Ländchen auch hier hießen. Trigardine oder sowas. Oh, werte Kapitänin, das ist höchst wichtig.
Merde, hätte sie ihm gern ins Gesicht gesagt. Aber man war ja höflich. Und zuvorkommend. Man erfüllte den Kontrakt, der nun, wie sollte man sich ausdrücken, unanständig lukrativ war. Gold war ein kühles Seelenpflaster.
Der Wind hatte gecamlt und die Dünung nahm merklich ab. Es würde eine ruhige Nacht werden für diese Jahreszeit.
"Deckswache abtreten, Sechserankerwache für die Nacht." Ihre gewohnt ruhige Stimme mußte sich nicht einmal anstrengen, um die Nachtgeräusche zu übertönen.
Sie wollte noch ein wenig die frische Luft genießen und eine Pfeife von dem feinen Rauchkraut genießen, bevor sie dann das Kommando an Pierre weitergab. Und dann zur Nachtruhe. Francois hatte bestimmt schon das Bett gewärmt. Sie grinste. Nein, dachte sie, heute nur eine Massage vor dem Schlafen. Heut war sie zu müde.
Licht blitzte von steuerbord auf. Dann krachte es. Pfeifend jagte etwas heran. In die Takelage. Fidrahl warf sich hin. Die Fockmarsrah krachte herunter. Klüvertstag und steuerbord Fockwanten rissen mit einem Knall. Pierre wurde der halbe Oberkörper abgerissen. Fidrahl wandte den Kopf zu den Positionslichtern, die sie nicht hatte löschen lassen. Eine weitere Salve rauschte heran. Vom Quaterdeck läutete die Schiffsglocke Alarm. Nicht dass es nötig wäre. Wieder rissen Stags und Brassen. Die Großrah kam herunter und riss das backbord Schanzkleid ab. Als das Pfeifen aufhörte schwang sie sich auf die Füße.
"Alle Mann an Deck! Bewaffnet euch und bemannd die Geschütze!"
Diesmal war ihre Stimme in dem Chaos nur schwer zu hören.
Sie versuchte zu peilen, aber auf der Steuerbordseite war nur dunkel zu sehen. Dann wieder Mündungsfeuer. Kurz konnte sie Umrisse und Schatten erkennen. Sie glaubte das Schiff zu erkennen.
Dann war die Welt voller Splitter und der Besanmast barst und nahm die halbe verbliebene Takelage mit.
Ein wütender Aufschrei von ihr und ein dumpfer Geräusch.
Schlagartig wurde es dunkel vor ihren Augen.

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