Piraten des Falgahten

 
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Hroc Earricson
Erster Maat

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Beiträge: 266

New PostErstellt: 18.06.10, 09:11     Betreff: Re: Im Auftrag des Falgathen IV Antwort mit Zitat  

Zum Glück in die Zukunft II - (Limit...
Rye, Oest-Sussex, vierzehnter Tag des Wonnemonds anno 1010:

Hroc sah die Männer aus dem oberen Tor treten und offenkundig ihre Waffen an die Palisade anlehnen, dann kamen sie langsam herunter. Ihre Blicke wandten sich um, zeugten aber von Vorsicht und nicht von ängstlicher Unsicherheit. Sie verschafften sich einen Überblick und schmiedeten sicherlich Pläne für die Verteidigung der Befestigung. Die beiden Sachsen waren sichtbar erfahrene Krieger, wobei der Linke sicherlich an die vierzig Winter erlebt haben mochte. Sein Kettenhemd war unversehrt. Weder zeigte er eine Verletzung, noch maßgebliche Blutspritzer des Kampfes. Also zeugten seine blutigen Hände von den Verwundungen anderer Krieger. Natürlich hatte dieser Krieger viel Erfahrung im versorgen von Verwundungen, doch war er wohl auch der Kriegsherr dieser kleinen Feste. Es mangelte dort oben also an Heilern, nicht aber an Verwundeten. Hroc beschloß, sich diese Tatsache zunutzen zu machen.

Auch die beiden Sachsen hatten ihn nun abschätzend in Augenschein genommen. Ihre Blicke schweiften über wertvolles Rüstwerk, welches von Wohlstand aber auch von häufigem Gebrauch zeugte. Dann wandten sie sich ihm zu und der Ältere eröffnete das Gespräch in einem gebrochenen Dänisch. „Du spurgte til forhandlingerne, dansker. Så hvad gør du?“ brummte dieser herausfordernd und Hroc mußte grinsen. „Jeg er ikke en danske, Saxon.“ erwiderte Hroc amüsiert über die irritierten Blicke der Sachsen „Mitt navn er Hroc Earricson og jeg seilte over havet fra Vinland. Der vi kommer fra.“ Er legte den Kopf ein wenig schräg. „Aber ich spreche auch gern Eure Sprache, Sachse.“

So wurde die Verhandlung in der Sprache der Angeln und Sachsen weitergeführt und es zeigte sich durchaus die Erfahrung der alten Krieger, die sich Godric und Orvyn nannten. Sicherlich hatten diese schon mit Nordmännern zu tun gehabt. Räuberische und prahlerische Danen waren natürlich darunter gewesen, trunkene Norsk vielleicht auch. Also wurden die üblichen Drohungen ausgesprochen, mit der vermeintlichen Stärke der eigenen Position in einer uneinnehmbaren Feste geprahlt und natürlich maßlos über die Stärke der eigenen Krieger übertrieben. Hroc vermutete vielmehr, daß sie kaum noch wehrhaft waren und damit lag er gar nicht so falsch. Aber sollte er dafür seine Männer gefährden, indem er sie diese Anhöhe erstürmen ließ? Nein, sie hatten alle noch eine andere Verabredung einzuhalten.

Daher warf Hroc nur einen kurzen Blick über die Schulter und auf die Menge der zusammengetriebenen Einwohner von Rye hinab, bevor er sich wieder jenem zuwandte, der sich Godric genannt hatte. Mit dem Finger auf die Gefangenen hinter sich weisend begann er zu sprechen. „Dort, wo ich hinfahren werde, da brauche ich diese dort nicht.“ Sagte er in belanglosem Ton „Aber vielleicht sind sie ja für Euch von Interesse?“ Ein kurzes Zucken im Mundwinkel des alten Kriegers zeigte, daß er einen wunden Punkt getroffen hatte. „Wir nehmen uns bereits jene Vorräte, die wir benötigen, doch haben meine Männer sicherlich noch andere Wünsche...“ Hroc lies diesen Punkt im Raume stehen und winkte seinem Huskarl am Tor, die beiden Frauen freizugeben. „Diese beiden hier werden den Wunden Eurer Männern derzeit sicherlich dienlicher sein, als ihre Schwestern und Mütter meinen Männern. Seht es als Zeichen meines guten Willens.“ Er ließ die beiden jungen Frauen passieren und sich ängstlich hinter den beiden Sachsen zurückziehen. „Ich erwarte dafür und für unseren gefälligen Abzug ein Entgelt aus der Zollkasse Eurer ach so sicheren Feste.“ Seine Miene war ernst. „Ihr habt Zeit bis zum Morgengrauen...“ Mit diesen Worten ließ er sie einfach stehen und ging zu seinen Männern zurück...

Das Silber wurde noch vor dem Morgengrauen geliefert und der Krieger, der sich Orvyn nannte, stellte die kleine Truhe zu Füssen des vinländischen Hersirs ab. Hroc überschaute die Silberstücke und reichte die Truhe an einen Huskarl weiter. Er nickte Orvyn zum Einverständnis zu und befahl den Abzug. Es war Zeit aufzubrechen, denn die Flut war zurückgekehrt und würde bald ihren Höchststand erreichen. Als die Schiffe aus dem Mündungsgebiet des Rother fuhren, schaute Hroc bereits wieder voraus. Jenseits des Oceanus Britannicus, wie der Kanal in der Sprach des alten Volkes hieß, lag das Reich der Franken. Unweit davon warteten die Ameländer und er wollte doch ein Treffen nicht verpassen...


[editiert: 18.06.10, 09:15 von Hroc Earricson]
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