Piraten des Falgahten

Käptn Speigatt · Käptn der Schwarzen Braut Beiträge: 172

Bisher hab ich euch auch noch jedesmal bremsen können. Ja Hein, ich weiß ... bis auf die Geschichte mit der Schankmaid vom "Brennendem Mast" ..aber die wollte das auch, ehrlich.

ackbord links; Steuerbord rechts

Hein · Quartiermeister Beiträge: 1091

Jepp, ich erinnere mich dunkel. Die kleine Blonde mit den großen Argumenten. Die wollte es tatsächlich so und wenn nicht dann hatte sie es auf jeden Fall verdient....

Hein · Quartiermeister Beiträge: 1091

Hein van Fleet sitzt allein im Kartenraum. Auf die Planken der Braut geht ein schwerer Frühlingsregen nieder. Selbst durch die dicken Planken des schnittigen Schiffes ist das Prasseln zu hören. Etwas versonnen schaut der alte Seemann auf das Gewirr von Karten, das auf dem riesigen Kartentisch ausgebreitet ist.
"Also wieder nach Versina. Sehr gastfreundlich sind sie ja, die Versiner." murmelt der Quartiermeister in seinen Bart.
"Ich hoffe diesmal kommen wir mit dem Kaperbrief wieder. Die Leute werden langsam unruhig." Hein kratzt sich am Kopf.
" Die Danglaris haben durchblicken lassen, daß sie wohl einen Kaperbrief ausstellen werden. Das ist schon mal was. Aber ein weiterer von Versinia würde unsere Legitimation auf dem Meer deutlich verbessern. Gerade nach der Sache mit den Schotten." Er lacht heiser. "Auch wenn es im nachhinein sehr lukrativ war, das Dorf zu plündern." Sein Gesicht wird hart. "Aber sie hatten es verdient, ...sie hatten es zum Klabauter nicht anders verdient."

Hein · Quartiermeister Beiträge: 1091

Der dunkel gekleidete Hein wühlt in einer Kiste. Er wirft ab und an angelaufenes Pergament und Papier hinter sich. Dann knallt es laut, als er einen angeschimmelten Folianten auf die Holzplanken des Kartenraumes wirft. Eine Staubwolke erhebt sich und malt die Strahlen der tiefen Sonne in den Raum.
"...beim dreimal verfluchten neunten Arm der Doggerbankkrake...das muß doch irgendwo sein..."
Die Stimme des Quartiermeisters der Braut klingt dumpft aus den Tiefen der großen Kiste. Ein Wachspüppchen mit Nadeln und ein abgenutztes goldenes Einhornhornhorn fliegen über den Rücken des Seemanns auf den Haufen mit Kram, auf dem auch einige fast echte Ringe und Becher mit abblätterndem Gold liegen.
"...ich bin mir sicher... grmmmphhhh...hier muß die irgendwo sein..."
Haufen mit Schriftrollen auf denen im Schatten ab und an blaues Licht fackert als würden winzige Blitze über einen winzigen Horizont ziehen liegen unbeachtet in der Ecke.
"Oh!"
Der Seemann taucht aus der Truhe auf. Über sein verstaubtes
Gesicht ziehen Spinnweben von hier nach dort und bilden ein Netz mit Büschen aus Staubflusen und Insektenbeinen auf dem roten Kopfttuch über dem roten Gesicht.
Er hält ein dunkles Fläschchen in der Hand.
"Ach ja!" der Seemann schmunzelt leicht als er in Erinnerungen schwelgend die Flasche abwischt.
"Der Trank der immerwährenden Standhaftigkeit von der schwarzen Danula! Oh ja!"
Das Schmunzeln weitet sich zu einem breiten Grinsen.
"Das waren die drei härtesten Tage in meinem Leben. Mann, nie wieder hab ich eine Frau mit einem solchen Temperament erlebt. Ihr ebenholzschwarzer Rücken glänzend vom Schweiß, während wir...äh....und...äh...und...!"
Der Blick des kräfigen Seemann trübt sich leicht bis er es schafft sich von den Erinnerungen loszureißen.
Er schüttelt kurz den Kopf und dann das Fläschen.
"Oh ha! Da ist ja noch was drin!"
Kurz in Gedanken schiebt er das Fläschchen in seine Hosentasche. Schaut noch einmal in die Unendlichkeit und versinkt dann wieder bis zur Hüfte in der Truhe.