Hein
Quartiermeister
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Erstellt: 30.06.04, 15:23 Betreff: Die Wahrheit |
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Die wahre Geschichte des Untergangs der Kragojs Schwert
In einer düsteren Kaschemme in Perlhafen gleich neben den Trantöpfen und den Pechfässern der kleinen Werft, saß der vielversprechende Poet Theo Brunnenbauer und sann über ein neues Epos nach. „Die Wahrheit“ sagte er, „die wahre Geschichte des Untergangs der Schwert“. Seine Augen verloren sich in der Unendlichkeit der dreckigen Spelunke und blieben an einer Flasche Rum hängen. „Endlich die Wahrheit, die Wahrheit über den Heldenmut des Kapitäns Sperber, wie er noch heldenhaft...“. Als er versuchte den Satz zu Ende zu bringen, spürte er etwas kühl glattes, Scharfes, das nach einer fordernden Bewegung in seinem Nacken zur Ruhe kam. „ Ähhh....“ setzte er fort. „Wohl kaum Heldenmut vom Suffkopp Sperber, der war stramm wie ein Klabautermann“ flüsterte eine heisere Stimme neben ihm. „ Ja dann der tapfere Kampf des neuen Käpitäns Speigat und der Kapitänin Leyla, wie sie...“ während ihm die Bilder des Kampfes der mutigen Zwei vor den Augen erschienen, bemerkte er ein leichtes Pieken in einer Gegend, in der er das gar nicht gerne hatte. „ Hmm“ brachte er heraus. „ Die Wahrheit, hast du gesagt, die Wahrheit, oder dein kleiner Theo wird noch ein ganzes Stück kleiner, als er sowieso schon ist....“ „Ja wie soll das Epos denn heißen?“ fragt Theo die düstere Gestalt neben sich. „Hein“, sagte diese, „Hein van Fleet“
Hein van Fleet
Wer war Hein van Fleet Hein van Fleet war unser Steuermann aus hielt er, bis er das Ufer gewann Er hat uns gerettet, er trägt die Kron er kohlte für uns unsre Liebe sein Lohn
Die Schwert fliegt über die danglarische See Gischt sprüht um den Bug wie Flocken von Schnee von Perlhafen fliegt sie nach Nirgendwo die Herzen aber sind frei und froh
Die Herzen die sind froh und frei da klingt es vom Heck her wie ein Schrei „ SCHEISSE“ war es was das klang ein Qualm aus Kajüt und Luke drang „Scheisse“ und „Feuer“ klang aus Sperbers Kajüt und zuckte durch jeden Seemannes Gemüt Der Käptn besoffen und völlig voll Dreck torkelte armrudernd über das Deck „Meine Zigarre “ ruft er und „ mein Rum“ torkelt zwei Schritte und fällt einfach um
Überraschte Gesichter, Angst überall Feuer, das war nun weiß Gott nicht ihr Fall Feuer und dann noch hier auf dem Boot sind eines jeden Seemannes Tod „Da hilft nur noch eines“ rief Piet Speigatt dann kühn, Getrampel und Staubwolk zum Bug hin erschien Er dann hinterher mit lautem Hallo und noch 2,5 Glasen bis Nirgendwo
Am Bugspriet Getümmel, Leyla, Klaas und der Jocke am Klüver geklammert, Piet Speigatt in Hocke Den Anker im Arm, die Füße im Wasser richtet Kate die Frisur und wird immer nasser Salike die fragt noch „wer hält denn das Ruder“ darauf der Klaas „die Helga das Luder“ „Nö, nö“ tönts vom Faß her und „ isch bin wohol hier“ erklingts mit Geblubber aus dem großen Faß Bier „der Hein war am Ruder“ kommts von Schandreck geflennt „oh Mist“ drauf die Leyla „ich glaube der pennt“ „wir müssten ihn wecken“ drauf nur großes Joho und noch zwei ganze Glasen bis Nirgendwo
Dann kommt von achtern Gebrüll und Gezehter „das Wecken is Blödsinn, dahinten da steht er“ mutig reckt man die Köpfe, Leyla, Klaas und der Jocke nur an den Klüver geklammert bleibt Piet Speigatt in Hocke „Jawoll, unser Hein hält das Ruder, der Held“ Ruft die Leyla voll Mut und derweil fällt Käptn Sperber von Bord und von achtern Gebrülle man hört „Scheiße, Dreck, Ärsche...“ in Hülle und Fülle „Ihr lasst mich hier verkohlen, ihr feiges Gezücht und daß ich hier ein Held bin, ist ein böses Gerücht“ Vorbei treibt der Käptn, in die Höhe den Po und noch ne ganzvolle Glasen bis Nirgendwo
„ich glaub jetzt verbrennt er“ sagt der Jocke und gähnt „und daß meine Blähungen schmerzen hab ich das schon erwähnt“ Ein weiteres Recken der Köpfe und man sieht wie vor Schmerzen der Hein seine Visage verzieht „Immer grad in die Brandung“ ruft man dem Hein freundlich zu etwas Gejole, Gewinke, dann macht man die Augen schnell zu „Ach haltets Maul all ihr Gaffer, ich tret euch in die Eier, komm ich endlich hier raus, also lasst das Geseier An die Rah mit jedem der mich hier braten sieht ihr werdets alle bereuen und laß das Lachen jetzt Piet so eine Scheiße, ich müßt jetzt eigentlich mal aufs Klo“ und noch eine halbe Glasen bis Nirgendwo
Und schon knirscht der Sand und es bricht krachend der Kiel die Maste sie besten, von dem Schiff bleibt nicht viel ein Möwchen es gleitet sacht über die Gischt knapp über das Schiffswrack, läßt ewas fallen und es zischt Die Glut sie erstirbt und die Sonn färbt sich rot Die Besatzung gerettet, das stolze Schiff aber tot „Ihr Pestbacken alle, ich hab geschwitzt wie ein Stier ich laß das mit dem Ruder, ich mach jetzt lieber Quartier.“ den Steven noch rauchend, die Haare verbrannt fällt der wütende Hein in den gischtenen Sand Weit von oben erkennt man, die maßlose Schande wohin das Auge auch blicket, ringsherum Sand, nur Sande auf dem einzigen Felsen für Meilen allein liegt die Leiche der Schwert und Schuld ist der .... iiiikk....Piet....
[editiert: 01.07.04, 18:45 von Hein]
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