Sich den Verlauf zu merken, ist wirklich eine Frage des Trainings. Das spielt vielleicht noch die ersten Monate und vielleicht die ersten Turniere eine Rolle, aber irgendwann entwickelt man sich sein Schema und man merkt sich das recht einfach, wobei man natürlich immer mal kleinere Aussetzer haben kann.
Leider sind wir als Team nicht wirklich schnell, zumindest nicht, wenn es gegen wirklich gute Teams geht. Gerade der Bereich der WM Starter, DM Favoriten etc. ... da sehen wir wirklich kein Land.
Wir haben zwar so für regionale Turniere ein wirklich gutes Niveau erreicht, und gehören in unserer Größenklasse im Bereich Berlin Brandenburg zu den stärksten Teams, aber im Konzert der Großen reicht es leider nicht.
Wir haben uns für die Dezember stattfindenden VDH Agility Meisterschaften qualifiziert, aber da laufen wir, wenn überhaupt, nur im Mittelfeld mit.
Das hat mehrere Gründe, für die, die es interessiert.
;-)
Ab einem bestimmten Punkt muss der Hund einfach die richtigen Veranlagungen mitbringen, und Lasse fehlen diese leider.
Die größte Herausforderung ist, dass es mir bis dato nur sehr schlecht oder gar nicht gelingt, Lasse zu einer selbstständigen "Arbeit" zu motivieren. Hat man den richtigen Arbeitsabstand, zieht er gut mit, aber sobald man hinter ihm ist, oder zu weit vor ihm, lässt er merklich nach. Auch die Fähigkeit, explosiv zu beschleunigen, fehlt ihm.
Wir arbeiten da zwar dran, aber das ist ein sehr schweres Unterfangen, da man diese speziellen Momente nur sehr schlecht wiederholen und positiv verstärken kann.
Ein weiterer großer Nachteil, ist seine Sensibilität. Wenn er merkt, dass er etwas falsch gemacht hat, wird er sehr vorsichtig und baut diese Vorsicht (Zurückhaltung) nur langsam ab. Wenn er beispielsweise im Slalom mal falsch einfädelt, entwickelt er eine Skepsis gegenüber dem Gerät und arbeitet ein paar Tage deutlich reservierter.
Da sehen wir selbst gegen durchschnittlich ausgebildete und geführte Shelties wenig Land.
Natürlich macht er auch sehr viele Sachen überdurchschnittlich gut. Er hat eine exzellente Sprungtechnik, wendet auf extrem kleinen Raum und spart damit viele Meter Laufweg, zum Beispiel springt er auch extrem eng wenn er mit hoher Geschwindigkeit ein Hindernis anläuft (sieht man einige Male in dem Video sehr schön).
Ich bin sehr gespannt, wo die Reise mit ihm hin geht. In diesem Jahr haben wir eine kleine Leistungsexplosion erlebt und da ich ab Dezember einen eigenen Trainingsplatz habe, wird sich die positive Entwicklung wohl weiter fortsetzen.
Im kommenden Jahr will ich auch an den Qualifikationsturnieren zu den Welt- und Europameisterschaften, da hat man natürlich wie bei den Deutschen Meisterschaften praktisch keine Chancen aber das erreichen der großen Finalrunde der besten 25 oder 30 Teams wäre ein durchaus realistisches Ziel.
Alles in allem muss man aber sagen, dass die vielen Monate des Trainings Lasse ganz doll positiv beeinflusst haben.
Aus einem ehemals sehr ängstlichem, sehr scheuem und extrem sensiblem Hund ist ein ganz toller, selbstbewusster und zumindest auf dem Trainingsplatz herrlich frecher und kecker Hund geworden.
Auch zeigt er bei jedem Training, bei jedem Wetter ganz großer Freunde und ist immer mit unglaublichen Eifer und großem Einsatz dabei ... ich möchte ihn um nichts in der Welt gegen einen anderen Hund eintauschen, auch wenn der vielleicht bessere Voraussetzungen hat.
Nicht zuletzt ist Lasse auch erst 3 1/2 Jahr, und hat noch ganz viel Zeit sich zu entwickeln ...
I always tell the truth, even when I lie.
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