Solche Dinge werden bei einer Begleithundeprüfung gemacht??? Das wusste ich auch nicht. Hunde sind Individualisten. Der eine Hund kann mit Vielem konfrontiert werden, ein anderer eher nicht. Dein Bauchgefühl war ganz richtig. Du hast gemerkt, dass für Lotta manches vielleicht nicht so einfach war. Aber ihr beide ward ein gutes Team, super.
Ich selber mache ja nicht die Begleithundeprüfung, sondern den Hundeführerschein. Das ist etwas anderes.
Bei uns gibt es solche Dinge, wie du sie beschrieben hast, nicht zu machen.
Bei unserem Training vom Hundeführerschein wird von Anfang an darauf geschaut, dass Hund und Mensch FREUDE an der Sache haben und nicht Stress.
Wenn die Hundetrainerin sieht, dass bestimmt Übungen für den Hund (noch) nicht gehen, dann sagt sie das auch klar. Und dann macht dieser Hund diese Übung eben noch nicht mit und kann dann (wenn Mensch möchte) kleinschrittig zu Hause für sich erst mal selbst daran weiter üben. Zum Beispiel das Thema Maulkorb tragen: Zunächst wird einem beim Training gezeigt, wie man dies zu Hause trainieren soll. Wenn es zu Hause funktioniert probiert man es in kurzer Phase unter Ablenkung in der Stadt und bei jedem weiteren Stadttraining ein wenig länger. Überhaupt muss der Hund bei der Prüfung nur wenige Meter mit dem Maulkorb gehen. Hunde, die anzeigen, dass ihnen das zu viel ist, können eben nicht Stufe 3 machen, sondern Stufe 1 (wo man keinen Maulkorb tragen muss) oder Stufe 2, wo der Maulkorb nur kurz aufgesetzt und dann gleich wieder abgenommen wird.
Und warum überhaupt einen Maulkorb? Weil es im Urlaub z.B. in Italien bei bestimmten Situationen eine Maulkorbpflicht geben kann. Oder beim Tierarzt ist ein Maulkorb manchmal unumgänglich. Und dann ist es einfach "praktisch" und für den Hund entspannter, wenn er den Maulkorb kennt und es für ihn keinen Stress bedeutet. Bei Stufe 3 soll der Hund also den Maulkorb wenige Meter völlig entspannt tragen.
Und so ist das beim Hundeführerschein auch mit all den anderen Übungen wie z.B. Fahrstuhl fahren, Hundebegegnungen auf engem Raum usw. Man schaut individuell wo das Hund-Mensch-Team steht. Wir haben auch Teams dabei, die machen "nur" das Training mit, treten aber nicht zur Prüfung an, weil das für sie zu viel Druck wäre.
Zusammenfassend würde ich sagen, beim Hundeführerschein geht es um ein Training mit dem Ziel einen alltagstauglichen Hund zu haben, der eine tiefe, verlässliche und vertrauensvolle Bindung zu seinem Menschen hat. Der also auch unter enormer Ablenkung noch Ohren und Augen für seinen Besitzer hat.
Mir selber hat diese Training sehr gut getan, weil es mir an vielen Stellen die Augen geöffnet hat vorausschauender zu sein, besseres Timing zu haben usw.
Bei Stufe 3 muss man ganz schön was zeigen, aber es ist keine Übung dabei, die Mila Stress macht. Es wird bei der Prüfung auf unsere Tagesform ankommen und in wie weit ich aufgeregt bin. Wir werden sehen ;-)