Graf Andreas zu Paterna
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Beiträge: 735 Ort: Worms
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Erstellt: 05.10.08, 22:10 Betreff: Graf Andreas zu Paterna
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Hier die Geschichte des "Graf Andreas zu Paterna"
Im Jahre des Herrn 1072, als die türkischen Seldschuken Jerusalem eroberten und das arabische Palermo auf Sizilien durch die Normannen unter Roger I. (Bruder Robert Guiscards) erobert wird, wurde ich als Sohn des Grafen Siegfried zu Paterna im November geboren. Als kleiner Rebell, der sich allzuoft den Ansichten seines Vaters wiedersetzte und auch den vielen hübschen jungen Frauen der Grafschaft nachstieg, war ich bekannt. So kam es, das ich im Alter von 22 Jahren gegen den Willen meines Vaters, eine mit ihren Eltern herumwandernde Kaufmannstocher aus dem Königreich Polen schwängerte und heimlich im Frühjahr 1095 heiratete. Als mein Vater von der Heirat erfuhr, schlug er dem Mönch, der uns traute, auf dem Marktplatze persönlich das Haupt ab. Noch auf dem Platze, vor dem jetzt kopflosen Mönch, gestand ich ihm die Schwangerschaft meiner Frau. Daraufhin erlitt er vor Aufregung einen Herzinfarkt, an dem er verstarb. Somit war ich nun plötzlich der Graf zu Paterna, ohne gründliche Ausbildung. Der Bischof zu Worms empfand die Enthauptung des Mönches durch meinen Vater, als hohe Sünde gegen die Kirche und diese Sünde lastete jetzt auf meiner Familie. Als das Ritterheer unter Graf Emrich von Leiningen am 18.Mai des Jahres 1095 in Wormatia einfiel, schloß ich mich Ihnen auf dem Wege ins heilige Land an, um Generalablaß für meine Familie, die ich in der Grafschaft Paterna zurückließ, zu erlangen.
Während den vielen Schlachten, die wir führten, lernte ich Johann zu Jaberg, der ebenfalls aus der Nähe meiner Heimat kam kennen und als Freund schätzen, sowie eine kleine Schar von treuen Gefolgsleuten.
Als wir wieder im Jahre 1102 glücklicherweise in unserer Heimat zurückkehrten, teilte auch ich das Schicksal meiner Kameraden. Auch die Grafschaft Paterna wurde von der Kirche annektiert. Meine Frau und mein Kind wurden an Sklavenhändler verkauft und man hat seit dessen nichts mehr von ihnen gehört. Um nicht verrückt vor Sorge und Wut zu werden, schloß ich mich der Söldnertruppe an, um noch eine Aufgabe in dieser Welt zu haben. Aus Trotz gegenüber des Kirchenoberhauptes benutze ich weiterhin meinen Grafentitel. Ich bin weiterhin ein christlicher Ritter unter Gott dem Herrn, auch wenn ich seinen weltlichen Vertreter auf Erden verachte.
____________________ Euer Graf Andreas zu Paterna
[editiert: 08.10.08, 11:28 von JZJaberg]
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