Montyzotti
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Beiträge: 1300 Ort: Hannover
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Erstellt: 15.08.05, 15:51 Betreff: Mera Luna 2005
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Hier ein kurzer Report.
Das Line-Up war dieses Jahr leider nicht so der Bringer (für mich) - an sich schon nette Bands, aber das meiste schon x Mal gesehen (Die Sisters of Mercy halten auch jedes Jahr an den selben Milchkannen ).
So fuhr ich dann auch nahezu ausschließlich wegen Skinny Puppy hin (wobei ich noch nicht ahnte, was das für ein Fest geben sollte). Gut, VNV Nation sollten als "Anheizer" für SP spielen, aber auch die sieht man jedes Jahr irgendwo.
Meine Begleitung wollte allerdings viele kleinere Bands sehen, so entschied ich mich dann doch für das Kombi-Ticket, für beide Festival-Tage.
Samstag kamen wir dann gegen 17Uhr in Hildesheim an; das Wetter spielte dankenswerterweise mit und es war zwar bewölkt, aber nach dem Regen am Freitag immerhin doch trocken. Und ab und zu kam auch mal die Sonne raus.
Leider bekamen wir einen SCHEISS-Parkplatz, am Arsch des Geländes und mussten so erst mal ne halbe Stunde auf's eigentliche Festival-Gelände laufen. Aber das ging auch irgendwie.
Als wir ankamen, konnten wir noch die letzten Songs der "Crüxshadows" miterleben ("fantastisch" ). Ich trollte mich dann weg von der Hauptbühne, ab in den Hangar und schaute mir ein bisschen "The Neon Judgement" an - das waren doch wenigsten ein paar vertraute Klänge!
Nach den Crüxshadows spielten auf der Hauptbühne die finnischen "The 69 Eyes". Die find ich ganz nett und haben auch ein paar schöne Lieder. Aber LIVE sind die super-witzig. Der Sänger sieht aus wie ein Hybrid aus Alice Cooper, Ozzy Osborne und Nivek Ogre in seinen jüngsten Tagen. Die haben jedenfalls im wahrsten Sinne des Wortes gerockt und Party gemacht.
The 69Eyes:
Während zeitgleich im Hangar "Combichrist" und anschließend "Mesh" spielten, schaute sich meine Begleitung auf der Hauptbühne "Schandmaul" an, welche nach den 69 Eyes dort auftraten und ich boykottierte (ich hasse dieses Gedudel und Gefiedel.
Ich nutzte die Zeit zu einem ausführlichem Rundgang über das Festivalgelände, wo ich wieder vielen Freunden und Bekannten ebenso begegnete, wie Leuten, die man überhaupt nicht (wieder)sehen will.
Nach "Schandmaul" war es dann endlich soweit, dass mir wohlgesonnenere Klänge zu hören waren: VNV Nation auf der Hauptbühne. Mittlerweile waren auch die letzten Halbtoten aus ihren Zelten gekrochen und das Bühnengelände wurde rappelvoll. Zeitgleich formierte sich bereits die Hardcore-Skinny Puppy-Fraktion in den ersten Reihen bei VNV Nation, um auch ja anschließend ganz vorne mit dabei sein zu können.
Ich muss zugeben, VNV Nation haben mich echt überrascht! Nervt mich Ronans nölige Stimme auf CD schon mal schnell, wurde deren Auftritt doch zu einem "Best of"-Auftritt und sein Gesang war auch viel robuster, aggressiver als auf CD! Vermutlich auch, um die Skinny Puppy-Fans nicht zu verschrecken!?
Gegen 23Uhr war es dann endlich soweit. Herr Monty hatte sich zwischenzeitlich nach ganz vorne durchgekämpft, während Madame mit der Kamera etwas Abstand hielt.
Skinny Puppy und somit meine einzige Daseinsberechtigung auf diesem Festival betraten die Bühne! Was sich dann abspielte, ist in Worten nur schwer zu beschreiben. "Krank-geil" wäre vielleicht eine passende Beschreibung. Als er die Bühne betrat, dachte ich erst, ich wäre bei "Slipknot" gelandet. Kaum erkennbar hatte sich Nivek ne "schicke" Maske aufgesetzt. Er hatte - zur Überraschung seiner Fans - seine "Matte" abgelegt und sich offensichtlich noch selbst vor der Show seine längeren Haare abgeschnitten (steht ihm aber). Um dies zu erkennen, musste er allerdings erst mal seine Maske abhnehmen, was nach dem 3. oder 4. Lied geschah.
Die Set-List war (fast) ein Sammelsurium aller SP-Highlights. Klasse war auch, dass durch den verstärkten Einsatz von E-Gitarre, die alten, ursprünglich mehr elekrtronischen, Hits einen metal-lastigen Charakter bekamen! Die Songs kamen richtig schön wuchtig rüber; wie ein schöner Schlag, direkt in die Fresse!!
Immer wieder griff Nivek auf verschiedene Accessoires zurück (Kunstblut, Gasmaske, diverse Kopfbedeckungen/Helme, nen Tankschlauch (aber ohne Zapfsäule! ), inkl. einer Inszenierten Hinrichtung durch schwarz vermummte Männer in Kutten, die sich aber, nach Durchtrennen seiner Kehle, als George Bushs herausstellten.
Kann man alles nicht so beschreiben, muss man gesehen haben. War eine wunderschöne Endzeit-Atmosphäre und für mich die beste Show dieses Genres, die (für mich, persönlich) selbst "Rammstein" in den Schatten stellt. Weniger von den Effekten her, als von der unheimlichen Stimmung. Aber vielleicht lag das auch daran, dass man (im Gegensatz zu Rammstein) die Kanadier so selten zu Gesicht bekommt.
Nach Skinny Puppy ging es dann (sehr, sehr zufrieden) wieder nach Hause. Am Sonntag reisten wir erneut so gegen 17Uhr an. Für mich gab's eigentlich nix mehr zu sehen, aber Madame wollte sich doch ganz gerne die "Sisters Of Mercy" (u.a.) anschauen. Nachdem ich einem Kumpel schnell zum Geburtstag gratuliert hatte, standen aber erst mal "Subway To Sally" auf'm Programm - meine Chance, mal wieder nen Rundgang über's Gelände zu machen, bzw. im Hangar vorbeizuschauen, wo "Diary Of Dreams" spielten.
Ach ja: Dummerweise hatte es von Sa. auf So. "etwas" geregnet, so dass der Sonntag zu einer einzigen Schlammschlacht mutierte.
Das Gähnen nahm kein Ende, als nach "STS" dann "Deine Lakaien" die Hauptbühne betraten ("Dankeschön! Danke! Vielen lieben Dank!! Danke!!" - aarghh!). Aber Madame musste es ja angucken.
"Soll sie doch!", dachte ich mir und verschwand zur Industrial-Ikone "The Klinik" im Hangarr(harrharrrharrr).
Kurz vor 21Uhr betraten dann endlich die Sisters die Bühne und es gab den nächsten Schock: Wo hatte er Eldritch sein langes Haar gelassen?!? Nu hat er jedenfalls Glatze und Kinnbart und sieht ein bisschen so aus, wie Rob Halford ("Judas Priest"), was aber seiner Stimme keinen Abbruch tat. So dauerte es auch nicht lange und "Temple of Love" war zu vernehmen. Zum Leidwesen vieler Fans spielten sie leider nicht "More" und "This Corrosion". Tztztztztz...
Naja, irgendwann gingen die Lichter dann an und wir machten uns auf den Weg nach Hause.
Unser Fazit: Alles in allem ein sehr schönes WE, dass wir uns auch nicht durch den Regen kaputt machen ließen. Madame hatte halt ihren Spaß mit ihrer Musik - mir hat schon der Samstag (bzw. Skinny Puppy) zum Glücklichsein gereicht.
Fotos folgen.
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[editiert: 16.08.05, 02:15 von Montyzotti]
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