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So ziehen Tiere in den Krieg!

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Maiken

Administrator

Beiträge: 7344
Ort: Frankenthal (Pfalz)



New PostErstellt: 29.02.12, 04:04  Betreff: So ziehen Tiere in den Krieg!  drucken  weiterempfehlen

http://www.bild.de/news/inland/kriege/so-ziehen-tiere-in-den-krieg-22796234.bild.html


Wie im Spielberg-Film aus Hollywood
Pferde, Hunde, Tauben: So ziehen Tiere in den Krieg!


Auch Bienen, Delfine und Schnecken sind Kameraden










  • Kriegspferden wurden extra lange Gasmasken verpasst


    Tiere im Einsatz
    Kriegshelden mit Federn, Pfoten und Hufen



    Die extra lange Gasmaske für das Kriegspferd


    Foto: ddp images/AP/Anonymous


    1 von 24












26.02.2012 —
14:07 Uhr

Von DAMIAN IMÖHL und FRANK KLAUSS

Berlin – Kamerad Pferd! Der geschundene
Hengst galoppiert übers Schlachtfeld, verfängt sich verwundet im
Stacheldraht zwischen den Fronten. „Joey“ ist der tierische Held in Steven Spielbergs (65) Weltkriegs-Epos „Gefährten“. Der englische Titel sagt markiger und besser, worum es geht: „War Horse“. Schlachtross!


Es ist ein Film über einen englischen Bauernsohn und seinen
geliebten „Joey“, der auf den Schlachtfeldern leidet wie bis zu 16
Millionen andere Tiere im Ersten Weltkrieg (1914 - 1918). Weit mehr als
die Hälfte kehrte nicht zurück. Diese Zahl ist fast unbekannt. Vor allem
Hunde, Tauben, Pferde und Maultiere taten ihren treuen Dienst, wurden
gnadenlos ausgebeutet, abgeknallt und abgeschlachtet. Kaum einer kennt
die Schicksale der Tier-Armeen. „Tiere im Krieg“ – ein fast vergessenes
Kapitel. Bis zum Hollywood-Film.

Allein auf deutscher
Seite zogen 1,5 Millionen Schlachtrösser in den Krieg, rund eine Million
auf englischer Seite und unzählige aus Amerika und anderen Staaten. Sie
dienten der Kavallerie, zogen Kanonen und schweres Gerät bis zur
Erschöpfung durch den tiefen Schlamm. Auf den Schlachtplätzen an West-
und Ostfront fanden bis zu neun Millionen Pferde den Tod. Erschossen,
qualvoll verendet, vor Erschöpfung zusammengebrochen und als
Schlachtvieh missbraucht. In einer Schlacht bei Moreuil fielen im März
1918 über 800 Pferde in weniger als einer Stunde als Kanonenfutter! Die
Überlebenszeit eines Artillerie-Pferdes im Einsatz: keine 10 Tage!






Spielbergs Kriegs-Epos zeigt die Tragödie der Kavallerie

Ganz schön realistisch: Spielbergs Kriegs-Epos zeigt die Tragödie der Kavallerie


Foto: DreamWorks





Die Leiden und Heldentaten der Tiere im Krieg sind – vor allem auf
deutscher Seite – fast unbesungen. Dabei sagte schon „Kamerad Detering“
im Remarque-Klassiker „Im Westen nichts Neues“ voller Traurigkeit: „Das
sage ich euch: Es ist die allergrößte Gemeinheit, dass Tiere im Krieg
sind.“

Es sind skurrile Bilder: Pferde und Hunde mit
Gasmasken, Brieftauben mit Mini-Kameras um den Leib gebunden. Hunde
wurden als treue Melder zwischen den Schützengräben genutzt, schleppten
Munitionskisten, Erste-Hilfe-Pakete und Kabeltrommeln auf dem Rücken für
Feldtelefon-Leitungen. Rund 20 000 Vierbeiner ließen im brutalen
Stellungskrieg ihr Leben „fürs Vaterland“.







Mit umgebundenen Kameras flogen Spionage-Tauben in den Einsatz

Eine Spionage-Taube mit umgebundener Kamera


Foto: 1999 CreditTopham Picturepoint





Die Tauben dienten vor allem als Luftaufklärer, schossen Fotos. Auch
als Giftgas-Alarm wurden sie missbraucht, weil sie so empfindlich
reagierten. So wie Katzen, Kanarienvögel und Schnecken. Brieftauben
wurden aber auch hinter feindlichen Linien in Körben an Fallschirmen
abgeworfen. Spione nutzten sie dann als fliegende Boten für
Informationen über die feindlichen Stellungen und Truppenbewegungen.

Tausende
deutsche Züchter sorgten im Vaterland begeistert für Nachschub.
Getauscht wurden die Tiere gegen Futter vom Staat. Etwa 120 000
deutsche, 100 000 britische und 30 000 französische flogen
Fronteinsätze. Wie wichtig die gefiederten Krieger auch der Heimatfront
waren, erklärt Professor Rainer Pöppinghege (49) von der Uni Paderborn,
der das Buch „Tiere im Krieg“
verfasste: „Kaiser Wilhelm II. übernahm persönlich die Schirmherrschaft
des nationalen Dachverbandes, des Verbandes Deutscher
Brieftauben-Liebhaber-Vereine (VDBLV).“ Denn die Züchter an Rhein und
Ruhr waren das Rückgrat der „Mini-Luftwaffe“.

Die
flatternden Hilfs-Soldaten waren gefürchtet; die Ausfallquote blieb
niedrig. Historiker Pöppinghege: „Gut trainierte Tiere legten Tagesflüge
von 500 bis 700 Kilometern zurück.“ Es sollen insgesamt rund 500 000
Tauben auf allen Seiten eingesetzt worden sein. Es gab sogar
Helden-Tauben wie „Kaja Boy“ oder „Cher Ami“. Sie wurden – wie 120 000
andere tierische Kameraden – mit Orden wie dem Victoria Cross oder dem
Croix de Guerre ausgezeichnet.

„Cher Ami“ hatte den
Amerikanern vor Verdun wertvolle Dienste geleistet, wurde nach dem Tod
sogar ausgestopft und ausgestellt. Professor Pöppinghege zu BILD.de:
„Bei den Kriegsgegnern wurden Heldentaten auch auf Tiere fokussiert. In
Deutschland blieben sie anonym, wurden nicht als Helden verehrt.“ In der
Niederlage war an der Schwelle zur Weimarer Republik kein Platz für
Heldentiere aus dem Kaiserkrieg...

Andere Kriegstauben
hatten weniger Glück: 30 deutsche Spione mit Flügeln landeten samt
mobilem Taubenschlag als bestaunte Kriegsbeute im Londoner Zoo. Und
kanadische Soldaten, zu denen die Briten Brieftauben geschickt hatten,
ließen nur eine wieder fliegen. Versehen mit der Nachricht, wie lecker
die anderen Vögel geschmeckt hätten...







Auch für die kleinsten Armee-Maskottchen gab es eine Gasmaske

Auch für die kleinsten Armee-Maskottchen gab es eine Gasmaske


Foto: picture alliance / Everett Colle





Im Zweiten Weltkrieg ging das große Abschlachten weiter. Fast 30
Millionen Kreaturen verreckten. Rund 100 000 Hunde wurden eingesetzt,
auch, um Minen unter feindliche Panzer zu bringen. Der Trick: Sie waren
darauf fixiert, dort Futter zu finden. Von 2,8 Millionen deutschen
Pferden waren Ende 1944 bereits die Hälfte tot. Auch die Zahl der
eingesetzten Spionage-Tauben dürfte die Millionengrenze überschritten
haben. Allein die Briten hatten zweieinhalb mal so viele an der Front
wie noch im Ersten Weltkrieg: 250 000 Vögel. 32 hatten einen Orden um
den Hals baumeln. Auch „Winkie", der eine Bomber-Besatzung auf hoher See rettete, weil er ölverschmiert und mit letzter Kraft seinen Schlag erreichte – mit den Koordinaten der vierköpfigen Crew.

„Je
intelligenter ein Tier, desto größer seine Chance, vom Menschen
missbraucht zu werden“, schreibt der französische Autor Martin
Monestier. In der Antike waren es Kampf-Elefanten. Brennende
Kampfschweine wurden gegen sie gehetzt, um Panik bei den Dickhäutern
auszulösen. Dann kamen Pferde, Hunde, Tauben. Heute dienen Delfine,
Seehunde und Ratten als Minensucher. Und auch Bienen orten Sprengsätze.
Neu im Aufrüstungs-Training: Käfer und Motten...

Für
Millionen Tiere im Krieg gab es kein Happy End. Aber wenigstens für
Pferd Joey im Spielberg-Film „Gefährten“. In England wäre Veteran „Joey“
heute ein Kandidat für die
Dickin Medal“, die höchste
britische Auszeichnung für Tiere im Kriegseinsatz. 63 Tiere bekamen
diesen Orden seit 1943. Und im Londoner Hyde Park gibt es sogar ein
Mahnmal für die Kriegstiere. Darauf steht: „They had no choice – Sie
hatten keine Wahl.“





____________________
Liebe Grüße aus der sonnigen Pfalz

Maiken
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