http://denkland.wordpress.com/2013/01/23/water-makes-money-wasserkonzern-verschluckt-sich-an-klage-gegen-filmbeteiligte/
Die Klage des Konzerns Veolia gegen die Vertreiber und den
Protagonisten des Films “Water Makes Money” hätte in der Öffentlichkeit
wahrscheinlich kaum Beachtung gefunden. Doch im Zuge einer immer breiter
werdenden Kritik an den Wasserprivatisierungsplänen der EU-Kommission
bekommen sowohl der von Veolia
ungeliebte Film, der dazu ausstehende Gerichtsprozess als auch Veolia
selbst eine Aufmerksamkeit, an der sich der Konzern schwer verschlucken
könnte.
Auf der Website von “Water Makes Money” ist über den ausstehenden Prozess zu lesen:
“Am 14.02.2013 beginnt um 13h30 im Pariser Justizpalast
der Prozess des Veolia-Konzerns gegen den Film „Water Makes Money”.
Angeklagt sind allerdings nur der französische Vertrieb La Mare aux
Canards und der zentrale Protagonist des Films, der Veolia – Mitarbeiter
Jean-Luc Touly. Das juristische Vorgehen des Konzerns gegen die
eigentlichen Verantwortlichen von „Water Makes Money”, die Regisseure
Leslie Franke und Herdolor Lorenz, ist an den deutschen Behörden und der
deutschen Veolia-Tochter gescheitert, die sich einer Klage nach
deutschem Recht verweigert hat.”
Die Hauptverantwortlichen für den Film sind also nach Prüfung der
deutschen Juristen nicht belangbar. Daher hat der deutsche
Tochterkonzern lieber von einer Klage abgesehen. Anders der
Mutterkonzern: Nun sollen zumindest Filmbeteiligte aus Frankreich durch
die Mühlen der Justiz zerrieben werden. Man darf zwar davon ausgehen,
dass Veolia den Prozess verliert, aber er kann über den Weg aller
Instanzen die Beklagten in den Ruin treiben. Es soll als warnendes
Beispiel für Journalisten, Filmemacher und Whistleblower gelten.
Der Schuss dürfte aber nun nach hinten losgehen. Innerhalb einer
geschlossenen Branche, von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, mag
diese Drohung funktionieren. Aber nun gewinnt das Thema Trinkwasser und
dessen Privatisierung eine immense Aufmerksamkeit. Der Grund dafür ist
das Bestreben der EU-Kommission, die Trinkwasserversorgung den Konzernen überlassen zu wollen
– dank guter Lobbyarbeit, sicher auch von Veolia. Es bedarf schon einer
gewissen Arroganz, nicht damit zu rechnen, dass sich die Öffentlichkeit
gegen solche Pläne wehren könnte. Das deutsche Tochterunternehmen hat
sich auf seiner Website übrigens brav zum Thema und zum Film selbst geäußert.
Abgesehen davon, dass bei solchen Behauptungen, man habe zu der
Ausstrahlung des Films keinen Einfluss genommen, Aussage gegen Aussage
steht, sind die dortigen Bekundigungen, es gehe gerade ihnen darum, dass
Wasser ein Menschenrecht sei, nur als zynisch zu bezeichnen. Oder ist
der zu maximierende Profit der Aktionäre nicht mehr entscheidend?
Hier können Sie konkret
was gegen die Privatisierung des Trinkwassers tun. Eine Million
Unterschriften werden bis September gebraucht, knapp 400.000 sind es
bisher. Entscheiden Sie jetzt mit!
Hier sehen Sie den Film “Water Makes Money” auf YouTube!
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Liebe Grüße aus der sonnigen Pfalz
Maiken