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Robins-Insel...Tigers-Platz
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Maiken
Administrator
Beiträge: 7344 Ort: Frankenthal (Pfalz)
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Erstellt: 11.05.11, 11:50 Betreff: wir-waren-wolfskinder
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http://www.bild.de/news/ausland/zweiter-weltkrieg/wir-waren-wolfskinder-nach-dem-zweiten-weltkrieg-17832110.bild.html
Erschütternde Kriegsschicksale Wir waren Wolfskinder
„Ich habe 15 Jahre im Wald geschuftet – wie ein Mann“
Ursula Hundrieser (78), Hildegard Summek (74) und Ruth Deske (78) am Bahnhof von Tytovenai (Litauen). Heute leben die ehemaligen Wolfskinder von einer schmalen Rente und Spenden aus Deutschland, die der Ex- CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang von Stetten organisiert hat Foto: Daniel Biskup
11.05.2011 — 00:20 Uhr
5000 deutsche Waisenkinder aus Ostpreußen irrten nach Kriegsende 1945 durch die Wälder, erlebten Hunger, Kälte, Tod. Gestern empfing Bundespräsident Wulff erstmals ehemalige „Wolfskinder“ im Schloss Bellevue. 70 leben noch heute in Litauen. BILD-Reporter Hans-Jörg Vehlewald traf drei von ihnen. Ruth Deske (78) mit dem Hochzeitsfoto ihrer Eltern Foto: Daniel Biskup Flucht ohne Eltern: Tausende deutsche Waisen schlugen sich 1945 ganz alleine durch, hausten in Wäldern und den Ruinen der zerbombten Städte Foto: Bundesarchiv Ruth Deske, geboren 1933 in Gerdauen (Ostpreußen): „Ich habe 15 Jahre im Wald geschuftet – wie ein Mann“ „Zu uns kamen die Russen im Januar 1945. Mein Vater war im Krieg geblieben, Mutter sorgte allein für uns. Doch sie hielt die Strapazen nicht aus. Sie wurde jeden Tag schwächer, war nicht mehr bei Verstand. Sie verhungerte vor unseren Augen, flüsterte nur noch ‚Brot, Brot‘. Dann starb sie.“ Ruth, mit gerade 13 Jahren die Älteste der Geschwister, muss nun allein für die Familie sorgen. Bruder und Schwester bringt sie bei Bauern in Litauen unter. Der jüngste Bruder, Karl-Heinz, bleibt bei der gebrechlichen Oma im Dorf, wenn Ruth wieder mit dem Kohlezug nach Litauen über die Grenze fährt, um dort Brot zu erbetteln. „Anderthalb Jahre ging das so“, erzählt Ruth, „am Bahnhof haben wir Wolfskinder uns um einen Platz auf den Waggons geprügelt. Immer auf der Hut vor den Aufsehern.“ Doch dann wird die Oma zu schwach, um sich weiter um den vierjährigen Karl-Heinz zu kümmern. Sie überlässt den Jungen Ruths Obhut. „Ich bin einfach losgelaufen, den kranken Karl-Heinz auf dem Arm, 18 Kilometer durch die Nacht zum Bahnhof, dann über die Grenze.“ In Litauen nimmt ein einbeiniger Bauer Ruth als Hilfe auf, kümmert sich um den kleinen Karl-Heinz. „Wir waren bitterarm, hatten nur wenig Land, dazu eine Kuh. Aber wir haben überlebt.“ Später verlässt Ruth den Hof, lässt ihren Bruder bei dem Bauern als Knecht zurück. Sie arbeitet auf einer Kolchose. „Als Deutsche mit litauischem Pass ließen mich die Sowjets nicht in der nahen Fabrik arbeiten.“ Ruth fängt als Holzfällerin an. „15 Jahre lang habe ich im Wald geschuftet wie ein Mann. Ich habe einfach nur durchgehalten. Es war nicht leicht“, sagt sie mit Tränen in den Augen. Sie heiratet, bekommt 1954 eine Tochter, die heute an Parkinson erkrankt ist – wieder ein Kind, um das Ruth sich kümmern muss. Ihr Leben lang.
____________________ Liebe Grüße aus der sonnigen Pfalz
Maiken
[editiert: 23.05.11, 08:58 von Maiken]
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