Christine strauchelte immer wieder, auf ihrer endlos scheinenden Flucht durch die dunklen Gänge, aber sie versuchte nicht, sich von ihm loszureißen. Eric registrierte es kaum. In ihm war so viel Hass, so viel Enttäuschung, dass er kaum noch klar denken konnte. Der Wahnsinn, den nur eine sehr dünne Wand davon abhielt, sich seines Verstandes ganz und gar zu bemächtigen tobte stärker in ihm denn je.
Und als er sie schließlich an eine Säule in seinem Zufluchtsort schleuderte, spiegelte seine Stimme, die sonst wohlklingend und beinahe sanft war, diesen Wahnsinn wider.
"Warum Christine?" Er sah sie mit wildem, gequälten Blick an und fand keine Antwort in ihren Augen. Er sah auch keine Angst, keine Reue, sondern nur Mitleid. Und genau das war es, was er von ihr nicht wollte.
Jetzt da sein entstelltes Gesicht enthüllt war und all seine Hässlichkeit sich ihr entblößte, fühlte er sich, als sei auch sein Hass entschleiert. Er hatte sie nie verletzten wollen, aber jetzt wünschte er sich, dass sie litt, wie er gelitten hatte. Sie würde bei ihm bleiben, würde sein grausames Schicksal teilen. Er dachte nicht mehr an die Musik, nicht an ihre Stimme, die ihn verzaubert hatte...
"Finde dich mit deinem Schicksal ab." waren seine wütend hervorgestoßenen Worte, als er ihr den Schleier aufsetzte. Und als sie ihn ansah, verwirrt, ängstlich, aber noch immer bedauernd wurde ihm zum ersten Mal klar, dass er von ihr niemals mehr bekommen würde. Niemals mehr als Mitleid. Sie verstand ihn nicht und sie würde niemals in der Lage sein, sein Äußeres zu vergessen.