The Phantom's Rose

 
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The Phantom's Rose

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Eric
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New PostErstellt: 06.08.06, 11:53  Betreff: Re: The Phantom's Rose  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Eric hatte nur ein bisschen geruht und war, als er Raouls Schritte hörte, sofort aus seinem sanften Schlaf aufgewacht. Er erhob sich und ging auf Raoul zu, der jetzt aussah, als habe er nicht erst einige Stunden sondern bereits Tage oder Wochen eingesperrt in der Höhle verbracht. Seine Wangen wirkten schmaler und seine Haut sehr blass, während seine schönen Augen noch größer und glänzender waren. Er wurde für Eric immer schöner in seiner zunehmenden Verletzlichkeit. Wie Christine glich er mehr und mehr einer Porzellanpuppe. Oder einer Rose, die noch einmal in all ihrer Schönheit aufblühten, bevor sie starb.
Eric wusste auf einmal mit tödlicher Gewissheit, dass Raoul serben würde, wenn er ihn hier unten festhielt. Er würde keinen Schlaf finden und keine Nahrung zu sich nehmen können. Er war ein Mensch der seine Freiheit brauchte wie die Luft zum atmen. hier unten würde er ersticken. 'Dann soll es so sein' dachte Eric. 'Dann leistet er mir hier unten Gesellschaft, bis er stirbt.'
Im selben Moment als er das dachte, flammte ein so brennender Schmerz in ihm auf, dass er sich unwillkürlich an die Brust fasste. Er sah zu Raoul. "Du findest keine Ruhe?" fragte er mit leiser, etwas brüchiger Stimme und ging auf ihn zu. "Ich weiß, dass du mich hasst, dass du dieses Gefängnis hasst, aber es hat dich noch schöner gemacht."
Er legte eine Hand in Raouls Nacken und zog ihn sanft näher. Bevor diese Blume endgültig verblühte, musste er ihre Süße noch einmal kosten. Aber es war Raoul, der die letzten Zentimeter überbrückte, bis sich ihre Lippen trafen.
Und dieses Mal fühlte Eric das unbändige Feuer, das er bei Christine vermisst hatte. Es loderte in seinem Innersten auf, schien ihn zu verzehren und ihn gleichzeitig zu heilen. Es hatte die Kraft alles was in ihm schlecht war, was seine Seele befleckte zu zerstören. Eine ganze Welt öffnete sich für ihn mit diesem Kuss.
 




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Raoul
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New PostErstellt: 06.08.06, 12:33  Betreff: Re: The Phantom's Rose  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Raoul war unschlüssig gewesen, als er aufgestanden war, hatte selbst nicht gewusst, was ihn erneut die Nähe seines Widersachers suchen ließ. Doch so absurd und abwegig die Vereinigung ihrer Lippen bis vor wenigen Sekunden auch noch gewesen war - er hatte sie doch unwiderruflich kommen sehen. Etwas in dem Blick des Phantoms, als es langsam auf ihn zuging, hatte ihn erstarren lassen, ihn hypnotisiert und gefangen genommen. Zum zweiten Mal seit der Demaskierung durch Christine bot ihm das Phantom mit einem einzigen Blick seine Seele dar, in der sich das Leid der ganzen Welt widerzuspiegeln schien. Und diesmal, so schien es Raoul, tat er es bei vollem Bewusstsein und mit Absicht. Der Anblick brach Raoul das Herz. Und obwohl eine Stimme in seinem Kopf ihn inständig drängte, sich abzuwenden, war er doch nicht gewillt, diesen Moment so schnell wieder vergehen zu lassen. Er wollte ihn festhalten, konnte der Faszination dieses Augenblicks einfach nicht widerstehen. Und als das Phantom ihm zärtlich und elektrisierend seine Hand in den Nacken legte, gab er jeden Widerstand auf und wie von selbst drängten sich seine Lippen den seinen entgegen.
Der innige Kuss zwischen ihnen erschien Raoul nun wie eine Erlösung, wie die Antwort auf all die Fragen, die in seinem Inneren brannten und wegen denen er keine Ruhe gefunden hatte. Wie ein Ertrinkender klammerte er sich sekundenlang an diesen Mann, von dem er doch so wenig wusste und der ihn hier unten in seinem dunklen Reich wie ein Tier gefangen hielt. In diesem Moment gab es kein richtig oder falsch, nur noch diesen Kuss als einzig logische Konsequenz der emotionalen Achterbahnfahrt, die sie beide sich seit Monaten geliefert hatten.
Als sich ihre Lippen schließlich trennten, fröstelte Raoul. Es war, als habe man ihn ohne Vorarnung in einen eiskalten See geworfen.




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Eric
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New PostErstellt: 07.08.06, 09:51  Betreff: Re: The Phantom's Rose  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Eric blickte Raoul an und wieder einmal fühlte er sich ihm mehr ausgeliefert als es für ihn gut war. Immer hatte er das Gefühl, als wäre nicht nur sein Gesicht durch eine Maske verdeckt, sondern vor allem auch sein Innerstes. Er war das Phantom, ein Geschöpf der Nacht, ein Ungeheuer, an das niemand herankam. Aber in Momenten wie diesem fühlte er sich der Maske beraubt und was übrig blieb war ein einsamer, verzweifelter Mann.
Nur, dass er sich im Moment nicht verzweifelt fühlte. Sein Herz schlug warm in seiner Brust, wie schon lange nicht mehr und seine Lippen prickelten noch immer von Raouls Kuss. Am liebsten hätte er ihn gleich noch einmal an sich gezogen. Stattdessen wartete er Raouls Reaktion ab.

 




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Raoul
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New PostErstellt: 07.08.06, 10:53  Betreff: Re: The Phantom's Rose  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Raouls Herz schlug bis zum Hals und er war unfähig, sich zu rühren. Nie war ihm der Mann mit der Maske so schön vorgekommen wie jetzt. Die grün-blauen Augen schimmerten dunkel, geheimnisvoll, und seine leicht geöffneten Lippen waren von ihrem innigen Kuss zart gerötet.
Am liebsten hätte Raoul diesen Moment für immer festgehalten, für einen winzigen Augenblick schien alles so einfach zwischen ihnen, so erstrebenswert und doch....er konnte nicht aus seiner Haut, so sehr er es sich jetzt gerade wünschte. Er war schon viel zu weit gegangen und wusste tief innen drin, dass er einen großen Fehler gemacht hatte. Nichts würde mehr so sein wie vorher.
Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, widerstand Raoul dem schier unbändigen Drang, seine Lippen wieder auf die des Phantoms zu legen. Es durfte nicht sein....es war so abgrundtief falsch...
So beschänkte er sich darauf, die Hand zu heben und mit den Fingern langsam über die kleine Wunde am Hals zu fahren, die er dem Phantom mit seinem Degen zugefügt hatte. 'Es tut mir so leid...' dachte Raoul, und er meinte damit nicht nur die äußerliche Verletzung, die er seinem Gegenüber heute Nacht zugefügt hatte.
Dann endlich gelang es seinem Verstand, wieder Überhand zu nehmen. Als habe er sich verbrannt, riss Raoul plötzlich seine Hand zurück und wandte sich ab - denn er fürchtete insgeheim, dass seine Augen die nachdrücklichen Worte Lügen strafen könnten, die er nun hervorstieß: "Wir haben einen großen Fehler gemacht. Der Wein, die Aufregungen des Tages....kein Wunder, dass der Verstand da mal aussetzt. Aber es hat nichts bedeutet und wir sollten nie wieder ein Wort darüber verlieren!"





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Eric
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New PostErstellt: 07.08.06, 15:26  Betreff: Re: The Phantom's Rose  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Eric sah Raoul an. Er verstand nicht wirklich, was dieser sagte. Er war noch viel zu benommen von ihrem Kuss. Ein Fehler? Aber wie konnte etwas ein Fehler sein, das sich so richtig und schön angefühlt hatte? Dieser Kuss war echter und vollendeter gewesen, als der mit Christine.
Eric war sein Leben lang ohne menschliche Gesellschaft gewesen. Niemand hatte ihn Werte oder Moral gelehrt und er lebte nach seinen eigenen Regeln. Früher waren ihm die Menschen mit Abscheu begegnet und hatten bestenfalls über ihn gelacht. Später hatten sie ihn gefürchtet, aber immer waren sie vor ihm zurückgewichen.
Eigentlich hätte es ihn nicht erstaunen dürfen, dass auch Raoul jetzt vor ihm zurückwich. Das tat es auch nicht wirklich. Aber noch mehr als bei Christine erfüllte ihn jetzt eine Angst vor der Zurückweisung, sie ihm schier das Herz zerriss. "Es war kein Fehler, Raoul" flüsterte er fast flehend. "Wie könnte es das sein?" Sein Gesicht war vor Schmerz verzerrt, als er eine Hand an Raouls Wange hob. "Ich will, dass du mein bist."
 




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Raoul
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New PostErstellt: 07.08.06, 17:04  Betreff: Re: The Phantom's Rose  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Wut stieg in Raoul empor und er schloss die Augen. Warum machte das Phantom es ihm so schwer? Warum musste er erneut die Hand an seine Wange legen, wo doch jede winzige Berührung das Feuer unaufhaltsam schürte, vor dem Raoul so verzweifelt zu fliehen versuchte?
Der junge Mann widerstand dem Drang, diese Hand umgehend abzuschütteln, stattdessen sah er seinem Gegenüber nur fest in die Augen. "Du willst, dass ich dein bin?" flüsterte er "Wie könnte ich das jemals sein? Du kannst mich nicht besitzen wie einen kostbaren Gegenstand." Er atmete tief ein "Und ich kann, darf und will nicht dein Ersatz für Christine sein."




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Eric
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New PostErstellt: 07.08.06, 21:40  Betreff: Re: The Phantom's Rose  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

"Ein Eratz für Christine?" fragte Eric, erstaunt, dass Raoul auf diese Idee kam. Für ihn selbst schien es längst so, als sei Christine nur ein schwacher Ersatz für Raoul gewesen. Seit Raoul aufgetaucht war, war da diese extrem starke Anziehungskraft zwischen ihnen.
Wahrscheinlich hatte sich das auch auf seine Faszination für Christine ausgewirkt. Erst als Raoul aufgetaucht war hatte er schließlich begonnen, sich ihr wirklich zu nähern, sie zu sich zu locken und zu umgarnen. Konnte es nicht sein, dass es sein wahres Motiv gewesen war, diesen Mann auf sich aufmerksam zu machen, von dem er wusste, dass er Christine folgen würde? Erst als Raoul erschienen war, war aus dem Mädchen dem er Gesangsunterricht gegeben und die ihm ein wenig von seiner Einsamkeit genommen hatte, eine Frau geworden, die er heiß begehrte. Welche Rolle hatte Raoul bei diesen Gefühlen gespielt?
"Setz dich nicht selbst so herab, Raoul de Chagny." zischte er. "Du wirst niemals nur ein Ersatz für irgendetwas sein. Mein Eigentum hingegen ... sehr wohl."
 




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Raoul
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New PostErstellt: 07.08.06, 22:01  Betreff: Re: The Phantom's Rose  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Die körperliche Nähe des Phantoms und seine eindringlichen, besitzergreifenden Worte ließen Raoul unwillkürlich schaudern. "Dein Eigentum?" zischte er zurück "Nun gut, da magst du Recht haben. Schließlich bin ich Dir hier unten auf Gedeih und Verderb ausgeliefert!" Raoul trat einen Schritt zurück und breitete seine Arme in einer betont unterwürfigen Geste aus "Also, mein Freund, verfüge über mich."
Raoul versuchte, den Sarkasmus und die Ironie in seiner Stimme hervorzuheben und betete inständig, dass er diese kalte Fassade noch weiter aufrecht erhalten konnte.
Denn das Schlimmste war, dass ihm die Worte seines Gegenübers unheimlicherweise geschmeichelt hatten. Er solle sich nicht herabsetzen und sei kein Ersatz. Raoul erschrak vor sich selbst, wie konnte er für einen Moment beinahe eifersüchtig auf Christine gewesen sein? War er noch bei Trost? Kein Zweifel, das Phantom musste ihn mit einer Art Bann belegt haben. Hatte Madame Giry nicht gesagt, er sei ein Magier? Nun, mit rechten Dingen ging es hier unten ganz bestimmt nicht mehr zu.



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Eric
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New PostErstellt: 07.08.06, 22:26  Betreff: Re: The Phantom's Rose  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Eric genoss die Süße dieses Augenblick, in dem sich Raoul tatsächlich in seine Hände  begab. Er wusste natürlich durchaus, dass in Raouls Worten ein gewisser Sarkasmus mitschwang. Aber auf der anderen Seite entging ihm auch nicht, dass es Raoul nicht ganz gelang komplett ironisch zu sein.
Mit gemessenen Schritten umrundete er den jungen Mann, ihn dabei wieder einmal ausgiebig betrachtend, als sei dieser ein Kusntwerk und er selbst dre größte Kenner dieses Faches. "Du bist wirklich wunderschön" sagte er mit derselben Intensität mit der man ein Meisterwerk beschrieb. Und genau das war Raoul für ihn. Das Meisterwerk für den besessen Liebhaber der Kunst. Er trat hinter ihn legte ihm beide Hände auf die Schultern und ließ sie dann an seinem Hals entlanggleiten. Und jetzt merkte er doch einen Unterschied. Kein Kusntwerk der Welt konnte einen so sehr innerlich aufwühlen, wie Raoul es mit ihm tat. Einen Moment hatte er das Geefühl ihn töten zu müssen, weil er seine Schönheit nicht mehr ertrug.
 




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Raoul
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New PostErstellt: 07.08.06, 22:49  Betreff: Re: The Phantom's Rose  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Raoul spürte wie die Hände, die erst sanft seinen Hals entlang geglitten waren, sich plötzlich fester um seinen Hals legten. Er wagte nicht zu atmen, denn obwohl er das Phantom nicht ansah spürte er doch die tödliche Energie, die plötzlich von diesem Griff ausging. Für einen Moment wurde ihm schmerzhaft wieder bewusst, dass ihn diese Hände im Handumdrehen töten könnten, wenn sie es nur wollten.
Und Raoul wünschte sich fast, dass sie es tun würden. Es wäre zumindest ein Ausweg aus diesem Gefängnis, das seine Gefühle so in Aufruhr gebracht hatte. Doch eins musste er unbedingt noch wissen, vorher...
Blitzartig umfasste er die Hände des Phantoms und mit einer Kraft, die auch sein Gegenüber ihm wohl kaum zugetraut hätte, riss er sie von seinem Hals los und drehte sich um. "Da du offensichtlich wieder mit dem Gedanken spielst, mich umzubringen, erlaube mir vorher eine Frage: ich wüsste gerne, mit wem ich es hier unten eigentlich wirklich zu tun habe." Seine Augen funkelten "Verrat mir deinen Namen, Phantom der Dunkelheit. So du denn einen hast!"




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