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nicki
Experte


Beiträge: 4760


New PostErstellt: 04.05.06, 09:41     Betreff: Re: Artikel/Interviews Rosicky

von der schwatzgelb.de

Halbzeit Zwei: Es konnte nur besser werden!


Die zweite Hälfte begann wie die erste. Offensiv bekam Borussia weiterhin wenig auf die Kette, defensiv hingegen stand das Team nun ein wenig besser, was aber auch an dem nachgelassenen Druck der 96er lag. So vergingen die ersten zehn Minuten weitgehend ereignislos, bis Bert endlich Rosicky für den enttäuschenden Sahin brachte. Und der Tscheche schien sich so richtig etwas vorgenommen zu haben. Mit einem Engagement und einer Körpersprache, die man in dieser Form viel zu selten von ihm sieht, probierte er es zunächst mit einem 30-Meter-Außenristpass, den die 96er noch abblocken konnten, direkt im Anschluss dann mit einem kraftvollen Solo und erneut einem mustergültigen Pass in die Spitze, wo Smolarek direkt an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht wurde.
Der resultierende Freistoß setzte der dreiminütigen Rosicky-Gala die Krone auf. Mit einem wuchtigen Schuss drehte er das Leder links oben in den Winkel des Hannover-Gehäuses und damit den Spielverlauf auf den Kopf. Ein völlig unverdienter Ausgleich zu dieser Zeit, was dem ausgelassenen schwatzgelben Anhang natürlich völlig wumpe war.

.......

Der Gästeblock forderte nun lautstark Jan Koller, der sich auf der gegenüber liegenden Seite des Stadion warm machte, und stieß damit bei Bert auf offene Ohren. Kurze Zeit später stand Jan Koller nach mehr als einem halben Jahr Verletzungspause endlich wieder für Borussia auf dem Platz.

Der BVB bekam das Spiel jetzt auch etwas besser in den Griff, der Druck der Hannoveraner wurde etwas weniger und als Schwatzgelber bekam man endlich auch ein paar Entlastungsangriffe zu sehen, die immer wieder über Rosicky liefen. Zwar blieb das Angriffsspiel weiterhin zahnlos, aber vor allem Amoah, Rosicky und der an seiner Seite zunehmend aufblühende Kehl mühten sich redlich, die Räder im Borussenspiel in Schwung zu bringen, und ansprechenderen Fußball zu zeigen. Endlich wurde auch die Abwehrabteilung mal entlastet, beide Mannschaften begegneten sich jetzt deutlich ausgeglichener.

...

Doch die Partie wurde hitziger, es war zunehmend Feuer drin. Amoah holte mit energischem Einsatz einen Freistoß heraus. Rosicky führte aus, Hannover wehrte ab. Die Situation schien geklärt, als der Ball von Dede aus dem Mittelfeld zurück in Richtung 96-Strafraum gespielt wurde. Die Abwehr der Gastgeber zeigte sich einmal nicht im Bilde, Zuraw sprang unter dem Ball durch und irgendwie gelangte das Leder zu Christian Wörns. Der war in den Strafraum gelaufen, erreichte den Ball vor Robert Enke und überlupfte den Keeper mit einem gefühlvollen Kopfball. Das Leder beschrieb einen hohen Bogen und neigte sich mit schöner Langsamkeit gleichsam in Tor und Herz der Roten - 1:2 und den Spielverlauf vollends auf den Kopf gestellt. Uns wars egal! Freudentaumel in schwarzgelb und lange Gesichter bei den Roten, wohin man blickte. Borussia hatte das Spiel nach einem Rückstand gedreht.

Wieder voll im Soll – toll!

....

Und die Borussen auf dem Platz wussten, bei dem sie sich für die drei Punkte zu bedanken hatten. Nach Abpfiff lief fast die komplette Mannschaft zu Dennis Gentenaar und zollte der Riesenleistung des Schlussmannes Dank und Anerkennung. Das gemeinsame Feiern mit den Fans am Gästeblock war anschließend nicht nur Pflichtprogramm, sondern schien den Jungs richtig Spaß zu machen. Dazu gab’s noch einen verdienten Extra-Applaus für Jan Koller, der sich in seinen ersten Spielminuten nach dem Kreuzbandriss schon wieder enorm für die Borussia reingehangen hatte.



Mit der Leistung an sich kann man jedoch nicht zufrieden sein. Die Darbietung der ersten Hälfte war von praktisch sämtlichen Feldspielern unterirdisch und sowohl offensiv wie defensiv ein Offenbarungseid. In der zweiten Hälfte zeigten sich die Schwatzgelben dann zwar leicht verbessert, aber auch in dieser waren die Gastgeber eigentlich überlegen. Den Ausschlag gaben letztendlich Berts kluge Wechsel. Amoah, Rosicky und Koller hatten zwar eine dankbare Aufgabe darin, dass es schlechter, als es die ursprünglich aufs Feld geschickten Spieler dargeboten hatten, gar nicht ging. Trotzdem stachen sie wohltuend hervor und gaben dem Team endlich die nötigen Impulse

Borussia: Gentenaar (1*), Degen (5), Metzelder (5,5), Wörns (4), Dede (4) - Kehl (3,5), Sahin (5,5) [56. Rosicky (2)], Kringe (5,5) - Buckley (5,5) [46. Amoah (4)], Smolarek (5), Odonkor (5,5) [71. Koller (außer Konkurrenz)]



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