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_raven_
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Beiträge: 282


New PostErstellt: 29.05.04, 15:27     Betreff: Re: eine fantasygeschichte noch ohne namen Antwort mit Zitat  

Eines Tages ging Erias in die Wälder von Eryn Tond, der Hauptstadt Gaelgeleidh’s, um sich am Anblick der Natur zu stärken und um ausserdem seinen neu geschnitzten Bogen zu erproben. Er hatte einige Wochen darauf verwendet, ihn so gut als möglich zu machen und jetzt wo er ihn betrachtete, konnte er wirklich stolz sein; Ein schwarzer Griff, seiner Hand angepasst, ein biegsames helles Holz als Hauptteil, über das ganze Stück mit Schriftzeichen versetzt, und die Sehne so gespannt wie die Saite einer Harfe.
Er nahm den Bogen auf den Rücken und ging zwischen den riesigen und breiten Bäumen Eryn Tond’s hindurch, bis er nach etwa zehn Minuten zu den etwas weniger hohen Bäumen kam. Er folgte dem Ithilheledh, dem kleinen Bächlein, das von den Silberbergen in den Nenendîn einfliesst. Er folgte dem Bachlauf bis zu einem kleinen Wasserfall kam, sein Lieblingsplatz. Das Wasser des Baches fliesst aus etwa zwei Meter Höhe hinunter und sammelt sich dann in einem kleinen Teich, wo sich das Wasser ein wenig gestaut hat. Der Wasserfall ist dadurch entstanden, dass vor langer Zeit einmal neben dem Fluss eine Statue gestanden hatte und die war von einem verheerenden Sturm umgefallen und hatte den Bach zugeschüttet. Der Bach floss natürlich weiter und frass sich durch die Trümmer und das Geröll, das vom Sturm ebenfalls mitgeschleppt wurde. Schliesslich wurde der Bach zu dem Wasserfall wie er jetzt war.
Erias wollte gerade die Steine an der Seite des Wasserfalles hinunter springen, als er jemand sah, der am Teichufer kauerte und vom gesunden Wasser trank. Die Person war schwer bewaffnet mit Schwertern und Bogen und war in voller Rüstung. Der Gestalt zu urteilen war es eine Frau, aber es war eher ungewöhnlich eine Frau in Kriegsausrüstung zu sehen, darum ging Erias langsam näher. Die Frau blickte auf, wegen ihrer Kapuze konnte man ihr Gesicht nicht gut erkennen, und zog zwei Krummschwerter aus den Halftern an ihrem Rücken. „Wer seid ihr?“, fragte sie harsch. Erias machte einen Schritt zurück und streckte die Handfläche aus. „Ich wollte Euch nicht erschrecken. Tut mir Leid. Mein Name ist Erias Hingond. Ich wohne in Eryn Tond. Und wer seid ihr?“ Candamel liess ihre Waffen innert Bruchstücken einer Sekunde in den Halftern verschwinden und antwortete dann. „Candamel Gelluidim. Ich bin eine Botin aus Dorengil und bringe schreckliche Kunde. Führt mich umgehend zu Ornon Medlinor. Ich habe schon genug Zeit verloren“. Erias wollte den Mund öffnen um etwas zu sagen, aber Candamel unterbrach ihn sofort wieder. „Fragt mich danach, es eilt“. Erias fragte nicht weiter und deutete dann Candamel, ihr über den Wasserfall hinauf zu folgen. Sie rannten zurück und innert Minuten waren sie bereits wieder in Eryn Tond. Candamel konnte ihre Verblüffung nicht zurückhalten und schaute –während sie rannte– immer wieder an den riesigen Bäumen hoch, und wie die Häuser darauf, durch die gewundenen und kunstvoll verzierten Treppen, mit dem Erdboden verbunden waren. Ausserdem legte sich ein bläulicher Schimmer auf Eryn Tond, da die meisten Häuser, zum grössten Teil, aus blau eingefärbtem Glas gebaut waren. Doch Candamel blieb nicht stehen und folgte Erias, als er die Treppen des zweifellos breitesten Baumes hinaufstieg. Oben angekommen ging er durch das Tor und war im Thronsaal Ornon’s. Der, aus dem Holz gehauene Boden war mit rot-grünen Teppichen bedeckt, an den Seiten des Saales hingen Lanzen und Hellebarden, als Verzierung und Wandteppiche mit Geschichten Gaelgeleidh’s und Bildnissen deren früheren Herrscher. Der Thron war, im Gegensatz zu allen anderen Einrichtungen, aus schneeweissem Stein.
Ornon kam gerade aus einem Nebenraum und begrüsste Erias als er ihn unter der Türe sah. „Hallo Onkel“, grüsste Erias zurück, „Ich bin im Wald einer Botin über den Weg gelaufen und sie sagte mir sie habe schreckliche Kunde für dich. Ihr Name ist“, „ –Candamel Gelluidim“, wurde er von ihr unterbrochen, „Ich komme aus Dorengil, weit nördlich, und hatte von schrecklichem erfahren“. Sie streifte ihre Kapuze zurück und wirbelte mit den Haaren. Sie hatte schwarze, lange Haare und ihre Haut schien glatt wie flach gewaschener Stein. Ornon war überrascht von der Schönheit dieser Dame und sprach: „Nun ich höre, erzählt mir was Ihr wisst, aber vorerst muss ich Euch ein Kompliment machen: Ich nehme zweifellos an, dass Ihr menschlicher Abstammung seid, aber trotzdem trägt Ihr die sanften Gesichtszüge eines Elben. Und obwohl Ihr eine Kriegerin seid, steht ihr den schönsten Frauen meines Volkes in nichts nach. Aber fahrt nun fort“. Candamel war geschmeichelt und errötete leicht, aber sie liess sich nicht weiter beiirren und ergriff wieder das Wort: „Ich danke Euch ehrwürdiger Ornon und wenn die Lage nicht so ernst wäre, wüsste ich Euer Kompliment zu schätzen. Doch nun zu den schlechten Nachrichten: Ich wurde nach Cevenhim geschickt, um Melldor, den Hexenmeister, für seine edlen Taten in Dorengil zu belohnen. Er hatte unsere trockenen und verwüsteten Felder wieder fruchtbar gemacht und uns so vom Hungertod bewahrt. Ich bewachte eine Kiste Gold und einen Dolch, den ich ihm als Zeichen der Dankbarkeit überreichen sollte. Ich wurde gebührend empfangen. Doch Melldor war anders, als er in Dorengil war, sein Auftreten war gekünstelt, dachte ich mir und wurde misstrauisch. Als man mir abends dann eine Schlafstelle anbot, schlich ich mich nach einer Stunde wieder hinaus, um mich in der Festung umzusehen. Ich kam in die unteren Geschosse und sah, wie einige Höhlenstollen noch weiter in den Untergrund führten. Das war sehr verdächtig, deshalb ging ich weiter und als ich aus einem Stollen stieg, bot sich mir ein abscheuliches Bild: Tausende von Orks, schmiedeten Waffen, schürten das Feuer. Und das Schlimmste war, ich konnte zusehen, wie sie Orks gebaren oder treffender ausgedrückt, ausgruben. Das genügte, ich ging sofort durch den Stollen zurück und ging wieder nach oben. Unterwegs lief ich beinahe einem Orkhauptmann in die Arme aber sah dann wie er hinter einer Türe verschwand. Ich beschloss an der Türe zu lauschen und wurde nicht enttäuscht. Ich hörte wie sich Melldor mit dem Hauptmann unterhielt und darüber sprach, welches ‚Nest’ sie wohl als erstes auslöschen wollten und sollten. Der Ork drängte auf Gaelgeleidh und Melldor liess sich schliesslich überzeugen. Ich hatte genug gehört und wollte sofort wieder mit dem Gold und dem Dolch verschwinden. Das gelang auch, bis ich und meine Leute hinterrücks von einem Spähtrupp angefallen wurden. Alle meine Gefährten starben und auch die Pferde wurden abgeschlachtet, allerdings konnte ich die Orks bezwingen. Aber ich musste das Gold zurücklassen und entschloss mich, auf schnellstem Wege, Euch zu warnen“. Candamel blickte zu Boden. „Ich hoffe, ich war nicht zu spät“. Ornon legte die Hand an sein Kinn und dachte nach. „Das hoffe ich auch“, sagte Ornon schliesslich, „Wie gross glaubt Ihr, ist sein Heer? Und wann denkt Ihr, wird Melldor angreifen?“ „-Die Orks die in der Höhle arbeiteten waren mindestens fünfhundert, aber es war ja noch mehr Stollen. So an die zweitausend werden es sicher sein, wenn nicht noch mehr“. Nun stand Ornon auf und ging zu der Karte an der Wand rechts des Einganges. Sie werden zwei-drei Tage brauchen um von Cevenhim nach Gaelgeleidh zu kommen, und ich denke, dass Melldor den Aufbruch vorverschoben hat, nach Eurer Flucht... Ist kein Vorwurf, Ihr habt das richtige getan, aber ich werde sofort nach Hilfe beten müssen. Gegen ein zweitausend-, vielleicht dreitausendköpfiges Heer brauche ich alle meine Krieger. Ich muss umgehend die Boten aussenden und die Mobilmachung der Miliz in Gang setzen“. Er ging zu Candamel: „Ich danke Euch zutiefst für diese Warnung. Und da ich mich nicht selbst um Euer Wohlbefinden kümmern kann, wird Euch Erias zu Diensten sein“. Erias nickte, als Ornon das sagte. Dann lief er schnellen Schrittes die Treppen herunter und war dann ausser Sichtweite.
Erias musterte Candamel, dann begann er. „Ihr erinnert Euch vielleicht noch, ich wollte Euch etwas fragen“, sie nickte, „Auf den ersten Blick schien es mir, Ihr könntet eine Amazonin sein, aber jetzt, wo ich gehört hatte, dass Ihr aus Dorengil kommt, stimmt es allem Anschein an nicht“. Candamel lächelte. „Ihr liegt gar nicht so unrichtig. Mein Vater hatte bei einem Feldzug gegen meine Mutter gekämpft. Er gewann die Überhand und hätte sie töten können, aber er brachte es nicht übers Herz. Und so bin ich daraus entstanden. So, hatte es mir meine Mutter jedenfalls erzählt. Und sie war eine Amazonin. Zuerst blieb sie als Sklavin bei meinem Vater, bis sie mich gebar und daran starb. Mein Vater war natürlich am Boden zerstört, aber er hatte sich geschworen, mich nach dem Beispiel meiner Mutter aufzuziehen... Das langweilt Euch sicher“, sagte sie etwas unsicher. Erias schüttelte den Kopf, „Wieso auch?! Auch ich bin ein Produkt einer ungewöhnlichen Verbindung. Meine Mutter war die Schwester Ornon’s und mein Vater ein menschlicher Krieger... Wir haben also etwas gemeinsam... Aber Ihr müsst sicher hungrig sein. Ich führe Euch zur Gästeunterkunft und werde etwas zu essen anfordern“. Candamel verneigte sich dankend und folgte dann Erias die Treppe hinunter.


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Hej Gandalf, hat dir schon mal einer gesagt, dass du aussiehst wie'n Mädchen, das wie n Junge aussieht?

LotW Outtakes... LOOOOL
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