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Schwarz wie Blut „Kuroi dō chi”

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Soulless
Engel

Beiträge: 85
Ort: Mannheim


New PostErstellt: 15.11.11, 13:07  Betreff: Schwarz wie Blut „Kuroi dō chi”  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Inhalt:
Die Liebe zwischen einem Dämon und einem Engel ist eine verbotene Sache.
In dieser Story geht es um solch eine Liebe.
Macht euch gefasst auf viel Herzschmerz, Hass, Liebe und Blut in Kapitel I von:

Schwarz wie Blut
„Kuroi dō chi”

Kapitel I

(War er wirklich so grausam?) Der nächste harte Tritt in die Magengegend beantwortete seine Frage und er kauerte sich nur noch mehr auf den Boden zusammen. „Ich habe dir gesagt, dass du mich nicht erzürnen sollst!!!“ Klang seine raue Stimme, die wiederwehrtiger denn je in Nakus Ohren wiederhallte. Und auch das Gesicht, welches er durch seine vor Angst schützend vor den Kopf gezogenen Armen, betrachten konnte, spiegelte nur Hass wieder. „Du nutzloser Engel!!!“ Ja vielleicht war Naku ein nutzloser Engel, dass hatte er ja nie bestritten. Leise, kaum verständlich war seine leichte Stimme zu vernehmen, als der Dämon sich schon von ihm entfernen wollte: „Wenn ich für euch so unnütz bin, warum lebe ich dann noch?“ Die Augen des Dämons weiteten sich erschrocken, ohne dass der Engel es sehen konnte. Zugleich wurden sie aber wieder böse zusammen gekniffen und er drehte sich mit einem bösartigen Blick zu ihm zurück: „WEIL ICH ES SO WILL!“ Gab er langsam und streng von sich. Nakus Blick und auch damit seinen Willen hatte der Dämon schon lange gebrochen, dass merkte und spürte er eindeutig, doch noch immer reichte es diesem nicht. (Warum hasst er mich so?) Auf diese Frage fand Naku keine Antwort.

Wutentbrannt ließ sich der Dämon in einen ungemütlichen Sessel fallen. Er musste sich wieder fassen. Er versuchte sich auf jede elementar bedingte Äußerlichkeit in seiner Nähe zu konzentrieren, dass würde ihn ablenken. Er schloss seine goldenen Augen. Erst war der Spürsinn an der Reihe. Er merkte wie sich die feinen, kleinen Härchen auf seiner Haut mit dem sanften Windhauch bewegten. Angenehm, wenn man es erst einmal wahrnahm. Er horchte mit gespitzten Ohren den Geräuschen. Nur der Wind, der in den kahlen und trostlosen Gängen wiederhallte. Sein Gesicht wirkte entspannter und zugleich trauriger. Außer diesem Geräusch schien nichts zu sein. Die erste Zeit, seit dieser Engel bei ihm war, konnte er immer das leise Schnurzen dessen ausmachen. Auch dass war wieder ein Beweis dafür, dass er seinen Willen entgültig gebrochen hatte. Nur der Geruch des Engels lastete noch immer in der Luft aber dieser war nicht mehr so ausgeprägt wie zuvor. Schwach und kaum wahrnehmbar, sowie auch dessen immer schwächer werdende Aura.
Wieso machte es ihm soviel aus? So dass er den Engel unter allen Umständen lebend wissen wollte?
Ein klacken der Tür war zu vernehmen und langsam öffnete sie sich. Der Dämon wusste, dass der Engel nicht flüchten würde… nicht schon wieder. Langsam kam Naku auf den Dämon zu, er wagte es nicht dem Dämon wieder in die Augen zu sehen, dazu waren sie zu intensiv. Sein Blick wirkte schon fast Ausdruckslos: „Was… was erwartet ihr von mir?“ Der Dämon drehte mit einer hoch gezogenen Augenbraue den Kopf beiseite: „Gehorsam.“ Erklang wieder dessen raue Stimme. Der Engel fiel vor Erschöpfung, aber auch um seine Untergebenheit zu zeigen auf die Knie: „Den habt ihr doch schon lange.“ Um sich weiterhin zu verteidigen sprach er weiter: „Ihr schlagt mich ohne Grund, ich habe stets alle eure Anweisungen Befolgt.“ Der Dämon ließ keinen Gesichtzug zu: „Ich bin dein Herr, ich kann dich behandeln wie ich will und wenn ich meine ich müsste dich schlagen, dann tue ich dies auch.“ Es war einleuchtend, immerhin ist er ein Dämon und auch noch einer der Grausamsten. Naku gab sich geschlagen und auch seine Schultern zeigten nun keinerlei Spannung mehr auf. Der Dämon blickte wieder zu ihm. Das war er nun der Engel, der nichts verbrochen hatte und doch büßen musste. Viele Folterqualen musste er sich schon ergehen lassen, davon zeugten auch die immer noch blutigen Stümpfe auf seinem Rücken. Bald würden sicher die ersten schwarzen Federn neu sprießen. Der Rest seines Körpers hatte Blutergüsse, Prellungen und ähnlichem standhalten müssen. Eindeutig keine leichten Verletzungen. Naku schaute nun zum erstenmal auf und direkt mit seinen tief dunkel blauen und dennoch strahlenden Augen in die des Dämons: „Sagt mir bloß eins.“ Der Dämon horchte auf. „Warum hasst ihr mich so?“ Ein kaltes Grinsen stahl sich auf die Lippen des Befragten und er lehnte sich leicht vor: „Weil du ein Engel bist.“ Eine ehrliche Antwort doch ließ sie nicht das wahre Denken des Dämons ans Licht. Ja, er hasste ihn weil er ein Engel war, dass war eindeutig aber nicht weil Dämonen und Engel sich einander hassen müssen, nein, nicht im geringsten. Wenn er einen Engel tötet dann tötete er eben einen Engel, Gefühle waren da fehl am Platz. Doch er wusste, dass Naku niemals den Glauben an Gott aufgeben würde und sich damit von allem klischeehaften Denken absagen würde. Naku würde immer am Rockzipfel Gottes hängen, ihn immer gehorchen, alle seine Meinungen vertreten und verteidigen, nie aufhören an das Gute in einem zu glauben, nie aufhören gutes zu tun, nie sich die Augen öffnen lassen und das wahre Leben sehen und… nie daran glauben das es Liebe zwischen zwei Männer geben könnte…

Vergangenheit
„Bitte Herr Chikai, ich flehe sie an. Bitte tun sie meinem Sohn nichts!“ Der Mensch befand sich in den Klauen des Dämons und drohte unter dessen Energie zu Verglühen. Chikais Dämonenzähne blitzten heraus als er grinste: „Ach du hast noch deinen Sohn hier?“ Es war vielmehr eine Feststellung als eine Frage. Der Mensch weitete seine Augen vor Schreck und Angst um seinen Sohn. Woher sollte er auch wissen, dass der Dämon nichts von ihm wusste, dabei war der Mann davon ausgegangen, dass er nur wegen seinem Sohn hier war. Chikai blickte sich um: „Komm raus, wenn du willst, dass dein Vater weiterlebt!“ „Nein! Nein, Bitte nicht!“ Flehte wider der Mann. Chikais Blick änderte sich ruckartig als er den Sohn erblickte. Es war auf jeden Fall ungewöhnlich den Gesichtsausdruck des Jungen zu begegnen. Es war ganz anders, als die Gesichtsausdrücke von seinen sonstigen Opfern. Dessen Mimik zeigte einen ungebrochenen und entschlossenen Geist, doch außer diesem Blick war noch etwas Besonderes an diesem Knaben. Chikai betrachtete wieder grinsend den Mann: „Das ist nicht dein Sohn. Er ist ein Engel!“ „Doch er ist mein Vater!“ Wandte dieser ein. „Was bist du? Sein Schutzengel? Ich dachte so etwas gibt es schon gar nicht mehr.“ „Ich bin sein Sohn. Nichts weiter.“ Entgegnete er schroff. „Du willst dich mir wiedersetzen?“ Die Antwort kam wie aus der Pistole: „Ja.“ Chikai grinste: „Na gut, dann soll es so sein.“ Der Dämon schmiss den schon geschwächten Mann von sich weg und wandte sich dem Engel zu. Es sollte wohl doch nicht so ein langweiliger Tag werden, wie er dachte. Der Engel hatte Mut, also war er sicher auch stärker, als er bei dem ersten Blick erkennen ließ oder war er doch einfach nur ein vorlauter Bengel? Chikai sammelte seine Energie in der Hand, aber nur probeweise, er wollte sein Spielzeug nicht so schnell zerstören. Doch als er die Energie auf den Engel abschoss bewegte sich dieser keinen Millimeter vom Fleck. Der Engel wurde hart zurück geschleudert und landete gegen der Holzscheune hinter sich. Zitternd versuchte er sich wieder aufzurichten und entdeckte schon den Dämon direkt vor sich mit einer neuen Energiekugel: „Mach es mir nicht zu leicht.“ Der Engel kniff ein Auge zusammen und es schien wirklich so etwas wie ein Grinsen über seine Lippen zu kommen. Doch erschrocken von der Stimme seines `Vaters` verlor er dieses gleich wieder: „Naku, hör auf die Tiere zu schützen, sie sind jetzt unwichtig!“ Auch der Dämon geriet etwas aus der Fassung. So naiv konnte auch nur ein Engel sein. Sein Leben zu riskieren um wertlose Tiere zu schützen. Chikai packte den Engel am Hals, welcher dadurch aufschreckte und versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Zwecklos, stellte er fest. Chikai betrachtete den Engel nun genauer ohne die Hand zu lockern. Dieser sogenannte Naku hatte wie die meisten Engel fast Schnee weiße Haut aber ansonsten war er unnormal. Seine schwarzen, seidigen, langen Haare mit dem Seitenscheitel bildeten einen ins Auge fallenden Kontrast zu seiner Haut. Aber dennoch waren sie so sanft wie auch die Gesichtszüge des Engels. Außerdem schämte er sich noch nicht einmal für diese seltsame Farbe, er schien sie ehr noch zu mögen, weil er seine Haare offen und wie es schien auch beidseitig und füllig über die Schultern fallen ließ. Die dunkel blauen Augen funkelten ihn wild an: „Auch wenn ich sterben sollte, stelle ich mich gegen euch!“ Die Gesichtszüge des Dämons wurden rauer. Er schleuderte den Engel weg, dieser blieb still liegen. Chikai schleuderte ungeachtet aber gewollt seine Energie auf den Mann. Nur ein Schrei war zu hören und der Körper des Mannes zerfiel zu Asche. Naku kam nun doch langsam zu sich. Ihm war die Tat des Dämons nicht entgangen. Tränen aber sogleich auch unendliche Wut konnte der Dämon in den Augen des Engels erkennen. Dies stimmte ihn nur noch Blutlustiger. Naku versuchte sich dem nährkommenden Chikai zu entfernen. Ohne Erfolg, denn er krabbelte nur einige Meter auf den Boden nach hinten. Die angsteinflößende Gestallt warf seinen Schatten auf ihm: „Und? Willst du jetzt um Gnade winseln?“ Nakus Blick war noch immer verwirrt und entsetzt. Sein `Vater` war tot, einfach so. Chikai stellte einen Fuß trumpffierend auf die Schulter des Jüngeren und drückte ihn dadurch noch weiter zu Boden. Auf seinem angewinkelten Knie stützte er sich mit seinem Arm ab und schaute den Engel noch immer mit denselben Grinsen an. Zu seinem Überraschen entgegneten ihm zwei sture und feste Augen. Die Reaktion des Engels schien dem Dämon gar nicht zu behagen: „Willst du mich etwa mit deinen Blicken töten?“ „Ich würde nie jemanden oder etwas töten auch wenn ihr es seid, denn ihr seit es nicht wert für euch meine Hände zu beschmutzen.“

Gegenwart
Dieser Satz hatte wirklich hart gesessen. Unwürdig. Unwürdig? Nein, einer der grausamsten Dämonen sollte unwürdig sein? Chikai grinste: (Ich habe ihm bewiesen, dass ich keines falls unwürdig bin. Und ihm meine Grausamkeit spüren lassen) Chikai blickte wieder hinunter. Naku hatte sich noch immer nicht bewegt: „Was ist? Was willst du noch? Geh zurück in deinen Kerker.“ „Nein.“ Der Dämon verwunderte diese Antwort: „Was hast du eben gesagt?“ „Nein, ich werde nicht in meinem Kerker gehen.“ Wieder schlich sich ein undurchsichtiges Grinsen auf die Lippen Chikais: „Du weist was das heißt?“ Ein leichtes nicken aber sofortiger Wiederspruch: „Was wollt ihr schon anderes machen als mich wieder zu bestrafen, dass würden sie auch so tun. Und das Beste, was passieren kann ist, wenn sie mich dabei töten.“ Dieser Engel überraschte ihn immer wider. Gerade hatte er noch gedacht, den Willen des Engels gebrochen zu haben und schon bewies er wieder seine Standfestigkeit. Er winkte ab: „Nein, ich habe keine Lust, mach doch was du willst.“ Erschrocken blickte Naku nach oben. Diese Nachlässigkeit hatte er noch nie von seinem Herren gesehen. Was sollte das plötzlich? Naku sah ein, dass er ihn nur zu seiner Unterhaltung gefangengenommen hatte, denn warum sollte ihn Chikai so einfach entkommen lassen? Er stand wieder auf und schleppte sich wieder ins Zimmer zurück. Chikai mied ihm in letzter Zeit, also würde er ihn sicher in seinem Gemach lassen und dafür eben ein anderes Zimmer bevorzugen.

Chikai knirschte mit den Zähnen. Musste sich dieser Engel gerade da niederlassen? Dass war immerhin sein Zimmer, wo sollte er denn schlafen? Entschlossen, ihm aus seinem Zimmer zu vertreiben, stand Chikai auf und ging mit festem Schritt auf das Zimmer zu. Die Tür wurde hart geöffnet und Chikai trat genervt ein. Im Zimmer konnte er feststellen, dass Naku auf SEINEM Bett lag und anscheinend weggetreten war. Chikai kam nun auf ihn zu und betrachtete den Engel. (Na gut) Dachte er sich: (Wenn ich schon nicht zeigen kann, wie sehr ich ihn mag wenn nicht sogar liebe, werde ich ihn jetzt wenigstens ausruhen lassen.) Chikai betrachtete das schlafende Gesicht. (Er sieht immer noch aus wie ein Engel.) Langsam streckte er zitternd seine Hand in Nakus Richtung. Es schien so als ob Chikai die Gesichtszüge Nakus nachfuhr, doch er berührte den Engel kein einziges mal. Ein Wimmer ähnliches Ausatmen holte ihm wieder aus seinen Gedanken und er schreckte mit der Hand zurück. Naku schien nicht gerade gut zu schlafen. Stellte er fest. Aber wie könnte er auch, nach all den Qualen? Dieser Anblick schien den Dämon wirklich melancholisch zu stimmen und er ließ seine Hand sehnsüchtig wieder ausfahren. Eine Berührung des wie Samt aussehendem Pech schwarzen Haar war das Resultat. Aber dabei sollte es nicht bleiben. Wie oft hatte er sich gewünscht, den Engel in seinen Kerker zu besuchen und… Nein, so weit durfte er nicht gehen, er durfte nicht abhängig werden. Aber wirklich. Das Haar war genau so weich, wie er es sich immer vorgestellt hatte. Konnten sie vielleicht noch mal ganz von Vorne anfangen? Vielleicht all die Quallen hinter sich lassen, die Chikai ihm zugefügt hatte? Aber auch wenn das gehen würde, seine Liebe erwidern ist für den Engel eindeutig ausgeschlossen. Dass wusste er. „Wie würdest du reagieren, wenn du von meinen Gefühle wüsstest?“ Stellte er die Frage mehr zu sich als zu Naku. „Aber du wirst es nie erfahren. Hab ich Recht?“ Ein leichtes Grinsen huschte über seine Lippen doch dieses Mal war es nicht von spöttischer Natur, er lachte mehr über seine eigene Dummheit. Noch immer zwirbelte er das Haar in seinen Fingern. Wie konnte es nur immer noch so schön sein, nach dieser relativ langen Zeit? Er beugte sich zu ihm hinunter und küsste leicht die Haarsträne, die noch in seiner Hand lag. Jetzt fühlte er wider den intensiven Geruch des Engels in seiner Nase, der dennoch so leicht und rosig war. Chikai dachte, wenn er sich jetzt selbst sehen würde, würde er anfangen zu lachen.

Naku öffnete verschlafen die Augen. So gut geschlafen hatte er schon lange nicht mehr. Seine Zelle war nämlich bei weitem unbequemer als dieses Bett. Dafür kam die Erkenntnis umso überraschender, als er einen noch immer schlafenden Dämon vor sich sah. Naku schreckte hoch wurde aber sofort zurückgehalten. Er schaute gespannt die Hand des Dämons entlang. In ihr lag eine seiner Haarstränen. Naku schaute verblüfft den Dämon an. Was sollte er jetzt machen, sich befreien ging ohne den Dämon aufzuwecken nicht. Sollte er sich einfach wieder hinlegen und so tun als ob er noch schliefe und dann die Prügel einkassieren? Naku senkte den Blick. Sein Herr Chikai schien ruhig zu schlafen. Wecken konnte er ihn nicht. Naku legte sich wider langsam zurück, so dass er dem Dämon wieder direkt ins Gesicht sehen konnte. Kein Gesichtsmuskel war angespannt, sein ganzes Gesicht war ruhig, stellte Naku fest. Ganz anders wie am Tage. Erst jetzt betrachtete er das schlafende Gesicht ausgiebig. Obwohl der Dämon keinen Bart trug, war sein Gesicht ausgesprochen männlich. Die extrem dunkel braunen Haare waren in einen festen Zopf zusammen gebunden, obwohl einige Strähnen, besonders bei dem Pony, nicht in diesen festen Zopf bleiben wollten. Dadurch wirkte er etwas ungepflegt aber nicht so arrogant, wie es ein strenger Zopf tun würde. Die sonst so wütenden Augen, die die selbe Farbe, wie seine Haare aufwiesen, waren unter den Augengliedern verschwunden. Naku kannte sich nur mit Menschen aus, sicher war der Dämon schon Hundert Jahre alt, oder so aber nach menschlichem Standart würde er etwa 24 sein. Aber eines viel ihm auf und es ließ ihm eine leichte Trauer in sein Herz kommen. Eine Narbe erstreckte sich über der linken Augenbraue. Das Auge schien nicht davon betroffen zu sein.

Vergangenheit
Naku starrte Chikai immer noch zornig an. Chikai glaubte die Worte eben nicht richtig verstanden zu haben. Er sollte es nicht Wert sein? Chikai ergriff nun Nakus Hals und würgte ihn. Das Gesicht des Jüngeren verzerrte sich schmerzend. Er suchte nach Errettung. Eine Hand hatte es inzwischen aufgegeben, sich gegen den eh viel stärkeren zu Wehr zu setzen und tastete auf den Boden entlang. Tatsache, da war etwas. Naku rammte es ohne zu zögern in das Gesicht über ihn. Sofort war er frei. Der Dämon taumelte nach hinten und hielt sich die Hände vors Gesicht. Naku stand nun schnell auf und wollte sich gerade in Sicherheit bringen, als er die bösartige Stimme hinter sich vernahm: „Das wirst du büßen!“ Naku drehte sich erschrocken wieder zurück und riss sogleich seine Auen weit auf. Er erblickte das Gesicht des Dämons voller Blut, noch immer steckte das Glas knapp oberhalb des Auges im Fleisch des Dämons. Oder hatte es das Auge sogar erwischt? Naku wusste es nicht, dazu war das Gesicht zu blutig. Eine weitere Energiekugel wurde auf den Engel abgeschossen und stieß ihn in die Ohnmacht.

Gegenwart
Chikai blinzelte etwas mit den Augen und öffnete sie darauf langsam. Immer noch saß Nakus fester Blick auf diesen. (Ja sie sind wirklich dunkel braun. Ich habe mich doch nicht geirrt.) Chikai schien verwundert als er den Engel vor sich sah und richtete sich auf. Naku folgte ihn mit seinen Blicken, blieb aber dennoch liegen. Chikai wollte sich wohl völlig Nakus Blickfeld entziehen und legte sein Gesicht in seine Hände, welche er mit den Ellenbogen auf seinen Knien abstützte. Kurz lag Naku immer noch so da bis der Dämon endlich etwas sagte: „Du bist immer noch hier?“ Naku antwortete nicht, legte nur die Hand flach auf die Decke um den weichen Stoff noch intensiver zu spüren. Chikai wandte sich nun doch zu ihm um und schaute ihn fraglich aber dennoch mit seiner gleichgültigen Miene an: „Was machst du noch hier?“ Naku brauchte wieder etwas Zeit: „Auf mein Ende warten.“ Chikai biss wieder die Zähne aufeinander und drehte sich weg. (Nein, er wird nie damit aufhören. Sieht er es denn nicht, dass er mich mehr quält als ich ihn?) Mit etwas ruhiger gewordener Laune sagte er schließlich: „Ich lasse am Ende des Ganges in den Raum ein Bett für dich aufstellen. Wag es dir ja nicht wieder meines zu blockieren!“ Naku schaute dem Dämon verwundert hinterher, als dieser mit einer zuknallenden Tür den Raum verließ. (Keine Schläge?) Naku verstand die Welt nicht mehr. Chikai hatte ihn nicht geschlagen. Oder aber war er es satt?

Chikai war gerade aus dem Raum und der Versuch seine Wut zu unterdrücken ließen seine Zähne knirschen. Er lehnte sich mit dem Kopf an die Wand, ballte seine Faust und schlug auf die Mauer einmal hart ein. Seine Augen kniff er bei diesem Vorgang fest zu. Seine Gedanken drehten sich nur um Naku: (Hör auf mich zu quälen! Hör auf mich zu hassen!) Ein Schnaufen, dass seine Wut förmlich aus ihn rauspustete war zu vernehmen: (Wenigstens, hab ich ihn nicht geschlagen.)

Naku saß auf sein neues Bett. Sein Gesicht wies den all so typischen Gesichtsausdruck auf: trostlos und leer. Er betrachtete den kleinen Raum. Die Zimmermädchen müssen sich viel Mühe damit gegeben haben. Es ist bis in das kleinste Eckchen fein eingerichtet worden. Am Ende des langgezogenen, kleinen Zimmers ist ein Fenster, welches aber ein Gitter aufwies. Das Bett, welches mit rotem Stoff bezogen war, stand an der Seite, so dass man neben es gerade noch zu dem Fenster durchgehen konnte. Unter dem Fenster stand ein klobig aussehender Schreibtisch, wahrscheinlich war er irgendwo überdrüssig geworden. Neben der etwas nach links gerückten Tür stand ein schmaler Schrank, der die kahle Ecke vollständig ausfüllte aber auch er wirkte klobig und fehl in diesem kleinen Zimmer. Die Möbel schienen Naku förmlich zu erdrücken. Naku legte ein spöttisches Grinsen auf: (Warum habe ich denn immer noch etwas auszusetzen, immerhin war die Zelle viel unbequemer und nur mit Stroh ausgelegt.) Er senkte den Kopf und ließ sich zurück auf das Bett fallen. Seine Hände bedeckten leicht seine Augen: (Mein Gefängnis.)

Vergangenheit
Die wilden tief dunkel blauen Augen funkelten Chikai böse an. Doch dieser holte zu einen weiteren Schlag aus: „Was fällt dir ein, einfach abzuhauen!!!“ Noch nie hatte Naku ihn so zornig gesehen. Naku wurde hart getroffen und versuchte seine Arme schützend vor den Kopf zu halten. Doch entgegen seiner Erwartung schlug Chikai nicht mehr zu. Naku schaute verwundert und überrascht auf. Chikais Grinsen ließ ihm sein Atem stocken. „Zeig mir deine Flügel!“ Naku verstand nicht ganz und das Zögern ließ Chikais Stimme nur noch härter werden: „ZEIG MIR DEINE FLÜGEL!!!“ Naku war nun umso mehr erschrocken und ihm blieb nichts anderes übrig, als der Forderung nachzugeben. Er streckte seine Flügel aus. Reine weiße Flügel, die Licht von sich strahlten. Chikai schien zufrieden zu sein. Doch im gleichen Moment spürte Naku, wie Chikai einen seiner Flügel schnappte, Energie in seiner Hand sammelte und den Flügel knapp hinter den Rücken abbrannte. Naku wand sich vor Schmerzen und versuchte zu entkommen oder zumindest noch den anderen Flügel zu retten, ohne Erfolg denn auch der andere Flügel musste dran glauben. Schon während dieser Prozedur viel Naku in Ohnmacht. Chikai ließ den Körper grob auf die Erde sinken: „Jetzt kannst du nicht mehr zurück.“

Gegenwart
Naku krümmte sich plötzlich vor Schmerzen. Seine Flügel taten weh oder besser gesagt die blutigen Stümpfe. Wieder spross eine schwarze Feder aus seinem Rücken. Endlich war es vorbei und die einzelne Feder hatte sich entfaltet. Naku hatte das schon oft durchgemacht. Er nahm seine Haare in seine Hand, um besser an seinen Rücken zu kommen. Mit einer Hand faste er angestrengt über seine Schulter, ergriff die Feder und riss sie sich raus. Wider durchfuhren Schmerzen seinen Körper aber diese waren wenigstens befreiend.

Der stattlich schwarz gekleidete Dämon ging durch die Flure der Burg. Doch er blieb plötzlich stehen und hielt sich eine Hand vors Gesicht, so dass ihn die Sonne nicht blenden konnte. Dennoch kniff er ein Auge zu. Er stand vor einen der großen Fenster aus denen man einen herrlichen, wenn man das im Dämonenreich überhaupt sagen durfte, Blick auf die umliegenden Felder erhaschen konnte. (Es ist schon wieder fast Sommer?) Um dem Dämon schien die Zeit still zu stehen. (und ich habe es noch nicht einmal bemerkt.) Lautstark ausatmend demonstrierte er nochmals seine sehnsüchtige Lage und setzte dann seinen Weg fort. In den großen Raum angekommen, warteten auch schon seine `Gäste`und er setzte sich auf den Stuhl ganz am Anfang des großen und mit Verzierungen bestückten Tisches. Die Herrschaften wirkten alle sehr angespannt und einer eröffnete die Runde. Das Gespräch war wie immer langweilig. Die Dämonen besprachen die Wirtschaft, den Kampf und andere politische Dinge, die Chikai für sein Landbesitz zu erledigen hatte.
„…Engel?“ Chikai schreckte förmlich hoch. Er hatte diese Frage, die wütend an ihm gerichtet war nicht ganz verstanden: „Was haben sie gesagt?“ Der angesprochene Dämon wurde um so erzürnter: „Ich habe sie GEFRAGT: Ob sie wirklich hier so etwas halten, wie einen Engel?!!!“ Chikais Augen waren weit geöffnet. Der sonst so brutale Dämon zeigte wirklich so etwas wie Überraschen, aber im negativen Sinne. Der andere Dämon fuhr darauf fort: „Und mir ist zu Ohren gekommen, dass dieser ENGEL…“ Er sprach dieses Wort sehr betont und langsam aus: „…weder in einem Kerker verweilt, noch angekettet ist!“ Chikai schlug mit einer geballten Faust auf den Tisch, so dass sogar die anderen mächtigen Dämonen erzauderten. Das Gesicht von Chikai war angespannt und zuckte förmlich vor Wut. Er wusste, dass er durch diesen `Zwischenfall` seine Stellung verlieren könnte: „ICH…“ Die Stimme klang um so ruhiger und betonter: „…habe so etwas wie einen ENGEL NICHT in MEINER Burg. Und damit HAT sich DIE SACHE!!!“ Selbstverständlich traute sich nun niemand mehr Chikai zu wiedersprechen.

Voller Wut ging der Dämon wieder den Flur entlang. Wie hatten es diese Spionanfänger nur geschafft, an diese Information zu gelangen? Alle seine Diener waren ihm voll ergeben. Sie wussten, was ihnen drohte, wenn einer etwas erzählen würde! Es sei denn… Nein!!! Chikai konnte es nicht glauben. Hatte Naku vielleicht persönlich diese Nachricht überbracht? Erneut verspürte er Wut. Wut auf den Engel, der für ihn alles war aber durch den er auch alles verlieren konnte.
Chikai hatte sich selbst nicht mehr unter Kontrolle. Er begriff sein eigenes Handeln nicht mehr und registrierte erst wo er war, als er auch schon die Türklinke des kleinen Zimmers hinunter drückte. Auf dem roten Bett entdeckte er eine Gestalt, die ihn mit zwei dunkel blauen Augen verwundert anblickte. „Du dreckiger Engel!“ Auf die kargen Worte des Dämons schreckte Naku auf. Chikai kam nun auf ihn zu und man konnte die Anspannung schon förmlich riechen: „Du hast mich verraten!!!“ Naku musste seine Gedanken sortieren. Was soll er gemacht haben? Die drohende Hand, in der sich eine Energiekugel sammelte, richtete sich schon wie automatisch auf Naku. Chikai knirschte mit den Zähnen: „Hast du mich verraten?“ Die Augen des Engels wirkten verzweifelt und mitfühlend doch um so mehr spiegelten sie Angst wieder. Die Energiekugel blitzte schon in den Händen von Chikai und seine Stimme wurde rauer: „Du darfst nicht lügen! Also sag mir, ob du mich verraten hast?“ Ja, Chikai hatte Recht. Engel dürfen nicht lügen, dies betraf auch Naku. In seiner verzweifelten Situation klag seine Stimme ehr gedrückt und klein laut: „Nein, mein Herr.“ Chikai ließ den Blick sinken, seine Augen verschwanden regelrecht im Schatten. Auch sein Arm sank langsam wieder zu einer nicht Angriffs lustigen Lage und die Energiekugel verschwand im Nichts. Nur noch das unterdrückt heftige Atmen Chikais war noch zu vernehmen, welches ebenfalls langsam abklang und ruhiger wurde. Naku war noch immer in seiner Angst gefangen, noch nie hatte er Chikai so wütend gesehen. Nein, doch! Einmal war es so, als Naku geflüchtet war und ihm Chikai zur Bestrafung die Flügel abgetrennt hatte.

Die untergehende Sonne brannte auf der blassen Haut Nakus. Er war die Sonne nicht mehr gewöhnt aber viel mehr interessierte ihm, was Chikai nun schon wieder vor hatte und warum sie dafür auf den Hof gegangen sind. Chikai stand regungslos neben Naku und wartete ab. Sogleich führte ein Dämon ein Schwein auf den Hof. Naku schien sichtlich verwirrt und blickte so zu Chikai. Dieser lächelte aber nur mit einem undurchsichtigen Blick und sagte ruhig: „Schau es dir ruhig an.“ Naku ging misstrauisch auf das Schwein zu und blickte immer wieder prüfend zu Chikai über die Schulter. Doch als er bei dem Schwein angelangt war, war plötzlich jeder Zweifel dahin und ein glückliches Lächeln bildete sich auf seine Lippen. Das Schwein war gepflegt und gut genährt, es hatte sicher nicht hier in der Dämonenwelt gelebt. „Töte es!“ Naku erstarrte förmlich als er Chikais rau gesprochene Worte vernahm. Naku kniff die Augen wütend zusammen: „Dass wolltet ihr also von mir!!!“ Er schüttelte energisch den Kopf: „Niemals, werde ich das tun!!!“ Doch Naku vernahm sehr wohl das hinterlistige Grinsen Chikais: „Dass hab ich mir schon gedacht.“ Eine große Decke, fast so groß wie ein Vorhang wurde hinuntergelassen. Naku riss erschrocken die Augen auf als er mehrere Männer, Frauen als auch Kinder erblickte, die alle geknebelt und gefesselt waren und einen nicht sehr guten Eindruck machten. „Naku?“ Chikais Stimme klang ruhig, zu ruhig: „Wenn du das Schwein nicht tötest, dann bringe ich alle diese Menschen um.“ Das Herzschlagen in der Brust des Engels blieb bei nahe stehen. Schläge war er ja gewöhnt, aber dass Chikai so schlau sein würde und seine Psyche angreifen würde, hätte er nicht gedacht. „Nein…“ Kahm es leise von ihm, eine Träne lief ihm aus den Auge. Schlaff sackte der junge Körper zu Boden und verweilte in dieser sitzenden Position. Chikai sammelte schon eine Energiekugel: „Wie du willst…“ Doch weiter kam er nicht. Der geschwächte Engel hatte sich schnell wieder aufgerichtet und packte den Arm Chikais: „Dass lasse ich nicht zu!“ Die böswilligen dunkel blauen Augen starrten fest in Chikais: „Das einzige Schwein hier bist du!“ Dies verletzte Chikai schon sehr und er schleuderte ihn grob zur Seite. Die Energiekugel sammelte sich erneut und Chikai war gerade bereit sie auf die Menschen abzufeuern als plötzlich vor ihm eine Gestallt mit weit ausgestreckten Armen erschien. „Was soll das Naku? Geh weg da!!“ Naku versperrte den Weg der Energiekugel, wenn Chikai sie abschicken würde, würde sie unwiderruflich Naku treffen. Seine Stimme wirkte rauer: „NAKU!!! GEH WEG DA!!!“ Naku kniff die Augen zusammen und schüttelte energisch seinen Kopf: „Nein!“ Eine Weile verging, bis Naku eine Berührung vernahm. Ein Arm legte sich um seinen Oberkörper, während die Andere seinen Kopf sachte vor drückte. Als Naku die Augen wieder öffnete fand er sich in Chikais Armen wieder, seine Stirn beruhigend gegen dessen starke Schulter gelegt. Naku schien verwirrt: „Chikai?“ Doch dieser unterbrach ihn zugleich: „Psssst, sag nichts.“ Naku riss plötzlich die Augen auf, als er spürte, wie sich Chikais Hand unter seinem Kinn legte und dadurch Nakus Gesicht zu ihm auf wandte. Chikai hatte die Augen geschlossen! GESCHLOSSEN! Wie bei einem Kuss! Naku spürte den sanften Atem auf seiner Haut: „Chi… Chikai…?“
Der Angesprochene öffnete ruckartig die Augen und verweilte in seinen geschockten Zustand. Was hätte er da fast getan!!! Chikai wich zurück und entfernte sich somit von Naku, welcher selbst über das Handeln Chikais verwirrt war. (Wollte er mich küssen?) Hastig, aber die Fassung bewahrend, ging Chikai wider in Richtung Eingang: „Geh auf dein Zimmer!“

Chikai saß ruhig auf seinem großen Bett. Die Ellenbogen hatte er auf seinen Knien abgelegt, so dass er seinen Kopf in seine Hände legen konnte. Was hatte er da eben fast getan? Eine Faust landete neben ihm, geballt und grob in die Matratze und er gab den Blick auf sein Gesicht preis. Es war angespannt und seine Haare waren ein wenig verwühlt doch über seine Wange rann eine Träne. Eine TRÄNE!!? Dieser Engel machte ihn wirklich fertig. Chikai hasste es, Gefühle zu zeigen. Er hatte sie Jahre lang nicht gezeigt und jetzt, seit dieser Engel hier ist, war er plötzlich so emotional. Chikai wischte sich mit einem Finger die Träne ab und betrachtete sie dann. Der kleine Tropfen glänzte im Schein der untergehenden Sonne. Wie konnte eine Träne, die von ihm stammt nur so rein und ehrlich sein? Chikai stand ruckartig auf. Er brauchte Zeit um sich zu fassen. Und so hatte er den Entschluss gefasst einen Ausritt zu unternehmen. Ihm dürstete es nach Blut.
Chikai genoss es diese Menschen umzubringen. Doch noch viel lieber dachte er sich Foltern aus, durch denen seine Opfer nicht nur ihr Leben verlieren würden, sondern auch alles andere was ihr Leben ausmachte. Da war der Tot dann wahrlich eine Erlösung. Die dunkel braunen Augen Chikais blinkten rot auf vor Blutgier. Die Frau die blutverschmiert vor ihm lag, streckte ihre Hand in Richtung Chikais: „Bitte! Bitte! Tun Sie mir nichts!“ „Egoistische Schlampe!“ Entgegnete Chikai nur: „Dein Leben ist dir also wichtiger als das dieser beiden Kinder?“ Die Frau versuchte auf den sandigen Boden weiter Abstand zu erklimmen: „Selbstverständlich. Ich kenne die Kinder noch nicht einmal!“ Chikai wandte sich zu den Beiden, von denen die Rede war. „Aber Tante Magri!“ Wandte der ältere der Beiden ein. Das jüngere Mädchen stand nur mit Tränen in den Augen, Rotz an der Nase und einem zerrissenen rosa Kleid neben ihm. Die Frau blickte Chikai energisch und ängstlich an, als sich dieser wieder umwandte. Sie schüttelte den Kopf: „Nein das stimmt nicht! Ich kenne die gar nicht! Töte sie ruhig!“ Chikai feuerte eine Energiekugel ab. Er murrte, dass hatte gar keinen Spaß gemacht! Chikai blickte die Kinder an, die bei seinem intensiven Blick zusammenzuckten. Chikai ließ keinen Gesichtsausdruck zu: „Haut ab!“ Seine List hatte nicht funktioniert. Das machte ihn trübsinnig. Er setzte sich auf einen Trümmerrest vom Haus und stützte seinen Kopf mit der Hand an der Stirn ab. Er blickte nochmals zu den Kindern und wurde nun rauer: „Ich sagte VERSCHWINDET!“ Heulend und stolpernd entfernten sie sich nun endlich.

Vergangenheit
Die kindlichen Augen blickten verwirrt in die Mutteraugen: „Aber Mama?“ Die garstige Stimme ermahnte ihn rasch: „Mach schon, du Nichtsnutz! Oder willst du, dass >Mama< böse wird!?“ Der kleine Junge schüttelte den Kopf: „Nein, Mama, nein.“ „DANN MACH SCHON!!!“ Der Junge trat auf den Dämon zu, der mit einem Grinsen vor ihm stand. Der Dämon kniete sich nieder und blickte ihn direkt an. Der Junge konterte mit einem Ausdruckslosen Blick: „Los töte mich. Ich opfere mich für meine Mutter.“ Sofort war wieder eine Weiblich Stimme zu vernehmen: „So ist´s gut Chikai! Ich bin stolz auf dich!“ Der Dämon blickte wieder zur Frau. Nun legte er eine Hand auf Chikais Stirn. Der Junge schloss sogleich die Augen und als er sie wieder öffnete hatten sie einen roten Schimmer und ein Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus: „Na Kleiner, du hast jetzt die Möglichkeit all deine Schmerzen und dein Leid an die Person zurückzuzahlen, der sie dir angetan hat.“ Der kleine Chikai wandte sich zu seiner Mutter um. Diese erschrak vor den Blick ihres Sohnes: „Chi… Chikai? Was ist mit dir? Ich bin doch deine Mutter!“ In der Hand des Jungen sammelte sich nun eine Energiekugel. Sie war enorm für so ein schwaches Alter. Chikai hörte nur noch die Schmerzensschreie seiner >geliebten< Mutter und fühlte das Blut überall auf seinem Körper und er stellte fest, dass er sich noch nie so gut gefühlt hatte.

Gegenwart
Vielleicht hasste er ja deswegen die Menschen, weil er nie gute Erfahrungen mit ihnen gemacht hatte.

Naku schlich leise aus seinem Zimmer. Er hatte bemerkt, dass Chikai inzwischen wieder zurück war und wollte ihn nun begegnen. Er musste erfahren, was Chikai vorhin bezweckt hatte. Die Zimmertür von Chikais Gemach quietschte und öffnete sich langsam. Naku erschrak, als er den mit Blut bespritzten Chikai sah: „Wa…as?“ Chikai blickte zu Naku, welcher plötzlich Tränen in den Augen bekam und wütend auf Chikai zu rannte. Als er ihn erreicht hatte schlug er mit seinen Armen auf Chikai in Verzweiflung ein: „Wie viel Leute hast du nun schon wieder umgebracht!? Wie viele?“ Obwohl die Schläge eigentlich so schwach waren, dass sie normaler weise keine Wirkung zeigen würden, stürzte Chikai mit samt Naku zurück aufs Bett und verzog schmerzend sein Gesicht. „Du Schwein! Ich hasse dich!“ Chikai erwachte langsam wieder aus seiner Trance und hielt nun die herumwedelnden Arme Nakus fest. Naku kam auch wieder aus seiner Wut heraus und blickte verwirrt auf Chikai hinab: „Du… du bist so schwach.“ Chikai wandte den Kopf ab. Außerdem war ihm die Position, in der die Beiden verweilten, zwar erregend aber dennoch peinlich. Naku übte nur kleine Gegenwehr gegen die Umklammerung seiner Handgelenke aus und wurde sofort losgelassen. Sein Blick ruhte auf die blutige Brust Chikais. Seine Hand wanderte über sie und Chikai zog scharf die Luft ein. Wäre dies eine andere Situation hätte er diese Berührung sicherlich genossen, doch nun war sie schmerzhaft. Naku klappte den zerrissenen Stoff zurück: „Was…?“ Nakus Augen waren voller entsetzen als er unter den Stoff tiefe Wunden entdeckte und das Blut, welches immer noch klaffend aus den Wunden rann. Chikai richtete sich nun auf und beförderte somit Naku von sich runter. Mit geschlossenen Augen richtete er sein Oberteil wieder und verdeckte somit seine Wunden. Naku nahm inzwischen vor dem großen Bett platz, auf dem Chikai nun saß. Noch immer wirkte der Engel verwirrt und er musste seine Neugier stillen: „Wer hat das getan?“ Chikai hielt es nicht für nötig ihm zu antworten. Er konnte doch nicht zugeben, dass das die Strafe dafür war, dass er einen Engel bei sich hielt! Chikai grinste nun: „Das war ich selbst. Du solltest nämlich wissen: Ich stehe da rauf.“ Naku drehte sich entsetzt zu Chikai um: „Wieso seid ihr Dämonen nur so widerlich!?“ Wieder sah Naku das frische Blut, das warm und reichlich über Chikais Körper rann. Ruckartig drehte sich Naku wieder zurück. So saßen sie eine Weile bis Naku die Ruhr unterbrach: „Was sollte das vorhin?“ Chikai schrak auf: „Was meinst du?“ „Sie haben…“ Naku stotterte etwas: „Sie haben mich umarmt und dann…?“ Chikai beugte sich nach vorne, damit er Naku in die Augen blicken konnte. Er lächelte: „Ach so viel Anstand hast du auch noch, dass du mich wieder >Sietst<.“ Naku senkte den Blick. Chikai hatte Recht, er hatte Naku so aus der Fassung gebracht, dass er ihn >gedutzt< hat. „Es tut mir leid, mein Herr. Ich war wohl verwirrt.“ Chikais Lächeln verschwand wieder. Er hatte gedacht, dass er wenigstens ein wenig Vertrauen gewonnen hatte. Er hatte sich wohl geirrt. Chikai lehnte sich wieder zurück. „Herr?“ Er hörte auf. „Ihr habt meine Frage nicht beantwortet. Ich wollte wissen, warum ihr das getan habt.“ Chikai stockte der Atem. Naku hatte Recht. Warum hatte er ihn umarmt? Und fast geküsst? Doch was noch wichtiger ist, ist die Frage ob es Naku bemerkt hatte. Die folgenden Worte ließen Chikai noch mehr in seinen Schock verweilen: „Ihr wart mir so nahe. Ich dachte ihr wolltet mich küssen.“ Irgendwie hatte Naku das folgende Schweigen nicht erwartet und schon gar nicht die sanfte Berührung an seinen Haaren. Chikai strich über Nakus Kopf: „Und wenn es so gewesen wäre?“ Nakus Herz schlug schneller. Als er sich umdrehte blickte er direkt in Chikais mitleidigen Augen. Chikais Hand wanderte tiefer, bis unter Nakus Kinn und hob es sachte mit zwei Finger ein wenig an. Beide sahen sich nun direkt in die Augen. Sie fühlten den Atem des jeweils Anderen. „Naku.“ Ihre Lippen berührten sich kaum, nur ein Hauch eines Kusses als sich Chikai plötzlich wegdrehte. Naku sah verwundert auf: „Chikai?“ „Verschwinde!“ Kam es nur grob von ihm. Naku verstand. Chikai wollte jetzt alleine sein und alles noch mal bedenken.
Chikai saß bekümmert auf dem Bett. Es wäre eben fast geschehen. Doch warum hatte er abgebrochen? Chikai lachte kurz auf. Hatte er wirklich solche Angst doch abgewiesen zu werden wie schon immer? Oder liebte er Naku doch nicht wie er eigentlich dachte?

Naku ging langsam durch die Flure der Burg. Er wirkte bedrückt und nachdenklich. „Chikai hatte sein Verhalten plötzlich so verändert, dass er ihn nicht mehr wieder erkannte. Doch warum war er nur so? Nakus große Augen blickten erschrocken in den schier entlosen Gang. Hatte er da eben nicht etwas gehört? „Herr Chikai?“ Wieder ein Geräusch aber keine Antwort. Nein! Das konnte nicht Chikai sein! Von diesem ist er doch grade erst gekommen. „Wer… Wer ist da?“ Endlich tauchten am anderen Ende des Ganges zwei männliche Gestallten auf. Aber was heißt hier eigentlich endlich? Naku hätte sich lieber gewünscht, das ihm seine Fantasie einen Streich gespielt hätte. Die Männer sahen bedrohlich aus und hatten auch Waffen dabei. Naku zuckte zurück. „Hey, du Engelchen! Bleib gefälligst hier!“ Naku stockte der Atem. Jetzt konnte er nichts mehr anderes machen als weg laufen. Laufen, Laufen! So schnell er kann! Doch noch immer hörte er die schnellen Schritte seiner Verfolger hinter sich und sie kamen bedrohlich nahe. Dann sah Naku die Rettung. Chikais Zimmer war nicht mehr weit! Er konnte schon die Tür sehen. Achtlos stürmte er ins Zimmer und starrte den überraschten Dämon im Zimmer an. Noch ehe er etwas sagen konnte traten die beiden Männer hinter ihm ins Zimmer. Chikai erkannte sofort die Situation und drückte Naku etwas unsanft hinter sich. Dieser war auch gleich erleichtert über den Schutz der ihm geboten wurde. „Was wollt ihr hier?!!“ War Chikais Stimme mahnend zu hören. Die beiden Männer stellten sich etwas bequemer hin: „Ach du bist also dieser Chikai. Wir haben dich gerade gesucht. Wir wurden geschickt um den da mitzunehmen oder dich zu töten.“ Der Mann grinste: „Ehrlich gesagt, wäre mir die zweite Sache lieber.“ Chikai blickte kurz hinter sich. Er ordnete die Tatsachen. Momentan war er verletzt, dass er die vermeidlichen Angreifer nicht hätte abwehren, geschweige besiegen können. Und wenn er tot wäre, gäbe es auch keine Hoffnung für Naku, welcher sicher als Druckmittel eingesetzt werden soll. Chikai schloss gleichgültig seine Augen: „Nehmt ihn ruhig mit. Ich brauch ihn nicht mehr.“ Naku riss erschrocken seine Augen auf. Was sollte das plötzlich? Chikai ging bei Seite, so dass die Männer freien Weg hatten. Naku konnte bloß noch beobachten, wie Chikai noch immer regungslos an der Wand lehnte und ihm keines Blickes würdigte.



Ich trag mein Herz in meinen Händen.
Ich trag die Liebe unter meiner Haut.
Ich trag die Seele in den Augen, die hinter dünnstem Glas nach draußen schaut. - - - Soulless . . . In meinen Adern fließt das schwarze Blut!

Ich trag die Wahrheit auf der Zunge.
Ich trage nur das Schwarz das mir gefällt.

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New PostErstellt: 15.11.11, 14:00  Betreff: Re: Schwarz wie Blut „Kuroi dō chi”  drucken  weiterempfehlen

Vorschau auf Kapitel zwei:
Naku geriet in die Gefangenschafft der dämonischen "Polizei".
Wird Chikai ihn retten kommen? Und wer ist dieser Luzu den Naku im Kerker kennen lernt?



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New PostErstellt: 17.11.11, 17:23  Betreff: Re: Schwarz wie Blut „Kuroi dō chi”  drucken  weiterempfehlen

und hier Kapitel II
(extra für Yumi )

Kapitel II

Ein harter Tritt ins Gesicht. Naku reagierte nicht. Und diesmal ein Schlag. Er war es gewöhnt. Wie lange war er jetzt schon hier? Er wusste es nicht. Hier in diesem Kerker gab es weder Sonnenlicht noch reguläre Malzeiten. Naku blickte mit seinen Ausdruckslosen Augen in die Dunkelheit des Verlieses. Die Gestallt, die ihn schlug interessierte ihm nicht. Die Ketten schnitten ihm unmerklich immer tiefer ins Fleisch. Waren es Wochen? Monate? Oder vielleicht sogar schon Jahre? Aber Naku war es egal. Das halbe Jahr, welches er in Chikais Gewallt verbracht hatte war weitaus angenehmer. Doch warum töteten sie ihn nicht einfach? Er war doch zu nichts nütze! Er hing nur an seinen Ketten und steckte die Prügel der Wachen ein. Warum sie gerade ihn verprügelten war einfach. Irgendwo mussten sie ja ihre gestaute Wut loswerden und wo ging das besser als bei einem Engel? Wie war er eigentlich in diese missliche Lage gekommen? Ach ja. Naku erinnerte sich wieder. Chikai war an allem Schuld. Nicht nur das sein Vater tot war und das er nun schwarze Flügel hatte, nein auch dass er nun schon seit enormer Zeit in diesem Kerker dahin vegetierte. „Chikai.“ Presste Naku schwach hervor. Darauf verlor er sein Bewusstsein.

Eine Kerkertür öffnete sich knarrend, wovon Naku wieder geweckt wurde. Er blickte sich blinzelnd um. Doch außer seinem Kerker und die dazugehörige Zellentür konnte Naku nichts ausmachen. Ein dumpfes Geräusch war zu hören. Naku hielt mühevoll seinen Kopf zur Tür gerichtet. Irgendetwas stimmte dort nicht. Es wurde lauter. Viele Stimmen waren zu hören die aber dennoch im Flüsterton waren. Naku konnte die Worte nicht richtig verstehen. Ein Schatten! Dort stand jemand vor seiner Tür und blickte hinein. Das Gesicht sah ungewaschen aus und ein Bart zierte das raue Gesicht. Es waren sogar einige graue Haare in dem schwarzen Bart zu erkennen, doch es konnte sich hierbei auch um Dreck handeln. So genau konnte es Naku nicht bestimmen. „Kannst du laufen?“ Der Engel begriff anfangs nicht die Frage, die neutral zu ihm gestellt wurde, doch dann reagierte er: „Ich… ich weiß nicht.“ Antwortete er ebenso leise. „Lass den da drin, Luzu! Wir brauchen welche die kämpfen können!“ Der Mann an der Tür wandte sich um: „Was würdest du sagen, wenn es dir so erginge wie ihm dort?“ Auch sein Gesprächspartner rückte nun an die Tür und somit in Nakus Sichtbereich. Er war nur um wenige Zentimeter kleiner als den, den sie Luzu nannten, war aber ebenso kräftig gebaut, wenn nicht sogar kräftiger. Er blickte in den Kerker: „Ach! Der Kleine kann doch nicht einmal mehr stehen!“ Luzu blickte ebenfalls hinein. Langsam fühlte sich Naku wie ein Tier im Käfig. „Da hast du wahrscheinlich Recht.“ Naku begriff endlich die Situation. Dies waren wohl ebenfalls Gefangene, doch sie hatten einen großen Vorteil: Sie schienen frei zu sein, anscheinend ausgebrochen. Doch was sollte ihnen Naku schon nützen. Selbst wenn er noch laufen könnte, müsste er wohl ehr beschützt werden, er hatte bestimmt nicht mehr die Kraft zu kämpfen, wobei er auch strickt gegen Gewallt war. Okay bis auf… Naku kniff die Augen zusammen, er durfte sich jetzt nicht mehr an die Begegnung mit Chikai erinnern, dies war eine Ausnahme, er würde nie wieder Blut vergießen. Naku senkte seinen Blick. Er konnte es ihnen nicht übel nehmen, wenn sie ihn zurücklassen würden. „Öffne die Tür, Fada.“ Der Andere blickte ihn erschrocken an: „Was hast du vor?“ „Wenn es nicht anders geht, trage ich ihn.“ Im Gesicht des etwas kleinerem war sein Misswille deutlich zu erkennen, doch er öffnete die Tür und Luzu trat hinein. Naku blickte wieder müde auf, er hatte die letzte Diskussion wohl nicht mitbekommen: „Wenn ihr mich hier lassen wollt, dann tötet mich wenigstens.“ Verlangte er. Währenddessen wahr Fada schon dabei die Ketten mit einem Dietrich zu öffnen: „Dummes Gör, dann hätte ich mir nicht die mühe gemacht deine Tür zu öffnen!“ Das hätte Naku auch selbst wissen müssen, er ohrfeigte sich selbst in Gedanken dafür. Doch um bei klarem Verstand zu sein, hielt sich Naku schon viel zu lange hier auf. Endlich waren Nakus Handgelenke und seine Fußknöchel von den Ketten befreit, erst jetzt bemerkte er, wie weit das rostige Eisen seine Haut verunstaltet hatte, denn es brannte höllisch. Luzu kniete sich zu ihm und gab ihm eine helfende Hand. Naku wirkte irritiert und wäre fast zusammen gezuckt. In der Letzten Zeit kamen ihm Hände nur so nahe um ihn zu schlagen, doch Naku begriff schnell, dass das nun nicht der Fall war. Im Gegenteil Luzus Lippen zierte ein liebevolles Lächeln und seine gefühlslose Haltung hatte sich schon lange geändert. Auch Naku musste leicht lächeln und reichte ihm zitternd seine Hand. Der Griff des Mannes war hart aber hätte er nicht so fest zugegriffen, wäre Naku wohl wieder umgefallen, denn die kräftige Hand des Anderen schien ihn von ganz alleine hochzuziehen. Naku kniff ein Auge zusammen. „Was ist? Kannst du gehen?“ Naku versuchte langsam alleine zu stehen, doch das schien Fada einfach zu lange zu dauern: „Nun mach schon Luzu. Wir haben nicht ewig Zeit! Sonnst war das alles umsonst!“ Seine Stimme war rau dennoch behielt er den Flüsterton bei. Ein schiefer Blick von Luzu war die Strafe an Naku und dann wurde er ohne ein Wort zu sagen über die Schulter des Älteren gezogen: „Na dann machen wir mal los.“ Als Luzu mit ihm den Kerker verließ konnte Naku noch das Gesicht von Fada ausmachen. Er schien grimmig zu sein und ballte die Hände zu Fäuste. Er war wohl nicht sehr glücklich darüber, dass Luzu Naku so aufmerksam behandelte. War das nun ein Machtkampf, denn Luzu hatte eindeutig die Macht an sich gerissen oder war das Eifersucht?
Naku staunte schon über die Menge der Gefangenen. Es waren Hunderte und fast alles von ihnen kräftige Männer. Es gab nur wenige Ausnahmen. Wie einige Frauen, die eindeutig dämonischer Herkunft waren und einige ältere Männer. Erst jetzt dachte Naku darüber nach, in welcher Gesellschaft er sich befand. Er war im Dämonenreich, in einem Dämonen Gefängnis. Dies waren alles eindeutig Dämonen. Sie hatten zwar nicht so ausgebildete Dämonische Kräfte wie die Herrscher dieser Welt aber sie waren dennoch Dämonen. Warum sollten sie gerade einen Engel retten?
Naku blickte einem alten Mann direkt an. Naku schämte sich nicht für den direkten Blickkontakt, ehr noch schien sich der Alte zu schämen, denn er drehte sich weg. Dieser Mann hatte sichtlich Probleme mit dem Trupp stand zu halten, denn das Verließ war groß und der Boden oft schlammig und glitschig. Hinzukam, das nur der Erste der Männer, also der Mann der vorausging, eine Fackel bei sich trug. Ab und zu hingen ein oder zwei Fackeln an der Wand, jedoch wagte sich niemand diese zu nehmen. Naku vermutete, dass das so war, weil sie Angst hatten, dass man ihre Spur leichter verfolgen könnte.
Nakus Blick wurde betrübter, der alte Mann hätte die Hilfe von Luzu sicher mehr gebraucht.
Als sie dann an einer Treppe, die nach oben führte, angelangt waren, sortierten sich die Männer in einer Reihe, denn die Treppe war so schmal, dass dort nicht mehrere Männer nebeneinander Platz hatten. Naku blickte sich abermals um, den alten Mann konnte er nun nicht mehr ausmachen. Doch er wurde schnell abgelenkt von dem Lärm, der von Vorne kam. Ein Schrei war zu hören und Eisen schlug aufeinander. Naku riss die Augen auf. Ein Kampf! Dabei hasste er doch Kämpfe. Lieber würde er sich selbst den Arm abschneiden als jemanden zu verletzen. Naku wurde unruhiger. Die Reihe wurde langsam Lückenhaft. Die Männer stürmten schnell nach Oben. Sie wollten um ihre Freiheit kämpfen. Als auch er und sein Träger hör kamen, wurde das Schreien zum Gebrüll. Die ganze Burg müsste inzwischen informiert sein. Kurz vor dem kleinen Eingang, in dem Alle verschwunden wahren, setzte Luzu Naku auf den Kalten Boden ab. Er blickte ihn streng an: „Bleib hier!“ Darauf verschwand auch er durch die Tür, wobei er sich allerdings bücken musste. Gleich nach ihm stürmten auch weitere Männer durch den kleinen Eingang. Nur die Alten blieben zurück. Sogar die Frauen schienen zu kämpfen. Naku blickte sich wider um. Er lächelte kurz. Der alte Mann hatte zwar etwas Abstand gewonnen, jedoch war er noch wohlauf. Naku schreckte auf, als plötzlich ein Mann durch die Tür geschleudert wurde, wobei sich dieser noch den Kopf an der niedrigen Tür anschlug. Zu Nakus entsetzen blieb der regungslose Körper blutüberströmt direkt vor ihm liegen. Naku wich erschrocken zurück. Sein Atem ging schneller. Dies war zwar einer der Wächter aber dennoch konnte Naku einfach kein Blut sehen und schon gar nicht einen Toten. Die Augen des Mannes schienen Naku förmlich anzustarren. Doch dieser Mann war doch tot!
Einer der älteren Männer verpasste dem Toten einen Tritt, so dass dieser die Treppe weiter hinunterfiel und somit aus Nakus Sichtweite verschwand. Erst jetzt blickte Naku zu dem Mann auf. Er erschrak. Es war der alte Mann, den er vorhin beobachtet hatte. Wie war er nur so schnell hier rauf gekommen? Naku blickte sich unruhig um. Überhaupt war alles um ihn nicht wie zuvor, er schien fast der Letzte in der Reihe zu sein und das Kampfgebrüll hatte auch nachgelassen. „Na endlich Kleiner.“ War eine alte und raue Stimme zu vernehmen, die von dem Alten stammte: „Ich dachte schon, du seihst ebenfalls tot.“ Plötzlich wurde es Naku klar, er musste den Wächter ewig angestarrt haben und hatte um sich herum nichts mehr mitbekommen. Hätte das dieser Alte nicht bemerkt, würde Naku wohl immer noch in seiner Trance gefangen sein.
Doch was nun? Der alte Mann ging vorbei und ließ Naku nun fast alleine zurück. Auch die Anderen folgten ihm. Wo war nur Luzu? Er musste ihn doch tragen! Er würde es nicht alleine schaffen! Naku blickte sich abermals um. Keine einzige Seele war noch in seiner nähe nur noch… Naku blickte die Treppe hinunter. Alles war dunkel nur kurz über dem Toten war eine einzelne Fackel. Naku erstarrte förmlich. Warum musste gerade da eine Fackel sein? Warum konnte er nicht einmal Glück haben und die Fackel würde ausgehen? Der Tote war sogar noch grusliger als zuvor, denn die flackernde Fackel spielte Naku einen Streich. Er glaubte Dämonen in dessen Gesicht zu sehen. Doch hätte Naku besser darüber nachgedacht, wäre er darauf gekommen, dass dies doch ein Dämon war.
„Kleiner?“ Naku schreckte auf und blickte zur Tür. Nie hätte er gedacht, sich so zu freuen einem Dämon zu begegnen. Luzu war zurückgekehrt! Er ließ ihn nicht im Stich. „Wir müssen uns beeilen!“ Keuchte dieser nur atemlos, worauf er Naku wieder über seine Schulter legte. Naku hätte fast daran gezweifelt, dass Luzu ihn noch tragen könnte, denn dieser schien sehr erschöpft vom Kampf zu sein, wohlmöglich hatte er auch noch Verletzungen.
Naku wusste nicht genau wie aber irgendwie hatten sie es geschafft aus der Festung zu entkommen. Doch sie hatten weiten Abstand von den Anderen. Naku konnte zwar nicht genaues ausmachen aber wären die anderen Flüchtlinge in der Nähe gewesen, hätte er Stimmen gehört oder zumindest ihre Schritte. Doch das Einzige was er ausmachen konnte waren die schweren Atemzüge von Luzu. Warum war dieser nur so hilfsbereit? Er wird sich jetzt noch nicht mehr selber retten können, denn sie waren zwar entkommen aber in dieser unmittelbaren Nähe der Burg, wären sie schnell wieder gefangen.
Luzu gab ein atemloses Keuchen von sich, worauf er Naku unsanft absetzte und fast darauf auch selbst zu Boden gefallen wäre. Er atmete schwer: „Tut… tut mir leid, Kleiner… Ich kann nicht mehr.“ Presste Luzu unter schweren Mühen hervor. Erst jetzt bemerkte Naku die klaffende Wunde auf Luzus Brust und dass er Blut spuckte. Die Lunge musste verletzt sein, wie hatte er es nur so weit geschafft? Wo war nur Fada, wenn man ihn mal brauchte? Naku kniete sich mühevoll hin und kroch nähr an Luzu heran: „Legen sie sich hin.“ Befahl Naku ruhig. Luzu war zwar etwas verwundert doch er gehorchte. „Augen schließen.“ Auch dies machte Luzu. Naku breitete die Hände über Luzus Brust aus, Nakus Gesicht entspannte sich und auch er schloss die Augen: „Naosu, naotta, naosu, naotta, naosu, naotta…“ Unter Nakus Händen fing etwas an blau zu leuchten. Das Blut verschwand langsam und das Licht breitete sich aus. „Naosu, naotta, NAOSU, NAOTTA!!!” Die letzten Worte waren schon fast so laut gerufen, dass sie sich an den Mauern der Burg wiederspiegelten. Das Licht verschwand auf einmal und Naku brach zusammen, er hatte das Bewusstsein verloren.



Ich trag mein Herz in meinen Händen.
Ich trag die Liebe unter meiner Haut.
Ich trag die Seele in den Augen, die hinter dünnstem Glas nach draußen schaut. - - - Soulless . . . In meinen Adern fließt das schwarze Blut!

Ich trag die Wahrheit auf der Zunge.
Ich trage nur das Schwarz das mir gefällt.

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Yumi
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Ort: kuscheldecke :)

New PostErstellt: 19.11.11, 21:00  Betreff: Re: Schwarz wie Blut „Kuroi dō chi”  drucken  weiterempfehlen

ohhhhh,danke
das ist echt spannend
ich bin schon ganz gespannt auf das nächste kapitel

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