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Titel:
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Ein stummer Schrei | ||
Fandom:
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Gundam Wing | ||
Autor:
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Wing | ||
eMail:
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[email protected] | ||
Pairing:
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1x2x1, 3x4, 6x5 |
Warnung:
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MA |
Geladen:
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592 mal. |
Einstufungen: |
angst death lemon lime songfic |
"Ich weiß nicht, ob jemals jemand diese Seiten finden wird, aber wenn
doch, dann will ich ihm raten, sie zu lesen, denn er befindet sich in gefährlichem Territorium und wenn er nicht sofort aus dieser Stadt verschwindet,ist sein Leben in großer Gefahr. So, wie es meines einmal war......" |
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Ein stummer Schrei 8 Mein Kopf ist so schwer. Warum habe ich das Gefühl, eine ganze Nacht durchgesoffen zu haben? Alles dröhnt so schrecklich laut. Ich öffne langsam die Augen und schaue mich um. Mein Blick fällt auf meine Freunde. Quatre. Mein blonder Freund sitzt auf dem Boden, die Hände in schweren Eisen- schellen. Er scheint noch nicht bei Bewußtsein zu sein. Auch Trowa war auf dieselbe Weise kaltge- stellt. Ich seufze und sehe auf meine eigenen gefesselten Hände. Auch um meinen Hals lag ein schwerer Eisenring und ich hebe ihn ein wenig an. Ich bekomme kaum Luft durch dieses Ding. Aufstehen war wohl auch zwecklos. Vor meinen Füßen sehe ich eine Kette und ich brauche nicht erst lange zu überlegen, wohin die wohl geht oder woher sie kommt. Ich lege den Kopf in den Nacken. Heero. Bitte. Du mußt doch langsam wach sein. Laß uns nicht im Stich. Bitte, hilf uns. Ich schrecke hoch. Die schwere Eichentür hat sich bewegt. Der blonde Vampir betritt den Raum und kommt schweigend auf mich zu. Er löst meine Ketten und läßt nur die Handschellen um meine Gelenke. Dann zieht er mich am Kragen auf die Füße und schleift mich aus dem Verlies. Was wird aus meinen Freunden? Was wird aus ihnen? Bleiben die hier? Ich stemme mich mit all meiner Kraft gegen seinen Griff. Er stoppt und sieht mich höhnisch an. "Beweg dich. Deine Aufgabe wartet auf dich!" "Aufgabe? Was für eine Aufgabe?" Meine Stimme klingt heiser und rauh. Er zieht wieder an meinen Kleidern, zerrt mich in einen Innenhof. Wo sind wir hier überhaupt? Ich kenne die Umgebung gar nicht. Mitten im Innenhof fesselt er meine Schellen an einen Ring, der in einer der gigantischen Bodenplatten eingelassen war. In dieser Haltung kann ich nichts anderes tun, als liegen. Die kurze Kette zwischen Handschellen und dem eisernen Halsband hält mich nur Zentimeter über dem schmutzigen Boden. Ich knie und sehe nur, was genau vor mir ist. Ich kann den Kopf nicht richtig wenden. Dann höre ich das Reißen von Kleidung und ein kalter Wind weht um meine jetzt bloße Haut. Mein Oberteil ist weg und er greift nach dem Stoff meiner Hose. "Die kannst du ihm anlassen. Er soll wenigstens die Möglichkeit haben, in Würde zu sterben." ertönt eine ironische Stimme, deren Eigentümer ich nicht sehen kann. Aber ich erkenne sie. Eine Hand streicht über meinen Rücken, greift nach meinem Zopf. "Wie lange hat es gedauert, ihn so lang wachsen zu lassen?" Ich spüre, wie er an dem Haarband zieht und die weichen Strähnen auffächern. Wie ein Vorhang gleiten meine Haare zu den Seiten hinab und verwehren mir jetzt auch die Sicht zu den Seiten. Was will der Kerl denn jetzt? Warum spielt er mit mir? "Gleich wird die Sonne aufgehen. In nicht einmal einer halben Stunde. Wenn er dann nicht hier ist, wirst du hier bleiben, bis die Sonne auf Mittag steht. Sie scheint dann genau hier herein." sagt Treize höhnisch und fährt mit den Fingern durch meine Haare. "Wenn du es wagst, ihn auch nur anzufassen, wirst du schnell feststellen, wie schmerzhaft der Tod für einen Vampir sein kann, Treize Khushrenada." Die leise Stimme klang gefährlich, eisig und drohend. Ich versuche zu sehen, woher sie kommt, aber ich kann nur auf den Boden vor mich sehen. Heero muß irgendwo über mir sein. Seine Stimme klingt weiter oben. Auch weiter oben als die der ande- ren. Plötzlich spüre ich Hände, die an meinen Hals greifen. Der eiserne Ring bricht auseinander und fällt zu Boden. Ich hebe den Kopf und mein Blick trifft auf kobaltblaue Augen. Seine Hand greift nach den Handschellen und sie fallen zu Boden. Heero sieht mich besorgt an und stellt mich auf die Füße. "Geht es dir gut?" Ich nicke. Er hält mich in seinen Armen und ich lehne den Kopf an seine Schulter. "Ach, so ist das also!" ertönt Treizes Stimme und er klingt mehr als ungehalten. "Du wagst es, mich mit diesem..........diesem Jungen zu betrügen?" zischt er Heero zu, doch der bleibt ungerührt stehen. "Ich betrüge niemanden. Aber ich mache dir einen Vorschlag. Wir bleiben hier. Und heute abend im Atrium machen wir es unter uns aus. In einem fairen Zweikampf. Gewinnst du, komme ich zu dir zurück und kannst mit mir machen, was du willst. Wenn ich gewinne, läßt du uns gehen und gibst Ruhe." Treize sah den japanischen Vampir mißtrauisch an. "Wo ist der Haken?" "Es gibt keinen!" "Dann beweis es. Komm her und beweise, das du bereit bist, den vereinbarten Preis auch zu bezahlen." Ich wende den Kopf. Heero preßt die Lippen fest zusammen und atmet tief durch. Er senkt den Kopf. "Es tut mir leid, Duo. Ich muß es tun. Sonst geht er auf meine Bedingungen nicht ein." sagt er leise und ich schlucke hart. Worauf sollte das denn hinauslaufen? Was sollte ich schon sagen? Lass es bleiben? Und in der nächsten Nacht waren alle seine Vampire hinter uns her. Ich darf nicht nur an uns denken. Auch Quatre und Trowa gehörten zu uns. Und sie hielten dem Sonnenlicht nicht stand. Ich seufze. Ich mußte wohl zustimmen, egal ob ich es wollte oder nicht. Ich nicke und löse mich aus seiner Um- armung. Er geht langsam hinüber zu Treize und bleibt vor ihm stehen. Treize lächelt überlegen. Mit einem Ruck zieht er Heero in seine Arme und die Lippen auf seinen Mund. Eine Hand gleitet an Heeros Rücken hinab und die andere drängt ihn immer tiefer in den Kuß. Heero wehrt sich nicht. Ich wende den Blick ab. Ein schmerzhafter Stich fährt durch meine Brust. Ich kann das nicht sehen. Ich drehe mich um und sehe zu Boden. "Was denn? kannst du nicht hinsehen?" fragt Zechs amüsiert und sieht mich herablassend an. "Und was ist, wenn er ihn hier und jetzt nimmt? Was tust du dann?" Seine Worte stechen wie heiße Nadeln in mein Herz. Ich fahre herum und sehe gerade noch, wie Heero sich aus Treizes fordernder Umarmung befreit. "Das reicht. Wenn du heute nacht gewinnst, kannst du weiter- machen." sagt Heero kalt und drehte sich abrupt um. Er kommt zu mir zurück, doch er weicht meinem Blick aus. Ich greife nach seinen Händen, ziehe ihn in meinen Arm. Ich sehe Tränenspuren auf seinen Wangen. Sanft wische ich sie ab und sehe ihm tief in die Augen. "Ich liebe dich. Ich vertraue dir. Du wirst ge- winnen!" Meine Stimme klingt um einiges fester als mir zumute ist. Treizes Lachen jagt mir einen Schauer über den Rücken. "Sag das mal nicht zu laut. Also gut, ich nehme an. Wir treffen uns nach Sonnenuntergang im Atrium. Zweikampf, keine Hilfe, keine Waffen." Heero nickt und Treize verschwin- det. Auch von Zechs ist nichts mehr zu sehen. Heero zieht mich fest in seine Arme und streichelt mei- nen Rücken. Dann fällt mir siedendheiß etwas ein. "Mensch, Heero. Trowa und Quatre sind immer noch gefesselt im Verließ. Wir müssen sie wenigstens befreien. Auch, wenn wir jetzt noch nicht gehen können." Heero nickt und folgt mir in das Innere des Gemäuers. Ich sehe mich um. Hier entlang. Wir finden den Weg zum Verließ und Quatre sieht auf, als wir den feuchten Raum betreten. "Haben sie dich jetzt auch gefangen?" Trowa seufzt und sieht zu wie seine Handschellen zu Boden fallen. Er reibt sich die Handgelenke. Ich befreie Quatre von seinen Fesseln. "Was machen wir jetzt?" "Warten." "Warten? Auf was?" "Auf den Abend. Draußen wird es gerade hell. Wir sollten schlafen. Besonders du, Heero." Ich setze mich an die Wand und ziehe Heero zu mir hinunter. Er lehnt sich an mich. Auch Quatre und Trowa legen sich Arm in Arm in eine einigermaßen auszuhaltende Stellung. Ich schließe meine Augen und versuche, mich zu entspannen. Was heute abend wohl passierte? War Heero wirklich in der Lage, Treize zu besiegen? Oder war ich im Begriff, ihn zu verlieren? Was Treize wohl tun wird, wenn er verliert? Ich bezweifle, das er das so einfach hinnehmen wird. Aber er hat zugestimmt und er muß sich an die Regeln halten. Egal, wie der Kampf ausgeht................ Langsam wird meine Umgebung wieder klarer. Die anderen sind schon wach. Ich reibe mir ver- schlafen die Augen und sehe auf zu Heero. Ein Lächeln umspielt meine Lippen. Heero! Ich halte die Luft an und beobachte fasziniert die Muskeln unter seiner Haut. Verwundert bemerke ich, das ich jetzt sein Oberteil trage. Er hatte wohl Angst, ich erkälte mich. Ich stehe auf und trete zu den anderen. Heero sieht mich an und ich erwidere seinen Blick fest. Es ist dunkel geworden. Man sieht es in dem kleinen Seitenfester ganz oben unter dem Dach des Verlieses. "Wir müssen gehen!" sagt er und ich nicke langsam. Er küßt mich liebevoll und greift dann nach meiner Hand. Wir gehen zu viert hinaus und suchen uns den Weg ins Atrium. Treize hat Fackeln rund um die Arena aufstellen lassen und wieder schottet eine lückenlose Mauer aus Vampiren das Freilichtheater ab. Wieviele er wohl in seinem Leben schon getötet hatte? Die Menschen mitgerechnet, die er nur ausgesaugt und nicht zu Vampiren gemacht hatte. Treize steht wie ein Herrscher mitten in der Arena und breitet die Arme aus. Heero drückt noch einmal leicht meine Hand und springt dann hinunter, stellt sich ihm gegenüber auf und taxiert den älteren Vampir mit mißtrauischen Blicken. Meine Hände zittern. Ich bin so schrecklich nervös. Dann greift Heero an und im Nu reicht meine Kraft kaum aus, ihren Bewegungen zu folgen. Über der Arena liegt Stille und man hört nur den Lärm, den die beiden Kämpfer verursachen. Ich sehe auf meine Uhr. Wie lange kämpfen die beiden schon? Die Zeiger stehen beide auf der Zwölf. Ich keuche über- rascht. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen ist, so konzentriert beobachte ich die beiden Gegner. Es sieht aus, als ob niemand gewinnen wird. Immer wieder landen sie Treffer oder stecken ein, aber niemand scheint wirklich stärker zu sein. Dann ertönt plötzlich ein Schrei und Treize kracht mit einem brachialen Knirschen an eine steinerne Säule. Er sinkt zu Boden und bleibt liegen. Anscheinend fehlt ihm die Kraft, wieder auf die Füße zu kommen. Heero stellt sich vor ihn und sieht auf seinen Mentor hinab. "Damit wäre die Entscheidung wohl gefallen. Ich werde dich wohl nicht erst töten müssen." erklingt Heeros harte Stimme und er wendet sich ab, kommt zu mir herüber. Ein siegreiches Lächeln erhellt sein Gesicht und ich laufe ihm ent- gegen. Ganz plötzlich ändert sich sein Gesichtsausdruck und Schmerz zeichnet seine Züge. Er sinkt in die Knie. Ich schreie auf. Mein Blick heftet sich ungläubig auf die kaum sichbaren Seile, die scharf in den Puls seiner Handgelenke und in seinen Hals schneiden. Blut dringt aus den Wunden heraus und läuft in schnellen Rinnsalen über seine Hände und seine Brust, färbt den Boden dunkel. Heeros Augen sind weit aufgerissen, sein Mund zu einem stummen Schrei geöffnet. Immer blasser wird die Farbe seiner Haut, das Brennen in seinem Blick wird dumpf. Seine Augen fixieren mich, sehen mir traurig entgegen. Treize hebt den Kopf und zieht mit einem Ruck an den Seilen, die in seiner Hand zusam- menlaufen. "Wenn ich dich nicht bekomme, bekommt dich niemand. Du HÄTTEST mich töten sollen." Die Wunden reissen immer weiter auf, kraftlos fällt Heero nach vorne, in meine Arme. Meine Augen sind fast blind vor Tränen. Er ist so kalt. Eiskalt. Ich streiche die Haare aus seiner Stirn und unterdrücke das heftige Schluchzen in meiner Kehle. "Heero...nicht.... bitte nicht...." Meine Stimme klingt flehend. Ich halte mit beiden Händen die Wunden an seinen Handgelenken zu. Quatre presst seine Jacke auf Heeros Kehle. Er schüttelt schwach den Kopf. "Es tut......mir....leid, Duo!" Seine Worte waren kaum vernehmbar. Seine Lider flatterten, dann sank sein Kopf zur Seite. Ich schüttele ihn und schreie laut auf. Mein Blut kocht und die Wut in mir raubt mir fast den Verstand. Dann fahre ich auf, reiße meinen Koi in meine Arme und hebe ihn auf. Ich muß mich beeilen. Warum fällt mir das jetzt erst ein? Ich renne los, ohne auf das Schreien meiner Freunde oder meiner Feinde zu achten. Niemand durfte mich jetzt aufhalten. Niemand konnte mich jetzt aufhalten. Mit einem Satz übersprang ich meine Angreifer und schlug Haken. Ich mußte schnell sein. Schneller wie normal. Schneller, wie ich sein kann. Ich spüre deutlich, was sie tun um mich aufzuhalten. Sollen sie doch kommen. Ich bin schneller, ich bin schneller als sie, schneller.........................Mit einem einzigen Sprung lande ich auf dem großen Balkon und stürze die Treppen hinunter. Der Schlüssel steckt immer noch in der Tür. Atemlos drehe ich ihn um, stürze in den Raum zum Brunnen hinüber. Heeros Körper in meinen Armen wird leichter. Schockiert sehe ich, wie er beginnt, sich aufzulösen. Kleine Funken stiegen von seiner Haut auf, hin- terließen graue, verbrannte Asche, die sich löste. NEIN. BITTE. ICH HAB ES DOCH FAST GESCHAFFT. BITTE NICHT. NICHT JETZT. NEIN. Das Gewicht auf meinen Armen ist kaum noch spürbar. Ich lasse mich nach vorne fallen, tauche meine Arme bis zu den Schultern in das Brunnenbecken. Mit einem leuchtend goldenen Funkenregen löst sich Heeros Körper ganz auf und meine Hände sind leer. LEER. NEEEEEIIIIIIIIINNNNN! Mit haltlosem Schluchzen sinken ich vor dem Brunnen zu Boden. Wie ein Sturm brechen die Tränen aus mir hervor. Ich war nicht schnell genug gewesen. Es war zu spät. Langsam erstirbt das Schluchzen in mir und Kälte breitet sich in meinem Inneren aus. Ich erhebe mich und drehe mich zum Brunnen um. Haß steht in meinen Augen, lässt sie brennen. Hinter mir erklingt ein Keuchen. Quatre und Trowa stehen im Türrahmen und sehen sich ungläubig um. "Großer Gott, was ist das hier?" stößt Quatre ehrfurchtsvoll hervor. Ich drehe mich um. Wie ein leises Flüstern dringen Worte in meine Gedanken, mit denen ich nichts anfangen kann. Sprich sie aus, Sprich sie aus. Sie stehen draußen. Gib ihnen das, was sie verdienen. Gib Treize, was er verdient............Ich sehe zur Tür hinaus, nehme meine Freunde gar nicht wahr. Wie in Trance registriere ich, das der Brunnen und auch die Wasserspeier aufgehört hatten zu fließen. Die rote Flüssigkeit lag völlig still. Sag es, schreit die Stimme in meinem Kopf und ich kann mich nicht mehr wehren. Ich öffne meinen Mund....... "Rad des Schicksals in Gottes Hand, ich folge deiner Spur im Sand. Rad des Schicksals, bleib nicht stehen, durchbrich den Zirkel des Geschehns. Der ewige Lauf der Zeit sind die acht Speichen ....... der Unendlichkeit......................." Meine Stimme hallt dröhnend von den Wänden wider und Quatre taumelt zurück. Der Boden bebt, das Blut unter den Stegen und im Brunnen beginnt zu brodeln, als würde es kochen. tu via es in mundo magico il lumino torqueo inveni et il lumino Mein Blick geht immer noch starr geradeaus, als ich mich in Bewegung setze und mit forschen Schritten nach draußen gehe. Trowa und Quatre machen mir Platz, sehen mir verwirrt nach, doch ich kann es ihnen nicht erklären. Alles, was ich spüre ist Zorn und Trauer. Licht begleitet meinen Weg, flammt überall dort auf, wohin ich gehe. Das ganze Anwesen erstrahlt im Licht der Lampen und Laternen. Überall im Garten stehen sie. Warten darauf, was passiert. Unsicher, was das Beben ausgelöst hat. Dann fällt mein Blick auf Treize und das wütende Feuer in meinen Augen wird immer größer. rota fortunae octo imaginibus tu clavis ad universum alienum es anni permulti ego te indagavi et ego pericula multa superavi Langsam steige ich die Stufen zum Park hinunter. Wind kommt auf, weht mein Haar in wilden Strähnen um meinen Kopf. Treize sieht mir entgegen, seine Augen zeigen Unglauben, ja fast Furcht. Die anderen Vampire weichen unschlüssig zurück, sehen fragend zu ihrem Meister hinüber. "Fangt ihn!" schreit Treize laut, doch im selben Moment erklingt ein Grollen, das aus dem Haus zu kommen scheint. tu via es in mundo magico et il lumino il lumino torqueo inveni et il lumino Die Lichter um den riesigen Brunnen flammen hell auf und in einer gigantischen Fontäne steigt das Blut zum nächtlichen Himmel hinauf, bevor es den Brunnen in Gang setzt. Die Vampire starren un- gläubig auf die fließende rote Flüssigkeit, die sich dampfend in die drei Schalen des marmornen Brunnens ergießt. Mit einem knackenden Geräusch beginnt das runde Kunstwerk, sich um sich selbst zu drehen. Schneller, immer schneller, bis eine riesige Spirale gen Himmel steigt. rota fortunae octo imaginibus tu clavis ad universum alienum es anni permulti ego te indagavi et ego pericula multa superavi Treize starrt ungläubig auf den Brunnen und ein wütender Schrei entfährt ihm. "Das kann nicht sein. Das glaube ich nicht. Das ist NICHT möglich!" Mit wutverzerrtem Gesicht stürzt er auf mich zu, doch ein harter Schlag aus der Luft wirft ihn zurück, schleudert ihn zu Boden. Er fährt herum. Meine Trance bricht mit einem Mal und ich spüre deutlich, wie ich zittere. Was passiert hier? Was hatte ich getan? Das hier ist völlig ausser Kontrolle geraten. Wieder schießt Treize auf mich zu, doch im nächsten Mo- ment umgibt mich ein Strudel aus roten Tropfen, der Treize schreiend wieder zurückwirft. "Ich habe gesagt: RÜHR IHN NICHT AN!" erklingt dröhnend eine Stimme, die mir mehr als vertraut ist. Ich fühle Arme, die mich aufheben und wende meinen Kopf um. Fassungslos beobachte ich, wie aus den Tropfen ein Körper erscheint, ein fester Körper. Warme Haut streift meine. Wildes, zerzaustes, dunkles Haar peitscht im heißen Wind hin und her. Heeros Gesicht war ernst und in seinen Augen brannte ein Feuer, das ich noch nie zuvor gesehen hatte. Sie glühten rot, leuchtend rot. "Mach dich bereit, zu sterben," hallt seine Stimme kalt zu seinem ehemaligen Mentor hinüber. tu via es in mundo magico et il lumino il lumino torqueo inveni et il lumino "LOS, GREIFT SIE AN. ZUSAMMEN!" brüllt Treize panisch und wendet den Blick nicht von uns ab. Die Vampire schnellen auf uns zu, doch Heeros Kopf ruckt herum. Seine Augen glühen grell auf und die erste Front der Angreifer geht schreiend in Flammen auf. Wieder wendet er den Kopf. Wieder Schreien. Dann sieht er Treize an. Seine Augen fixieren den Mann. Treize geht in die Knie, seine Haut scheint zu leuchten, bevor kleine Flammen erscheinen und ihn ganz einhüllen. Angst steigt in mir hoch. Heeros Kopf sinkt zurück, ein Schwall brennender Luft ballt sich um ihn zusammen und die an- greifenden Vampire verglühen in einem riesigen Feuerball. Mit weit aufgerissenen Augen sehe ich auf Heeros unbewegtes Gesicht. Bitte....Heero. NICHT. NICHT MEHR. HÖR AUF. Ich fasse nach seinem Gesicht und presse meine Lippen in einem verzweifelten Kuß auf seine. Seine Anspannung löst sich. Die Hitze kühlt ab und er erwidert meinen Kuß mit leidenschaftlicher Hingabe. Langsam sinken wir zu Boden und ich löse atemlos meine Lippen von seinen. Heero. Ich hatte ihn wieder. Ich hatte ihn nicht verloren. Er war noch immer bei mir. "Bis in alle Ewigkeit, Duo." sagt er sanft und ich sehe ihn verwirrt an. Konnte er hören, was ich denke? Das hatte er vorher nicht gekonnt. War das noch mein Heero? "Natürlich bin ich es noch, Koi!" Ich kneife meine Augen zusammen und mustere ihn. Er lacht laut auf und zieht mich sanft in seine Arme. "Was.......was ist mit dir passiert?" "Du hast die Macht des Brunnens in Gang gesetzt. Sonst wäre ich nicht mehr am Leben." "Dann bist du.... dann hast du jetzt..?" Meine Stimme zitterte. Dann hatte er jetzt die Macht des Urvaters der Vampire? Heero nickt. "Aber nicht nur ich. Du auch. Du bist mit mir verbunden, bis in alle Ewigkeit!" Ich auch? Davon spürte ich aber gar nichts. "Wie glaubst du, hast du das alles in Gang gesetzt?" Er lacht über den irritierten Ausdruck in meinem Gesicht. Dann steht er auf und zieht mich auf die Füße. Ich sehe mich um. Überall um uns herum schwirren Funken wie Glühwürmchen durch die Luft. Aber außer uns war niemand mehr zu sehen. Das Anwesen steht immer noch im hellen Licht. Oben an der Terassentür stehen Quatre und Trowa, spähen vorsichtig hinaus. Arm in Arm gehen wir hinauf. "Was war das? Was habt ihr getan?" fragt Quatre schockiert. "Frag ihn das. Ich bin hier immer noch der Lehrling!" Ich deute auf Heero, der seelenruhig zum Tisch geht und aus der Karaffe in Gläser goß. Ein Geräusch an der Tür läßt uns herumfahren und Heero tritt zu mir, drückt mir ein gefülltes Glas in die Hand. Er sieht nicht einmal zur Tür. "Komm ruhig herein, Zechs. Wufei." sagt Heero einladend und die beiden betreten zögernd den Raum. Sie wissen nicht, was sie sagen sollen, fährt es mir durch den Kopf. "Gut erkannt!" sagt Heero leise und ich höre seine Stimme in meinem Kopf. "Sollen wir nett sein und sie aufnehmen?" Ich sehe Heero an. Das würde er tun? Vielleicht hatte er sich doch nicht so sehr verändert. "Ja. Wenn sie sich anpassen können!" sage ich und nicke bestätigend. Dann wende ich mich um. "Ihr könnt hier bei uns bleiben, wenn ihr wollt. Wenn ihr euch uns nicht anschließen wollt, dann geht und lasst euch besser nie wieder blicken." Zechs sieht zu Boden und nickt, sein Arm drückt den jun- gen Chinesen fest an sich. Dann sieht er wieder auf. Sein Blick hat den Hohn und die Überheblich- keit verloren. Er sieht............dankbar aus. Heero ergreift die Gläser und läßt sie rundgehen, bis jeder außer Wufei sein eigenes hat. "Wir werden uns umsehen, und die Vertreter unserer Rasse finden, die nicht würdig sind, zur Familie der Vampire zu gehören." sagt Heero und hält das Glas hoch. Sein Arm um meine Taille preßt mich fest an ihn. Ich lehne mich an ihn, glücklich darüber, mit ihm zusammen zu sein. Mein Blick geht in die Runde, und sie lächeln. Alle lächeln. Ich hebe den Kopf und streichle sanft mit meinen Lippen über Heeros. Er sieht mich an. "Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch, bis in alle Ewigkeit." -ENDE- |
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Kommentare |
Letzter Kommentar (von insgesamt 14): |
Geschrieben von Gott des Todes |
WOW!!! Diese Story ist echt wahnsinnig gut geschrieben, wahnsinnig schön....naja, Wahnsinn eben ^-^ |
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