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Erstellt: 08.09.08, 10:55 Betreff: Handball-Regionalliga : Concordia startet mit einer 24 : 30-Niederlage gegen Duderstadt |
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Sieg der Handwerker
Von Daniel Hübner
Der SV Concordia Staßfurt ist mit einer 24 : 30 ( 11 : 19 ) - Niederlage in die Saison gestartet. Am Samstagabend unterlagen die Regionalliga-Handballer von Trainer Rainer Koch dem Aufsteiger Jahn Duderstadt. Bester Werfer im Trikot der gastgebenden Staßfurter war David Stolze mit sechs Treffern.
Staßfurt. Fluchend sind sie aus der Pausenansprache gekommen, kopfschüttelnd, frustriert, " so eine sch .. " haben sie gerufen, nur Matthias Schröder kam als Letzter stillschweigend, in sich gekehrt, enttäuscht aus dem Kabinentrakt. Es hieß 11 : 19, und selbst die kühnsten Optimisten hatten den Glauben an ein Wunder längst verloren. Schröder erklärte nach der Schlusssirene : " Das Spiel haben wir zwischen der 15. und der 30. Minute verloren. " Erst zum Ende durften die Staßfurter noch ein bisschen " Kunst und Gemüse " spielen, wie Koch urteilte, aber " das gehörte da nicht hin ". Von Kunst wollte Duderstadts Coach Stephan Albrecht nun auch nicht mehr reden. Seinen starken Rückraum sah er ebenso wenig in der entscheidenden Rolle beim Sieg. " Das sind gute Handwerker ", erklärte Albrecht. Aber alles sei nur eine Frage des Zusammenspiels auf allen Positionen. Und selbst den überragenden Nerijus Kesilis, der Kreisspieler kam auf acht Tore, drängte sich bei Albrecht nicht in den Vordergrund. Am Ende hatten alle elf Handwerker, die im Aufgebot standen, den Sieg eingefahren. Vielleicht hatten die Concorden in den Anfangsminuten und nach dem zwischenzeitlichen 3 : 3 gedacht, " es geht immer so weiter ", meinte Koch. Aber so ging es nicht weiter, weil " der uns spielerisch und körperlich überlegene Gegner zulegte ", und weil eben jener Rückraum mit Stefan Pietsch ( rechts ) und Matthias Heim ( links ) handwerklich präzise arbeitete. Das alles geschah in der Phase, in der die Concorden tatsächlich " billige Fehler " machten, eigentlich nicht mehr zum Abschluss kamen. Der Faden war verloren, und Staßfurt tat sich schwer, überhaupt einen Faden wieder aufzunehmen. " Duderstadt hat uns mit einfachen gruppentaktischen Maßnahmen auseinander genommen ", musste Koch also resümieren.
Nach 15 : 29 Minuten ( 6 : 11 ) hatte der Coach eine Auszeit genommen. " Wir waren gezwungen, ganz offensiv zu decken. " Koch sollte umstellen, von einem 5-0-1 auf ein 3-2-1. Bis zur Pause zogen die Duderstädter gleichmäßig davon ( 8 : 15 / 21 ., 8 : 17 / 25 ., 11 : 19 / Halbzeit ). Zwischenzeitlich hatte Concordia sechs Minuten lang gar nicht getroffen.
Und 4 : 22 Minuten sollte es dauern, ehe das erste Tor in der Halbzeit fi el. Oliver markierte das 12 : 19. zweiten Jacobi Aber spätestens in der Folge erwies sich Kesilis als unbequemster Akteur auf dem Feld, der Kreisspieler legte gleich zwei Treffer nach, dann traf Benjamin Artmann und deshalb hatte Duderstadt den Vorsprung nach 38 Minuten erstmals auf zehn Tore hochgeschraubt ( 12 : 22 ). " Den Rückstand haben wir uns redlich erarbeitet ", urteilte Koch in der für ihn typischen Ironie. Staßfurts Keeper wollten indes erst gar nicht ins Match fi nden, Andreas Stops bekam keinen Ball zu fassen, erst nach seiner Einwechslung in der 43. Minute brachte es Stefan Wiederhold auf fünf starke Paraden. " Ich hatte ein wenig auf die Torhüter gehofft ", sagte Koch. Die müssen in manchen Phasen " zu Einzelkämpfern werden ", ihre Paraden müssen der Mannschaft Sicherheit geben, aber darauf hatten die Concorden an diesem Abend lange Zeit vergeblich gewartet. " Wir haben in der Schlussviertelstunde die Beine hochgenommen ", erklärte Albrecht den Endspurt seines Teams, in dem er zugleich munter durchwechselte – und Staßfurt das Ergebnis freundlicher gestalten durfte. So reduzierte sich der Abstand bis zum Schluss auf sechs Tore ( 24 : 30 ).
" Die Staßfurter haben genauso gespielt, wie wir es erwartet hatten ", sagte der Jahn-Trainer nach dem Abpfi ff. Der Mannschaft fehle noch ein Denker und Gestalter und nicht zuletzt ein Kracher im Rückraum, analysierte Stephan Albrecht. " Jetzt haben wir eine Standortbestimmung ", erklärte dagegen Rainer Koch. " Wir müssen unsere Lehren aus diesem Spiel ziehen. " Und weiter lernen.
Concordia : Stops / Wiederhold – Je. Friedrich, St. Wartmann, Stolze ( 6 ), V. Wartmann ( 3 ), Jö. Friedrich ( 2 ), Jacobi ( 4 ), Petersson ( 3 ), Rach, Schröder ( 5 / 4 ), Scholz ( 1 )
Duderstadt : Schmidt / Wedemeyer – Krist ( 4 / 1 ), Kesilis ( 8 ), Artmann ( 1 ), Tetzlaff ( 3 ), Kobusinski ( 1 ), Möller ( 1 ), Pietsch ( 5 ), Heim ( 4 ), Nass ( 3 )
Quelle: http://www.volksstimme.de/vsm/sport/sachsen_anhalt/stassfurt/?em_cnt=1159674
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