Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen

Gast · Erstellt: 04.12.07, 08:40 Betreff: Eltern vor Gericht: Drei Kinder misshandelt

erstellt am: 04.12.2007
Eltern vor Gericht
Anklage: Drei Kinder misshandelt
VON WULF KANNEGIESSER
Ein Elternpaar steht wegen Misshandlung seiner Kinder vor Gericht. Foto: rpo/ms
Ein Elternpaar steht wegen Misshandlung seiner Kinder vor Gericht. Foto: rpo/ms

Düsseldorf (RP) Die drei Kinder des Ehepaars aus Bosnien mussten jahrelang schlimmste Misshandlungen von ihren Eltern erdulden. Details listet die Anklage gegen die 37-jährige Frau und ihren 40-jährigen Mann auf, über die ab morgen das Landgericht verhandelt. Den Eheleuten, die mit ihren Kindern in der Nähe des Wehrhahns wohnten, wird wiederholte und massive Misshandlung von Schutzbefohlenen sowie gefährliche Körperverletzung, Bedrohung, vielfache weitere Körperverletzungen und Freiheitsberaubung angelastet. Das Familienklima war, so heißt es, geprägt von Gewalt. Anlass waren angeblich oft nur Kleinigkeiten.

Hatte sich etwa der damals sechsjährige Sohn des Ehepaars als Erstklässler zu Hause beim Lesen verhaspelt, sperrte der 40-Jährige den Jungen laut Anklage in der Toilette ein und drohte, ihm die Finger abzuschneiden - oder schlug ihn, bis der Junge mit dem Kopf gegen die Wohnzimmerwand prallte.

Den beiden älteren Schwestern, die die Mutter aus einer früheren Beziehung mit in die Ehe gebracht hatte, erging es laut Anklage nicht besser: Eine heute 17-jährige Tochter wurde laut Anklage auf der Straße geohrfeigt, zu Boden geschlagen, mit einem Gürtel verprügelt.

Schwere psychische Schäden

Am schlimmsten jedoch hatte die die 1992 geborene, jüngere Tochter zu leiden. In der Anklage steht: Als sie aus einem Jugend-Club nicht gleich heimkam und von den Eltern in der Nähe der Charlottenstraße gesehen wurde, warfen diese dem Mädchen vor, sich zu prostituieren. Mutter und Vater misshandelten das Kind, so die Anklage, daraufhin über eine Stunde lang. Danach lag die heute 15-Jährige fünf Tage im Krankenhaus. Sie sei darüber hinaus mit einem Fleischklopfer geschlagen, mit einer Vase beworfen und mit einem Messer bedroht worden. Zudem wurden ihr mit einer Zigarette Brandwunden zugefügt, der Vater schlug und trat auf sie ein, und sie wurde mit einem Gürtel malträtiert. Auch drohte man, ihr die Finger abzuschneiden. Psychologen diagnostizierten bei dem Mädchen schwerste psychische Schäden.
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Als das Mädchen am nächsten Tag nicht zur Schule durfte, wurde man aufmerksam und es gelang, im Zusammenwirken mit dem Jugendamt, das Kind zu befreien und es in eine Klinik zu bringen. Für die beiden Mädchen ist den Eltern nach RP-Informationen inzwischen das Sorgerecht entzogen worden, beide Kinder wurden unter Vormundschaft gestellt. Der inzwischen zehnjährige Junge lebt dagegen weiterhin bei seinen Eltern.

Für den Prozess gegen das Ehepaar, das nicht in U-Haft sitzt und zu den Vorwürfen bisher keine Angaben machte, hat das Landgericht ab morgen (9 Uhr) fünf Verhandlungstage angesetzt.
http://www.rp-online.de/public/article/regional/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/507472