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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
So grausam können Eltern sein

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Gast
New PostErstellt: 04.02.08, 22:00  Betreff: So grausam können Eltern sein  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Projekt Institut für Rechtsmedizin am UKE dokumentiert Kindesmisshandlungen
So grausam können Eltern sein
Experten des sogenannten Kinder-Kompt untersuchten 148 Fälle. Bei 60 Prozent der Fälle bestätigte sich der furchtbare Verdacht.

Von Miriam Opresnik

Die Bilder schockieren: Bei einem zweijährigen Mädchen schält sich die Haut von den Füßen, weil seine Eltern sie in eine Wanne mit kochendem Wasser gestellt haben. Ein acht Jahre alter Junge ist mit Striemen auf Rücken und Armen übersät, weil er von seinen Eltern regelrecht ausgepeitscht wurde. Und ein vierjähriges Kind hat schlimme Gesichtsverletzungen, weil ihm jemand mit voller Wucht ins Gesicht getreten hat. Den Schuhabdruck kann man deutlich erkennen.

Es sind Bilder, die eine unvorstellbare Grausamkeit dokumentieren. Brutalität. Und es sind Bilder aus Hamburg. Aufgenommen im "Kompetenzzentrum für die Untersuchung von Kindern beim Verdacht auf Vernachlässigung, Kindesmisshandlung und sexuellen Missbrauch" - kurz: Kinder-Kompt. 2005 - ein paar Monate nach dem Hungertod der siebenjährigen Jessica aus Jenfeld - wurde das Kompetenzzentrum vom Institut für Rechtsmedizin im UKE gegründet, um Fälle wie diese künftig frühzeitig zu erfassen und gegebenenfalls entsprechende Hilfsmaßnahmen zu ergreifen. Seit 2007 wird das Projekt von der Kinderärztin Dr. Henrike Kurth (33) begleitet und jeder Fall wissenschaftlich ausgewertet. Jetzt liegen die ersten Ergebnisse dieser Studie vor.

Seit dem 1. März 2007 wurden 148 Kinder von den Experten des Kinderkompetenzzentrums untersucht - einige von ihnen wegen mehrerer Verdachtsmomente. Bei 103 bestand der Verdacht auf körperliche Misshandlung, bei 36 Verdacht auf sexuellen Missbrauch, bei 20 Verdacht auf Vernachlässigung, und bei zwei Kindern gab es Verdacht auf seelische Misshandlung. Das Ergebnis: In mehr als 60 Prozent hat sich der Verdacht bestätigt.

"Und das ist vermutlich nur die Spitze des Eisberges", sagt Professor Klaus Püschel (55), Leiter des Instituts für Rechtsmedizin. Er hat das Kompetenzzentrum zusammen mit seiner Kollegin Dr. Dragana Seifert (49) gegründet. Das Problem: Da es auf Länderebene keine verpflichtenden Vorsorgeuntersuchungen für alle Kinder gibt, fallen einige Kinder durch das derzeitige Untersuchungsraster. Daher werden dem Kinder-Kompt meistens nur Verdachtsfälle gemeldet, die durch Zufall auffallen - zum Beispiel dem Jugendamt. "Die Zusammenarbeit mit Behörden und Jugendämtern ist sehr gut", so Professor Püschel. In den meisten Fällen (57) hat das Jugendamt das Kinderkompetenzzentrum eingeschaltet. 37 Fälle wurden von der Polizei gemeldet, 21 von den Kinderkliniken in Hamburg. Die anderen Fälle wurden von Kindergärten, Schulen, Familiengericht oder den Eltern gemeldet. Nur in einem Fall wandte sich ein niedergelassener Kinderarzt an die Experten. "Viele Ärzte haben Angst, ihre Schweigepflicht zu brechen, wenn sie uns informieren - oder kennen unsere Einrichtung einfach noch nicht", sagt Dr. Nadine Wilke (30), eine von fünf Ärzten im Team.

Um das Projekt bekannter zu machen und Vorurteile abzubauen, sprechen die Experten vom Kompetenzzentrum Ende Februar vor Kinderärzten über dieses Thema. Veranstaltungen mit Kindergärten und Schulen gibt es schon seit Längerem, sie sollen jedoch künftig intensiviert werden.

"Nur wenn unsere Einrichtung bekannt ist und die Menschen für das Problem sensibilisiert werden, können wir aktiv werden", sagt Professor Klaus Püschel. Bisher wurde das Projekt aus Spenden finanziert. Seit diesem Jahr trägt die Kosten für die Untersuchungen die Sozialbehörde, es werden laut Püschel jedoch noch dringend Spenden für die Forschungsarbeit benötigt.
http://www.abendblatt.de/daten/2008/02/04/843700.html



Projekt Institut für Rechtsmedizin am UKE dokumentiert Kindesmisshandlungen
So grausam können Eltern sein
Experten des sogenannten Kinder-Kompt untersuchten 148 Fälle. Bei 60 Prozent der Fälle bestätigte sich der furchtbare Verdacht.

Die meisten Kinder, die seit 1. März 2007 von den fünf Ärzten des Kinder-Kompetenzteams der Rechtsmedizin untersucht wurden, waren im Vorschulalter (47) und im Grundschulalter (42). 19 Kinder waren zwischen zehn und 14 Jahre alt. 33 waren ein bis drei Jahre alt, sieben sogar unter einem Jahr alt. Der Anteil von Jungen und Mädchen ist fast gleich hoch. Und: Einige Kinder kommen immer wieder. In sechs Fällen haben die Ärzte in Absprache mit dem Jugendamt spontane Kontrolluntersuchungen empfohlen. "Nur so können wir Vernachlässigungen und Misshandlungen soweit wie möglich verhindern - und hoffentlich einen neuen Fall Jessica vermeiden", so Püschel.

# Informationen unter Telefon 428 03 21 27 oder per E-Mail:

erschienen am 4. Februar 2008
http://www.abendblatt.de/daten/2008/02/04/843700.html?s=2
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Gast
New PostErstellt: 04.02.08, 22:02  Betreff: Re: So grausam können Eltern sein  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hamburg Dunkelziffer noch viel höher
Misshandelte Kinder: UKE-Studie enthüllt dramatische Zahlen

Von Miriam Opresnik

Kindesmissbrauch: Die Studie des UKE hat dramatische Zahlen enthüllt; dabei existiert vermutlich eine immens große Dunkelziffer.

Kindesmissbrauch: Die Studie des UKE hat dramatische Zahlen enthüllt; dabei existiert vermutlich eine immens große Dunkelziffer. Foto: ddp

Hamburg -

Die Zahlen sind erschreckend: In den vergangenen elf Monaten wurden 148 Kinder bis 14 Jahre im "Kompetenzzentrum für die Untersuchung von Kindern beim Verdacht auf Vernachlässigung, Kindesmisshandlung und sexuellen Missbrauchs" am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf untersucht - in mehr als 60 Prozent der Fälle bestätigte sich der Verdacht. Und die Dunkelziffer ist vermutlich noch viel größer. Diese Bilanz ziehen Professor Klaus Püschel und Dr. Dragana Seifert vom Institut für Rechtsmedizin, die das Kompetenzzentrum 2005 gegründet haben - wenige Monate nach dem Hungertod der siebenjährigen Jessica aus Jenfeld. Seit 2007 wird das Projekt von einer Kinderärztin wissenschaftlich begleitet. Jetzt liegen die vorläufigen Ergebnisse vor.

In den meisten Fällen (103-mal) bestand der Verdacht auf körperliche Misshandlung. 36-mal ging es um sexuellen Missbrauch, 20-mal um Vernachlässigung und zweimal um den Verdacht der seelischen Misshandlung.

Die Experten des Kompetenzzentrums Kinder-Kompt wurden vorwiegend vom Jugendamt eingeschaltet (57 Fälle). 37-mal kamen Hinweise von der Polizei, 21-mal von Kinderkliniken in Hamburg. Der Rest wurde von Kindergärten, Schulen, Familiengericht oder auch den Eltern gemeldet. Nur in einem Fall wandte sich ein niedergelassener Kinderarzt an das Kompetenzzentrum. Das Problem: "Viele niedergelassene Ärzte haben Bedenken, durch eine Meldung die ärztliche Schweigepflicht zu brechen - und das Vertrauensverhältnis zu den Eltern zu zerstören", sagt Dr. Dragana Seifert. Um diese Vorurteile auszuräumen, will das Kinder-Kompt künftig noch enger mit niedergelassenen Ärzten zusammenarbeiten und Aufklärungsarbeit leisten. Denn nicht jeder Fall führt zur Anzeige.

Bisher wurde das Projekt aus Spenden finanziert, seit diesem Jahr beteiligt sich auch die Sozialbehörde. "Das Kinderkompetenzzentrum leistet einen wichtigen Beitrag, um Kindesmisshandlung feststellen und einen Verdacht mit einem ärztlichen Gutachten belegen zu können. "Wir werden die dauerhafte Finanzierung sicherstellen, damit das Kinderkompetenzzentrum die gute Arbeit im Sinne des Kinderschutzes auch in Zukunft fortsetzen kann", so Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU).

erschienen am 4. Februar 2008
http://www.abendblatt.de/daten/2008/02/04/843934.html
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Gast
New PostErstellt: 04.02.08, 22:04  Betreff: Re: So grausam können Eltern sein  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Projekt für misshandelte Kinder
Wir alle brauchen Mut zum Handeln
Kommentar

Von Miriam Opresnik

Erklärungen gibt es nicht, Entschuldigungen erst recht nicht. Nur eine Reihe von Erkenntnissen. Die Erkenntnis, dass Schicksale wie die von Jessica, Kevin oder Lea-Sophie keine Einzelfälle sind. Die Erkenntnis, dass Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch von Kindern nicht allein ein Problem unterer sozialer Schichten ist - sondern ein gesamtgesellschaftliches, das es überall gibt: in allen Schichten, in allen Stadtteilen. Und es gibt die Erkenntnis, dass mehr getan werden muss, um Kindervernachlässigung und Misshandlung zu erkennen - und zu handeln.

Einige gute Maßnahmen wurden nach dem Hungertod von Jessica bereits ergriffen. Genug sind es jedoch nicht! Das zeigen die Erfahrungen des "Kompetenzzentrums für die Untersuchung von Kindern beim Verdacht auf Vernachlässigung, Kindesmisshandlung und sexuellen Missbrauch" des Universitätsklinikums Eppendorf. Die Zahlen sind erschreckend: In 148 Verdachtsfällen wurden die Experten eingeschaltet - in 60 Prozent lag tatsächlich eine Vernachlässigung, Misshandlung oder ein Missbrauch vor. Noch erschreckender ist jedoch, dass sich nur in einem einzigen Fall ein niedergelassener Kinderarzt an die Experten gewandt hat. Dabei sind sie es oft gerade sie, die derlei Fälle als Erste zu sehen bekommen. Diese zu erkennen und den Mut zum Handeln zu haben, ist nicht leicht. Doch es ist nötig.

Denn die Maßnahmen allein reichen nicht. Es reicht nicht, ein Kompetenzzentrum aufzubauen und zu finanzieren. Es muss auch genutzt werden. Das ist Aufgabe von uns allen. Von Ärzten, Erziehern, Lehrern oder Nachbarn. Nur wenn wir aufmerksam sind und handeln, kann Kindesmisshandlung frühzeitig erkannt oder sogar verhindert werden. Das ist keine Anklage. Sondern ein Appell.

erschienen am 4. Februar 2008

http://www.abendblatt.de/daten/2008/02/04/843897.html
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Gast
New PostErstellt: 04.02.08, 22:04  Betreff: Re: So grausam können Eltern sein  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Kinderschutz - Massnahmen seit Jessicas Hungertod

Nach dem Hungertod der siebenjährigen Jessica wurden diverse Maßnahmen zum Kinderschutz in Hamburg ergriffen. Im September 2005 hat der Senat das Maßnahmenbündel "HH schützt seine Kinder" beschlossen. Dazu gehörte unter anderem die Einführung einer Kinderschutzhotline (Tel. 426 427 428), die rund um die Uhr besetzt ist. Seit der Einrichtung im Dezember 2005 sind rund 330 Hinweise auf sogenannte Kindeswohlgefährdung eingegangen. "Die Hinweise sind allerdings nicht mit tatsächlicher Kindeswohlgefährdung gleichzusetzen, sondern stehen für eine höhere Sensibilisierung der Öffentlichkeit", so Jasmin Eisenhut, Sprecherin der Sozialbehörde.

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Die Tatsache, dass Öffentlichkeit und Institutionen für das Thema sensibler geworden seien, zeige auch die erhöhte Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung (dazu gehören Hausbesuche oder die stationäre Unterbringung von Kindern in Einrichtungen). Während 2006 genau 6265 Hilfen zur Erziehung in Anspruch genommen wurden, waren es 2007 rund elf Prozent mehr.

Außerdem wurde nach Angaben der Behörde die Stellenausstattung der Jugendämter verbessert sowie Schulzwang und ärztliche Untersuchungen in Kitas eingeführt. "Wir haben nach dem tragischen Tod von Jessica zahlreiche Maßnahmen ergriffen, damit Kinderschutz in Hamburg Realität wird", so Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU). Es werde nicht nur viel präventiv getan, sondern auch viel unternommen, um Fälle von Vernachlässigung früher festzustellen und schnellstmöglich einzuschreiten.
nik
http://www.abendblatt.de/daten/2008/02/04/843843.html
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