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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Trennung von Gewalttätern fällt Frauen schwer

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Gast
New PostErstellt: 29.11.07, 01:07  Betreff: Trennung von Gewalttätern fällt Frauen schwer  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Trennung von Gewalttätern fällt Frauen schwer
LINZ. Immer mehr Frauen trauen sich, häusliche Gewalt anzuzeigen. Aber die Trennung von den gewalttätigen Männern fällt ihnen oft schwer. Die OÖN sprachen mit der Leiterin des Gewaltschutzzentrums Oberösterreich, Maria Schwarz-Schlöglmann.

OÖN: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mann, der eine Frau einmal geschlagen hat, dies immer wieder tut?

Schlöglmann: Das Risiko ist groß, dass es wieder passiert. Dem Schlagen ist meist eine ständige Abwertung der Frau durch ihren Partner vorausgegangen. Das steigert sich dann bis zur körperlichen Gewalt.

OÖN: Erstatten die Frauen dann gleich Anzeige?

Schlöglmann: Meist gibt es schon länger Gewalt, ehe die Frauen diesen Schritt wagen. Scham und Schuldgefühle sind eine große Hürde, weil eine Frau nicht so schnell zugeben will, einen gewalttätigen Partner zu haben. Die Scham wird dann erst aus purer Not überwunden.

OÖN: Warum verlassen die Frauen dann einen solchen Partner nicht sofort?

Schlöglmann: Die meisten Opfer sind traumatisiert. Sie stumpfen so ab, dass sie die Situation schon fast für normal halten. Eine 60-jährige Klientin von uns war 30 Jahre mit einem gewalttätigen Mann verheiratet. Sie hat alles jahrzehntelang ertragen, bis sie ganz zermürbt war. Früher herrschte auch die gängige Meinung, dass der Mann der Herr im Haus ist und das Sagen hat. Und für Züchtigungen gab es bis zum Jahr 1975 in Österreich auch nur wenige gesetzliche Sanktionen.

OÖN: Polizisten berichten, dass sie mehrfach weggewiesene Gewalttäter danach wieder friedlich mit ihrem Opfer Kaffee trinken gesehen haben. Sie zweifeln jetzt am Sinn für ihr Einschreiten.

Schlöglmann: Daher ist es so wichtig, zu wissen, dass es für die meisten Frauen schwierig ist, eine Gewaltbeziehung zu verlassen. Denn es ist nicht nur großes Leid da, sondern auch Liebe und Zuneigung von Seiten der Frau. Viele sind auch finanziell abhängig. Wir hören oft von Frauen, dass ihre Männer doch so lieb seien, wenn sie nüchtern sind. Wenn sie nur zum Saufen aufhören würden, seien sie die liebsten Menschen. Viele schaffen es nicht, diese Abhängigkeit aufzugeben. Für sie ist es schwierig, neue Perspektiven zu entwickeln.

OÖN: Spielt auch finanzielle Abhängigkeit eine Rolle?

Schöglmann: In vielen Fällen ja.

OÖN: Die häusliche Gewalt zieht sich durch alle Schichten. Aber in den so genannten gehobeneren, scheuen sich die Frauen eher, Anzeige zu erstatten. Warum ist das so?

Schlöglmann: Möglicherweise, weil dort auch oft Psychoterror zum Tragen kommt und der ist nicht so ersichtlich, wie die Folgen von körperlicher Gewalt. Daher scheuen sich viele zur Polizei zu gehen. In solchen Fällen werden meist gerichtliche Wegweisen verfügt und nicht so sehr polizeiliche Betretungsverbote verhängt.

OÖN: Die Möglichkeit einen Gewalttäter für zehn Tage aus der Wohnung zu weisen, das so genannte Betretungsverbot, gibt es seit nunmehr zehn Jahren. Erstatten seither mehr Frauen Anzeige als früher?

Schlöglmann: Ja, weil es früher diese Form von Schutz und Sicherheit durch den Staat nicht gab.

OÖN: Genügt es, die Frauen auf diese Art zu schützen, müssen nicht auch die Gewalttäter behandelt werden?

Schlöglmann: Ein Richter kann anordnen, dass ein Mann ein Antigewalttraining machen muss oder einen Alkoholentzug. Unsere Forderung an die Justiz ist, diese Begleitmaßnahmen noch ernster zu nehmen als bisher. Viele Gewalttäter sind lebende Zeitbomben. Das geht hin bis zum Mord, wie wir aus tragischen Fällen in Österreich wissen.

OÖN: Welche Forderungen haben Sie an den Gesetzgeber?

Schlöglmann: Eine Gewaltbeziehung an sich schon unter Strafe zu stellen. Das soll ein neuer rechtlicher Tatbestand werden, damit auch nur eine einzelne angezeigte Körperverletzung oder gefährliche Drohung verfolgt werden kann. Die Justizministerin hat die Absicht, das umzusetzen. Die gerichtliche Wegweisung sollte von drei auf sechs Monate ausgedehnt werden, das Betretungsverbot auf 14 Tage.

Maria Schwarz- Schlöglmann ist Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums Oberösterreich, das vorwiegend aus Mitteln des Innen- und Frauenministeriums finanziert wird.

OÖnachrichten vom 28.11.2007
http://www.nachrichten.at/regional/618931?PHPSESSID=
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