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Erstellt: 29.05.10, 08:02 Betreff: Jugendamt Berlin: Mädchen (15 Jahre)
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29.05.2010 SORGERECHT: Plötzlich ohne die Tochter Viola Fechner kämpft seit 2008 mit dem Jugendamt um ihr Kind – sie ist nicht die einzige
BERLIN - Frühlingssonne taucht die Mariendorfer Vorstadtgärten in zartes Grün. Auf den Grundstücken spielen Kinder. Die Hektik der Berliner City scheint weit entfernt. Im kleinen Einfamilienhaus von Viola Fechner ist der Frühstückstisch gedeckt. Doch die Idylle trügt. Seit zwei Jahren kämpft Viola Fechner um die Rückkehr ihrer Tochter in die Familie. Im April 2008 nahm das Jugendamt Tempelhof-Schöneberg die damals 15-jährige Tochter von Viola Fechner in Obhut. Begründung: „Kindeswohlgefährdung“. „Erst nach 23 Monaten erhielt ich vollständige Akteneinsicht zu dem Fall“, so die alleinerziehende Mutter. Nur auf Druck ihrer Rechtsanwältin habe sie einen Meldebogen erhalten, auf dem von einem „häuslichen Spannungsfeld“ die Rede ist. Die Mutter von drei Kindern schreibt 31 Briefe ans Jugendamt und übergeordnete Behörden. Es half nichts. Mittlerweile wurde ihr das Sorgerecht für die Tochter entzogen. Viola Fechner sitzt in ihrer Wohnküche vor einem Berg von Ämterschreiben und Gerichtsbeschlüssen.
Weil sich die 46-Jährige ungerecht behandelt fühlte, gründete sie im vergangenen Jahr die Initiative „Betroffene Eltern“. „Ich glaube einfach, dass hier etwas nicht stimmt. Das Jugendamt kann nicht einfach sagen, wir nehmen deine Tochter und begründen das nicht“, so die Berlinerin. Auf ihre Zeitungsanzeige meldeten sich mehr als hundert Betroffene aus ganz Deutschland. Fast ausnahmslos berichten die Eltern von willkürlichen Entscheidungen durch Jugendämter. Frau Fechners Anwältin Annett Hein aus Potsdam erklärt, Jugendämter unterstünden keiner Rechts- und Fachaufsicht. Etliche Inobhutnahmen seien unverhältnismäßig. Die Potsdamerin betreut mehrere Fälle. „Wir wollen Wahrheit und Transparenz durch die Jugendämter“, so Kerstin Preßler von „Betroffene Eltern“. Sie fordert eine dem Jugendamt „vorgeschaltete“ unabhängige Kontrollinstanz. Viele Amtsmitarbeiter seien ganz offensichtlich überfordert, könnten weder Hilfeplanung noch Mitspracherecht der Mütter und Väter gewährleisten.
Das „Totschlagargument Kindeswohlgefährdung“ bezeichnet Preßler als Freifahrtschein für die Jugendämter. Ähnlich sieht es Diplompsychologe Uwe Jopt von der Universität Bielefeld. Kindeswohlgefährdung sei ein unbestimmter Rechtsbegriff. Er begrüße, dass Jugendämter sich als eine Art Kinderschutzpolizei verstehen. „Ziel muss aber die Rückführung der Kinder in die Familien sein, wenn dort stabile Verhältnisse herrschen“, so Jopt. Er kritisiert, dass eine Instanz fehlt, die Jugendämter kontrolliert. Auch Gerichte könnten diese Kontrollfunktion nicht leisten, da sie auf die Darstellung der Jugendämter angewiesen sind. Uwe Jopt: „Richter sind keine Kinderpsychologen.“ Welche Dimension das Problem hat, wird auch an einer Zahl aus dem Europaparlament in Straßburg deutlich. In dessen Petitionsausschuss liegen rund 200 Beschwerden über Willkür durch Jugendämter aus Deutschland vor.
Viola Fechner telefoniert und macht Notizen. Ihre Vorwürfe schießen wie Gewehrsalven durch den Raum. Sie ist eine Kämpfernatur. „Na klar gab es Ärger“, beginnt sie über familiäre Probleme zu reden. In der Hauskasse fehlte Geld. Im Zimmer der Tochter fand Viola Fechner Quittungen aus Boutiquen. „Ich wollte Auskunft und auch die Beziehung der Tochter zu ihrem 27jährigen Freund hinterfragen“, sagt die Mutter.
Als sie eine Freundin bittet, mit der Tochter zu sprechen, geht diese mit ihr ohne Viola Fechners Wissen zum Jugendamt. Die Behörde nimmt die 15-Jährige in Obhut. Erst lebt sie in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen, heute in der eigenen Wohnung. Nach Auskunft von Berliner Jugendämtern kostet eine solche Unterbringung meist mehr als 4000 Euro pro Kind und Monat. „Finanziert aus Steuergeldern“, so Kerstin Preßler. Es dürfe der Hinweis erlaubt sein, dass vom „System der Kinder-Inobhutnahmen in Deutschland eine Menge Leute profitieren“.
Angelika Schöttler, die Jugendstadträtin in Tempelhof-Schöneberg, war trotz mehrerer Anfragen der MAZ zu keinem Interview bereit. Ihr Sprecher Ed Koch begründete dies mit laufenden Gerichtsverfahren. Außerdem sei die Entscheidung des Jugendamtes von einem Gericht überprüft und bestätigt worden. Viola Fechner will sich damit nicht zufriedengeben. Derzeit organisiert sie eine Demonstration von „Betroffene Eltern“. Sie findet am 26. Juni, 12 Uhr, auf dem Berliner Alexanderplatz statt. Das Thema benötige dringend eine größere Öffentlichkeit, sagt die Frau. Ihre Tochter habe in einem Telefonat vor ein paar Tagen betont, dass sie nie wollte, dass der Kontakt abbricht.
www.betroffene-eltern.com (Von Jens Rümmler)
Ein weiterer Fall vom Kampf mit Behörden:
Für Aufsehen in der Auseinandersetzung mit den Behörden sorgte auch ein Fall in Wünsdorf (Landkreis Teltow-Fläming):
Die 44-jährige Angela Holzinger hatte 2007 wegen einer anstehenden Krebstherapie von sich aus das Jugendamt eingeschaltet. Drei ihrer Kinder kamen bei Pflegeeltern unter.
Nach der Heilung weigerte sich die Behörde, die Kinder an die Mutter zu übergeben. Dabei erfüllte Angela Holzinger einem Gutachten zufolge alle ihr gestellten Auflagen. Eine geplante Wohnungsvisite wurde 18 Monate lang von Seiten des Jugendamtes immer wieder verschoben.
Ein Gutachten des Potsdamer Betreuungshilfevereins empfahl ausdrücklich die Einleitung des Rückführungsprozesses der Kinder. Doch nichts passierte.
Erst als der Fall in den Medien Schlagzeilen machte, reagierte das Jugendamt im Landkreis.
Mittlerweile lebt die fünfjährige Tochter Shelly wieder bei der Mutter.
Die beiden anderen Kindern sollen ebenfalls zu Angela Holzinger, die Elternsprecherin einer Schule ist, zurückkehren. rüm
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11810113/62249/Viola-Fechner-kaempft-seit-mit-dem-Jugendamt-um.html
[editiert: 29.05.10, 08:04 von Admin]
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Claudia
Gast
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Erstellt: 31.03.11, 23:26 Betreff: Re: Jugendamt Berlin: Mädchen (15 Jahre)
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Hallo, mich hat Dein Beitrag noch betrückender gemacht, da ich fast genau in Deiner Situation stecke. Ich bitte zu entschuldigen, dass ich mich mit meinen Namen nicht public machen kann.
- ich habe zwei Töchter 13/16 Jahre, der Vater hat sich 2006 verabschiedet
- da ich beruflich sehr stark involviert bin und es zu starken Auseinandersetzungen zwischen den Kindern kam, habe ich mich selbst an das Jugendamt gewendet
- Aufnahme einer familienunterstützdenden Hilfe (warum hiesst diese nicht Jugendamtunterstützende Hilfe=viel geredet, kein Zugang zu den Kindern gewollt), Fazit Nothilfeplan ausgelaufen, negatives Feedback an das JA
- meine Tochter 13 Jahre sollte in Absprache mit den Kindesvater (hat nie eine Schule der Kinder von innen gesehen) fremduntergebracht werden in Schlesswig-Holstein, was folgt, auf mein negatives Votum, Vorladung beim Familiengericht Schöneberg
- der grossen Tochter (16 Jahre) hat man zugesagt, Du kannst Dir eine WG aussuchen (da Du Stress mit Deiner Schwester hast) und jederzeit zu Deiner Mutter zurück, sie ist untergebracht und hat Sehnsucht mit allen Konsequenzen zurück (da sie konnte sich nicht aussuchen, in der ersten ausgesucht vom JA blieb sie kleben) ... nach Hause ----> geht aber nicht mehr, JA verweigert dies, weil der Nothilfeplan schon läuft, über Mutter wird suptil erläutert geht nicht mehr......für das Kindswohl ist es am Besten......Erzieher der RundumWG freuen sich, wd. eine die sicher im Haus bleibt.
- Gerichtsverhandlung zwecks Aufenthaltsbestimmungsrecht, Richter aus Bayern versteht garnicht, dass es soviele Schulmodelle in Berlin gibt, Beistand dabei, der sich vorab kundig gemacht hat "Wir leben gut, im schönen Zehlendorf" Danke, der einzige, der es objektiv sieht und sich das Fedback von den Kindern eingeholt hat, jedoch mit dem Zusatz, es käme noch eine Rechnung, wobei ich ja nicht den Antrag beim Familiengericht gestellt habe.
Über 2 Stunden wurde diskuttiert, wobei sich der Vater mit Thailand-Bräune locker nach hinten legt und erklärt, bei meiner Ex sind die Kids nicht gut aufgehoben (früher einer grossen Automobilfirma beschäfftigt, gekündigt mit fetter Abfindung----->leider wird diese wie Gehalt angerechnet in Bezug auf Unterhaltszahlung ;-(),
FAZIT: Sucht keine Hilfe beim Jugendamt, ich will mich hier nicht weiter äussern, wie diese mit den Vereinen zusammenarbeiten, die familienunterstützende Hilfe anbieten, ich will nur andeuten "Ein dutzen ist erwünscht". Ich bin sehr enttäuscht darüber, dass die objektive Gerechtigkeit in Frage gestellt ist. Es geht um unsere Kinder!!!!!
Danke, dass Du gelesen hast.
Liebe Grüsse! ps: gerne kannst Du meinen Beitrag veröffentlichen.
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