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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden
"Spurensuche
nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung "Systemkritik: Deutsche
Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/
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Gast
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Erstellt: 06.12.07, 21:02 Betreff: Re: Jugendamt Plön: Mutter ermordert fünf Kinder |
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06. Dezember 2007 FAMILIENTRAGÖDIE IN DARRY Mutter war psychisch krank - in Anstalt eingewiesen
Steffi B. ist psychisch krank und schuldunfähig - da ist sich die Staatsanwaltschaft inzwischen sicher: Die 31-Jährige, die in Darry ihre fünf Söhne erstickt haben soll, ist in eine Klinik eingewiesen worden. Ihr Mann hatte mehrfach die Behörden eingeschaltet, dann verließ er die Familie. ANZEIGE
Darry - Lange vor der Tragödie gab es Notsignale, Hilferufe. Jedes Mal minutiös festgehalten und dokumentiert. Es gab auch Hilfsangebote, Gespräche, Unterstützung. Jedes Mal schien alles auf einem guten Weg.
Trotzdem sind jetzt fünf Kinder tot.
Die 31-jährige Steffi B. aus dem schlewig-holsteinischen Darry gilt als dringend verdächtig, ihre fünf Söhne Jonas, Justin, Ronan, Liam und Aidan im Alter von drei bis neun Jahren getötet zu haben. Sie soll den Jungen Schlafmittel zugeführt, sie dann erstickt haben - im Zustand von Schuldunfähigkeit, sagt der Staatsanwalt. Steffi B. ist seit längerem psychisch krank, jetzt soll sie dauerhaft in einer psychiatrischen Anstalt untergebracht werden.
GETÖTETE KINDER: DIE FAMILIENTRAGÖDIE VON DARRY
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Familienvater K. hatte seine Frau und die Söhne am 4. Dezember offenbar verlassen - einen Tag später waren die Kinder tot. Das berichtete der Landrat von Plön, Volkram Gebel, heute auf einer Pressekonferenz. Der Vater hatte schon mehrfach die Behörden eingeschaltet - an Unterstützung durch behördliche Stellen mangelte es nicht. Es habe seit geraumer Zeit eine "intensive Begleitung" der Familie durch sozialpsychiatrische Fachleute gegeben, sagte Gebel. Der Landrat dokumentierte ausführlich die Kontakte zwischen Behörden und der Familie:
DIE KONTAKTE DER BEHÖRDEN ZU FAMILIE B. Die ersten Kontakt Die Behörden hatten schon länger Kontakt mit der Familie. Erstmals baten die Eltern den Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) des Jugendamtes in Plön im April 2005 um Hilfe bei der Suche nach einer Wohnung. Danach gab es nach Angaben des Landkreises erst wieder im August 2007 Kontakt zum ASD und dem Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes. Es folgten mehrere Gespräche sowie Besuche im Haus der Familie - dem. Landrat von Plön zufolge an folgenden Tagen: 13. August 2007 Der Vater bat den ASD über Nachbarn und telefonisch um Hilfe. Am folgenden Tag berichtete er über die familiären Verhältnisse und Eheprobleme. Dem Vater wurde eine Beratung durch die Erziehungs- und Lebensberatungsstelle empfohlen. 15. August 2007 Der Ehemann berichtete dem ärztlichen Bereitschaftsdienst des Sozialpsychiatrischen Dienstes von religiösen Fantasien seiner Frau. Die Leiterin des Gesundheitsamtes stellte keine akute Gefährdung fest. 16. August 2007 Der Sozialpsychiatrische Dienst besuchte die Frau zu Hause. Er fand deutliche Hinweise auf eine psychiatrische Erkrankung, stellte aber keine akute Krisensituation fest. Es wurde der Besuch der Frau bei einem Psychiater verabredet. Ein Mitarbeiter eines Kindergartens meldete, er sehe die Entwicklung der beiden dort gemeldeten Kinder gefährdet. 17. August 2007 Der Psychiater, der die Frau aus früheren Behandlungen kannte, sah keinen Anhaltspunkt für eine zwangsweise Unterbringung. 29. August 2007 Erneuter Hausbesuch bei der Familie in Darry. Das Gespräch wurde auf den 5. September verschoben. Die Eltern sahen keinen Unterstützungsbedarf bei der Erziehung, wünschten aber eine Entlastung im Haushalt und bei der Versorgung der Kinder. Der Familie wurde bis zum 30. November eine Unterstützung im Umfang von 15 Stunden zugesagt. 28. November 2007 Die Mitarbeiterin des ambulanten Dienstes hatte den letzten Kontakt mit der Familie. 4. Dezember 2007 Der Kindergarten des dritten Kindes meldete dem ASD, der Allgemeinzustand habe sich verschlechtert und die aktuelle Hilfe sei wohl nicht ausreichend. Die Mitarbeiterin des ASD forderte den Vater in einem Telefonat auf, sich wegen des Kindes an einen Arzt zu wenden, was dieser zusagte. 5. Dezember 2007 Die Betreuerin der ambulanten Hilfe wollte nachmittags die Familie aufsuchen. Die Mutter gestand in der Psychiatrie Neustadt die Tötung ihrer fünf Söhne. Die Polizei fand die Leichen im Haus der Familie.
Schon am 15. August rief Ehemann K. die Bereitschaft des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD). Er schilderte "religiöse Phantasien" seiner Frau, bat um Hilfe. Dem Paar wurde eine Beratung angeboten, die es auch wahrnahm.
Dabei traten nach Aussage Gebels "Beziehungsprobleme" und eine psychische Erkrankung Steffi B.'s zu Tage. Steffi B. begab sich in psychiatrische Betreuung - die sie aber nicht regelmäßig in Anspruch nahm.
Psychische Probleme, religiöse Phantasien
Zur selben Zeit meldeten die Betreuer des Kindergartens, den zwei der Söhne besuchten, die Entwicklung der Kinder sei "gefährdet". Die Eltern seien offenbar mit der Betreuung überfordert.
TV-HINWEIS Die toten Kinder von Darry
Video abspielen... Video abspielen...Großen Videoplayer öffnen...(Flash Player 8 erforderlich) Foto: DPA Video: SPIEGEL TV
Mehr zum Thema im SPIEGEL TV Magazin: Sonntag, 9.12.2007, 23.30 Uhr, RTL Wieder wurden die Behörden tätig, Mitarbeiter des Sozialen Dienstes wurden mehrmals bei der Familie in Darry vorstellig. Steffi B. habe in den Gesprächen zwar eingeräumt, "psychische Probleme" gehabt zu haben, dennoch wirkte sie einer Sozialarbeiterin zufolge "steuerungsfähig". Sie habe zum Beispiel klar argumentieren können.
Das Haus der Familie habe nie verwahrlost gewirkt. Bei einem der Besuche der Sozialarbeiter lief eine Waschmaschine, es wurde Essen zubereitet. Ein Hilfsprogramm für die Familie sei erstellt worden, 15 Betreuungsstunden wurden vereinbart.
Die angespannte Situation zwischen Steffi B. und ihrem Ehemann muss sich zugespitzt haben. Am 4. Dezember meldete der Kindergarten eines der Söhne, der Allgemeinzustand des Jungen habe sich weiter verschlechtert, die aktuelle Hilfe sei wohl nicht ausreichend.
Eine Mitarbeiterin des ASD forderte den Vater in einem Telefonat auf, sich wegen des Kindes an einen Arzt zu wenden. Er sagte den Angaben zufolge zu. Doch nach Aussage des Plöner Landrats Gebel lebte der Vater eben nur bis zu jenem 4. Dezember im Haus der Familie. Ob er seine Frau genau an diesem Tag verließ und ob dies mit dazu führte, dass die Mutter ihre Söhne tötete, ist offen.
"Wir haben kein Problem. Wir lieben unserer Sohn"
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93 Beiträge Neuester: Heute 20:56 Uhr von Silbendrechslerin Steffi B. hatte mit ihrem Mann K. zwei gemeinsame Söhne und drei weitere mit einem früheren Partner. Beide Väter werden seit Bekanntwerden der Todesfälle psychologisch betreut.
Die Familie, die in einem adretten Häuschen in der schleswig-holsteinischen Provinz lebte und auf einem Foto völlig harmonisch wirkt, galt bei Nachbarn und Anwohnern als "ordentlich", "anständig", "nett". Kein Umfeld, das man schnell mit hässlichen Schlagworten wie "Unterschicht ", "asozial" oder "Hartz IV-Milieu" klassifiziert.
Je mehr Details über die Patchwork-Familie - Mutter Steffi B., zwei Väter, fünf Kinder - bekannt werden, umso deutlicher scheint es, dass hier eine Verzweiflungstat stattgefunden haben muss, der viel Leid vorausging.
Einer der Söhne, der fünfjährige Liam, scheint nach Informationen von SPIEGEL TV das Sorgenkind der Familie gewesen zu sein. Er kam offenbar mit einem Herzfehler zur Welt, hatte einen Chromosomendefekt und war Autist. Übers Internet versuchte Steffi B., Interesse für das Schicksal ihres Sohnes zu wecken, Unterstützung zu finden.
"Ich habe ein krankes Herz, meine Eltern kämpfen um mich"
Für Liam entwarf die Familie eine eigene Homepage, schilderte im Grußwort die Krankheiten des Kindes: "Meine Name ist Liam und ich bin fast zwei Jahre alt", heißt es dort. "Ich würde gerne älter werden, denn es gibt so vieles, was ich von der Welt nicht gesehen habe. Ich habe ein krankes Herz und meine Eltern kämpfen um mich."
Im Sommer 2005 empfingen die Familie eine Journalistin, der sie ihre schwierige Situation schilderten. Damals lebte sie in einer Mietwohnung im schleswig-holsteinischen Schellhorn.
ZUM THEMA AUF SPIEGEL ONLINE
* Familientragödie in Darry: Sie sorgte sich, sammelte Spenden - dann erstickte sie ihre Söhne (06.12.2007) * Debatte um Babyklappen: "Es gibt Frauen, die man einfach nicht erreichen kann" (06.12.2007) * Familiendramen: Warum Mütter ihre Kinder töten (06.12.2007) * Gewalt gegen Kinder: Merkel fordert wachsame Bürger (06.12.2007) * Familientragödie in Darry: "Die Kinder machten einen ordentlichen Eindruck" (06.12.2007) * Reaktionen: "Solche Taten lassen sich nicht verhindern" (06.12.2007)
Liam zeigte die typischen Verhaltensauffälligkeiten eines autistischen Kindes. Bei Reizüberflutungen neigte er nach Informationen von SPIEGEL TV offenbar dazu, sich abzureagieren, indem er zum Beispiel seinen Kopf gegen die Polster seines Bettes schlug. "Liam braucht das einfach", sagte damals Steffi B. der Reporterin des "Stadtmagazins Preetz". "Wenn man ihn davon abhält, wird er hysterisch und bekommt Schreiattacken." Doch eigentlich, fügte sie hinzu, sei Liam ein glückliches Kind - "wenn man ihn so sein lässt, wie er ist. Und auch wir haben mit der Tatsache kein Problem und lieben unseren Sohn".
Vor drei Monaten zog die Familie in das 600-Einwohner-Dorf Darry. Die Kinder wurden von Nachbarn oft beim Spielen im Garten beobachtet. Manchmal war auch Vater K. mit dabei.
"Es geht wertvolle Zeit für die Familie weg"
Doch es muss Probleme gegeben haben - schon wegen des Lärms, den die Kinder und insbesondere Liam verursachten. Nachbarn beschwerten sich. Die Familie suchte eine größere Wohnung, oder, so heißt es, "ein passendes Häuschen".
Die Familie scheint sich auch um eine Delfintherapie für Liam bemüht zu haben, sammelte dafür Spendengelder. Dann wurde der Plan wieder aufgegeben. Durch den Kampf für die Therapie, schrieb Steffi B. auf ihrer Homepage, "geht so viel wertvolle Zeit von meiner Familie weg". Dann heißt es: "Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass die beste Therapie für alle ist, Zeit miteinander zu verbringen."
Für die fünf getöteten Jungen soll es in den kommenden Tagen einen Gedenkgottesdienst geben, in der Michaelis-Kirche im benachbarten Lütjenburg. Die Kirche will ihre Türen auch für stille Gebete öffnen, um den Menschen Raum für ihre Trauer und Gefühle zu geben. "Die Kinder und Erwachsenen werden eine ganze Weile brauchen, um das Geschehen zu verarbeiten", sagte Gudrun Bölting, die Pastorin aus Darry.
Mehr zum Thema im SPIEGEL TV Magazin: Sonntag, 9.12.2007, 23.30 Uhr, RTL
pad/dpa/Reuters/ddp http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,521892,00.html
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