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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 

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Gast
New PostErstellt: 30.05.08, 13:59     Betreff: Re: Jugendamt Hamburg: Ehrenmord an deutsch-afghanischem Mädchen Morsal Antwort mit Zitat  

Einfache Mütze, Schal und Halswärmer...
Senatsanfrage Jetzt kommt ans Licht: Schon seit November 2006 wissen die Hamburger Ermittlungsbehörden von den unglaublichen Vorfällen in der Deutsch-Afghanischen Familie
Gedemütigt, gequält, getötet – das Leiden der Morsal O.
Immer wieder rief die Schülerin die Polizei, wurden brutale Attacken gegen sie protokolliert. Doch letztlich riet man ihr, nach Hause zu gehen.

Von Vanessa Seifert
Nach dem Mord: ein Sanitäter mit Morsals Eltern.

Nach dem Mord: ein Sanitäter mit Morsals Eltern. Foto: Arning

Das Martyrium der Morsal O. – jahrelang musste das junge Mädchen leiden, wie aus dem Entwurf einer Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der SPD hervorgeht. Geschlagen, gedemütigt, gequält – von den Eltern und den Geschwistern. Mit mehr als 20 Messerstichen niedergemetzelt – vom Bruder. Die 16-jährige Deutsch-Afghanin wurde zum Opfer in einem familiären Kampf der Kulturen, der im zweiten Stock eines Wohnsilos in Rothenburgsort tobte. Aktenkundig bei der Staatsanwaltschaft ist er seit 1. November 2006.

„Ich bringe sie um“, soll Ahmad O. damals bei einem Telefonat mit seiner Mutter in den Hörer gebrüllt haben. Wenige Stunden später prügelt und tritt er Morsal, gemeinsam mit der anderen Schwester. Die zerkratzt Morsal laut Staatsanwaltschaft das Gesicht. Morsal alarmiert die Polizei, erstattet aber keine Anzeige. Die Beamten verfassen einen Bericht an das Jugendamt. Noch am selben Abend ruft Morsal erneut verzweifelt die Polizei. „Ich will nicht mit ihm nach Hause gehen“, hat sie über ihren Bruder Ahmad zu Protokoll gegeben. Die Beamten informieren den Kinder- und Jugendnotdienst.

Eine knappe Woche später soll Ahmad seine Schwester erneut misshandelt und mit einem Messer bedroht haben. Im Streit rutscht ihm das Messer aus der Hand, ehe er Morsal verletzen kann. Morsal zeigt ihren Bruder an. Sie wird in ein Haus des Kinder- und Jugendnotdienstes gebracht. „Ich will nur, dass die Schläge aufhören. Meine Familie darf nicht bestraft werden“, fleht sie bei einer Vernehmung am 14. November 2006, in der sie auch zu Protokoll gibt, mehrfach von ihren Eltern geschlagen worden zu sein. Ein gutes Jahr später leitet die Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen die Eltern ein. Der Vorwurf: Verdacht auf Körperverletzung. Das Verfahren wird eingestellt, weil Morsal die Aussage verweigert. Welchen Druck muss die Familie auf die Jugendliche ausgeübt haben? Wie verworren muss das emotionale Geflecht aus Liebe und Hass gewesen sein?

Der häusliche Terror geht weiter. Am 6. Januar 2007 gerät Morsal in einen Streit mit ihrem jüngeren Bruder. Als die ältere Schwester eigenen Angaben zufolge schlichtend eingreifen will, verletzt sie Morsal an der Hand. Ein daraufhin eingeleitetes Verfahren wird später eingestellt. Es fehlt ein Strafantrag von Morsal. Knapp zwei Wochen später rastet Ahmad O. aus, weil er sich über den „westlichen Kleidungsstil“ seiner Schwester ärgert. Als sie ihn bittet, ihr Geld zu leihen, eskaliert die Gewalt: Ahmad tritt und schlägt Morsal. Sie erstattet Anzeige. „Ich will keine Aussage machen“, sagt Morsal später.

Mitte Februar soll die Mutter mit einem Kabel auf Morsal eingedroschen haben. Laut Akten trägt Morsal zahlreiche blaue Flecken am linken Arm davon. Drei Tage später erstattet Morsal Anzeige. Doch zur Zeugenvernehmung am 1. März 2007 erscheint sie nicht. Die Polizei findet heraus, dass sich das Mädchen bei Verwandten in Afghanistan aufhält. Dort sollte Morsal, die in Deutschland nichts weiter sein wollte als ein normaler Teenager, nach dem Willen der Eltern noch einmal eindringlich an die afghanischen Traditionen erinnert werden. Morsal sollte nach heutigen Kenntnissen mit einem afghanischen Mann zwangsverheiratet werden. Warum es doch nicht dazu kommt, ist unklar.
http://www.abendblatt.de/daten/2008/05/30/887455.html?cmf=1

Senatsanfrage Jetzt kommt ans Licht: Schon seit November 2006 wissen die Hamburger Ermittlungsbehörden von den unglaublichen Vorfällen in der Deutsch-Afghanischen Familie
Gedemütigt, gequält, getötet – das Leiden der Morsal O.
Immer wieder rief die Schülerin die Polizei, wurden brutale Attacken gegen sie protokolliert. Doch letztlich riet man ihr, nach Hause zu gehen.

Da in dem Verfahren gegen die Mutter nicht weiter ermittelt werden kann, wird es am 5. September 2007 vorläufig eingestellt. Wieder in Deutschland, gibt Morsal der Polizei am 5. Februar 2008 zu Protokoll, dass sie auf keinen Fall einen Strafantrag gegen ihre Mutter stellen will. Sie verweigert die Aussage, das Verfahren wird endgültig eingestellt.

Schwieg sie aus Angst? Oder weil sie immer wieder hoffte, dass – wenn sie die Eltern nicht belastet – die Spirale der häuslichen Gewalt ein Ende hat? Doch es geht weiter. Im März 2008 schlägt die ältere Schwester auf Morsal ein, reißt ihr an den Haaren, bis Büschel ausfallen. Erneut wird ein Verfahren eingeleitet und wieder eingestellt, weil Morsal keinen Strafantrag gegen ihre Schwester stellen will.

Im selben Monat bedroht Ahmad Morsal mit einem Messer, schlägt und würgt sie. Wieder ruft Morsal die Beamten, um ihren Bruder doch wieder nicht anzuzeigen. Dabei lässt Ahmad nicht von seiner Schwester ab. In der Nacht vom 27. auf den 28. März 2008 schlägt er ihr mit der Faust ins Gesicht. Um 0.30 Uhr ruft Morsal verängstigt im Kommissariat 41 an. Die Polizisten rücken aus und werden laut Staatsanwaltschaft Zeugen, wie Ahmad O. erneut brutal zuschlägt. Die Beamten bringen Morsal in ein Mädchenhaus. Am 7. April 2008 unterschreibt Morsal einen Strafantrag, den sie dieses Mal nicht zurücknimmt. Die Ermittlungen dauern an.

Morsal kann die Qualen in der elterlichen Wohnung nicht länger ertragen. Sie sucht Zuflucht in Einrichtungen des Kinder- und Jugendnotdienstes. Am 11. Mai 2008 kehrt sie – nach „dreitägiger Abwesenheit“, wie es in der Akte heißt – nach Hause zurück. Sie hat die Wohnung kaum betreten, da soll der Vater schon auf sie eingeprügelt und sie mit Fußtritten malträtiert haben. Morsal kann sich losreißen, rennt in ihr Zimmer. „Nur noch hier raus“ – dieser Gedanke muss ihr durch den Kopf geschossen sein. Panisch überlegt sie, wie ihr die Flucht aus dem zweiten Stock gelingen kann. Sie seilt sich mit einem Bettlaken ab. Doch unten soll sie gleich von einem ihrer Brüder abgefangen worden sein. Wütend würgt er seine Schwester, schlägt sie. Morsal erleidet Prellungen an der Schläfe, einer ihrer Schneidezähne bricht ab. Wieder stellt Morsal keinen Strafantrag. Die Polizei liefert das Mädchen beim Kinderund Jugendnotdienst ab.

Dort wird sie kurz darauf wieder entlassen. Laut Akten wird ihr geraten, sich „nach Hause zu begeben“. Kaum ist sie dort, rammt der Vater ihr sein Knie in die Magengrube. Morsal flieht, doch die Eltern holen sie schließlich ein. Die Mutter soll Morsal an den Haaren gezogen haben. Doch Morsal erstattet keine Anzeige. Die Beamten übergeben die 16- Jährige erneut in die Obhut des Kinder- und Jugendnotdienstes. Am 15. Mai 2008 bestellt Ahmad seine Schwester auf einen Parkplatz am Berliner Tor. Um 23.15 Uhr sticht er seine Schwester wie im Wahn nieder. Sie stirbt.

erschienen am 30. Mai 2008

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http://www.abendblatt.de/daten/2008/05/30/887455.html?s=2
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