|
|
Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden
"Spurensuche
nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung "Systemkritik: Deutsche
Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/
|
|
|
|
|
Anfang
zurück
weiter
Ende
|
Autor |
Beitrag |
Gast
|
Erstellt: 08.04.08, 21:05 Betreff: NS-Zwangsarbeit in der katholischen Kirche
drucken
weiterempfehlen
|
|
|
Zwangsarbeit in der katholischen Kirche "Eine historische Last, die uns herausfordert"
Sie kamen aus Polen, der Ukraine oder der Sowjetunion. Während der NS-Zeit mussten sie in Krankenhäusern oder Klöster schuften - Zwangsarbeiter der katholischen Kirche. Dies sei eine "historische Last", sagte Kardinal Lehmann bei der Vorstellung einer umfassenden Dokumentation zum Thema.
* Video Bildunterschrift: Kardinal Lehmann stellt Buch über Zwangsarbeiter in katholischen Einrichtungen vor, tagesschau 17:00 Uhr [Benjamin Cors, SWR] .
- intern Weitere Video-Formate .
- ExternKatholische Kirche: Informationen zur Studie.
* Weltatlas Weltatlas: Deutschland [Flash|HTML] .
Stand: 08.04.2008 18:40 Uhr
http://www.tagesschau.de/inland/zwangsarbeit2.html
NS-Zeit 08.04.08 Seite drucken "Baustein zukunftsgerichteter Versöhnungsarbeit" Kardinal Karl Lehmann, Bischof im Bistum Mainz © Bistum Mainz Kardinal Lehmann zu Kirche und Zwangsarbeit Mainz/Bonn - Als "wichtigen Baustein auf dem Weg zukunftsgerichteter Versöhnungsarbeit" hat Karl Kardinal Lehmann die wissenschaftliche Dokumentation "Zwangsarbeit und katholische Kirche 1939-1945" bezeichnet, die heute in Mainz vorgestellt wurde. Der 703seitige Band dokumentiert das Schicksal von fast 6.000 Zwangsarbeitern, die während des Zweiten Weltkrieges zum Arbeitseinsatz in katholischen Einrichtungen verpflichtet waren. Neben einer historischen Einführung, einer Datendokumentation und Berichten aus den 27 Bistümern werden die Arbeit des Entschädigungsfonds der katholischen Kirche in Deutschland und die kirchlichen Versöhnungsinitiativen dargestellt.
Mit der Publikation werde ein "vergessenes Kapitel kirchlicher Zeitgeschichte wissenschaftlich aufgearbeitet": die Erinnerung an "das Schicksal und die Leiden der aus ganz Europa zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppten Männer, Frauen, Jugendlichen und Kinder". Zwischen 1939 und 1945 arbeiteten nachweislich insgesamt 4.829 Zivilarbeiter und 1.075 Kriegsgefangene in insgesamt 776 katholischen Einrichtungen, darunter Krankenhäuser, Heime, Klosterhöfe und Pfarrökonomien. Die hauptsächlich aus Polen, der Ukraine und der Sowjetunion stammenden Zwangsarbeiter waren überwiegend in Land- und Forstwirtschaft sowie in der Haus- und Garten- bzw. Friedhofsarbeit tätig.
Gemessen an der Gesamtzahl von geschätzten 13 Millionen Zwangsarbeitern erreiche die vergleichsweise geringe Zahl nachgewiesener Arbeitskräfte in katholischen Einrichtungen nicht einmal die Promillegrenze. "Und dennoch bleiben sie eine historische Last, die unsere Kirche auch für die Zukunft herausfordert", so der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Lehmann. Bis zum Abschluss der aktiven Suche nach ehemaligen Zwangsarbeitern am 31.12.2004 wurden 587 Fremdarbeiter mit insgesamt 1,5 Millionen Euro entschädigt. Aus dem Versöhnungsfonds wurden 206 Projekte mit 2,71 Millionen Euro gefördert. Die "Resultate der zeitgeschichtlichen Forschungen über den Fremdarbeiter-Einsatz bewahren uns davor, unter eine erfolgreiche Entschädigungs- und Versöhnungsarbeit einen geschichtlichen Schlussstrich zu ziehen", so Lehmann.
Kardinal Lehmann erinnerte an die Versöhnungsarbeit der vor 60 Jahren gegründeten Pax-Christi-Bewegung, des Maximilian-Kolbe-Werks und der Aktion Sühnezeichen und wies auf die im letzten Jahr errichtete Maximilian-Kolbe-Stiftung für Wege der Versöhnung aus der Kraft der Erinnerung hin. Unter dem Titel "Kooperativer Antagonismus" skizzierte der Direktor der Kommission für Zeitgeschichte, Karl-Joseph Hummel (Bonn), die Strategie der katholischen Kirche in der nationalsozialistischen Kriegsgesellschaft und stellte die Folgen der Suche nach Zwangsarbeitern für die kirchliche Zeitgeschichtsforschung dar.
Der Einsatz ausländischer Arbeitskräfte in der katholischen Kirche sei nicht "flächendeckend", ja nicht einmal die Regel gewesen, so Hummel. Die Verfolgung der katholischen Kirche habe auch in den Kriegsjahren zugenommen, einen Burgfrieden habe es nicht gegeben. Zwischen 1940 und 1942 ließ Heinrich Himmler mehr als 300 Klöster und katholische Einrichtungen entschädigungslos enteignen, weit über 10.000 Ordensleute wurden aus ihren Häusern ausgewiesen ("Klostersturm"). 1943 wurden mehr als 3.400 kirchliche und klösterliche Einrichtungen kriegsbedingt in Anspruch genommen. Die Kirche ihrerseits war mit der NS-Kriegsgesellschaft in vielfacher Weise verschränkt und hielt doch weltanschaulich einen klaren, christlich verwurzelten Abstand. Diese Gemengelage der Kriegsjahre beschreibe der Begriff "kooperativer Antagonismus" besser als die einfache Alternative Kollaboration oder Widerstand. Die endgültige Auseinandersetzung mit der Kirche habe Hitler auf die Zeit nach dem "Endsieg" vertagt.
Der stellvertretende Vorsitzende der Bundeskonferenz der kirchlichen Archive in Deutschland, Thomas Scharf-Wrede (Hildesheim), schilderte den Einsatz der Bistumsarchive bei der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Einsatzes von Zwangsarbeitern in Einrichtungen der katholischen Kirche. Dabei habe sich die Quellenrecherche von Hirtenworten und Amtsblättern über die Korrespondenzen der Bistumsleitungen, Visitationsberichte und Chroniken bis hin zu Protokollen, Zeitungsartikeln, Lohnbüchern und Zahlungsbelegen erstreckt. Die Bistumsarchive hätten dabei gezeigt, dass sie "Gedächtnis der Bistümer" seien, so Scharf-Wrede. © Deutsche Bischofskonferenz zum Anfang zum Anfang Bistum Würzburg - Bericht zum Einsatz von Zwangsarbeitern in der NS-Zeit http://www.katholisch.de/20826.html
Pressestelle des Ordinariates Würzburg > Nachrichten Zurück zur Übersicht Seite drucken Seite per Mail versenden Baustein zur dauerhaften Versöhnung Bericht zum Einsatz von Zwangsarbeitern im Zweiten Weltkrieg im Bistum Würzburg liegt vor – 246 ausländische Personen arbeiteten auf Zwang der Nationalsozialisten in kirchlichen Einrichtungen
Schöningh [Bild im Originalformat anzeigen] Mit dem Thema "Zwangsarbeit und katholische Kirche 1939-1945" beschäftigt sich ein im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz herausgegebenes Buch.
Würzburg (POW) Wenn sie auch rein formell in kirchlichen Einrichtungen eingesetzt waren: Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, von denen kirchliche Einrichtungen im Bistum Würzburg während des Zweiten Weltkriegs profitiert hätten, lassen sich nicht nachweisen. So lautet eine Erkenntnis aus den umfangreichen Untersuchungen, die Bistumshistoriker Erik Soder von Güldenstubbe durchgeführt hat. Der Bericht ist in der Gesamtdokumentation „Zwangsarbeit und katholische Kirche 1939-1945“ über Geschichte und Erinnerung, Entschädigung und Versöhnung abgedruckt, die Karl Kardinal Lehmann am Dienstag, 8. April, in Mainz vorstellte. Würzburgs Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand wertete die Aufarbeitung nicht nur als wichtigen Beitrag zur Erforschung der jüngeren Geschichte, sondern als einen „Baustein im Bemühen um eine dauerhafte Versöhnung zwischen den Völkern“.
Insgesamt waren dem Bericht zufolge 246 Personen als Zivilarbeiter, Kriegsgefangene oder in den Zivilarbeiterstatus überführte Kriegsgefangene in kirchlichen Einrichtungen im Bistum Würzburg eingesetzt. 163 davon waren Zwangsarbeiter aus der sowjetischen Ukraine, 29 weitere Zwangsarbeiter kamen aus Polen. Unter den Kriegsgefangenen stellte Australien mit 16 Personen die größte Gruppe, gefolgt von England mit 12. Die große Mehrheit, insgesamt 231 Personen, wurde in Land- und Forstwirtschaft eingesetzt. Von allen Zwangsarbeitern in kirchlichen Einrichtungen starb bis Kriegsende einer: Er wurde durch Artilleriebeschuss tödlich verletzt.
„Generell kann festgestellt werden, dass die Arbeitsämter zwar einer ganzen Reihe von kirchlichen Einrichtungen Fremdarbeiter zuwiesen, dass aber diese zwar in kirchlichen Einrichtungen, aber nicht für die ureignen Intentionen der jeweiligen Institution eingesetzt worden waren“, schreibt der Bistumshistoriker. Als Beispiele nennt Soder von Güldenstubbe unter anderem die russischen Zwangsarbeiter, die ab Herbst 1942 in den Einrichtungen der am 9. Mai 1941 aufgelösten Abtei Münsterschwarzach Dienst taten. „Es liegt auf der Hand, dass diese Zwangsarbeiter nicht eingesetzt wurden, um eine Benediktinerabtei zu fördern oder deren missionarisches Bemühen zu unterstützen, sondern um die Ernährung der Bevölkerung sichern zu helfen, vor allem aber um das dort untergebrachte und von 1941 bis 1945 bestehende Lazarett und Umsiedlerlager zu versorgen.“
Auch die im Zweiten Weltkrieg in Maria Bildhausen und dem angrenzenden Rindhof tätigen Polen, Russen und Ukrainer seien nicht eingesetzt worden, um Behinderte zu pflegen und zu fördern, sondern um die „Ernährungsfront“ zu stärken. Schwierigkeiten bereite zudem die Quelleninterpretation. So sei die Stadt Würzburg von 1939 bis 1945 Eigentümerin des „Klosterguts“ Oberzell gewesen. „Das ‚Klostergut’ Oberzell wurde aber auch unter dem neuen Pächter (Leo Haub) unter diesem Titel weitergeführt, ohne dass noch irgendeine kirchliche Beziehung bestand.“
Mit Kriegsbeginn seien zudem viele Gebäude ganz oder teilweise beschlagnahmt oder zweckentfremdet worden und als Lazarette, Evakuiertenquartiere oder ähnliches genutzt worden, im gesamten Bistum 74. Bei den Männerorden wurden die kriegstauglichen Mitglieder zur Wehrmacht eingezogen, Schwestern aus Pflegeorden wurden zur Versorgung verwundeter Soldaten abgestellt. „Es gab bis zum Kriegsende kaum eine kirchliche Einrichtung im Bistum Würzburg, die nicht in irgendeiner Weise von nichtkirchlichen Zweckbestimmungen, Enteignungen, Beschlagnahmungen, Einquartierungen, Überwachungen, behördlicher Willkür, drückender Besteuerung, Nachteilen bei der Versorgung beispielsweise mit Heizmaterial und anderen Schikanen betroffen war“, schreibt Soder von Güldenstubbe.
Priester und Laien, die sich in der Seelsorge und mit praktischer Hilfe für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter engagierten, seien immer wieder angezeigt und mit empfindlichen Strafen belegt worden. „In kircheninternen Rundschreiben wurde den Geistlichen mitgeteilt, dass polnische Gebetbücher und Predigttexte im Bischöflichen Ordinariat erhältlich seien. Auch wurden Polnisch sprechende Priester den Dekanen im Bistum bekannt gegeben.“
Wie der Bericht abschließend hervorhebt, wirkten seit Kriegsende verschiedene katholische und ökumenische Initiativen wie die Ackermann-Gemeinde, Renovabis oder Kirche in Not auf ihre jeweils eigene Weise an der Aussöhung der früher verfeindeten Völker mit. Lange Jahre hätten zudem Caritas und Ordensleute – besonders benediktinische und franziskanische – ehemalige KZ-Häftlinge und andere Leidtragende des Dritten Reiches zur Erholung oder zu Heilbehandlungen eingeladen oder unterstützt. „Die Diözese Würzburg stellt in ihren Jahreshaushalten beträchtliche Summen für Osteuropa und die Weltkirche zur Verfügung“, schreibt Soder von Güldenstubbe.
Generalvikar Hillenbrand hatte die Aufarbeitung für den Bereich des Bistums Würzburg unmittelbar nach Bekanntwerden der ersten Einzelschicksale im Jahr 2000 in Auftrag gegeben. „Ich bin dankbar für die sorgfältige Aufarbeitung der historischen Situation. Sie ist damit auch für zukünftige Forschungen und Publikationen dokumentiert“, sagte der Generalvikar. Am Entschädigungsfonds der Deutschen Bischofkonferenz für ehemalige Zwangsarbeiter in Höhe von 2,5 Millionen Euro hatte sich das Bistum Würzburg 2001 anteilig mit 71.200 Euro beteiligt. Die gleiche Summe wurde an den ebenfalls mit 2,5 Millionen Euro errichteten kirchlichen Versöhnungsfonds überwiesen. Das mit der Verwaltung beauftragte Hilfswerk „Renovabis“ unterstützt damit unter anderem Begegnungen und Initiativen zur Verständigung und zur Förderung eines friedvollen Zusammenlebens in Europa.
Insgesamt sind in der Dokumentation das Schicksal von 4829 Fremdarbeitern und 1075 Kriegsgefangenen, die während des Zweiten Weltkriegs zum Arbeitseinsatz in katholischen Einrichtungen in Deutschland verpflichtet waren, die Entschädigung und die kirchlichen Versöhnungsinitiativen umfassend aufgezeichnet und gründlich erforscht.
Hinweis: Die Gesamtdokumentation trägt den Titel „Zwangsarbeit und katholische Kirche 1939-1945, Geschichte und Erinnerung, Entschädigung und Versöhnung. Eine Dokumentation (= Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte, Reihe B: Forschungen, Band 10)“, herausgegeben im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz von Karl-Joseph Hummel und Christoph Kösters, 703 Seiten, 48 Euro, Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn München Wien Zürich 2008, ISBN 978-3-506-75689-3.
(1508/0483; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet Veröffentlicht: 08.04.2008 http://pow.bistum-wuerzburg.de/bwo/dcms/sites/bistum/information/medien/pressestelle/nachrichten/index.html?f_action=show&f_newsitem_id=21200
|
|
nach oben |
|
|
|
powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos
Design © trevorj
|