Ravouk
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Erstellt: 25.10.16, 21:53 Betreff: Re: Con-Review: Steinmarken 5 "Sternstunde" |
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Hallo zusammen!
So vieles wurde schon gesagt, dem ich mich einfach nur anschließen möchte - ein toller Con und ein wunderbarer Abschluß der Conreihe. Wenn man die Gedanken zurück schweifen lässt, so fällt einem auf, wie viele Geheimnisse angerissen und wie wenige nur gelüftet wurden. Was passierte wirklich mit dem Hüter der Natur? Wo kommt der Skrûût-Kult her? Wer sind die Kiruna? Und wieso zum Teufel beten diese Irren eine Ziege an? Das Land, das Poldi und Branko erschaffen haben scheint viel größer zu sein als das, was wir bis jetzt gesehen haben, und dabei noch so leer und frei, dass man nicht ständig an irgendwelche Strukturen stößt. Ein echtes Land der Abenteuer!
Was den Con angeht, so möchte ich auf ein paar Kleinigkeiten eingehen, die für mich die Besonderheiten der Steinmarken-Reihe herausstellen.
Zum einen ist da der Barbaren-Angriff am Freitag. Uns wurde nach dem Angriff der Guntai gesagt "In einer Stunde sind auch noch Barbaren hier!" Also hektische Aktivität, Barikaden bauen, Fallen planen etc etc. Und dann... nichts! Langeweile. Ursache auf 95% aller Cons: Die Orga ist nicht rechtzeitig fertig geworden, die NSCs sind noch nicht geschminkt oder der NSC-Koordinator muss gerade noch eben mit einem Spieler einen Traum bespielen. Oder es ist schlicht und einfach egal. Ursache auf einem Steinmarken-Con: Die Guntai sind vorraus geprescht und die Barbaren mit hängenden Zungen hinterher. Sie waren also langsamer und mussten vor dem Angriff erst mal rasten! Und das haben sie dann auch getan, es gab ein Barbaren-Lager im Wald, aber leider sind wir zu spät auf die Idee gekommen, dass da was nicht stimmen könnten. Für mich war das toll! Ich habe oft eine viel zu große Schere im Kopf, die versucht, Outtime-Fehler auszublenden. Oft ist das dringend nötig - in den Steinmarken haben die Fehler Sinn, Unstimmigkeiten sind gewollt und BEDEUTEN etwas. Das finde ich klasse!
Dann wäre da die verlorene Schlacht - die Orga hat uns eben NICHT gewinnen lassen, und das war gut so! Obwohl unsere tapferen Ritualisten alles richtig gemacht haben, konnten wir gegen die Guntai nicht genug Druck aufbauen, um zu Tyrre durchzudringen. Die Orga ist hart geblieben und Tyrre ist abgezogen. Das war extrem hart und frustrierend - aber es führte erst zu schönem Spiel (wunderbar meine beiden Zweikämpfe geben Kendrick und Ceris, die tatsächlich geholfen haben, den Frust rauszulassen und abzubauen), und zum Schluß zu einer neuen, _eigenständig_ von den _Spielern_ erdachten Lösung. Großen Respekt für die Magister, die trotz Niederlage NOCH eine Lösung aus demHut gezaubert haben! Aber vor allem Respekt für die Orga, die dieser neuen Lösung offen stand und es uns wirklich ermöglicht hat, den Con selbständig zu lösen. Das hat zu einigen der wohl denkwürdigsten Momente meiner LARP-Laufbahn geführt, vom Ritual bis zu Ceris Verbrennung.
Diese Eigenständigkeit der Lösung war auch beim "Wurzel-Problem" zu spüren und ist alles andere als selbstverständlich. Oft sind Plots entweder linear (Mit Schriftrolle X löse ich Problem Y) oder so verrätselt und um die Ecke gedacht, dass eine Lösung durch logisches Denken kaum möglich ist - es gibt dann oft einfach keinen festen Punkt, an dem man den Hebel der Logik ansetzen kann. Daher, Hut ab, dass ihr uns diese Möglichkeit gegeben habt!
Zu dieser Möglichkeit gehört auch das Regelwerk. Wohl kaum eine Conreihe hat sich so mit dem beschäftigt, was ein Regelwerk hergeben kann. Inzwischen habe ich eine ganze Reihe Schwächen kennengelernt, und ich finde es hätte dringend eine 4. Edition verdient. Aber was es mit seinem Aura- Göttersphären- und Magiesystem ermöglicht, ist eine in sich stimmige Welt mit ein paar "Naturgesetzen", auf die man mit seinen Gedankengängen aufbauen kann. Natürlich schränkt das manchmal ein, aber es ermöglicht eben auch z.B. Schlüsse wie "Wenn A=B und B=C dann A=C". Das ganze jetzt noch kombiniert mit der Magie-Grammatik der Eretum-Cons und ich schmelze dahin ^^ Eine DKWDDK-Welt könnte das im Prinzip genau so abbilden - aber dafür müsste man Einschränkungen formulieren, Naturgesetze eben, Wege und Pfade wie die Magie funktioniert und die sich nicht in Beliebigkeit auflösen. Vielleicht eine Idee, die aufgegriffen werden kann ;) Nebenbei: Aurastufen ansagen und Fusionsmöglichkeiten besprechen fand ich reichlich OT-lastig und etwas ärgerlich. Da sollte man sich noch ein paar Umschreibungen einfallen lassen für die Stufen ;)
Puh, ich glaube ich bin ins Schwafeln gekommen. Also, Zusammenfassung: Toller Con, GEILE Conreihe, völlig ungewohnte IT-Konsequenz die ich mir schon abtrainiert hatte und die Möglichkeit, eigenständig durch Hirnschmalz und Kreativität den Con zu Lösen. Super!
Viele Dank an die Küche und die vielen NSCs, die uns so viel Spaß bereitet haben! Der "Schlechte Umgang" hat sich sein Geschäft neben Linas Taverne redlich verdient - eine echte Abenteurer-Kaschemme, in Gabelheim für diese Aufgabe geradezu traumhaft gelegen :)
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