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Hallo @mela111!
Danke für dein Lob! Ich stecke viel Arbeit in diese Seite und daher ist es mir natürlich wichtig, dass sie hilfreich ist. Leider ist sie recht still, ich würde mir wünschen, dass sie mehr ein Treffpunkt für Betroffene wäre. Das könnte dich sicher in deinem Kampf gegen Depressionen unterstützen.
Ich bin ein undankbarer Mensch ;), du bekommst kein Lob von mir zurück. Was heißt, du kommst nicht oft genug dazu, KG zu machen? Zehn Minuten am Tag hat jeder Zeit! Wenn nicht, gibt es für mich nur zwei Gründe:
- mangelnde Motivation. Das sollte bei dir nicht der Fall sein, da du ja so schnell wie möglich gesund werden möchtest.
- falsche Prioritätensetzung. Eine typische Sache bei Müttern. Wir kümmern uns als 1. um unsere Kinder, als 2. um alle unsere weiteren Pflichten und ganz zu letzt kommen wir selbst. Verkehrt, sage ich, gleich nach den Kindern müssen wir selbst kommen. Denn was haben die Kinder davon, wenn wir – körperlich oder seelisch – krank sind? Ein Umdenkungsprozess, den ich selbst durchgemacht habe.
Es ist schon komisch, dass wir oft Zeit finden, zu Behandlungen zu rennen, aber nicht, zu Hause mal ein paar Minuten lang ein paar Übungen zu machen…
Die Krankengymnastik ist SEHR WICHTIG! Du musst wissen, dass bei einer Beckeninstabilität (die bei einer Symphysenlockerung vorliegt), manche Muskeln einfach ausgeschaltet werden. Sie schalten sich nicht von alleine wieder an, sondern müssen mühsam wieder aktiviert werden. Es gibt Beckenexperten, die alle Beschwerden 3 Monate und mehr nach der Geburt, die an Symphysen- oder Beckenringlockerung erinnern, alleine auf die schwachen Muskeln zurückführen.
Zu den Diagnosen Osteonekrose und Osteitis habe ich leider keine Erfahrung. Ich bin auch nicht Medizinerin (o.ä.), aber ein bisschen was habe ich schon dazu gelesen.
Osteonekrose bedeutet das Absterben aller zellulären Elemente des Knochens infolge einer Verminderung oder vollständigen Unterbrechung der Blutversorgung. Mögliche Ursachen sind z.B. Traumata oder Schwangerschaft.
Ein Knochenmarködem entsteht oft bei Durchblutungsstörungen am Knochen. Das kann sich auch wieder zurückbilden und muss nicht zwingend für die Schmerzen verantwortlich sein.
Das Wort Osteitis alleine sagt nicht viel aus. Es gibt:
- Osteitis condensans ilii = erhöhte Knochendichte im Darmbein, meist bei Frauen, die schwanger gewesen sind; keinerlei Symptome und daher auch keine Behandlung notwendig
- Osteitis pubis = Entzündung am Schambeinknochen
Entscheidend ist also die Osteitis pubis, die in deinem Fall wohl diagnostiziert worden ist. Mit diesem Wort wird in Australien übrigens häufig die Symphysenlockerung bezeichnet, ansonsten ist es meist die Bezeichnung für Symphysendehnungen und –risse nach Unfällen (v.a. beim Sport).
Eine Entzündung im Schambeinbereich ist bei einer Symphysenlockerung durchaus gewöhnlich. Ich selbst hatte das auch, was allerdings nie weiter bildlich dargestellt worden ist, sondern nur aufgrund meiner Schmerzbeschreibung (brennendes Gefühl) diagnostiziert worden ist. Ich habe dagegen keine Hilfe verschrieben bekommen (Schmerz- und entzündungshemmende Mittel habe ich wegen des Stillens abgelehnt), habe aber auf eigene Hand Vitamin-E-Tabletten genommen. In Kombination mit anderen Tabletten würde ich aber immer alles vorher absprechen.
Du schreibst, dass du den Gurt benutzt. Wenn der dir hilft, ist dein Becken instabil. Ich an deiner Stelle würde diese schlauen Diagnosen mit teurer Technik erstellt (aber wenig Wissen?) nicht so wichtig nehmen. Mein erstes Ziel wäre an deiner Stelle, das Becken zu stabilisieren: mit Muskeltraining, kontrolliertem Verhalten. Und die selbstheilenden Kräfte zu stärken, was du durch deine Therapien machst. Doch da kannst du noch mehr machen (siehe unten).
Ich verstehe deine Verzweiflung. Wenn du meine Krankengeschichte kennst (http://www.carookee.com/forum/Symphysenlockerung/2/2415471#2415471) weißt du, dass es mir ähnlich ging wie dir. 14-15 Monate nach der Geburt war ich einigermaßen schmerzfrei, aber dann wurde ich wieder schwanger…
Ich möchte dich jedoch noch einmal zum Umdenken anregen. Was du alles machen können möchtest, daran denke, wenn du trainieren sollst. Ansonsten denke daran, was du alles kannst. Denk positiv. Es ist sehr, sehr schwer zu lernen, seinen Zustand zu akzeptieren, doch es geht und ist wichtig. Aus Gründen, die ich nicht verstehe, blockieren wir unsere Selbstheilungskräfte, wenn wir unseren Zustand nicht akzeptieren.
Mir geht es in meiner jetzigen Schwangerschaft viel besser als in meiner vorigen. Gründe dafür sind viele, aber auch meine Denkweise. In meiner letzten Schwangerschaft habe ich versucht, normal weiter zu funktionieren. Unter Tränen habe ich meine 2-Jährige auf den Wickeltisch gehoben, abends saß ich in der chaotischen Wohnung und war dem Heulen nahe, weil mir der Haushalt über den Kopf wuchs. Jetzt habe ich gelernt, „faul zu sein“, wenn es nötig ist, und um Hilfe zu bitten. Ich freue mich über alles, was ich kann, genieße das Leben mit meiner Familie und denke nicht daran, was ich nicht kann.
Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen. Frag nach, wenn etwas unverständlich oder nicht ausführlich genug war oder wenn du weitere Fragen hast.
Denk daran, du bist nicht allein mit solchen Problemen. Wenn du englisch kannst, kann ich dir auch ein englisches Forum empfehlen, wo ein bisschen mehr los ist als in meinem, damit du dich ein bisschen besser austauschen kannst.
Könntest du mir noch erklären, was Stromtherapie ist (vielleicht im Unterforum Therapiemöglichkeiten), denn das weiß ich nicht.
Lieben Gruß, Martina