Zitat: Donald
Wo siehst du denn in Deutschland sinnvolle Inhalte? Der Wahlkampf vor den Landtagswahlen war doch mehr personen- als themenbezogen, sehr enttäuschend das ganze. Ich hoffe vor der BT-Wahl ändert sich das noch, aber leider sehe ich momentan keine wirklichen Streitthemen. Das "Duell der Systeme" gibt es wohl nur für Außenstehende, ich jedenfalls als wahlberechtigter Bundesbürger sehe eine große Einheitsbrühe im politischen Alltag.
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Nur um sich das einmal Vorstellen zu können: Bei uns in Österreich geht Politik hauptsächlich nicht über rationale Ansätze, sondern über emotionale Eintrichterungen. Die Parteien beschimpfen sich gegenseitig als "unwählbar", die Politiker schreien sich in Debatten gegenseitig an, sodass man dan n einmal teilweise 1-2 Minuten kein Wort versteht. Es wird der gerade Redende ständig unterbrochen. Ich hab da, glaub ich,. noch nie jemanden länger als 15 Sekunden in einer Debatte reden hören etc. Das ist also alles für jemanden, der sich rational mit dem Thema auseiunandersetzen möchte, schwierig.
In Deutschland erkennt man doch einen Faden der Parteien. Zumindest bei 4 von 5. Warum die Christdemokraten im Wahlkampf nicht zu ihrem System rechts der Mitte stehen, ist für mich befremdlich. Es wirkt fast so, als könnten sich die schon als 2. Sozialdemokratische Partei verkaufen. Aber ansonsten werden klassische Positionen doch auch vertreten. Für mich ist es interessant, wie z.B. ein Gysi ein sozialistisches System anpreist, dass mich anwidert. Dennoch find ich es spannend, was seiner Meinung nach dafürspricht, wie er das aufbauen möchte etc. Ebenso ist es auch bei den Liberalen. wie soll es gehen, dass das staatliche Aufgaben reduziert werden und Steuern gesenkt werden. Wenn man sich darauf einlässt, kann eine solche Diskussion durchaus spannend werden. Für mich ist es halt schade, dass die Politiker, das müssen sie aber wohl überall tun, sehr unklar auf Fragen antworten und nicht auch einml zu einem Nachteil des von ihnen vertretenen System stehen können. Wenn Steinmeier auf einen Frage eines Kleinunternehmers, "was möchten sie für uns Mittelständler machen?" antwortet, daran läge ihm so viel und er ist absolut dafür, diese Gruppe zu stärken, ist das für mich Herumlügnerei. Dass diese Leute gestärkt werden, dafür kann man als Sozi nicht stehen, sonst müsste er zu den Liberalen gehen, wenn er solche Worte von sich gibt. Dass er dazu steht, zu dem, was er gesagt hat, glaube ich ja ohnedies nicht. Nur find ich solche Aussagen dreist. Sie kommen aber eh von allen Poltikern, auch in Österreich.
Dass mit Personen geworben wird, ist denke ich ein Mittel die Uninteressierten für eine Partei zu gewinnen. Gestern hab ich gelesen, ein Wahlkampfslogan der sächsischen Volkspartei habe "Der Sachse" gelautet. Das ist seicht, aber es bedient eben die Zielgruppe der wenig Politikinteressierten. Für mich legitim, auch wenn ich es lieber hätte, dass sich alle mehr mit den Grundthemen der Parteien auseinandersetzen würden.